Der Glaube überwindet!

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Der Glaube überwindet!

2022-03-02T12:53:48+01:002. März 2022|

Glaubenshelden sind oft anders, als wir sie uns vorstellen

Vor zwei Jahren hörte ich in Indien die Geschichte eines Mädchens aus einem Kinderheim in Bihar. Ihre Verwandten holten sie in ihr Heimatdorf, um sie angeblich besser kennen zu lernen. Sie wusste aber nicht, dass sie, mit ihren ca. 11 Jahren (in manchen Gebieten Indiens immer noch gängige Praxis) verheiratet werden sollte. Und zwar mit einem Freiheitskämpfer, der um einige Jahre älter war und immer ein Maschinengewehr bei sich trug.

Als der Tag der Hochzeit kam, sollte eine Opferzeremonie stattfinden und den Götzen geopfert werden. Dieses kleine Mädchen weigerte sich – auf Leben und Tod – den falschen Göttern zu opfern, weil sie an Jesus glaubte und nur Ihm gehören wollte. Daraufhin jagte der Bräutigam sie davon und sie durfte in das Kinderheim zurückkehren.

Einige Jahre später erkrankte der Bruder dieses Banditen lebensbedrohlich. Kein Arzt konnte ihm helfen und das Leben schien zu verlöschen. Da erinnerte sich jener Freiheitskämpfer an seine kleine, fromme Braut und holte sie wieder in sein Dorf. Er stellte ihr ein Ultimatum und sagte zu ihr: „Bete für meinen Bruder; wenn dein Gott ihn heilt, bleibst du am Leben. Wenn er stirbt, werde ich dich auch töten.“

Sie erklärte sich damit einverstanden, mit einer Bedingung; „Wenn aber dein Bruder gesund wird, sollst du dich zu Jesus bekehren und Ihm allein dienen.“ Er ging darauf ein. Das Mädchen betete und der Bruder wurde gesund. Er bekehrte sich, die beiden heirateten und heute ist er Pastor einer Christengemeinde und sie verkündigen trotz Verfolgung, die Rettung durch Jesus Christus in ihrer Umgebung. Sind das Überwinder? Ich denke ja.

 

Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, welcher glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?“ (1.Joh 5,4-5).

 

Jesus hebt einen besonderen Glauben bei bestimmten Menschen hervor, den man bei diesen eigentlich gar nicht erwarten würde. Ein Hauptmann, der bei der Armee Oberster war, würde bei uns niemals als Musterbeispiel für Glauben in Frage kommen, doch Jesus sagte über ihn: „Als Jesus das hörte, verwunderte er sich über ihn und wandte sich um und sprach zu der Menge, die ihm nachfolgte: Ich sage euch: Einen so großen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden!“ (Lk 7,9).

Wir überwinden, weil wir jederzeit mit der Hilfe des Allmächtigen rechnen können. Auf Ihn können wir zählen! Bildquelle: AdobeStock_296276717 @ Lemonsoup14

Als eine Frau in der Gegend von Tyros zu Jesus kam, um von Ihm Hilfe für ihre vom Satan geplagte Tochter zu erbitten, sprach Jesus letztendlich zu ihr: „Frau, dein Glaube ist groß, dir geschehe, wie du willst“ (vgl. Mt 15,28). Sie gehörte nicht einmal zum Volk Gottes und doch bescheinigt ihr Jesus einen großen Glauben.

Andererseits tadelte Jesus manches Mal Seine Jünger und sprach zu Petrus: „Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt“ (vgl. Mt 14,31)? Und das, nachdem er schon einige Schritte auf dem Wasser gegangen war. Als sie ein anderes Mal auf dem See in einen Sturm gerieten, da schalt Jesus sie wieder und sprach zu ihnen: Wo ist euer Glaube (vgl. Lk 8,25)? Wenn wir das so betrachten, dann kann es schon ein bisschen verwirrend wirken, wie Jesus den Glauben der Menschen beurteilte.

 

Wer ist es, der die Welt überwindet? … Der da glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist“ (vgl. Joh 5,5). Genauso wie wir hatten diese Menschen mit Problemen und großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Sie hörten von Jesus, von dem berichtet wurde, Er sei der Sohn Gottes. Sie gingen zu Ihm, glaubten, dass Ihm alle Macht gegeben sei im Himmel und auch auf Erden und bekamen von Ihm Hilfe und Errettung.

 

Christen überwinden in Krisenzeiten

Was ist dann für uns heute so notwendig? Wir leben in einer Zeit, wo sich alles sehr schnell verändert und viele in eine große Verunsicherung geraten. Corona hat die ganze Welt auf den Kopf gestellt und manch einer ist aus unserem Kreis der Lieben von uns gegangen. Die ganzen Diskussionen über die Impfung, verschiedene Offenbarungen, die verbreitet werden und die Sorge um eine Impfpflicht machen viele Christen sehr ängstlich und unsicher. Ich kann mir vorstellen, wie Jesus zu uns sprechen würde, wenn Er unter uns wäre: „Wo ist euer Glaube?

Es gab zu allen Zeiten schwere Krisen, die besonders das Volk Gottes zu überwinden hatte. Die ersten Christen wurden verfolgt und mancher hat sein Leben als Opfer dahingeben müssen. Doch waren sie in ihrem Glauben so gefestigt, dass sie oft mit strahlendem Angesicht dem Tod ins Auge sahen und mit Liedern auf den Lippen, oft unter schwersten Qualen, aus diesem Leben gingen. Stephanus sprach vor seinem Tod: „Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen“ (Apg 7,56). Sie waren Überwinder dieser Welt, mit ihrem Zeugnis und ihrem Glauben an den Sohn Gottes.

Der Islam und das dunkle Mittelalter haben immer wieder sehr viele Christen auf eine harte Probe gestellt und so mussten viele von ihnen Folter und Martyrium auf sich nehmen, um dem Herrn treu zu bleiben. Die Zeit der Sklaverei, die Weltkriege, Hungersnöte und der Kommunismus waren andere Bedrängnisse, durch welche das Volk Gottes hindurchgehen musste. Unsere Probleme sind mit denen unserer Vorgänger nicht zu vergleichen. Und doch müssen auch wir heute verstehen, dass uns nur der Glaube an Jesus durch alle Schwierigkeiten hindurchzutragen vermag.

 

Glaube, der die Welt überwindet

Als ich mich auf eine Predigt zu diesem Thema vorbereitete und immer wieder mit meinen Gedanken damit beschäftigt war, verspürte ich große Freude und tiefen Frieden bei der Predigt. Wiederholt stellte ich fest, welchen Einfluss es auf unser Leben hat, wenn wir uns intensiv mit dem Wort Gottes und dem Gebet beschäftigen. Wenn wir täglich die Nachrichten und Ereignisse in dieser Welt verfolgen, dann können wir missmutig und auch sehr mutlos werden. Wenn wir uns aber verstärkt mit Jesus und Seinem Wort befassen, dann haben wir Freude und Zuversicht, die uns mutig in die Zukunft schauen lassen.

Es gab zu allen Zeiten schwere Krisen, die besonders das Volk Gottes zu überwinden hatte.

Darum lasst uns mit unseren Gedanken mehr im Worte Gottes unterwegs sein und immer wieder im Gebet zu Ihm aufschauen, der das ganze Weltall schuf und das Weltgeschehen in Seiner Hand hält. Wir sollten mit allen unseren Sorgen, Krankheiten und Problemen zu Ihm kommen; Er will für uns sorgen. Dann können wir auch in allem Überwinder sein.

Smith Wigglesword, durch den Gott mächtige Taten wirkte, wollte in seinem Haus nicht einmal eine Zeitung dulden. Es war die Zeit des zweiten Weltkrieges und die Menschen lasen jeden Tag begierig die Propaganda der Kriegstreiber und alle anderen schrecklichen Nachrichten. Dieser Mann erlaubte niemandem, eine Zeitung in sein Haus zu bringen. Er beschäftigte sich nur mit dem Wort Gottes und hatte dadurch auch viel Vollmacht im Dienst. Er las nie ein anderes Buch als die Bibel und das war wohl auch das Geheimnis seines vollmächtigen Dienstes. Ich möchte damit nicht sagen, dass wir keine Zeitung und kein Buch mehr lesen dürfen. Aber wir sollten uns immer wieder die Frage stellen: „Womit sind unsere Gedanken beschäftigt?“

 

Jesus ermutigte die Jünger mit Seinen Worten: „Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden!“ (Joh 16,33).

 

Paulus, ein Überwinder

Wenn wir das Leben des Apostel Paulus betrachten, müssen wir staunen, wie dieser ehemalige Verfolger der Gemeinden später selbst die schlimmsten Verfolgungen und Strafen auf sich nahm und trotz allem freudig und mutig das Evangelium von Jesus Christus verbreitete. In 2. Korinther 11 lesen wir eine Auflistung seiner Bedrängnisse um Christi willen. Aber sie hielten ihn nicht davon ab, Christus nachzufolgen. Was war sein Geheimnis? Sein Glaube an Jesus. Es war immer sein Wunsch, Ihn besser kennen zu lernen und im Glauben an Ihn seinen Lauf zu vollenden. Im Brief an die Philipper erfahren wir sein Lebensmotto:

 

Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden erachtet. Ja, ich erachte es noch alles für Schaden gegenüber der überschwänglichen Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um seinetwillen ist mir das alles ein Schaden geworden, und ich erachte es für Dreck, damit ich Christus gewinne. […] Ihn möchte ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden und so seinem Tode gleich gestaltet werden, damit ich gelange zur Auferstehung von den Toten“ (Phil 3,7-11/ LUT17).

 

Der Glaube und die Gemeinschaft mit Ihm haben ihn in allen Situationen überwinden lassen. Das ist es, was auch wir heute brauchen. Jesus und Seinen Frieden im Herzen zu besitzen, das ist der Sieg. Schauen wir auf die Ereignisse um uns herum, kann uns Sorge und Angst überfallen. Schauen wir allein auf Jesus und lernen Ihn immer besser kennen, dann können wir getrost in die Zukunft blicken. Lasst uns lernen, auf Ihn zu sehen. Sein Wort, das Gebet und die Gottesdienste geben uns dazu die besten Möglichkeiten. So lebend werden wir niemals zuschanden werden.

 

Die auf ihn blicken, werden strahlen, und ihr Angesicht wird nicht beschämt“ (Ps 34,6).

 

Auf diese Weise können auch wir zu allen Zeiten Überwinder in dieser Welt sein.

 

Ernst Fischer
Gemeinde Cloppenburg