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Die Bibel zeigt uns durch unterschiedliche Lebenszeugnisse und Schriftstellen, dass Gott einen Plan für jeden von uns vorhergesehen hat. Er möchte unser Dasein hier auf Erden mit Dingen füllen, die Ewigkeitswert haben und die irdischen Vorstellungen eines sinnerfüllten Lebens wie Glück im Beruf, in der Familie oder eigene Selbstverwirklichung um Längen übertreffen.
Die Frage nach Gottes Plan im persönlichen Leben eines jeden Christen hier auf Erden ist eine sehr wichtige und sollte nicht unbeantwortet bleiben. Darauf aufbauend stellt sich dann ebenfalls die Frage, wie es mir gelingt, nach Gottes Plan zu leben? In einer umgewandelten Form beschäftigen sich nicht nur Christen mit diesem Thema.
Eine Vielzahl von Menschen ist auf der Suche nach dem richtigen Sinn in ihrem Leben. Das zeigt sich ebenfalls darin, dass diese Frage bereits von unterschiedlichen Philosophen, Dichtern und Denkern sowie von Wissenschaftlern aufgegriffen wurde. Leider rückt die Frage in unserer heutigen, schnelllebigen und vom Konsum geprägten Gesellschaft immer mehr in den Hintergrund. Neben den Fragen, wo kommt der Mensch her und wo geht er nach seinem Tod hin, führt diese bei offener und ehrlicher Suche immer wieder zu Gott.
1. Wie gut kennen wir unseren Herrn?
Wesentlich für die richtige Ausführung und Annahme des Planes Gottes ist, dass wir den Herrn richtig kennen. Sein Plan bekommt eine ganz andere Bedeutung in unserem Leben, wenn wir uns vor Augen führen, wer Gott ist. Was macht diesen allmächtigen, heiligen Gott aus und was sind Seine Eigenschaften? In welcher Beziehung steht Er zu uns und wovon ist Sein Handeln an uns Menschen geprägt? Gott spricht durch den Propheten Jeremia folgende Worte zum Volk Israel: „Ihr werdet mich suchen und finden. Denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, dann werde ich mich von euch finden lassen“ (Jer 29,13-14).
Gott möchte Sich finden lassen! Im Wesentlichen offenbart Er sich durch Sein Wort. Er selbst sagt von Sich: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott“ (Joh 1,1). Gott hat beispielsweise dem Volk Israel am Berg Sinai das Gesetz gegeben, damit sie anhand der Gebote Gottes Eigenschaften wie Heiligkeit, Liebe und Gerechtigkeit erkennen. Diese Erkenntnis sollte ihre Lebensausrichtung und ihr Handeln prägen, sodass sie wieder in die Gemeinschaft mit Gott hätten treten können. Gottes Eigenschaften spiegeln sich vor allem in Seinen Taten wider, von denen die Bibel ebenfalls ausführlich berichtet. Wir lernen hier von Seinem Heilsplan, Seiner überaus großen Liebe, Seiner Gnade und Geduld.
Des Weiteren offenbart Sich Gott in Seiner Schöpfung. Paulus beschreibt es in seinem Brief an die Gemeinde in Rom folgendermaßen: „Denn sein unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, ist seit der Erschaffung der Welt im Geschaffenen zu sehen und zu erkennen, sodass sie keine Entschuldigung haben“ (Röm 1,20). Anhand der Natur erkennen wir Gottes Größe und Allmacht und sie führt uns Menschen vor Augen, wie klein wir doch neben dem allmächtigen Gott sind. Es erweckt in uns eine Gottesfurcht, die wiederum wesentlich Einfluss auf die Ausrichtung unserer irdischen Pläne nimmt.
Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis
Vor allem erkennen wir sowohl in der Schrift als auch an Seiner Schöpfung, dass Gott uns Menschen überaus liebt. Er schafft uns eine Umgebung, die perfekt, harmonisch und bis in das kleinste Detail in sich stimmig ist. In der Tat, am Kreuz auf Golgatha wird Seine große Liebe an uns in einer ganz besonderen Art und Weise deutlich. Eine dienende Liebe, die bis zum Märtyrertod reicht. Jesus spricht folgende Worte zu Seinen Jüngern: „Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele zu geben“ (Mk 10,45).
2. In Gottes Plan einwilligen
Aus der Bibel kennen wir die Begebenheit von dem reichen Jüngling, der Jesus die Frage stellt, was zu tun sei, um das ewige Leben zu erhalten. Jesus entgegnet ihm daraufhin, dass er sein Hab und Gut verkaufen, den Erlös an Arme geben und ihm nachfolgen soll. Leider entscheidet sich der reiche Jüngling gegen die Aufforderung von Jesus (vgl. Mk 10, 17-22).
Persönlich habe ich mir die Frage gestellt, wie der Ausgang von dem reichen Jüngling gewesen wäre, wenn er damals tatsächlich alles verkauft hätte. Was war der ursprüngliche Plan Gottes mit dem reichen Jüngling? Hätten sich eventuell seine Taten zu den Taten der Jünger Jesu gereiht? Wir wissen es nicht, doch diese Begebenheit zeigt mir, dass wir Gottes Plan auch ausschlagen können. Jesus benutzt in der Aussage an den reichen Jüngling folgenden Satz: „und nimm das Kreuz auf dich!“ (Mk 10,21). Das Kreuz auf sich zu nehmen, nimmt in dieser Fragestellung eine ganz besondere Stellung ein.
Gottes Allmacht und Größe in der Natur zu sehen, erweckt in uns Gottesfurcht, die wiederum wesentlich Einfluss auf die Ausrichtung unserer irdischen Pläne nimmt.
Der alte, sündige Mensch, der sich nach Wohlstand, Ansehen und einem gemütlichen Leben hier auf Erden ausstreckt, muss in sich gekreuzigt werden, damit wir in Gottes Plan einwilligen können. Beim reichen Jüngling war es sein Reichtum, welchen er nicht loslassen wollte. Er gab ihm Möglichkeiten, sein Leben nach seinen Vorstellungen zu verwirklichen. An dieser Stelle möchte ich nicht alles pauschal für schlecht verurteilen, sondern zum Nachdenken anregen, ob eventuell in unserem Leben auch etwas Bestand hat, was eine höhere Priorität genießt, als Gottes Plan auszuführen.
Es können Dinge sein, an denen augenscheinlich erst einmal nichts verkehrt ist: ein Hobby, das Haus, die Familie oder der Beruf. Jesus sagt in diesem Zusammenhang: „Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, der ist meiner nicht wert. Wer sein Leben festhält, der wird es verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden“ (Mt 10,37-39).
3. Gott sagt uns Seine Unterstützung zu
Wir sollen hier auf Erden Christus repräsentieren. Paulus nennt es in dem Brief an die Korinther „Botschafter an Christi statt“ (2.Kor 5,20) zu sein. Welch eine wunderbare, aber auch zugleich große Aufgabe. In der Ausübung dieses Auftrages kann es jedoch auch zum Teil sehr unbequem für uns werden. Als Botschafter Christi unterwegs zu sein, heißt auch, auf Gegenwehr und Probleme zu stoßen, so wie wir es im Leben von Jesus Christus auf dieser Erde sehen. „Wenn wir Kinder sind, dann sind wir auch Erben, nämlich Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir wirklich mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden“ (Röm 8,17).
Gott lässt uns mit dieser Aufgabe jedoch nicht allein und legt uns nicht mehr auf, als wir im Stande sind zu tragen. Als Jesus Sich nach Seiner Auferstehung den Jüngern zeigte und bevor Er zurück zu Seinem Vater in den Himmel fuhr, ermutigte Er sie mit folgenden Worten: „Und seht, ich sende die Verheißung meines Vaters auf euch. Ihr aber, bleibt in der Stadt Jerusalem, bis ihr angetan seid mit der Kraft aus der Höhe“ (Lk 24,49).
Im weiteren Verlauf der Geschichte wird uns durch die Begebenheit des Pfingstfestes in Jerusalem deutlicher, was Jesus mit der Kraft aus der Höhe gemeint hat. Es ist der Heilige Geist, der uns geschenkt wurde, der in uns wirkt und uns Taten vollbringen lässt, wozu wir eigenständig nicht selbst in der Lage wären. Es sind sowohl die Gaben des Heiligen Geistes, die in uns wirken, als auch Seine Kraft, die unser „Fleisch“ in die Mangel nimmt. Aber Paulus ermahnt uns, dass wir in dem Geist auch leben und uns von Ihm leiten lassen sollen (vgl. Röm 8,13-14).
Der alte, sündige Mensch, der sich nach Wohlstand, Ansehen und einem gemütlichen Leben hier auf Erden ausstreckt, muss in sich gekreuzigt werden, damit wir in Gottes Plan einwilligen können.
Darüber hinaus hat Gott uns mit wunderbaren Talenten ausgestattet, individuell und jedem nach seiner Art. Diese unterstützen uns dabei, Seinen Auftrag auszuführen und ein wertvoller Arbeiter in Seinem Arbeitsfeld zu sein. Gott, unser liebender Vater, möchte Sich individuell durch mich und dich verherrlichen. Wie bereits in Matthäus 10,39 beschrieben, finden wir in der Ausführung des Planes Gottes das wahre Leben. Ein Leben, geprägt von Erfüllung und tiefem Frieden in einer lebendigen Beziehung mit dem Herrn. Er schenkt uns Dinge, welche uns die Welt niemals bieten kann. Denn nur, wenn wir von der wahren Quelle des Lebens trinken, werden wir niemals mehr dürsten (vgl. Joh 4,14).
Bibelzitate folgen, wenn nicht anders gekennzeichnet, der Übersetzung von Luther 2009.
Leon Meister
Gemeinde Oldenburg