Der Friede Gottes regiere in euren Herzen

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Der Friede Gottes regiere in euren Herzen

2022-09-03T14:20:05+02:0030. August 2022|

Was bedeutet Frieden für dich persönlich? Woher kommt der wahre Frieden in unseren Herzen? Wie verhält es sich mit dem Frieden in der Welt? Jeder Mensch sehnt sich nach Frieden. Es ist eine Sehnsucht nach Ruhe, Wohlbefinden, ein Stück Sicherheit und ein gutes Miteinander mit den Mitmenschen. Doch ist das der Frieden, nach dem Kinder Gottes vorrangig streben sollten? Auf all diese Frage und Überlegungen will der Text Antworten geben.

 

Zur Zeit der Menschwerdung Jesu hofften die Juden, dass Jesus das Reich Davids wiederherstellen werde: „Wir aber hofften, er sei der, welcher Israel erlösen sollte“ (Lk 24,21). Nachdem Gott dem König David Sieg über alle seine Feinde gegeben hatte, lebte das Volk Israel eine Zeit lang in Frieden. Dieser Friede war jedoch an Bedingungen geknüpft. Er bestand so lange, wie König David Gott fürchtete und in Seinen Wegen wandelte.

Doch Gottes Wort spricht noch von einem größeren Frieden als dem irdischen Frieden unter Völkern. Nämlich vom Frieden Gottes selbst. „Und der Friede Gottes regiere in euren Herzen; zu diesem seid ihr ja auch berufen in einem Leib; und seid dankbar!“ (Kol 3,15). Diesen Frieden, „der allen Verstand übersteigt“ (Phil 4,7), hat Gott uns in Seinem Sohn Jesus Christus gegeben.

 

Biblisch gesehen gibt es vier Aspekte des Friedens für uns Menschen. Den Frieden mit Gott, den inneren Frieden, den Frieden mit Mitmenschen und den Frieden im Land.

 

Wenn wir den Frieden Christi in uns bewahren, wird der Name des Herrn durch uns verherrlicht.

 

Der Frieden mit Gott

Als Gott den Menschen schuf, herrschte Frieden zwischen Gott und dem Menschen. Die Sünde zerstörte diesen ursprünglichen Frieden. Dadurch hat der Mensch die Beziehung zu Gott verloren, die Sünde trennt den Menschen von Gott. Um diese Beziehung wieder herzustellen, muss die Sünde gesühnt werden.

Im Alten Testament zeigt Gott, dass durch unterschiedliche Opfer, wie beispielsweise das Blut von Opfertieren, dass an den Altar gesprengt werden musste, Sühnung erwirkt werden konnte. Es gab sogar einen großen Versöhnungstag im Volk Israel, der im hebräischen „Jom Kippur“ genannt wird. Dieser Tag war für das Volk Israel der wichtigste Tag im Jahr, an dem Gott sie mit Sich selbst versöhnte.

 

„Danach soll er die beiden Böcke nehmen und sie vor den HERRN stellen, an den Eingang der Stiftshütte. Und Aaron soll Lose werfen über die beiden Böcke, ein Los »Für den HERRN« und ein Los »Für die Verwendung als Sündenbock«“ (3.Mo 16,7-8).

Der eine Bock, der „für den Herrn“ war, wurde als Opfer auf dem Altar geschlachtet. Mit seinem Blut wurde die Sühnung vollbracht, indem man das Blut des Tieres in das Allerheiligste brachte und es auf den Sühnedeckel sprengte.

Auf den zweiten Bock, den Sündenbock“ (hebräisch: „Asael“, bed. „der Bock, der weggeht“), wurde die Schuld des Volkes gelegt und anschließend wurde das Tier in eine Gegend gebracht, aus der es allein nicht mehr zurückkehren konnte. „Und wenn er die Sühnung vollendet hat für das Heiligtum und die Stiftshütte und den Altar, so soll er den lebendigen Bock herzubringen. Und Aaron soll seine beiden Hände auf den Kopf des lebendigen Bockes stützen und über ihm alle Schuld der Kinder Israels und alle ihre Übertretungen in allen ihren Sünden bekennen, und er soll sie dem Bock auf den Kopf legen und ihn durch einen Mann, der bereitsteht, in die Wüste fortschicken. Und der Bock soll alle ihre Schuld, die auf ihm liegt, in ein abgeschiedenes Land tragen; und er schicke den Bock in die Wüste“ (3.Mo 16,20-22).

So wurde das Volk schließlich mit Gott versöhnt. Doch der Weg, zu jeder Zeit in die Gegenwart Gottes kommen zu dürfen, war damit noch nicht frei gemacht. Das Blut von Stieren und Böcken konnte das nicht vollbringen. Diese Opfergaben waren nicht imstande, den Vorhang zu zerreißen. Sie hatten lediglich eine tiefe sinnbildliche Bedeutung.

Die beiden Böcke, sie spiegeln das Werk Christi am Kreuz dar. In dem Bock „für den Herrn“ sehen wir den Tod Jesu Christi. Dieses Opfer hat Gott zufrieden gestellt. Es ist nicht einfach irgendjemand gestorben, sondern Sein Sohn als reines, makelloses Opfer. Der „Sündenbock“, der alle Schuld und Übertretung des Volkes auf sich nimmt, ist die andere Seite des Todes Jesu Christi, der die Sünden der Welt auf sich nimmt und uns mit Gott versöhnt.

„Denn Er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht und die Scheidewand des Zaunes abgebrochen hat“ (Eph 2,14). „Denn es gefiel [Gott], in ihm alle Fülle wohnen zu lassen und durch ihn alles mit sich selbst zu versöhnen, indem er Frieden machte durch das Blut seines Kreuzes – ­durch ihn, sowohl was auf Erden als auch was im Himmel ist“ (Kol 1,19-20). Wenn wir unsere Sünden bekennen und lassen, so ist Er treu und gerecht. Er vergibt uns unsere Sünden und denkt nicht mehr daran. In Christus finden wir Frieden mit Gott.

 

Der innere Frieden

Durch Jesu Sühnetod am Kreuz kann der Mensch die Vergebung seiner Schuld erhalten. Er darf inneren Frieden erlangen, denn Jesus versöhnt uns mit Gott. Doch nicht jeder Mensch nimmt diesen inneren Frieden für sich in Anspruch. Im Evangelium nach Matthäus (Kap 18) lesen wir das Gleichnis des unbarmherzigen Knechtes, der seinem König 10.000 Talente schuldig war. Das war eine so hohe Summe, dass er sie im Laufe seines Lebens nie hätte abzahlen können.

Deshalb musste der König ihn und seine Frau, die Kinder und alles, was er hatte, verkaufen, um die Schuld zu bezahlen. „Da warf sich der Knecht nieder […] und sprach: Herr, habe Geduld mit mir, so will ich dir alles bezahlen! Da erbarmte sich der Herr über diesen Knecht, gab ihn frei und erließ ihm die Schuld“ (Mt 18,26-27). Der Knecht konnte als freier Mann heimgehen. Kurze Zeit später zeigte sich aber durch die Begegnung mit seinem Mitknecht, dass er keinen inneren Frieden gefunden hatte, denn er konnte ihm die viel geringere Schuld nicht vergeben. Dem Menschen, dem viel vergeben wurde, der liebt viel (vgl. Lk 7,47), er rechnet das Böse nicht an. Jesus spricht: „Frieden hinterlasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch; euer Herz erschrecke nicht und verzage nicht!“ (Joh 14,27).

Nur wenn wir diesen inneren Frieden in uns bewahren, den wir durch Jesus Christus bekommen haben, können wir das Böse ertragen und zu Unrecht leiden, sodass der Name des Herrn durch uns verherrlicht wird. Warum spricht der Herr: „Euer Herz erschrecke nicht und verzage nicht!“ (Joh 14,27)? Weil in dieser Welt viel Ungerechtigkeit und Unfriede herrscht. Unter den Menschen gilt es als Frieden, wenn jeder auf seiner Seite bleibt und jeder so akzeptiert wird, wie er ist. Unser Herr Jesus Christus hat viel Widerspruch erlitten, wurde geschlagen, angespuckt und gekreuzigt. Am Kreuz sagte Er aber: „Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lk 23,34). Er bewahrte den inneren Frieden.

Der Psalmist Asaph beschreibt in Psalm 73 seinen Zustand, als er fast gestrauchelt wäre, denn er beneidete die Übermütigen und sah auf das Wohlergehen der Gottlosen. Sein Herz fing an zu verzagen, bis er in die Gegenwart Gottes ging und auf das Ende der Gottlosen achtgab. „Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich endlich mit Ehren an. Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil“ (Ps 73,23-26/ Lut 1912).

Die Gegenwart Gottes erfüllt unser Herz mit innerem Frieden und gibt uns Geborgenheit und Ruhe. Als Daniel aufgrund seines treuen Gebets zu Gott von den Ministern und Satrapen vor dem König Darius, dem Meder, verleumdet und in die Löwengrube geworfen wurde, erschrak sein Herz nicht. Er fand inneren Frieden, hatte ein gutes Gewissen und trug den Menschen, die ihm Böses wollten, nichts nach. „Da sprach Daniel zu dem König: O König, mögest du ewig leben! Mein Gott hat seinen Engel gesandt und den Rachen der Löwen verschlossen, dass sie mir kein Leid zufügten, weil vor ihm meine Unschuld offenbar war und ich auch dir gegenüber, o König, nichts Böses verübt habe!“ (Dan 6,22-23).

 

Wir streben nach Frieden und bewahren ihn, weil unser Herr und Heiland Jesus Christus der Friedefürst ist.

 

Frieden mit dem Nächsten

Die drei Aspekte des Friedens, nämlich der Friede mit Gott, der innere Frieden und der Friede mit den Mitmenschen haben unserem Herrn die Kraft gegeben, zu Unrecht zu leiden und Sein Herz vor dem Bösen zu bewahren. Diese drei Aspekte des Friedens sind unzertrennlich, sie hängen voneinander ab. Folgender Vers macht deutlich, wie der Friede zu Gott davon abhängt, in welcher Beziehung ich zu meinem Nächsten stehe:

„Wenn jemand sagt: »Ich liebe Gott«, und hasst doch seinen Bruder, so ist er ein Lügner; denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann der Gott lieben, den er nicht sieht? Und dieses Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, auch seinen Bruder lieben soll“ (1.Joh 4,20-21). Wer auch nur in einem dieser drei Aspekte keinen Frieden hat, der kann in keinem Bereich Frieden haben.

 

Frieden im Land

Ein Mensch, der Frieden gefunden hat, kann auch für den Frieden im Land beten, und seine Gebete werden erhört. So war es auch bei Daniel, der für sein Volk betete. Sein Gebet war Gott angenehm, sodass Er sogar einen Engel zu ihm sandte, der ihm sagte: „Daniel du viel geliebter Mann. […] Fürchte dich nicht, Daniel! Denn von dem ersten Tag an, da du dein Herz darauf gerichtet hast, zu verstehen und dich vor deinem Gott zu demütigen, sind deine Worte erhört worden, und ich bin gekommen um deiner Worte willen“ (Dan 10,11-12).

Dieses Gebet des Daniel, das aus einem friedfertigen Herzen kam, fand vom ersten Tag an Erhörung und Gott sandte sofort Seine Antwort. Es ist der Wille Gottes, dass wir für den Frieden im Land beten. „Und sucht den Frieden der Stadt, in die ich euch weggeführt habe, und betet für sie zum HERRN; denn in ihrem Frieden werdet auch ihr Frieden haben!“ (Jer 29,7).

 

In Christus finden wir Frieden mit Gott. Bildquelle: AdobeStock_401487177 @ jchizhe

 

Die richtige Absicht beim Gebet um Frieden

Paulus spricht: „So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen darbringe für alle Menschen, für Könige und alle, die in hoher Stellung sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Gottesfurcht und Ehrbarkeit; denn dies ist gut und angenehm vor Gott, unserem Retter“ (1.Tim 2,1-3). Paulus betont hier bestimmte Absichten.

Sie machen deutlich, warum wir beten, nämlich um ein ruhiges und stilles Leben in aller Gottesfurcht und Ehrbarkeit führen zu können. Wenn unsere Pläne nicht mit Gottes Absichten übereinstimmen, können negative Veränderungen über das Land kommen, damit das Volk Gottes wieder anfängt, den Herrn zu suchen. Dies sehen wir im Alten Testament immer wieder am Volk Gottes. Immer, wenn es sich von Gott abwandte, kam der Feind ins Land, beraubte es oder nahm die Israeliten sogar gefangen.

 

Wenn das Neue Testament über den Frieden spricht, so geht es uns immer persönlich an. Das sehen wir besonders in folgenden Versen: „Glückselig sind die Friedfertigen, denn sie werden Söhne Gottes heißen!“ (Mt 5,9) oder „ist es möglich, soviel an euch liegt, so haltet mit allen Menschen Frieden“ (Röm 12,18) oder auch im Leitvers „der Friede Gottes regiere in euren Herzen“ (Kol 3,15).

Der Friede ist hier immer auf uns persönlich bezogen. Den Frieden sucht man nicht erst bei anderen Menschen, sondern zuerst im eigenen Herzen. Den Frieden muss der Mensch persönlich bewahren und anderen Menschen sogar bringen. Diesen Frieden hat Jesus uns vorgelebt und möchte, dass er in unserem Herzen regiere. Dann sind wir fähig, das Böse nicht zuzurechnen, sondern um Jesu willen zu ertragen und zu vergeben. „Ein Knecht des Herrn aber soll […] geduldig im Ertragen von Bosheiten [sein]“ (2.Tim 2,24).

 

Ein erfülltes Gebetsleben im Heiligen Geist gibt Kraft zum Frieden

Wenn einem Kind Gottes die Gemeinschaft mit seinem Herrn fehlt, ist er innerlich schneller beunruhigt und dazu geneigt, menschlich vorzugehen. Menschlicher Frieden, was immer wir darunter verstehen, reicht aber meist nur bis zum ersten Konflikt, dann platzt uns oft der Kragen. Das Wort Gottes ruft uns auf, über uns hinauszugehen, und von unserer Seite aus alles zu tun, um Frieden zu halten und zu stiften. So ein Frieden ist nur möglich, wenn wir ein erfülltes Gebetsleben im Heiligen Geist haben.

Die Handlungsmaxime lautet: „Denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist“ (Röm 5,5). Weil der Friede Gottes durch den Heiligen Geist in unserem Herzen regieren möchte, sagt uns das Wort Gottes auch: „Gebt auch nicht Raum dem Teufel!“ (Eph 4,27). Wenn wir immer nur gezielt nach den Schwächen unserer Konfliktpartner suchen, übersehen wir schnell unsere eigenen Schwächen und setzen den Frieden aufs Spiel.

Das sind die Werke des Fleisches wie Zorn, Wut, Bosheit, Lästerung, hässliche Redensarten, die sich hinter unserem Charakter verstecken und die uns den Frieden rauben. Das Wort Gottes ruft uns auf, die Werke des Fleisches mit dem Geist zu besiegen, nur so wird sich unser Umgang mit unseren Nächsten verändern. „Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist; wer darin Christus dient, der ist Gott wohlgefällig und auch von den Menschen geschätzt. So lasst uns nun nach dem streben, was zum Frieden und zur gegenseitigen Erbauung dient“ (Röm 14,17-19).

 

Ein Mensch, der den Frieden gefunden hat, kann auch für den Frieden im Land beten. Bildquelle: AdobeStock_275924102 @ doidam10

 

Unser Friede reflektiert

Nabals Frau Abigail ist uns ein gutes Beispiel dafür, wie man durch die Tat Frieden im eigenen Haus bewahren und Unglück abwenden kann (vgl. 1.Sam 25). Nachdem ihr Mann Nabal die Männer Davids verachtungsvoll abgewiesen hatte, beschloss David, alles Männliche in Nabals Haus zu töten.

Als Abigail davon erfuhr, dass ihr Mann so töricht gehandelt hatte, verstand sie, dass ihrem Haus ein Unglück drohte. Sie lud viele Habseligkeiten auf mehrere Esel und sandte sie mit einem Diener David entgegen. Sie selbst ritt hinterher, beugte sie sich vor David nieder, als sie ihn sah, und bat ihn um Vergebung für ihr Haus.

„Vergib doch deiner Magd die Übertretung; denn der HERR wird gewiss meinem Herrn ein beständiges Haus bauen, weil mein Herr die Kriege des HERRN führt, und nichts Böses soll an dir gefunden werden dein Leben lang. […] Da sprach David zu Abigail: Gelobt sei der HERR, der Gott Israels, der dich am heutigen Tag mir entgegengesandt hat! Und gesegnet sei dein Verstand, und gesegnet seist du, dass du mich heute davon zurückgehalten hast, in Blutschuld zu geraten und mir mit eigener Hand zu helfen!“ (1.Sam 25,28-33).

Obwohl sie nicht schuld war, nahm sie sich nicht aus der Situation heraus, sondern setzte sich für ihr Haus ein, stiftete Frieden und bewahrte ihr ganzes Haus vor einem großen Unglück.

 

Ein Bruder aus unserer Gemeinde erzählte einmal ein Erlebnis aus seinem Arbeitsalltag. Ein Kollege kam eines Morgens zur Arbeit und berichtete ihm von einem Streit mit seiner Ehefrau. Er erzählte ihm: „Ich habe meinen Koffer gepackt und gehe nie wieder nach Hause! Ich bin ein Mann und halte mein Wort!“

Gott aber gab unserem Bruder Weisheit, auf diese Worte richtig zu antworten und er erinnerte seinen Arbeitskollegen an den Tag, an dem er seiner Frau das „Ja-Wort“ gegeben hatte und antwortete ihm daher: „Wenn du ein Mann bist und dein Wort hältst, dann geh heute nach Hause und halte dieses „Ja-Wort.“ Nach der Arbeit fuhr der Arbeitskollege nach Hause und der Streit in der Ehe wurde geschlichtet.

 

Jesus erwartet bedingungslosen Frieden von uns

Jesus lehrt uns in der Bergpredigt, wie wir unsere Feinde lieben sollen. „Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel seid“ (Mt 5,44-45). Wenn wir unseren Feinden fluchen, sie hassen oder beleidigen, zerstören wir den Frieden. Jesus lehrt uns aber, wie es möglich ist, von unserer Seite her den Frieden zu bewahren.

Nur dann können wir Söhne und Töchter unseres Vaters im Himmel sein. Wir müssen nach dem Frieden streben und den Frieden bewahren, weil unser Herr und Heiland Jesus Christus der Friedefürst ist.

Erst, wenn wir gelernt haben, mit Gutem auf das Böse zu antworten und für unsere Feinde zu beten, öffnet sich für uns die geistliche Sicht und wir sehen diese Menschen nicht mehr als Problem. Erst dann suchen wir nicht mehr die eigene Gerechtigkeit, erwarten nicht mehr, gerecht behandelt zu werden, sondern sind bereit, uns selbst zu verleugnen und zu verzichten, um den inneren Frieden zu bewahren und zwischenmenschliche Beziehungen nicht zu zerstören.

 

Lasst uns diesen Frieden in uns, wenn er zerstört ist, erneuern und ihn in unseren Familien bewahren, ganz gleich, wo Gott uns hingestellt hat. Das ist Gott angenehm und wird von Menschen geschätzt.

 

Heinrich Melling

Gemeinde Bremen-Mahndorf