Podcast: Download (Duration: 4:55 — 3.4MB)
Missionsreise nach Georgien und Aserbaidschan
Seit dem Ableben von Bruder Hugo Janzen und Alexander Konradi hat der enge Austausch mit den Geschwistern aus Aserbaidschan nachgelassen. Doch das sollte sich ändern. In Form einer Weihnachtsaktion wollte man den Kontakt zu unseren Brüdern und Schwestern aus Georgien und Aserbaidschan wieder aufleben lassen und sie unterstützen.
Flucht vor der Armut
Georgien ist ein eurasischer Staat im Südkaukasus, östlich des Schwarzen Meeres und südlich des Großen Kaukasus gelegen. Im Norden wird Georgien von Russland, im Süden von der Türkei und Armenien und im Osten von Aserbaidschan begrenzt. Die Landesteile Abchasien und Südossetien sind von russischen Streitkräften besetzt und nicht unter Kontrolle der georgischen Regierung.
Mit rund 3,7 Millionen Einwohnern (2020) auf einer Fläche von 57.215 km² (ohne die besetzten Landesteile) ist Georgien eher dünn besiedelt. Mehr als ein Viertel der Bevölkerung lebt in der Hauptstadtregion um Tiflis. Weitere große Städte sind Batumi, Kutaissi und Rustawi.
Seit dem Zerfall der Sowjetunion mangelt es vor allem bei Rentnern und kinderreichen Familien an lebensnotwendigen Dingen, da sie keine Unterstützung vom Staat erfahren. Die Preise von Nahrungsmitteln gleichen den Preisen in Deutschland und das bei einem durchschnittlichen Monatseinkommen von lediglich 330€ für Normalverdiener. Menschen im Ruhestand erhalten nur 100€ pro Monat. Dies führte und führt zu einer großen Auswanderungswelle der Jugendlichen und Arbeitskräfte in den Westen.
Ein Herz für Arme und Vergessene
Am 28.11.2022 begann unsere einwöchige Reise. Unser erstes Ziel war die Stadt Tiflis. Hier wurden wir sehr herzlich von Bruder Fedja Kaluzki (Gemeindeleiter Tiflis) und seiner Familie aufgenommen. Dort verteilten wir die ersten Weihnachtspakete, welche mit Lebensmitteln wie Mehl, Zucker, Öl, Tee, Nudeln, Butter, Kondensmilch und Süßigkeiten gefüllt waren.
Außerdem besuchten wir die Gemeinde von Bruder Kharam, die hauptsächlich von Georgiern, Armeniern und der ethnischen Minderheit der Jesiden besucht wird. Wir waren sehr erstaunt darüber, dass die Gottesdienste den unseren stark gleichen. Auch hier übergaben wir einige Weihnachtspakete.
Am Mittwoch ging die Reise nach Batumi, einer Stadt am Schwarzen Meer. Dort trafen wir Bruder Iordan Bikov, den dortigen Gemeindeleiter. Er besitzt ein Restaurant. Seine Geschichte faszinierte uns: Das Restaurant Iordans ist in der ganzen Stadt bekannt. Es kommen Besucher und Touristen aus dem Ausland (insbesondere israelische Touristen), um sich von seinem frischen Fisch verwöhnen zu lassen. Sein Motto für den Erfolg leitet er von unserem Herrn Jesus Christus ab. „Halte seine Gebote und dir wird es an nichts fehlen“, sagte er uns mit seiner warmherzigen Art. Er selbst lebt sehr bescheiden und unterstützt die Armen und „Vergessenen“ der Stadt und kümmert sich von Herzen um seine Gemeinde.
Unterstützung auf Umwegen
Eigentlich sollte unsere Reise nach Aserbaidschan weitergehen. Doch sowohl der aktuelle Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien als auch die Pandemie verhinderten einen Besuch der Gemeinden vor Ort.
Trotz der Umstände konnten wir organisieren, dass Bruder Fuad aus Ganja (eine Stadt in Aserbaidschan) zu uns nach Tiflis fliegen konnte, wo wir zusammen eine gesegnete Zeit verbrachten und ihm die Hilfe und Unterstützung für die kleinen Gemeinden in ganz Aserbaidschan in finanzieller Form überreichten. Von diesem Geld sollten vor Ort Lebensmittel eingekauft und in den Gemeinden verteilt werden.
Insgesamt überreichten wir auf der Reise 1500 Pakete an verschiedene Gemeinden.
Am 05.12.2022 kehrten wir erfüllt und voller Dankbarkeit nach Deutschland zurück. Obwohl wir die Geschwister aus Georgien und Aserbaidschan vorher nicht persönlich kannten, konnten wir wieder einmal darüber staunen, wie der Glaube an Jesus weltweit Gemeinden und Geschwister miteinander verbindet.
Johannes Buling
Gemeinde Speyer
Weitere Infos zur Weihnachtskation und Möglichkeit zum Spenden: