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Mariupol, eine von Russland eingenommene Stadt im Süden der Ukraine, ist durch den Krieg fast vollständig zerstört. Die Folgen des Krieges sind massiv, denn nicht nur das Land ist zerstört, sondern auch die wichtigsten Lebensgrundlagen. Durch Gottes Gnade konnten wir die Menschen vor Ort unterstützen. Im Folgenden ein Brief unserer Brüder, die die Hilfe überbrachten.
Sagt nicht, dass es kein Heil gibt,
dass ihr in Sorgen erschöpft seid:
Je dunkler die Nacht,desto
heller die Sterne,
je tiefer die Not, desto näher ist Gott...
A.N. Maikov
Mit der finanziellen Unterstützung von Brüdern und Schwestern aus Deutschland (als Vorsichtsmaßnahme möchten wir hier keine Namen und Beträge nennen) wurde in der Stadt Mariupol ein sozialer Dienst unter dem Volk Gottes und den Bürgern der Stadt organisiert. Innerhalb von zwei Monaten unternahmen unsere Brüder und Schwestern 10 Reisen in die Stadt Mariupol. Während dieser Reisen brachten sie etwa 10 Tonnen Lebensmittel, Baumaterial und andere notwendige Hilfsmittel mit. Bei einer Reise mit fünf Autos wurde etwa eine Tonne Lebensmittel geliefert.
In zwei der vier Gebetshäusern in Mariupol wurden Speisungen für bedürftige Menschen organisiert. Insgesamt haben unsere Brüder und Schwestern aus Mariupol etwa 350 Gemeindemitglieder, darunter etwa 70 Kinder. Um die Speisung in Gebetshäusern zu organisieren, brachten die Brüder 12 Benzingeneratoren für 5 kW, 70 Gasflaschen und Wassertanks mit. Etwa 1.000 Menschen wurden täglich ernährt. Unter ihnen waren viele Waisenkinder, die zum Essen kamen. Ein 14-jähriger Junge beispielsweise sorgte auch für seine Mutter und seine Nachbarn, die keine Möglichkeit hatten, selbst zu kommen. Manche Menschen kehrten, nachdem sie etwa drei Stunden in der Schlange gestanden hatten, ein weiteres Mal zum Ende der Warteschlange zurück, um mehr Essen zu holen.
Fast in der ganzen Stadt gibt es kein Wasser. Wo eine zentrale Wasserversorgung vorhanden ist, muss das Wasser gereinigt werden. In den Gotteshäusern wurden Geräte installiert, um Wasser mit UV-Licht zu desinfizieren. In einem der vier Gebetshäuser wurde für einige Zeit Essen für das Regionalkrankenhaus zubereitet, in dem sich etwa 700 Menschen befanden. Darunter sind Ärzte, Mitarbeiter und diejenigen, die obdachlos wurden. Als der Lebensmittelblock im Krankenhaus wiederhergestellt war, begannen sie, darin Essen zuzubereiten. In diesem Krankenhaus wurde nach der Bombardierung das Leichenhaus teilweise zerstört und die Kühlgeräte beschädigt.
Die Brüder setzten die Leichenhalle instand. Dafür kauften sie in Russland Freon und alles, was für die Kühlung im Leichenhaus notwendig war. Alle zerschlagenen Fenster im Krankenhaus wurden mit Folie versehen. Die Brüder verteilten neben Hygieneartikeln das Evangelium an alle, die im Krankenhaus waren. Für das gesamte medizinische Personal kauften sie weiße Kittel.
Die Dächer der Privathäuser vieler Gemeindemitglieder sind zerstört worden. So wurden 12 Dächer von Gemeindemitgliedern (von kinderreichen Familien, Behinderten und Witwen) wieder hergestellt. Bei 10 weiteren Häusern wurden die Dächer zum Teil neu gedeckt. In allen Gotteshäusern wurden zerbrochene Fenster ausgetauscht, sowie für einige Gemeindemitglieder, deren Häuser zerbrochene Fenster hatten. Viele Geschwister brauchen noch neue Fenster und Dächer.
Der Winter naht, doch es gibt nirgendwo eine Heizung. Es gibt nicht einmal feste Brennstoffe (Kohle oder Brennholz), um Häuser zu heizen. Grundsätzlich gibt es in der Stadt keinen Strom, kein Wasser und kein Gas. Es ist dringend notwendig, die Aktivität unserer Brüder zu erhöhen, um benachteiligten Menschen minimale Lebensbedingungen bieten zu können, die viel verloren haben und ohne Versorger mit Kindern im Arm zurückgelassen wurden.
Brüder, Gott segne euch!
- V. Nozdrin (Leitender Bischof von Russland)
- V. Belyi (Verantw. Bischof aus Russland für Mariupol)
- V. Solovej (Verantw. Bischof für Donbass)
Weitere Infos zu dem Projekt und Möglichkeit zum Spenden:
https://cdh-stephanus.org/ukraine-krieg/