Hoffnung und Frieden im Gepäck – Missionsreise nach Kuba

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Hoffnung und Frieden im Gepäck – Missionsreise nach Kuba

2024-04-22T16:03:46+02:0022. April 2024|

Unsere kanadische Partnerorganisation „Samaritan Aid Ministries“ betreut seit einem Jahr das Kuba-Projekt. Alle zwei Monate reisen Gruppen aus den USA, Kanada und Deutschland dorthin und bringen Unterstützung in den armen Inselstaat Kuba und dienen den Geschwistern vor Ort mit Belehrungen. Im vergangenen November machte sich eine 13-köpfige Gruppe aus Deutschland auf den Weg dorthin.

 

 

Die Botschaft geht auf die Reise

Am 09. November war es endlich so weit: Nach vielen Vorbereitungen, Besorgungen und mit großer Vorfreude trafen wir uns am Frankfurter Flughafen, um die Missionsreise nach Kuba anzutreten. Wir waren voller Spannung, wussten wir doch nicht, was uns erwarten würde, denn mit Ausnahme von unserem Gruppenleiter Alex Gruslak, war es für uns alle die erste Reise auf die karibische Insel. Unsere Reisegruppe war eine sehr bunte Mischung aus Jugendlichen und Frischverheirateten aus den Gemeinden Bremen-Mahndorf, Bremerhaven, Bruchmühlbach, Speyer und Winnenden. Die meisten hatten sich bis dahin nicht gekannt, geschweige denn gesehen.

Bereits am Flughafen merkten wir, dass Gott die Reise und unser Vorhaben segnete. Was uns etwas Sorge bereitete, war die Tatsache, dass ein großer Teil unseres Gepäcks deutlich Übergewicht hatte, was hauptsächlich an Kleidung oder Lebensmitteln lag, die zur Spende bestimmt waren. Als wir endlich alle eingecheckt hatten, konnten wir uns einfach nur darüber wundern, dass keiner etwas zurücklassen oder einen Aufpreis zahlen musste.

 

 

Nach einem 11-stündigen Direktflug kamen wir in der Hauptstadt Havanna an. Dort nahm uns unser Taxifahrer Romel herzlich in Empfang. Er hatte sich bei einer früheren Missionsfahrt bekehrt und Jesus als seinen Herrn angenommen. Mit einem umgebauten Krankenwagen fuhr Romel uns in den nächsten Tagen von Havanna bis Holguín über die ganze Insel. Wir besuchten viele Gemeinden und Geschwister, aßen zusammen mit ihnen, sprachen über Gott und die Bibel, zeugten von Gottes Wirken in unserem Leben und beteten mit ihnen gemeinsam zu unserem Herrn.

 

Gebet in Moa

 

Die Botschaft erreicht das Ziel

Besonders sind mir die Besuche und Gebete in Moa und Holguín in Erinnerung geblieben, weil es für mich ein großes Zeugnis war, wie Gott an den Herzen der Menschen arbeitete.

Nachdem Bruder Mikhail aus Colorado, der unsere Gruppe begleitete, in Moa zum Gebet aufgerufen hatte, traten sechs Seelen heraus, um für sich beten zu lassen. Zwei von ihnen bekehrten sich an diesem Tag. Parallel zum Gottesdienst beschäftigten wir uns mit den Kindern, meist Waisen, die bei ihren Großeltern oder anderen Angehörigen leben. Man merkte, dass viele dieser Kinder kaum etwas über Jesus und die Bibel wussten. Allein die Blicke der Kinder sprachen oft von einem schwer durchlebten Schicksal, was mich tief berührte und beschäftigte. Ich verglich meine eigene Kindheit mit ihrer und fragte mich, womit ich es verdient hatte, in einem wohlbehüteten, christlichen Elternhaus aufwachsen zu dürfen und nie Mangel erleiden zu müssen. Genau aus diesem Grund ist es unsere Aufgabe, diesen Menschen umso mehr Liebe zu zeigen und ihr Augenmerk auf Jesus zu lenken.

In Holguín predigte Bruder Alex das Wort und setzte seinen Fokus auf die Stelle aus Johannes 14,27a: „Frieden hinterlasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch.“ Er erklärte den Zuhörern, dass Gottes Geschenk an die Menschen sich klar von den Gaben der Welt unterscheidet. Daraufhin bekehrten sich zehn von ihnen und 20 traten heraus, um für ihre Not zu beten.

 

Gottesdienst mit Kindern

 

Die Botschaft verbindet

Die Kommunikation mit den Menschen vor Ort gestaltete sich schwierig, weil viele Kubaner ausschließlich Spanisch sprechen. Unter ihnen gab es glücklicherweise auch einige, die der russischen Sprache mächtig waren, da viele von ihnen sowjetische Wurzeln haben. Es gab kaum Kubaner, die sich mit uns auf Deutsch oder Englisch unterhalten konnten. Daher hatten wir fast immer einen Dolmetscher dabei, der das Spanische entweder in Deutsche oder Russische übersetzte.

Daher war es umso schöner, dass wir trotz der Sprachbarriere das Gefühl und die Gewissheit hatten, zueinander zu gehören, da wir uns alle Kinder eines Vaters nennen dürfen. Wir trösteten uns auch damit, dass es im Himmel nur eine Sprache geben wird und diese Problematik dann für immer gelöst ist.

Was ich persönlich an den Menschen sehr bewunderte und was mich auch im Nachhinein noch zum Nachdenken bringt, ist die Lebenseinstellung und die Freude, mit der sie in den Tag gehen. Rückblickend kann ich mich an keine Begegnung erinnern, wo jemand von den Einheimischen gemurrt hat oder unzufrieden war, obwohl sie dazu sicherlich eher Grund und Ursache hätten als wir Europäer.

 

 

Auch die Liebe und Gastfreundschaft, mit der sie uns begegneten, obwohl wir für sie Fremde waren, ist bemerkenswert. Man sah und spürte, dass sie uns das Beste gaben und uns mit großer Freude aufnahmen.

Im Laufe der Missionsreise wurde mir immer bewusster, dass wir eine besondere Aufgabe und Verantwortung tragen. Unser Motiv und Thema waren, viele Früchte für Gott zu bringen. Das verfolgten wir von vornherein und riefen es uns immer wieder in Erinnerung. Wir hatten die Reise nicht angetreten, um für uns einen Nutzen zu ziehen, sondern um ein Segen zu sein.

Wir dienten den Menschen auf Kuba und unterstützten sie finanziell. Aber das Wichtigste war: Wir zeugten von Jesus, Seiner Liebe und Seinem Wesen und wurden dadurch selbst mit einer besonderen Freude erfüllt.

 

Janine Sonnenberg, CDH Stephanus

Weitere Infos über das Hilfswerk: samaritanaidministries.com