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Wenn man plötzlich von solch einer Katastrophe überrascht wird und dann vor der schrecklichen Verwüstung steht, dann drängt sich einem unweigerlich die Frage auf: Warum lässt Gott das zu? Vielleicht stellt man diese Frage nicht laut, aber in den Köpfen vieler Menschen, und besonders bei den Menschen in den betroffenen Gebieten, bleibt die Frage: Warum musste es ausgerechnet uns passieren? Und ist womöglich sogar Gottes Hand bei einem solchen Unglück im Spiel?
In den drei Tagen, die ich in Ahrweiler verbringen durfte, kam mir immer wieder die Bibelstelle aus Lukas 13 in den Sinn: „Es waren aber zu der Zeit einige da, die berichteten Jesus von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte. Und er antwortete und sprach zu ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer mehr gesündigt haben als alle andern Galiläer, weil sie das erlitten haben? Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen. Oder meint ihr, dass die achtzehn, auf die der Turm von Siloah fiel und erschlug sie, schuldiger gewesen seien als alle andern Menschen, die in Jerusalem wohnen? Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen“ (Lk 13,1-5/ LUT 2017).
Auch als Jesus auf dieser Erde gewesen war, passierten tragische Dinge und die Menschen fragten Ihn, warum es gerade diesen Menschen widerfuhr. Sie fragten Ihn, ob die Menschen, die von Pilatus getötet wurden, sündiger gewesen waren als alle anderen. Ist das ein verdientes Gericht Gottes oder warum traf es gerade sie?
Jesus gibt den Fragenden eine Antwort darauf. Er sagt ihnen klar und deutlich, dass diese Menschen NICHT sündiger waren als alle anderen. Aber Er macht in diesem Zusammenhang auch sehr deutlich, dass alle Menschen der Buße bedürfen, ohne die sie alle verloren gehen und ein schreckliches Gericht Gottes erleben.
Das Gericht Gottes und die Menschen der heutigen Zeit
Es wird für mich immer deutlicher, dass wir in einer Zeit leben, in der die meisten Menschen um uns herum überhaupt nicht mehr an ein Gericht Gottes glauben. Die großen Kirchen und auch viele Freikirchen predigen nur noch Gottes Liebe und Seine Gnade, aber dass es auch ein Gericht Gottes über die Sünde geben wird, wird heute kaum noch erwähnt und von den Menschen auch nicht mehr so wahrgenommen.
Vor wenigen Wochen hatte ich ein Gespräch mit einem Ehepaar. Wir sprachen über Kinder und Schule. In diesem Gespräch sagte mir die Ehefrau unter anderem, dass sie überzeugt sei, es gäbe keine Hölle und es würde sie auch niemals geben. Gott sei ein Gott der Liebe und Er würde nicht zulassen, dass die Menschen sich quälen und ewig in einer Hölle das Gericht Gottes ertragen müssen. Dies habe ihr schon ihre Großmutter beigebracht, die orthodox gläubig gewesen sei, und sie würde es wohl richtig gewusst haben.
Warum lässt Gott Unglück zu?
Ich sehe es als Warnsignal Gottes, wenn Gott immer wieder Unglück zulässt, damit die Menschen aufwachen und sich darauf besinnen, dass wir alle einmal vor Gottes Thron erscheinen und für unser Tun Rechenschaft ablegen müssen.
„Kann man in das Horn stoßen in der Stadt, ohne dass das Volk erschrickt? Geschieht auch ein Unglück in der Stadt, dass der HERR nicht gewirkt hat?“ (Am 3,6).
Gott lässt so manches Mal ein Unglück geschehen, damit wir Menschen erkennen, dass wir sterblich, vergänglich und hilflos sind, wenn Gott Seine Gerichte über die Menschheit kommen lässt.
Ein Trompetenstoß aus Gottes Posaune, doch leider wird dieses Signal heute größtenteils sehr falsch gedeutet und die Menschen erkennen darin nicht die warnende Stimme Gottes.
Gottes Gerichte zu biblischen Zeiten
Zu allen Zeiten hat Gott immer wieder versucht, Sein Volk durch Gerichte vom falschen Weg abzubringen und zu Ihm als den Gott des Himmels und der Erde zu lenken. Doch oft waren die Herzen der Menschen schon so weit verstockt, dass sie durch keine Warnungen mehr vor dem Gericht Gottes gerettet werden konnten.
Noah predigte den Menschen, dass sie zu Gott umkehren und von ihren bösen Werken ablassen sollten, aber es scherte sich keiner um die Predigt Noahs und keiner änderte sein Leben, um dem Zorn und Gericht Gottes zu entfliehen.
In Sodom und Gomorra lebte Lot, der Gerechte, aber er konnte keinen Einfluss mehr auf die Bevölkerung der Stadt ausüben, um sie so vor dem Gericht Gottes zu retten. Israel hatte sich so oft von Gott entfernt und die schlimmsten Götzenverehrungen zugelassen. Die Israeliten hatten sich von keinem der Propheten Gottes mehr warnen lassen. Sie hatten diese sogar getötet, bis Gott Gerichte über sie brachte, um sie auf diese Weise zur Vernunft und zu Ihm zurückzubringen.
Die Abwendung von Gott und deren Folgen
Wir erleben heute eine ähnliche Zeit in unserem christlichen Abendland. In dem Land, in dem die Bibel allen Menschen in gedruckter Form zugänglich ist, wenden sich die Menschen immer mehr von der Wahrheit ab und die Gottlosigkeit nimmt immer größere Ausmaße an. Schon zweimal bin ich hier in Deutschland auf Hindutempel gestoßen. Massive Kirchenaustritte aus den staatlichen Kirchen zeigen an, wie groß der Abfall vom Glauben an Gott ist. Knapp 450.000 Kirchenaustritte aus den staatlichen Kirchen sind allein im Jahr 2020 verzeichnet worden.
Im Moment erleben wir auf der ganzen Erde Flutkatastrophen, große Brände, Erdbeben und andere schlimme Ereignisse. Aber die Menschen haben eine andere Erklärung dafür gefunden – den Klimawandel – das ist ein guter Ersatz für den wahren Grund, um nicht von Sünde und Gottes Gericht sprechen zu müssen. Der Klimawandel ist Schuld und den muss man in den Griff bekommen, dann wird alles wieder gut werden.
Das ist die Predigt, die wir heute so oft zu hören bekommen, bis einmal alle davon überzeugt sein werden. Nein, Gott hat damit nichts zu tun, so stellen es auch bekannte Kirchenvertreter unserer Zeit in der Öffentlichkeit dar.
Natürlich sind auch wir dafür, dass wir vernünftig mit den Ressourcen dieser Erde umgehen und diese schützen. Als Gott den Menschen schuf, hat Er ihm befohlen, den Garten zu bebauen und zu bewahren (vgl. 1.Mo 2,15).
Die Wichtigkeit der Bibel – heute und in Zukunft
Doch wie wichtig ist es, dass wir die Bibel gerade auch in dieser Zeit als das lebendige Wort Gottes hochhalten und die Wahrheit über Gott und Sein gerechtes Gericht nicht verwässern! Im zweiten Petrusbrief lesen wir folgende prophetische Worte: „So werden auch jetzt Himmel und Erde durch dasselbe Wort aufgespart für das Feuer, bewahrt für den Tag des Gerichts und der Verdammnis der gottlosen Menschen“ (2.Petr 3,7/ LUT 2017).
„Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden nicht mehr zu finden sein“ (2.Petr 3,10/ LUT 2017).
Das sind Worte, die wir heute wohl in keiner Kirche, geschweige denn woanders zu hören bekommen werden. Und doch hat Gott auch diese Worte vorausgesagt und sie werden sich erfüllen. Das Wichtigste ist immer noch, dass jeder Mensch durch aufrichtige Buße zu Gott umkehrt, an Jesus glaubt und so vor allen Gerichten Gottes gerettet wird.
Ernst Fischer
Gemeinde Cloppenburg