Podcast: Download (Duration: 11:27 — 7.9MB)
Wir haben uns daran gewöhnt – Krieg in der Ukraine, Krieg in Israel, das Wetter spielt verrückt, alles wird teurer. Neuigkeiten sind nur ein paar Tage neu, dann werden sie auch schon von der nächsten Nachricht abgelöst. Aber ist es nicht an der Zeit, einmal inne zu halten? Was passiert da eigentlich im Zeitgeschehen? Und was hat das alles mit uns zu tun?
„Als er aber auf dem Ölberg saß, traten die Jünger allein zu ihm und sprachen: Sage uns, wann wird dies geschehen, und was wird das Zeichen deiner Wiederkunft und des Endes der Weltzeit sein?“ (Mt 24,3)
Es liegt in der Natur des Menschen, in die Zukunft schauen zu wollen. Wir möchten wissen, was uns erwartet. Welchen Einfluss werden die Dinge für mich persönlich, für die Gemeinde, für unser Land oder für unsere Welt haben?
Zu allen Zeiten standen die Menschen vor politischen, wirtschaftlichen oder kulturellen Veränderungen. Viele Entwicklungen konnten nicht aufgehalten werden – egal ob man damit einverstanden war oder nicht. Jesus sagte den Jüngern große Veränderungen für ihre, aber auch für die zukünftige Zeit voraus. Viele dieser Dinge sind erschreckend und doch darf unser Vertrauen auf den Herrn nicht durch äußere Umstände beeinträchtigt werden.
Nichts auf dieser Welt passiert, ohne dass der Herr es zulässt. Dies alles führt zur Vollendung Seines Willens. Jesus sagt nicht, wann gewisse Dinge geschehen werden, sondern ermahnt uns, Ihm zu vertrauen. Das Volk Israel wusste nicht, wann der Zeitpunkt ihrer Auswanderung aus Ägypten sein würde, aber durch die Zeichen, die Gott durch Mose zeigte, konnten Sie erkennen, dass es nicht mehr lange dauern würde. Jeden Tag konnte es so weit sein und zu diesem Zeitpunkt mussten sie bereit sein.
Was erwartet die Gemeinde in der letzten Zeit?
In vielen Gleichnissen zeigt der Herr Jesus, dass der Vater für Seinen Sohn eine Hochzeit bereitet und der ganze Himmel sich auf den Moment freut, wenn der Bräutigam Seine Braut zu sich holt. Der Feind Gottes jedoch möchte durch Lügen so viele wie möglich aus dem Volk Gottes von dem rechten Weg abbringen (vgl. Mt 24,3-14).
Jesus zeigt, wie der Feind versuchen wird, nicht nur das Volk Gottes, sondern die ganze Menschheit zu verführen.
Es werden falsche Lehrer auftreten, denen man Glauben schenken wird, die aber das Vertrauen missbrauchen. Durch Wunder und Zeichen und aller Arten von Geisteswirkungen werden sie viele verführen. Aber Demut und eine Sehnsucht nach Jesus Christus im Gebet werden sie verachten.
Apostel Paulus warnt im 2. Timotheusbrief im 3. Kapitel vor dem Geist der Rebellion und Auflehnung, der in der Welt herrscht und der in Familien, aber auch in Gemeinden Einzug halten wird. Bileam beispielsweise meinte auch, dass er nach Gottes Wort handelte, in seinem Herzen war jedoch die Liebe zum Mammon dieser Welt bereits fest verankert. Obwohl er das Volk segnen musste, war sein Ziel, es wieder in die Sklaverei der Sünde zu führen. Es werden Kriege und Naturkatastrophen kommen, die die Menschen in Angst und Schrecken versetzen werden.
Viele sagen: „Es gab schon immer Kriege und Naturkatastrophen.“ Aber diese werden massiv zunehmen – auch dort, wo man sich in Sicherheit wiegt. Die an Jesus Christus Gläubigen werden Verfolgungen durch die Welt, aber auch durch falsche Brüder erleiden. Die echten Christen passen nicht in die Gesellschaft. Sie akzeptieren den Geist dieser Zeit nicht, sondern halten an dem Wort Gottes und der Liebe zu ihrem Herrn Jesus Christus fest.
Aber in dieser ganzen Ratlosigkeit, Angst, Verzweiflung, Verfolgung und Abfall wird das Evangelium gepredigt werden, da es immer Menschen geben wird, die an der Wahrheit festhalten und dem Herrn treu bleiben. Ich bin überzeugt, dass dort der Herr ganz besonders die Kraft des Heiligen Geistes offenbaren wird. Wenn die Nacht am dunkelsten ist, scheint das Licht am hellsten!
„Weil du das Wort vom standhaften Ausharren auf mich bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird“ (Offb 3,10).
Und dann wird der Vater Seinen Sohn mit der Engelschar senden, um Seine Gemeinde von dieser Erde abzuholen. Und alle, die auf Ihn gewartet und ihre Kleider gereinigt haben, werden Ihm entgegengehen: „Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Windrichtungen her, von einem Ende des Himmels bis zum anderen“ (Mt 24,31).
Was ist Gottes Auftrag für die Gemeinde in der letzten Zeit?
„Fürchte dich nicht, du kleine Herde; denn es hat eurem Vater gefallen, euch das Reich zu geben“ (Lk 12,32).
Jesus ruft Seine Gemeinde auf, Ihm zu vertrauen, denn der Vater möchte ihr das Reich geben. Mit Ihm können wir alles überwinden. Aber er warnt ganz klar, dass wir uns nicht von der Wahrheit abbringen lassen, noch der Lüge des Feindes Glauben schenken.
Wenn wir heute in die Welt schauen, sehen wir eine Erwartungshaltung den Dingen gegenüber, die auf uns zukommen. Allerdings ist diese Erwartungshaltung nicht die, die der Herr von Seiner Gemeinde sehen möchte. Wir sehen, dass sich auch zunehmend Christen nicht mehr von dem Wort Gottes und dem Heiligen Geist leiten lassen, sondern von der Politik, den Medien, der Zukunftsangst, aber auch von scheinbaren Offenbarungen, die aber nicht mit dem Wort Gottes übereinstimmen.
Viele verfallen in Panik, wenn sie die politische Entwicklung und den moralischen Zerfall der Gesellschaft sehen. Aber statt im Fasten und Gebet zu stehen, wird über Politiker geschimpft und die Zeit vor den Nachrichten verbracht. Es wird oft von der Islamisierung Europas gesprochen und davon, dass man unser Land verteidigen müsse. Aber es wird allzu oft vergessen, dass Gott alles in Seiner Hand hält und Er der Herr über allem ist.
Viele erwarten eine besondere Ausgießung von Gaben des Geistes, was der Herr auch oft durch Prophetien offenbart. Doch der Fokus verschiebt sich damit mehr auf die Gaben als auf deren Geber selbst. Jesus sagt: „Weil du das Wort vom standhaften Ausharren auf mich bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, damit die versucht werden, die auf der Erde wohnen“ (Offb 3,10).
In den sieben Sendschreiben an die Gemeinden erinnert der Heilige Geist, dass die Gemeinde im Kampf nicht durch ihre eigene Kraft besteht, sondern allein durch den Beistand des Heiligen Geistes. Dort, wo wir den Weg nicht mehr weitergehen können, schenkt Gott uns durch den Heiligen Geist Seine wunderbare Leitung, sodass wir weitergehen können.
Auch in unserer Familie konnten wir dies bereits oft erleben: Wenn die Menschen um uns voller Angst und Verzweiflung sind und ratlos in die Zukunft blicken, schenkt der Heilige Geist Sein Licht und wir sehen, was andere Menschen nicht sehen. Viele fragen: „Worauf vertraut ihr?“ Wir dürfen dann mit Freuden bezeugen: „Wir haben einen lebendigen Gott und einmal werden wir bei Ihm sein.“
Das ist unsere Hoffnung. Wir haben in unserer Familie sehr deutlich erfahren dürfen, wie der Herr uns auf menschlich aussichtslose Situationen vorbereitet und uns auch durch sie hindurchträgt. Zwei unser dreizehn Kinder erkrankten (ein Kind im Alter von 7 Jahren und eines im Alter von einem halben Jahr) an akuter lymphatischer Leukämie bzw. an einem bösartigen Tumor. Als meine Frau mit unserem Kleinen zur Behandlung ins Krankenhaus musste, war unser Sohn Joshua mit Down-Syndrom erst 2 Jahre alt und völlig auf die Hilfe der Mama angewiesen. Gott kam immer mit Seinem Trost und zeigte Seine Gnade.
„Viele sollen gesichtet, gereinigt und geläutert werden; und die Gottlosen werden gottlos bleiben, und kein Gottloser wird es verstehen; aber die Verständigen werden es verstehen“ (Dan 12,10).

Es ist nur wenig Zeit geblieben. Vertraue Gott auch in diesem Zeitgeschehen! Bildquelle: 277412640 Min Chiu (c) AdobeStock
Der Herr möchte uns lehren, dass wir nur auf Ihn unser Vertrauen setzen sollen. Er möchte uns ans Ziel bringen. Der Feind möchte uns hingegen von dem lebendigen Glauben abbringen und uns auch durch verschiedene Endzeitprophetien, durch die entweder Angst und Panik verbreitet oder politische Ansichten untermauert werden, von dem Ziel abbringen.
Leider wiegen sich auch viele Christen in einer falschen Sicherheit und bauen auf Offenbarungen, die ihnen besondere Salbung und Kraftwirkungen verheißen, obwohl sie selbst Gottes Leitung gar nicht suchen. Viele haben Angst, ihr Leben in dem Licht Gottes zu prüfen und Ermahnungen durch den Heiligen Geist werden verachtet.
Die Bibel zeigt uns ganz klar, wie der Herr Seine Gemeinde in der letzten Zeit sehen möchte. Nicht in Angst und Panik vor dem, was kommt, aber auch nicht in einer gleichgültigen Erwartung. Alle Offenbarungen oder Meinungen der Menschen müssen wir anhand des Wortes Gottes prüfen. Das Ziel jeder Offenbarung Gottes ist es, den Menschen näher an sich zu ziehen und ihn von den Sünden und der Last zu befreien, sodass er voll freudiger Zuversicht am Tag des Herrn ist.
„Eure Lenden sollen umgürtet sein und eure Lichter brennend“ (Lk 12,35).
Wir warten nicht auf den Antichristen, sondern auf unseren Herrn Jesus Christus, der Seine geliebte Braut nach Hause holt. Die Braut, die sich vorbereitet hat, erwartet den Tag der Hochzeit mit Freuden, denn sie wird denjenigen sehen, den sie liebt!
Wilhelm Schöck
Gemeinde Chemnitz