Es ist nicht unser Werk

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Es ist nicht unser Werk

2023-10-02T17:47:48+02:0030. September 2023|

Missionskonferenz des CDH-Stephanus

Die Missionskonferenz des CDH-Stephanus fand in diesem Jahr in der Gemeinde Molbergen statt. Zur Konferenz reisten Geschwister aus Moldawien, Kanada, Israel und der Ukraine an, um voller Dankbarkeit von den Hilfsleistungen des Missionswerks in ihrem Land zu berichten. Ermutigende und erbauende Predigten erinnerten daran, wie wichtig es ist, anderen Menschen zu helfen.

 

Die Missionskonferenz fand vom 16.06. bis zum 18.06.2023 statt. Sie stand unter dem Leitvers: „Aber uns, Herr, wirst du Frieden schaffen; denn alles, was wir ausrichten, das hast du uns gegeben“ (Jes 26,12/ LU12). Viele Brüder nahmen in den thematischen Predigten und den Berichten Bezug zu diesem Vers. Das ganze Missionswerk ist nicht unser Verdienst, Gott allein gebührt die Ehre dafür, wurde immer wieder betont.

Mehrmals wurden die Zuhörer aufgefordert, die Mission in ihren Alltag einzubeziehen. „Mission” heißt „Auftrag“. „Mission” heißt „geben“. Bruder Ernst Fischer betonte, dass Christen heutzutage häufig lieber Touristen in ihrem eigenen Land sind als Arbeiter für den Herrn. In allen Vorträgen wurde deutlich, dass man bereit sein muss, einen Preis zu bezahlen, um Jesus zu dienen.

 

Vielfältige Berichte und Predigten aus dem In- und Ausland

 

Walter Gesswein wies in seiner Predigt darauf hin, dass das Geben seliger ist als das Nehmen. Christen, die vom Heiligen Geist erfüllt sind, bleiben niemals untätig. Wir tun diese Werke, weil wir von Gott errettet worden sind und nicht, damit wir durch die Werke gerettet werden. Zuallererst profitieren wir von den guten Werken, dann die Hilfsbedürftigen. Geben verändert in erster Linie unser eigenes Herz, so Bruder Walter. Ohne Jesus können wir nichts tun. Alles, was wir bisher taten, schafften wir nur mit Ihm. Jeder ist aufgefordert zu tun, was er kann, mit dem, was er besitzt und dort, wo er gerade ist. Jeder soll ein Arbeiter in Jesu Erntefeld sein. Dies unterstrich auch Bruder Waldemar Maier in seiner Predigt: „Ohne Gott sind wir nichts und mit Ihm sind wir alles“.

Neben all den thematischen Predigten gab es mehrere Vorträge zu den verschiedenen Projekten. Ausstellungen auf dem Parkplatz luden dazu ein, die Projekte näher kennenzulernen, weitere Informationen zu erhalten und sich mit den Projektverantwortlichen auszutauschen.

 

Infostände der verschiedenen Projekten

 

Bericht des CDH-Stephanus

Nikolaus Wall, erster Vorsitzender des Christlichen diakonischen Hilfswerks Stephanus, berichtete am Freitag rückblickend über geleistete Hilfsleistungen des vergangenen Jahres. Dabei zeigte er, auf welchen Projekten ein besonderes Augenmerk lag.

Das letzte Jahr war vor allem für die Ukraine ein besonders schwieriges. Daher erhielt die Ukraine die meisten Hilfsgüter. Daneben wurden auch Menschen aus Moldawien und Belarus unterstützt. Gott öffnete in diesem Jahr auch Wege, Hilfsgüter in die Türkei zu verschicken. Dort gab es zunächst keine Gemeinde und auch keine Kontakte. Aber Gott gab auch dort die Möglichkeit zu helfen.

 

Bezirksverband Venne

Der Bezirksverband Venne stellte sich dieses Jahr auf der Missionskonferenz ebenfalls vor. Die Unterstützung des Bezirksverbands teilt sich in drei Aufgabenbereiche. Ein wichtiger Bereich ist die humanitäre Hilfe. Darunter fallen das Verteilen von Lebensmittelpaketen, Hilfstransporte mit LKWs, Weihnachtspakete sowie die Flüchtlingshilfe außen und innen. Der zweite Bereich umfasst die Kinderarbeit. Hier geht es um Kinderpatenschaften und die Unterstützung von Kinderheimen und Familien in Not. Der dritte Bereich ist die Evangelisation. Dazu gehören direkte Einsätze, finanzielle Mittel oder auch die Gefährdetenhilfe sowie die Invalidenheime.

Der Vortrag wurde mit folgender Frage an die Zuhörer beendet: „Habe ich alles getan, wofür Gott mich berufen hat?“

 

Live-Übertragung für das Zelt

 

Erdbeben Syrien & Türkei

Auf den Bericht des Bezirksverbandes Venne folgte ein Bericht über die Erdbebenhilfe in der Türkei und Syrien. Anfang des Jahres gab es in der Türkei und in Syrien eines der stärksten Erdbeben der letzten Zeit. Das Beben hatte eine Stärke von 7,8 und ein Nachbeben von 7,5. Es bebte 11 Tage lang alle vier Minuten. Dabei gab es am Ende eine unvorstellbar große Anzahl an Opfern. Diesen Menschen wollte das CDH Stephanus in ihrer schwierigen Situation helfen. Da es bisher keinen Zugang zu diesen Ländern gab, wurden verschiedene Wege und Möglichkeiten gesucht und ausprobiert, wie man helfen könnte.

In Syrien fand man keinen Weg. In der Türkei jedoch ergab sich eine Möglichkeit und so flogen zwei Brüder in die Türkei, um den Leuten vor Ort zu helfen. Die Hilfe beinhaltete zunächst die Wasser-, Lebensmittel- und Schlafsackverteilung. Kurz darauf flog eine größere Gruppe in die Türkei. Diese trafen auf ein großes Durcheinander vor Ort. Sie bauten die Zelte auf und erzählten den Menschen von Jesus. Vor Ort trafen die Brüder aus Deutschland auf Evangelisten aus Kirgistan, die bereits Seelen für Gott gewannen.

 

Wirkungsbericht Israel

Eduard Betiev stellte die Mission „Sachar Ilahim“ aus Israel vor, was übersetzt „Zurück zum Leben“ bedeutet. Viele Brüder aus Deutschland haben die Mission bereits besucht. Diese Brüder und ihre Familien sind für die Rehabilitanden in Israel oft ein Vorbild. Die Brüder leben mit den Rehabilitanden zusammen und das ist ein wunderbares Beispiel für das Leben eines Christen und dieses Beispiel sehen die Menschen vor Ort. Solche Momente sind für die Rehabilitanden wertvoll, wenn sich Brüder aus dem Ausland Zeit für sie nehmen und Gemeinschaft mit ihnen haben. In einem Rehazentrum begegnet man vielen Schwierigkeiten. Menschen haben Selbstmordgedanken oder Krankheiten. Häufig leben auch ehemalige Häftlinge im Heim. Der Bedarf nach mehr Zentren ist da.

Jeder von uns kann dazu beitragen, dass mehr Menschen geholfen wird. Oft denken wir, dass wir nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sind. Eduard Betiev betonte, dass wir in Christus zu guten Werken berufen sind und nichts zu klein oder unbedeutend ist.

 

Die ehrenamtliche Arbeit in der Küche

 

Wirkungsbericht Ukraine

Wadim Odartschuk aus der Ukraine berichtete über die dortige Mission „Hoffnungsgeber“. Die Ukraine befindet sich im Krieg. Das spüren die Menschen vor Ort nach wie vor. Vor allem direkt an der Front ist es sehr schwierig. 3-mal täglich ertönt der Alarm, um die Schutzbunker aufzusuchen. Dann gehen die Kinder in der Schule gemeinsam in den Keller und warten dort, bis sie diesen wieder verlassen dürfen. Es gibt keinen Strom, kein Licht, keine Lebensmittel und auch kein Wasser. Wadim Odartschuk erzählte von einem Fall, bei dem einmal 10 Menschen über Tage mit einer einzigen Flasche Wasser ausharren mussten. Jeder durfte am Tag nur einen Schluck Wasser trinken. Vor allem diese Orte will die Mission „Hoffnungsgeber“ erreichen und den Menschen von Jesus erzählen und auch Lebensmittel sowie Wasser oder Kleidung bringen.

Mit lediglich 10 Euro kann in der Ukraine momentan eine ganze Familie mit drei bis vier Personen überleben. Die Mission bereitet Lebensmittelpakete vor, die eine Familie einen Monat lang versorgen können. Durch die Hilfe der Christen aus Deutschland, Rumänien und Amerika ist es für die Mission in der Ukraine leichter. Kein Beitrag von uns ist zu klein für Menschen, die gerade in solchen Kriegsgebieten leben. Abschließend betonte Wadim Odartschuk, dass sich die Christen in der Ukraine trotz aller Schwierigkeiten als glückliche Menschen sehen. Sie kennen Christus und Sein Blut macht uns zu Geschwistern. Die ukrainischen Gäste betonten immer wieder, wie dankbar sie allen Spendern sind.

 

Wirkungsbericht Weißrussland

Den Bericht über Weißrussland begann Igor Asanov mit sehr viel Dankbarkeit im Herzen. Dankbar ist er für die gemeinsame Jesusnachfolge und den gemeinsamen Dienst, um das Evangelium in der Welt zu verbreiten.

In der Stadt, in der er tätig ist, erreichte man sehr viel in den letzten Jahren. Mittlerweile gibt es in der Stadt keinen einzigen Invaliden, der keine Hilfe erfahren hat. Jedem wird geholfen, zum Beispiel mit einem Rollstuhl oder einer Pflegekraft. Auch der Vertreter des Bürgermeisters und der Vertreter des Ministers für humanitäre Hilfe sind den helfenden Personen sehr dankbar. Es ist nicht nur die Hilfe an Bedürftigen wichtig, sondern auch die Verbreitung des Evangeliums.

 

Außerdem werden in Weißrussland Sozialgottesdienste durchgeführt. Mal kommen 200, mal 3000 Menschen, um das Evangelium zu hören. Außerdem organisierte die Mission ein Treffen mit einer allgemeinbildenden Schule. Jugendliche aus Deutschland verkündeten 140 Personen durch eine Weihnachtsbotschaft das Evangelium. Gemeinsam kann man viel erreichen und gemeinsam den Dienst zur Ehre Jesu tun, betonte Igor Asanov am Ende seines Berichtes. Genau wie es Jesu Bestreben war, die Not von anderen zu lindern, sollte unser Leben auch danach ausgerichtet sein, anderen zu helfen.

 

Das Kochteam

 

Weihnachtsaktion Asien

Waldemar Matweev berichtete, dass im Dezember 2022 Lebensmittelpakete für Kirgisien, Usbekistan und Kasachstan gepackt und anschließend an Familien der Gemeinden verteilt wurden. Viele Einheimische dieser Länder verstehen nicht, warum die Deutschen vor Ort helfen. Wir wissen jedoch, wieso wir dies tun. Waldemar Matweev erklärte, dass unsere Namen in keiner Zeitung und keinem Journal aufgeführt sind. Jesus schreibt sie jedoch ganz sicher in Sein Gedenkbuch. Auch führte er das Beispiel von Simon von Kyrene an, der das Kreuz von Jesus trug und so einen Dienst an unserem Herrn erwies. Er schloss mit dem Wunsch ab, dass der Herr uns helfen möge, wie Simon zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

 

Sei bereit zu dienen – auch ohne Statusbild.

 

Aktiv sein in der Mission

Matthias Krüger stellte ein Thema vor, das er „Aktiv sein in der Mission“ nannte. Sein Vortrag war an alle gerichtet, besonders aber an die jüngere Generation, die sich oft aus der Mission zurückhält und denkt, das sei nur etwas für unsere Vorväter. Der Dienst in der Mission darf kein Dienst bleiben, der nur bei unseren Vätern bekannt war. Wir müssen uns daran beteiligen. Wir müssen aktiv in der Mission sein. Mission ist eine Herzenssache, sagte Matthias. Es ist keine Arbeit von 9 bis 17 Uhr. Missionsarbeit hört nie auf.

Weiter führte er aus, dass die Mission nicht dazu dient, sich einen Namen zu machen, sondern sie dient zur Ehre des Herrn. Folglich muss sich jeder die Frage stellen, wie er helfen kann. Am wichtigsten ist es, die richtige Einstellung zu den Bedürftigen zu haben, wenn man dem Herrn in der Mission dienen will. Bevor man sich für einen Dienst in der Mission entscheidet, muss man sich zwei Dinge bewusst machen, so Matthias Krüger: „Sei bereit zu dienen – auch ohne Statusbild.“ In der heutigen Gesellschaft wollen viele Menschen zeigen, wo sie gerade sind und was sie tun. In der Mission muss man bereit sein, nicht nur dann zu dienen, wenn man es auch in den Status stellen oder in den sozialen Medien posten kann.

Dann schnitt Matthias Krüger einen weiteren Aspekt an. „Mission ist keine Resteverwertung“, sagte er. Wer etwas spendet, soll prüfen, was er spendet oder tut. Reste benötigt die Mission nicht. Ein Leben für der Mission ist Aufopferung. Die Mission lebt davon, dass man bereit ist, über seine Grenzen hinauszugehen und die Liebe zu Christus drängt uns dazu, dem Nächsten zu dienen. Anschließend stellte er das Buch „Liebe drängt uns“ vor. Es ist ein Buch der Missionsgesellschaft Stephanus, das verschiedene Missionsberichte von Anbeginn der Mission enthält.

 

Vortrag von Liedern und Musikstücken

 

Verschiedene Gemeinden unterstützten die Gottesdienste der Konferenz musikalisch. Es sangen die Chöre aus Lappenstuhl, Bremerhaven und Cloppenburg. In einem Evangelisationsgottesdienst, der besonders an Jugendliche gerichtet war, war der Jugendchor aus Cloppenburg zu hören. Aber es wirkten noch viele weitere Menschen an der Missionskonferenz mit: Ein großer Dank richtet sich vor allem an die Köche, die Ordner und die Organisatoren der Konferenz.

 

Insgesamt war das Bemühen der Konferenz, das Interesse an der Mission zu wecken und zu bestärken. Möge Gott uns alle segnen und stets daran erinnern, dass alles nicht unser Werk ist, sondern allein durch die große Gnade Gottes möglich ist.

 

Diana Siemens

Gemeinde Cloppenburg

 

Weitere Bilder und Audio-Aufnahmen:

https://cdh-stephanus.org/missionskonferenz-2023

 

Erforderliche Technik im Hintergrund