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Ein ungeteiltes Herz ist die einzig angemessene Haltung, die wir Menschen gegenüber Gott haben sollten. Wer sich in die Nachfolge Christi begibt, muss sich mit ganzem Herzen an Christus hängen. Dieser Artikel gibt eine Antwort darauf, wie das Herz des Nachfolgers tatsächlich ungeteilt sein kann.
Jesus Christus ist Gott
„Weil nämlich Gott in Christus war und die Welt mit sich selbst versöhnte, indem er ihnen ihre Sünden nicht anrechnete und das Wort der Versöhnung in uns legte“ (2.Kor 5,19).
Die Gottheit Christi gehört seit zwei Jahrtausenden zu den grundlegenden Glaubenslehren der Gemeinde Jesu. Im neuen Testament finden wir zahlreiche Stellen, in denen die Gottheit Christi offenkundig wird. Jesus Christus hat unverkennbar göttlichen Anspruch erhoben (vgl. Joh 5,18; Joh 10,33.36; Lk 5,20-24). Die Apostel bezeichnen Jesus Christus als „Gott“ (vgl. Joh 1,1; Joh 20,28; Röm 9,5; Phil 2,6; Kol 2,9; Hebr 1,8; 1.Joh 5,20) und Ihm werden göttliche Anbetung und Ehre entgegengebracht (vgl. Mt 14,33; Mt 28,17; Joh 9,38; Hebr 1,6; Off 5,12). Der himmlische Vater möchte, dass „alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren“ (Joh 5,23). Wer den Sohn gesehen hat, der hat auch den Vater gesehen (vgl. Joh 14,9). Jesus Christus ist „der wahrhaftige Gott und das ewige Leben“ (1.Joh 5,20). Durch Christus kam also Gott in diese Welt. Gott wurde Mensch (vgl. Gal 4,4) und gab Seine Herrlichkeit im Angesicht Jesu Christi zu erkennen (vgl. 2.Kor 4,6).
Ein echter Nachfolger Christi hat in Christus den wahrhaftigen Sohn Gottes und Retter der Welt erkannt (vgl. Joh 1,49; 1.Joh 4,14). Ein wahrer Nachfolger kann also gemeinsam mit dem Apostel Thomas zu Christus sagen: „Mein Herr und mein Gott!“ (Joh 20,28). Aus diesem Grund zeigt sich das ungeteilte Herz gegenüber Gott auch gleichzeitig in einer treuen Nachfolge Christi.
Das ungeteilte Herz
Ein ungeteiltes Herz ist ein volles und ganzes Herz für Gott.
„Denn die Augen des HERRN durchstreifen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist“ (2.Chr 16,9).
Diese Worte überbringt der Prophet Hanani dem König Asa, der sich gerade in einer kriegerischen Auseinandersetzung befindet. Asa hat leider ein geteiltes Herz, denn er sucht verzweifelt Hilfe bei dem heidnischen König Benhadad. Das missfällt Gott sehr und Er sendet Hanani mit einer klaren Botschaft zu ihm: Gott stellt sich mächtig an die Seite derer, die ihr Vertrauen ganz auf IHN setzen (vgl. 2.Chr 16,7-8). Gott ist auf der Suche nach Menschen, die Ihm von ganzem Herzen zur Verfügung stehen.
Ein ungeteiltes Herz zu haben, bedeutet, ein volles und ganzes Herz für Gott zu haben. Wer ein ungeteiltes Herz hat, ist vorbehaltlos und vollständig auf Gott ausgerichtet. Das sind Männer und Frauen, die Gott zu ihrem Lebensmittelpunkt gemacht haben. Kein anderer Gott oder Gottersatz hat Raum in diesen Herzen. Ihre eigenen Wünsche, Pläne und Ziele haben sie Gottes Willen unterstellt. Ihre Herzensentscheidungen werden nach Gottes Wohlgefallen getroffen. Ihre Zuneigung gehört Gott. Ihre Freude ist Gott. Sie lieben Gott mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft (vgl. 5.Mo 6,5).
Götzen haben in diesen Herzen keinen Raum. Sie räumen Gott den ersten Platz in ihrem Leben ein. Diese Tatsache spiegelt sich in ihrem Umgang mit Zeit, Geld und Kraft wider. In Zeiten der Not ist Gott ihre erste Anlaufstelle. Sie hoffen fest auf Gottes Hilfe und Sein Durchtragen. Ihre Anbetung und Ehrerbietung bringen sie dem einen wahren Gott entgegen, dem allein die Ehre gebührt für immer und ewig (vgl. Phil 4,20)!
Das, was der Mensch am meisten liebt, ist sein Gott.
Höchste Liebe
Ein ungeteiltes Herz schenkt Gott die höchste Liebe.
„Jesus aber antwortete ihm: Das erste Gebot unter allen ist: »Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist Herr allein; und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft!« Dies ist das erste Gebot“ (Mk 12,29-30).
Weil Gott der alleinige Gott ist, gebührt Ihm allein unsere höchste Liebe. Gott soll die höchste und zentralste Stelle im Leben eines Nachfolgers haben. Der Nachfolger liebt Gott mit seinen Gedanken und Überlegungen. Er liebt Gott mit allem Verlangen und Empfinden. Er liebt Gott aus freiem Willen und mit aller Lebenskraft. Alle Gedanken, Ziele und Pläne werden liebevoll Gott unterstellt. Weil der Nachfolger Gott liebt, ist er bereit, seinen Verstand und seine vorhandene körperliche Kraft Gott ganz zur Verfügung zu stellen.
„Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert“ (Mt 10,37).
Jesus Christus beansprucht unmissverständlich unsere höchste Liebe (vgl. Lk 14,26). Nur Gott steht diese Liebe zu. Kein Gegenstand, keine Vorlieben oder Interessen, kein Mensch, nicht einmal unser Ich darf Christus von dieser Stelle verdrängen. Christus soll mit Abstand die höchste Liebe gelten. Das, was der Mensch am meisten liebt, ist sein Gott. Darum soll gerade Christus unsere höchste Liebe bekommen.
„Wir lieben ihn, weil er uns zuerst geliebt hat“ (1.Joh 4,19).
Christus hat uns zuerst geliebt. Er hat uns im Voraus geliebt. Christus hat seine große Liebe zu uns dadurch bewiesen, dass er für uns gestorben ist, als wir noch Sünder und Feinde Gottes waren (vgl. Röm 5,8.10). Christus liebt Seine Nachfolger aufs Äußerste (vgl. Joh 13,1). Nichts und niemand kann den Nachfolger von der Liebe Gottes, die in Christus ist, trennen (vgl. Röm 8, 35-39).
Der Nachfolger hat diese große Liebe Gottes erkannt und von Herzen angenommen. Weil die Liebe Gottes in das Herz des Nachfolgers ausgegossen wurde (vgl. Röm 5,5), wird der Nachfolger nun befähigt, diese Liebe weiterzugeben (vgl. 1.Joh 4,7-8). Die Liebe zu Christus zeigt sich darin, dass wir Sein Wort lieben und Seine Gebote bereitwillig befolgen (vgl. Joh 14,15.21.23). Wer Christus liebt, der liebt auch seinen Nächsten (vgl. Mk 12,31; 1.Joh 4,7.11.20-21). „Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm“ (1.Joh 4,16).
Völlige Hingabe
Ein ungeteiltes Herz ist Gott völlig hingegeben.
„[D]er sich selbst für uns hingegeben hat, um uns von aller Gesetzlosigkeit zu erlösen und für sich selbst ein Volk zum besonderen Eigentum zu reinigen, das eifrig ist, gute Werke zu tun“ (Tit 2,14).
Christus hat Sein kostbares Leben hingegeben, damit der Nachfolger Vergebung, Rechtfertigung und Neugeburt erleben darf. Diese unverdiente Errettung bringt einen starken Wendepunkt ins Leben des Nachfolgers. Weil er teuer erkauft worden ist, gehört er nicht mehr sich selbst, sondern Gott (vgl. 1.Kor 6,19).
„[G]ebt euch selbst Gott hin als solche, die lebendig geworden sind aus den Toten, und eure Glieder Gott als Werkzeuge der Gerechtigkeit!“ (Röm 6,13).
Der Nachfolger ist berufen, sein Leben Gott ganz zur Verfügung zu stellen. Wahre Hingabe an Gott resultiert aus echter Liebe zu Gott (vgl. 1.Kor 13,3). Der Apostel Paulus war von Jesus Christus ergriffen (vgl. Phil 3,12). Seine Liebe und Hingabe für Christus sind beispiellos und vorbildlich für alle Generationen. Daher kann Paulus auch uns heute noch ermahnen, „dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: Das sei euer vernünftiger Gottesdienst“ (Röm 12,1)!
Obwohl Jesus Christus von Seinen Nachfolgern völlige Hingabe und Selbstverleugnung (vgl. Lk 9,23) erwartet, ist Er dennoch ein großzügiger Vergelter: „Und jeder, der Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Frau oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meines Namens willen, der wird es hundertfältig empfangen und das ewige Leben erben“ (Mt 19,29).
Ein heiliges Leben bringt die Gegenwart Gottes in das Leben eines Nachfolgers.
Heiliges Leben
Ein ungeteiltes Herz ist ein geheiligtes Herz.
„[N]aht euch zu Gott, so naht er sich zu euch! Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, die ihr geteilten Herzens seid“ (Jak 4,8).
Ein ungeteiltes Herz ist ein geheiligtes Herz. Das bedeutet, dass ein Nachfolger ein heiliges Leben führen soll (vgl. Hebr 12,14; 1.Petr 1,15). Gott ist heilig, deshalb soll auch der Nachfolger heilig sein (vgl. 1.Petr 1,16). Im Leben eines Nachfolgers darf es keine heimlichen Götzen geben. Alle Götzen müssen vollständig zerstört und ganz niedergerissen werden (vgl. 2.Mo 23,24). Jesus sagte: „Niemand kann zwei Herren dienen“ (Mt 6,24).
Heiligung ist kein verzweifelter Versuch, seine eigene Gerechtigkeit zu erlangen. Wahre Heiligung ist ein freudiger Prozess der Absonderung von der Welt mit dem Ziel, Gott in uns mehr und mehr Raum zu geben. Ein Nachfolger sondert sich ab für Gott. Er entfernt alles Unreine und Finstere aus seinem Leben. Er verlässt den Weg der Sünde und wendet sich ganz Gott zu (vgl. 2.Kor 6,14-18). Heiligung führt den Nachfolger in ein von Gott erfülltes Leben. Ein heiliges Leben bringt die Gegenwart Gottes in das Leben des Nachfolgers. Wer sich für Gott heiligt, wird sich an einer lebendigen Beziehung mit Gott erfreuen. Denn daraus entspringt ein fruchtbares und ertragreiches Leben mit Ewigkeitswert (vgl. Röm 6,22; Off 14,13).
Erneuerung der Hingabe
Gott ist heute auf der Suche nach Menschen, die mit ungeteiltem Herzen auf Ihn ausgerichtet sind (vgl. 2.Chr 16,9). Menschen, die Gott ihre höchste Liebe schenken. Menschen, die sich Gott völlig hingeben. Menschen, die ihr Leben Gott heiligen. Gott möchte im Leben dieser Menschen Seine Macht und Herrlichkeit zum Vorschein bringen. Möge diese Botschaft in deinem Leben eine Erneuerung der Hingabe für Jesus entfachen. Gott segne dich!
Jan Friesen
Gemeinde Trossingen