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Arbeitgeber versuchen heute Arbeitnehmer durch höhere Gehälter oder geldwerte Vorteile für sich zu gewinnen. Das ist sehr verlockend und viele Menschen investieren ihr Leben in die Arbeit. Was erwartet die, die in Gottes Reich investieren? Diese Frage interessierte damals die Jünger (vgl. Mk 10,28-31), sollte jedoch auch uns interessieren.
Belohnung – eine wesentliche Rolle
In Offenbarung 22,12 sagt Jesus: „Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden so zu vergelten, wie sein Werk sein wird.“ Für Jesus spielt die Belohnung eine wesentliche Rolle. In der Bergpredigt erwähnte er dies: „Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind“ (Mt 5,12).
Für Mose war die Belohnung ausschlaggebend. Er verließ den Hof Pharaos und die Schätze Ägyptens. Außerdem gab er den zeitlichen Genuss der Sünde auf. Viele Jahre seines Lebens ertrug er das Leid, die Kritik und das Murren des Volkes. Der einzige Grund dafür war die Belohnung (vgl. Hebr 11,24-26). Diese Belohnung hat einen Ewigkeitswert.
Wir wollen aus dem gewählten Bibeltext drei wichtige Gedanken herausnehmen.
Jesus – der Wartende („Siehe, ich komme bald“)
Als Jesus von der Erde ging, dachten die Christen, Er werde zu ihren Lebzeiten noch wiederkommen. Sie investierten ihr Leben von Herzen gern in das Reich Gottes. Nach 2.000 Jahren wartet Er immer noch mit Seiner Rückkehr. Jesus würde gerne kommen, um Seine Kinder zu belohnen. Aber Er zögert aus einem Grund: Es sollen noch viele Menschen das Evangelium hören und gerettet werden. Medien und Technik bringen das Evangelium in die entlegensten Orte. Es wäre gut, wenn alle Christen diesen Auftrag ernst nehmen würden.
Das Alte Testament spricht oft in Schattenbildern. Die Arche Noah zeigt, wie es in Zukunft aussehen könnte. Noah baute viele Jahre die Arche und sprach vom Vorhaben Gottes. Die Menschen aßen, tranken, bauten und heirateten. Als die Arche fertig war, kamen die Tiere aus unterschiedlichen Richtungen von selbst in die Arche. Die Menschen sahen alle diese übernatürlichen Dinge und blieben dennoch hartherzig. Dann schloss Gott die Tür der Arche und es fing stark an zu regnen. Hier wachten die Menschen auf, schrien und klopfen an die Tür. Aber sie blieb fest verschlossen. Viele biblische Prophetien erfüllen sich vor unseren Augen. Und doch beschäftigen sich die Menschen mit sich selbst.
Wenn Jesus wiederkommt, ist die Zeit der Rettung zu Ende und Er wird die Welt richten. Die Bibel berichtet von unterschiedlichen Gerichten: dem Richterstuhl Christi für Gläubige und dem großen, weißen Thron für Ungläubige. Vor dem großen, weißen Thron wird es furchterregend sein. Selbst der Himmel und die Erde werden vor Seinem Angesicht weichen. Jesus, der gerechte Richter, führt das Gericht über die Toten. Aufgrund der Größe des Thrones wird nichts anderes zu sehen sein. Die weiße Farbe des Thrones zeigt, wie rein, heilig und gerecht es zugehen wird. Nichts kann man verheimlichen, niemanden bestechen, keiner kann sich diesem Thron entziehen. Um ein richtiges Urteil zu fällen, werden Gedenkbücher und das Buch des Lebens aufgeschlagen. Wer nicht im Buch des Lebens steht, wird in den feurigen Pfuhl geworfen (vgl. Offb 20,11-15). Jonathan Edwards schrieb einmal: „Sünder werden wünschen, dass sie nur ein bisschen weniger Böses getan hätten, damit ihre Strafe ein wenig erträglicher wäre.“
Wie wichtig ist es, Jesus Christus zu kennen und Ihm zu dienen! Wem Jesus geistliches Leben schenkte, der steht im Buch des Lebens. Man spricht von einer neuen Geburt. Nur diese Menschen können dem weißen Thron entfliehen. „Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm“ (Joh 3,36). Es gibt ein „zu spät“. Die Sache der Ewigkeit sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Jesus – der Lohnende („und mein Lohn mit mir“)
Ein Sportler, der hart trainiert hat, freut sich, wenn er auf einem Podest vor den Menschen geehrt wird. Wie viel mehr Wert hat es, wenn Jesus uns ehrt! Jede einzelne Träne, die wir für das Reich Gottes vergossen, wird hier zählen. Jedes einzelne Glas Wasser, welches wir einem Durstigen gaben, wird Gewicht haben. Alle unsere guten und reinen Motive kommen hier ans Licht und werden von Jesus belohnt. Jesu Gericht wird vollkommen und gerecht sein.
Die Ehrungen, die die Menschen in dieser Welt bekommen, sind zeitlicher Natur. Lorbeerkranz, Pokale, Medaillen und Urkunden landen irgendwann wieder in der Mülltonne. Die himmlischen Ehrungen werden eine Ewigkeit andauern. Jesus sagte: „Denn der Vater richtet niemand, sondern alles Gericht hat er dem Sohn übergeben“ (Joh 5,22). Beide großen Gerichte wird Jesus selbst durchführen. Jesus spricht weiter: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen“ (Joh 5,24).
Für Jesus spielt Belohnung eine wesentliche Rolle.
Der Lohn und die Krone
Im Urtext heißt der Begriff Richterstuhl „bema“. Es war eine erhöhte Plattform, von der aus ein Sprecher zu einer Menschenmenge sprach (vgl. Herodes in Apg 12,21). Hier entschied man jedoch auch über wichtige Rechtsfragen. Das ist der Platz, wo der Richter saß (vgl. Pilatus in Mt 27,19). Außerdem ehrte man hier nach wichtigen Spielen die erfolgreichen Sportler. Jesus wird sich auf den „bema“ (Richterstuhl) setzen. Er wird jedem seinen rechten Lohn geben. Es wird sehr feierlich sein. Paulus schreibt: „Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden, damit jeder das empfängt, was er durch den Leib gewirkt hat, es sei gut oder böse“ (2.Kor 5,10). Hier wird keiner verloren gehen. Es wird aber unser Leben ebenso offengelegt. Der Lohn wird nach unseren Werken ausgeteilt.
Es wird unterschiedliche Löhne geben:
- Die Treue wird mehr belohnt als der Erfolg (vgl. Mt 25,21.23; 1.Kor 4,2). Wir können nicht immer erfolgreich sein, jedoch immer treu.
- Es geht nicht um das Ausmaß einer Gabe oder Fähigkeit, die ein Mensch besitzt, sondern wie er diese nutzte (vgl. Mt 25,15-28).
- Nicht die Art des Dienens zählt, sondern die Geisteshaltung dahinter (vgl.Kol 3,22-24).
- Es zählt nicht die Quantität, sondern die Qualität (vgl. Mt 10,42).
- Alles, was wir für die Seinen tun, sollte so getan werden, als wäre es für Ihn selbst getan (vgl. Mt 25,40).
- Der Herr lobt die Ausdauer. Nicht der Anfang, sondern das Ende zählt.
Es wird unterschiedliche Kronen geben:
- Die Krone der Freude, wenn man in Treue Seelen gewonnen hat (vgl. 1.Thess 2,19).
- Die Krone der Herrlichkeit für Hirten, die die Schafe Christi treu weideten (vgl. 1.Petr 5,4).
- Die Krone der Gerechtigkeit für die, die Seine Erscheinung liebgewannen (vgl. 2.Tim 4,8).
- Die Krone des Lebens für die, die Leiden und Versuchung ertrugen (vgl. Offb 2,10).
- Krone des Vollbringens für den, der den Wettlauf erfolgreich beendet (vgl. 1.Kor 9,25b).
Jesus versprach Ehrungen bei den sieben Gemeinden aus Offenbarung 2-3. Jeder, der in einer bestimmten Situation als Überwinder galt, bekam ebenfalls wunderbare Verheißungen vom Herrn.
Da die Zeit immer herausfordernder wird, werden einige Christen müde. Sie haben keine Kraft, weiter zu wirken und lassen ihre Hände sinken. Lasst uns einander ermutigen: Jesus kommt bald wieder. Er möchte uns wirkend vorfinden. Der Tag der Wiederkunft Jesu wird ein großartiger Tag sein. Für all unsere Mühe werden wir von unserem Herrn belohnt. Nutzlose Dinge sollten wir lassen und mit aller Kraft die nächsten Schritte gehen.
Bei Jesu Wiederkunft wird das Gericht beginnen
und die Zeit der Rettung vorbei sein.
Jesus – der Richtende („einem jeden so zu vergelten, wie sein Werk sein wird“)
Menschen haben Angst vor weltlichen Gerichten und versuchen, jeden Gedanken an das zukünftige Gericht zu verdrängen (vgl. Statthalter Felix in Apg 24,25). Selbst wer unschuldig ist, weiß nicht, wie das Urteil ausfallen wird, weil man den Menschen nicht ins Herz schauen kann und auch die Richter korrupt sein können. Man liebt das Geld mehr als die Wahrheit. Jesus ist der gerechte Richter. Seine Augen sind wie eine Feuerflamme, die das Herz völlig durchschauen. Paulus schrieb: „Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden, damit jeder das empfängt, was er durch den Leib gewirkt hat, es sei gut oder böse“ (2.Kor 5,10). Die Begriffe „gut oder böse“ kann man auch durch „richtig oder nutzlos“ ersetzen. Christen können ihre Zeit nach ihrem Belieben einsetzen. Am Richterstuhl Christi wird es einen Unterschied geben zwischen einem Billy Graham und jemandem, der viel Zeit mit Nutzlosem verbrachte.
Paulus schreibt, dass unser Bau durch das Feuer geprüft wird. Es entscheidet, ob wir reich belohnt oder leer vor Jesus stehen werden. „Wenn aber jemand auf diesem Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut, so wird das Werk eines jeden offenbar werden; der Tag wird es zeigen, weil es durchs Feuer geoffenbart wird. Und welcher Art das Werk eines jeden ist, wird das Feuer erproben. Wenn jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleibt, so wird er Lohn empfangen; wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden erleiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch“ (1.Kor 3,12-15).
Wir sollten uns auf diesen Tag sorgfältig vorbereiten. Wir können uns nicht entschuldigen, dass wir davon nichts gewusst hätten. Unsere Ausreden haben dort kein Gewicht. Es wäre weise, heute nach dem Willen Gottes zu fragen, als nach eigenen Dingen zu streben. Dann wird dieser Tag der herrlichste Tag unseres Lebens sein. Ehrung ist mit Freude verbunden. Dann haben wir endlich unser Ziel erreicht.
Viele unserer Glaubensgeschwister hatten ein gutes Ende. Sie starben mit einem Lächeln im Gesicht. Sie starben mit Frieden im Herzen. Sie hinterließen uns ein reiches geistliches Erbe. Sie hatten mit Anfechtungen und Verfolgung zu tun. Trotzdem dienten sie Jesus, weil sie Ihm gefallen wollten. Jetzt sind sie beim Herrn. Heute sind wir dran, unser Leben sinnvoll zu leben, damit der Herr zu jedem von uns sagen kann: „Recht so, du guter und treuer Knecht!“ (Mt 25,21).
Wilhelm Lenz
Gemeinde Venne