Auf Gottes Gnade kommt es an!

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Auf Gottes Gnade kommt es an!

2022-09-06T09:25:16+02:0030. August 2022|

Abtreibung – eine Lösung in medizinischen Notfällen?

Olga Bertram war im vierten Monat schwanger, als ihr wegen einer schweren und unheilbaren Knochenkrankheit wieder eine Operation bevorstand. Dadurch war die Gesundheit ihres ungeborenen Kindes in Gefahr und man drängte sie, das Kind abzutreiben. Sie vertraute Gott und wurde nicht enttäuscht: Er heilte sie und schenkte ihr, obwohl es unmöglich schien, ein gesundes Kind.

 

Bevor wir im Jahre 1997 nach Deutschland kamen, lebten wir in Sibirien im Gebiet Omsk. Meine Mutter, die einer Pfingstgemeinde angehörte, erzählte mir in meiner Kindheit viele Geschichten aus der Bibel und ich hörte sie oft beten. So wurde der Kern des Glaubens in mein Herz gesät. Als sie mit mir schwanger war, wurde sie mit dem Heiligen Geist getauft. Sie sagte mir, dass ich von Gott auserwählt sei und dass ich zu Gott kommen müsse, doch ich entschied mich für ein Leben in der Welt. Während meiner Ausbildung zur Schneiderin wusste ich, dass meine Mutter für mich betete und mir nichts passieren konnte.

 

Olga Bertram ist heute gesund und dankt Gott für die großen Wunder die er in ihrem Leben getan hat

 

Als ich älter wurde, heiratete ich einen Mann aus der Welt. Mit diesem schenkte Gott mir sieben Kinder. Nach unserer Heirat wohnten wir im Dorf Blumenfeld auf dem Bauernhof meiner Schwiegermutter, die an Gott glaubte und einer Baptistengemeinde angehörte. Ich wusste immer, dass es einen Gott gibt und tief in meinem Inneren brannte die Sehnsucht nach Ihm.

Ich fand keine Ruhe, denn ich spürte, dass Gott an mein Herz klopfte. Es folgten schwere Jahre in meinem Leben: Ich wollte Gott dienen, doch mein Mann drohte mir, sich von mir scheiden zu lassen. Er war nicht bereit, so ein Leben zu führen, wie meine Eltern es taten. Meine Mutter diente Gott und auch mein Vater bekehrte sich später.

 

Diagnose: Osteomyelitis

Vor meiner Bekehrung im Jahr 1991 hatte ich zwei Operationen an den Füßen. Die Diagnose lautete: Osteomyelitis. Bei dieser Krankheit handelt es sich um eine Entzündung des Knochenmarks. Die Krankheit kam sehr plötzlich und die Ärzte konnten sich nicht erklären, weshalb ich erkrankte, denn damals war die Krankheit noch nicht erforscht.

 

Im Frühling des Jahres 1991 wurde ich das erste Mal am rechten Fuß operiert. Vor der Operation fragte mich der Arzt, ob er nicht gleich das rechte Bein abnehmen solle, denn die Krankheit würde immer weiter fortschreiten und immer mehr Knochen angreifen. Der Arzt, der mich operierte, hatte dieselbe Krankheit und war selbst schon mehrfach an Händen und Füßen operiert worden. Ich war mit seinem Vorschlag nicht einverstanden, woraufhin der Arzt mir versicherte, dass ich spätestens nach acht Monaten wieder im Krankenhaus landen würde.

 

Bekehrung

Einer meiner Söhne war im Jahre 1991, als die Sowjetunion zerfiel, bei der Bundeswehr in Riga tätig. In der Nacht zum 22. März weckte Gott mich auf und sprach: „Mein Kind, wenn du dich heute Nacht bekehrst, rettest du deinen Sohn.“ Daraufhin kniete ich mich nieder, tat aufrichtige Buße und übergab Gott mein Leben. Nach meiner Bekehrung führte ich viele Gespräche mit meiner Mutter und meiner Schwiegermutter, die beide gläubig waren und stellte mir nun die Frage, welcher Gemeinde ich mich anschließen sollte. Da beide unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema hatten, beschloss ich, dafür zu beten, dass Gott mich in die für mich passende Gemeinde führen möge.

 

Als ich auf dem OP-Tisch lag, hörte ich plötzlich eine klare Stimme, die zu mir sprach: „Glaube nur, glaube nur. Das Kind kommt gesund zur Welt.“

 

Die letzte Operation

Im September des Jahres 1992 stand meine dritte Operation bevor, denn ich kam wieder ins Krankenhaus, so wie der Arzt es mir vorausgesagt hatte. Auch diesmal war mein rechter Fuß betroffen, denn die Krankheit war vorangeschritten und die Knochen noch weiter befallen. Zu dieser Zeit hatte ich so starke Schmerzen, dass ich nicht mehr gehen konnte. Ich war gerade 40 Jahre alt und bereits im vierten Monat mit meiner Tochter Kristina schwanger. Sie ist das sechste von sieben Kindern.

Die Ärzte redeten auf mich ein und rieten mir, das Kind abzutreiben, denn die Operation, die mir bevorstand, würde über sechs Stunden dauern. Dadurch bestand die Gefahr, dass das Kind geschädigt werden und behindert zur Welt kommen konnte. Ich sagte den Ärzten: „Gott hat mir das Kind gegeben. Ich nehme Gottes Willen an, aber das Kind werde ich nicht abtreiben.“ Die Ärzte und Professoren klärten mich darüber auf, dass ich eine Risikopatientin sei und mein Kind behindert zur Welt kommen würde. Es würden immer und immer wieder Operationen folgen, denn die Krankheit würde sich so weit ausbreiten, dass ich eines Tages beide Hände und Füße verlieren würde. Aber ich versicherte, dass ich Gott vertrauen und Seinen Willen annehmen wolle.

 

Auf dem Weg zum Operationssaal erklärte mir der Chirurg, dass er mir aufgrund der Schwangerschaft keine starken Schmerzmittel geben dürfe. Mit einer Ruhe im Herzen versicherte ich dem Arzt, dass ich diese nicht benötigen würde und mich ohne Schmerzmittel operieren lassen wollte. Seine Frage, ob ich Angst hätte, verneinte ich. Vor der Operation forderte ich nochmals eindringlich, mein Kind am Leben zu lassen und verbot den Ärzten eine Abtreibung. Der Chirurg versprach mir, dass ohne meine Einwilligung nichts geschehen würde.

 

Als ich auf dem OP-Tisch lag, hörte ich plötzlich eine klare Stimme, die zu mir sprach: „Glaube nur, glaube nur. Das Kind kommt gesund zur Welt.“ Ich antwortete: „Ich glaube, Herr, ich glaube. Du bist mit mir und Du verlässt mich nicht.“ Schließlich schlief ich ein.

 

Nachdem ich eingeschlafen war, sah ich meinen Körper auf dem OP-Tisch liegen. Ich sah mich selbst, wie ich oben an der Decke stand und meinen Körper beobachtete. Ich konnte die Operation verfolgen und sah neben mir am OP-Tisch sieben Ärzte stehen. Plötzlich sah ich zwei Engel umherfliegen, die ein Baby auf den Armen hielten. Mir fiel auf, dass das Baby meinen Kindern sehr ähnlich war. Es hatte schwarze Haare, so wie alle meine Kinder und auf einmal wurde mir klar, dass dies mein Kind war.

Während der gesamten Operation flogen die Engel mit dem Kind auf dem Arm. Allerdings achtete ich nicht darauf, sondern beobachtete meinen Körper auf dem Operationstisch. Es wurde ein Mikroskop hereingebracht. Der Chirurg schnitt ein Stück Fleisch von meinem Fuß ab und legte es unter das Mikroskop.

 

Nachdem ich aufgewacht war, schob man mich auf mein Zimmer. Und immer noch sah ich die Engel, die mit meinem Baby auf dem Arm umherflogen. Im Zimmer lagen bereits sechs Frauen. Eine von ihnen war sehr laut. Als ich sie aufforderte, still zu sein, weil Engel mit meinem Baby im Zimmer seien, wurde es still im Raum. Der Chirurg wollte wissen, ob ich die Engel immer noch sehen konnte. Dies bejahte ich und schlief ein. Nach dem Aufwachen verlor die Narkose langsam ihre Wirkung und so machten sich unerträgliche Schmerzen bemerkbar. Man bot mir eine Spritze gegen die Schmerzen an, aber ich lehnte aufgrund der Schwangerschaft ab.

Ich war sehr schwach und dachte, ich würde nun sterben. Als meine Sinne klarer wurden, verspürte ich einen starken Durst und verlangte nach Wasser. Daraufhin forderte der Chirurg die Krankenschwester auf, mir einen Eimer mit Wasser zu bringen, was ich verwundert ablehnte, denn ich wollte doch nur ein paar Schlucke Wasser haben. Der Chirurg berichtete mir, dass ich drei Tage in Folge nach einem Eimer Wasser verlangt habe, aber ich erinnerte mich nicht daran.

Mein Blick richtete sich während unseres Gespräches auf die Arme des Arztes, die blau angelaufen waren. Dies käme wohl davon, dass ich ihn festgehalten hätte, woran ich mich ebenfalls nicht erinnern konnte. Die anwesende Krankenschwester erzählte mir, dass der Chirurg nach meiner Operation drei Tage und Nächte an meinem Bett gesessen habe und nicht von meiner Seite gewichen sei.

 

Der Chirurg wollte wissen, ob ich Fragen hätte und so stellte ich ihm die Frage, was er während der Operation von meinem Fuß abgeschnitten hatte. Ich beschrieb ihm, was ich während der Operation gesehen hatte und erstaunt bestätigte er meine Beschreibung der Situation im Operationssaal. Er erklärte mir, dass er das abgeschnittene Stück Haut zur Überprüfung nach Novosibirsk in die Uniklinik geschickt habe. Er vermutete, dass ich nicht nur an Osteomyelitis litt, sondern sich noch etwas Anderes in meinem Körper befände, was er bestätigt haben wollte.

 

Dann stellte er mir weitere Fragen. Ich erfuhr, dass er eine Doktorarbeit über meinen Fall schrieb und daher ein so starkes Interesse an meiner Krankheit hatte. Er wollte wissen, ob ich wirklich Engel gesehen hätte und erzählte mir, dass ich während der gesamten Operation von Jesus Christus gezeugt hatte, wie er als ein Kind auf die Welt gekommen war, als junger Mensch lebte und dass er eines Tages auf die Erde zurückkommen werde, um die Welt zu richten. So unterhielten wir uns über Jesus Christus und ich gab ihm die Adresse einer Pfingstgemeinde in Omsk.

 

Während meines Krankenhausaufenthaltes trafen schließlich die Ergebnisse aus der Uniklinik Novosibirsk ein. Es stellte sich heraus, dass ich neben der Krankheit Osteomyelitis auch an Tuberkulose erkrankt war. Man gab mir noch höchstens drei Monate zu leben. Wieder bot man mir an, das Kind abzutreiben, weil die Gefahr bestand, dass das Kind behindert zur Welt kommen könnte und dies nur zur Qual für mich und mein Kind werden würde.

 

Ich erwiderte erneut: „Ich nehme es an, so wie Gott mich führt. Wenn es Gottes Wille ist, dass ich sterben soll, dann sterbe ich zusammen mit meinem Baby. Aber glauben Sie mir, ich bekomme ein gesundes Kind und auch ich werde geheilt und gesunde Beine haben.“ Mein Arzt, der selbst an dieser Krankheit litt und bereits mehrere Operationen hinter sich hatte, erklärte mir, dass die Krankheit weiter voranschreiten würde und es sogar tödlich enden könnte. Aber ich blieb standhaft.

 

Als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, wünschte mir der Arzt alles Gute und teilte mir mit, dass ich sehr starke Schmerzen erleiden würde, bis ich letztendlich sterben würde. Lächelnd erwiderte ich, dass ich das nicht glauben würde und fuhr nach Hause. Mein Mann war sehr böse über meine Entscheidung, das Kind zu behalten, denn auch er war dafür, das Kind abzutreiben.

 

Die Vision

Nach meiner dritten Operation hatte ich einen Traum: Ich stand draußen und sah eine große Schar Geschwister mit weißen Kleidern, die wunderbare Lieder sangen. Ich weinte und sagte zu Gott, dass ich auch zwischen all diesen Menschen sein wolle, die so wunderbar sangen. Da kamen zwei der Geschwister aus der Menge zu mir und sagten mir, dass sie schon lange auf mich warteten. Dies waren zwei Geschwister aus der Pfingstgemeinde. Meine Schwiegermutter, der ich von meinem Traum berichtete, erklärte mir, dass dies Gottes Antwort auf meine Frage sei, zu welcher Gemeinde ich gehen müsse und so kam ich zur Pfingstgemeinde.

 

Die Taufe mit dem Heiligen Geist

Nach meiner Bekehrung wollte ich natürlich auch mit dem Heiligen Geist getauft werden, doch ich wusste nicht, wie ich beten sollte, denn die alten Geschwister in unserer kleinen Gemeinde waren bereits alle mit dem Heiligen Geist versiegelt und so war ich die Einzige, die um den Heiligen Geist rang. In meiner Schwachheit und Einfachheit kniete ich mich eines Tages in unserem Stall zwischen all dem Vieh nieder und fing an zu ringen. Interessanterweise wurde das Vieh während des Gebets still. Hörte ich jedoch auf zu beten, wurde es wieder laut.

Am selben Tag in der Abendversammlung erzählte uns ein alter Bruder, dass Gott ihm offenbart habe, Gott würde uns an jenem Abend seine Gegenwart spüren lassen. Wir begannen unseren Gottesdienst mit Gottes Wort, so wie wir es in unserer Einfachheit verstanden und knieten uns zum Gebet nieder. Als wir anfingen zu beten, hatte ich das Gefühl, mich zu drehen, als säße ich in einem Boot und drehte mich im Kreis. Dabei vernahm ich einen wunderbaren Gesang. Meine Hände gingen wie von selbst nach oben und auf einmal verstand ich, dass Gott mich bereits während meines Gebets im Stall mit dem Heiligen Geist versiegelt hatte.

 

Das Abendmahl

Im Oktober, als die Ernte anstand, quälte ich mich sehr. Meine Füße fühlten sich tot an und ich spürte sie nicht mehr. Zwischenzeitlich waren beide Beine bis fast zu den Knien von der Krankheit betroffen und die Entzündung breitete sich bereits im Blut aus. Die Ärzte rieten mir, beide Beine oberhalb der Knie zu amputieren, da eine Operation so nah am Knie nicht in Frage kam. Die Stellen, an denen mir die Beine abgenommen werden sollten, waren bereits markiert.

 

Zu diesem Zeitpunkt waren unsere deutschen Brüder bereits alle nach Deutschland ausgewandert und alle paar Monate kamen Brüder aus Omsk zu uns, um das Abendmahl mit uns zu teilen. Eines Tages teilte mein Vater mir mit, dass die Brüder kommen würden, um das Abendmahl abzuhalten und fragte mich, ob ich nicht auch teilnehmen wolle. Den Ärzten sagte ich, dass ich erst zum Abendmahl gehen werde, danach könne man meine Füße amputieren. Da ich nicht selbst gehen konnte, fuhr mich mein Mann zum Abendmahl und trug mich in das Haus, in dem wir uns versammelten.

Bis heute kann ich mich nicht daran erinnern, wie meine Füße in die Schüssel kamen. Ich erinnere mich nur noch daran, dass ich mit den Füßen in der Schüssel stand und die Geschwister fragten, wer sich vor meinen Füßen nicht ekelte und sie waschen könne. Eine Schwester kniete sich hin und wusch mir die Füße. Am Abend, als ich zu Hause betete, hörte ich eine Stimme, die zu mir sprach: „Am dritten Tag werden deine Füße gesund.“

 

So saß ich am Abend des dritten Tages mit meinen Kindern, meinem Mann und meiner Schwiegermutter, welche mir gegenübersaß, im Wohnzimmer. Meine Füße hatte ich hochgelegt und mein Mann legte seine Beine über meine. Meine Schwiegermutter bat meinen Mann, seine Beine von meinen zu nehmen, da ich doch so starke Schmerzen hatte.

Mit geschlossenen Augen dachte ich darüber nach, dass dies der dritte Tag sei und noch nichts passiert war. Plötzlich rief mein Mann, ich solle auf meine Beine schauen. Mit geschlossenen Augen fragte ich mich, was mein Mann von mir wolle, da ich doch wusste, wie meine Beine aussahen. Ich hatte starke Schmerzen. Zum zweiten Mal rief er, ich solle auf meine Beine schauen.

Als ich schließlich meine Augen öffnete, sah ich, dass alles verschwunden war. Meine Füße waren vollständig gesund. Man sah nichts mehr von der Krankheit, nur noch die Narben von den Operationen waren zu sehen. Meine Schwiegermutter fing an zu weinen und sagte: „Kind, Gott hat deine Füße geheilt.“ Gemeinsam knieten wir uns mit meinen Kindern hin und dankten Gott für dieses Wunder. Mein Mann, der Zeuge von diesem Wunder war, verließ das Zimmer. Ich hoffte so sehr, dass er nun auch an Gott glauben würde. Doch nichts geschah.

 

Nun musste ich meinem Arzt, der eine Doktorarbeit über meinen Krankheitsverlauf schrieb, mitteilen, dass Gott mich geheilt hatte und ich gesund sei. Ratlos fragte er mich, was er nun schreiben solle. Als ich ihm sagte, er müsse schreiben, dass Jesus Christus mich geheilt habe, erwiderte er nur, dass dies nicht real sei.

 

Die Geburt

Im Februar war es dann so weit. Die Geburt meines Kindes stand an. Neben der Klinik, in der ich operiert worden war, befand sich ein Geburtshaus. In diesem Geburtshaus arbeitete die Frau des Chirurgen, der mich das letzte Mal operiert hatte. Seine Frau war hier Oberärztin, doch das wusste ich damals noch nicht. Als sie mich sah, wunderte sie sich darüber, dass ich noch lebte. Man rief ihren Mann und auch er konnte nicht fassen, dass ich noch am Leben war. Ich versicherte auch ihm, dass es mir und dem Kind sehr gut gehe und es weiterhin so bleiben werde.

Am 23. Februar kam schließlich meine Tochter Kristina zur Welt. Als sie geboren wurde, kamen viele Ärzte herbei, legten sie auf einen Tisch und untersuchten sie. Sie hatte lange, schwarze, prachtvolle Haare, wie in meinem Traum zuvor. Nach der Untersuchung wurde mir bestätigt, dass ich ein vollkommen gesundes Kind geboren hatte.

 

Durch Gottes Gnade bekam ich vier Jahre später eine weitere gesunde Tochter. Als meine beiden jüngsten Töchter sich bekehrten und es meinem Mann verkündeten, warf er mir vor, die Kinder nicht richtig erzogen zu haben und auch die älteren Kinder gaben mir die Schuld für den Weg, den meine jüngsten Töchter eingeschlagen hatten. Sie sind beide gesund, haben Berufe erlernt und was das Wichtigste ist: sie dienen beide Gott und sind für Ihn als Missionare unterwegs.

Kristina war bereits für mehrere Monate in Ghana im Dienst und ihr nächstes Missionsfeld ist ein Flüchtlingslager im Kriegsgebiet des Südsudan, in dem sie gemeinsam mit Klara, meiner jüngsten Tochter, arbeiten wird. Ich habe meine Töchter in die Hände Gottes gegeben und sie gesegnet, denn lange bevor Er sie für diesen Dienst auserwählt hatte, bereitete Er mein Herz darauf vor und so kann ich sie Ihm getrost anvertrauen.

 

Klara und Kristina sind als Missionare im Dienst

 

Trost und Hoffnung

Wenn ich zurückblicke, weinte oder murrte ich nicht, als Gott mich in diesem allen prüfte. Ich nahm es aus Gottes Hand an und war mir sicher, dass Sein Wille und Sein Weg der Beste für mich war, selbst wenn ich ohne Hände und Beine leben müsste. Von mir aus hatte ich nicht den Glauben, dass Gott mir ein gesundes Kind schenken oder mich sogar heilen würde, sondern Gott allein gab mir in Seiner großen Gnade diesen Glauben.

Dass dies nicht selbstverständlich ist, durfte ich daran erkennen, dass in unserem Dorf in Omsk außer mir noch ein Junge und ein Mädchen lebten, die an derselben Krankheit wie ich litten. Nach meiner Heilung riefen sie mich an und wollten den Namen des Arztes wissen, der mich gesund gemacht hatte. Als ich davon zeugte, wie Jesus mich geheilt hatte, konnten sie mir nicht glauben. Beide sind bis zum heutigen Tag krank und sitzen nun im Rollstuhl.

 

Ich hatte es in meinem Leben oft sehr schwer, denn Gott prüfte nicht nur mich, sondern auch meine Familie. Von meinen sieben Kindern dienen drei dem Herrn und dennoch habe ich die lebendige Hoffnung, dass Gott auch an den Herzen meines Mannes und meiner Kinder, die noch nicht bekehrt sind, klopft und Sein Werk zu Seiner Zeit tun wird. Wenn ich Trost brauche, lese ich oft das Gebet Jesu im 17. Kapitel des Johannesbriefes und auch den 23. Psalm, wodurch ich Kraft bekomme. Diese Bibelstellen stärkten mich ganz besonders am Anfang meines Christseins.

 

Heute bin ich 69 Jahre alt. 29 Jahre liegen hinter den Operationen und immer noch habe ich gesunde Beine und es geht mir gut. Gott hat mich vollständig geheilt und die Krankheit kehrte nicht mehr zurück.

 

Wir alle werden von Gott geprüft und stehen oft im Glaubenskampf, aber Gott hilft uns auch aus unserer Notsituation heraus. Wichtig ist zu verstehen, dass uns im Leben nur begegnet, was Gottes Gnade zulässt. Alles, was Er tut, ist gut für uns, wenn wir Seine Wege auch nicht immer gleich verstehen.

 

„Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind“ (Röm 8,28).

 

Olga Bertram

Gemeinde Ulmen