Im Dienst der Menschen in Moldawien

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  • Das erste christliche Pflegeheim für Jugendliche

Im Dienst der Menschen in Moldawien

2022-03-09T18:42:15+01:002. März 2022|

Seit 30 Jahren segnet uns Gott in unserem gemeinsamen fruchtbaren Dienst in der Mission Stephanus. Mit Gottes Hilfe wurden im Laufe der Jahre mehr als 300 Gemeinden, sowie viele soziale Projekte nach Dringlichkeit und Möglichkeit eröffnet. In den frühen 90er Jahren, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, schien Moldawien ein unabhängiger Staat zu werden und die Preise für Energieressourcen stiegen sofort. Strom war nur für einige Stunden am Tag verfügbar, die Währung wurde gewechselt und die Menschen verloren alle ihre Ersparnisse.

Erpressungen und Banditentum wüteten im Land, Unternehmen und Fabriken wurden geschlossen. Menschen kämpften um ihr Überleben und viele Kinder blieben auf der Straße und begannen zu betteln. Die Gemeinde blieb nicht untätig. Wir fingen an, solche Kinder in die Gemeinde einzuladen. Wir speisten und kleideten sie und erzählten ihnen von Gott.

Am Abend gingen sie, so dachten wir, nach Hause. Wir fanden heraus, dass es nicht so war. Sie suchten Zuflucht in Hochhäusern, in deren Kellern Heizleitungen verliefen und auf diesen Rohren schliefen sie. Morgens bettelten sie, um drei Uhr nachmittags kamen sie zum Mittagessen und Unterricht zu uns und nachts gingen sie wieder in die Keller. Die Kinder kamen aus zerrütteten Familien, einige von ihnen waren Waisen.

Einmal berührte Gott die Herzen unserer Gäste aus Amerika und Europa und wir konnten ein ehemaliges Pionierlager in den Vororten von Chisinau kaufen. Dort wurde ein familienähnliches Kinderheim namens „Bethanien“ eröffnet. Zudem bauten wir nach und nach zehn alte Häuser wieder auf. Familien, die eine Berufung von Gott erhielten, Kindern zu dienen, wurden in diesen Häusern untergebracht. In erster Linie erhielten Ehepaare, die keine eigenen Kinder hatten, diese wunderbare Möglichkeit. Im Durchschnitt lebten zehn bis zwölf Kinder in einer Familie.

Wie eine Familie leben die Menschen in unseren Einrichtungen

Im Laufe der Jahre beherbergte Bethanien mehr als 300 Kinder. Viele gründeten bereits ihre eigenen Familien, einige absolvierten höhere Bildungseinrichtungen und arbeiten nun als Lehrer an der christlichen Schule. Es war leicht, Waisen und Kleinkinder in Familien zu integrieren. Schwierig war es mit Teenagern. Damals segnete Gott uns mit einem neuen Gebäude für das Bruderschafts-Zentrum und wir überließen das alte Zentrum für die Teenagerarbeit.

Dieses Jugendheim arbeitet eng mit der Abteilung für den sozialen Schutz der Kinderrechte zusammen. Sie wandten sich mit der Bitte an uns, dass wir Kinder aufnehmen, die kein Zuhause haben. In der Stadt gibt es Tageszentren, die Kinder mit Essen und Bildung versorgen, aber ein Problem mit den Übernachtungen haben, so dass unser Kinderheim mit einer Kapazität von 35 Plätzen immer voll ist.

Die Dienstleistungen unseres Heimes sind: Duschmöglichkeiten, kostenlose Kleidung, Schuhe, medizinische Versorgung, christliche Erziehung, Wiederherstellung von Dokumenten und Hilfestellungen, um Kinder in Schulen oder Berufsschulen anzumelden. Außerdem helfen wir Kindern, den Weg in die eigene Familie zurückzufinden. Mit der Zeit erweiterte sich die Arbeit mit Straßenkindern in den Gemeinden.

In vielen jungen Familien gingen die Eltern wegen der Arbeit ins Ausland, die Mutter nach Italien, der Vater nach Russland. Sie ließen ihre Kinder bei den Großeltern zurück, die sich jedoch nicht gut um sie kümmern konnten. Viele Familien brachen zusammen und die Kinder fanden sich erneut auf der Straße wieder. Wir sammelten sie für Tagesprojekte in den Gemeinden. Wir nennen sie Wohltätigkeitskantinen.

Hilfe und notwendige Pflege wird geleistet

Im Moment haben wir zwölf solcher Essenspunkte für etwa 600 Kinder, wo Kinder nach der Schule mit einem warmen Mittagessen versorgt werden. Wir helfen ihnen bei den Hausaufgaben und leiten sie zu einem disziplinierten Leben an. Die Kinder besuchen die Sonntagsschule und werden in das Leben der Gemeinde integriert.

Als wir damit begannen, solche Kinder zu Hause zu betreuen, wurden wir auf die älteren Menschen in den Häusern aufmerksam. Schließlich besuchten wir ältere Menschen, die allein lebten und nahmen erschreckende Zustände wahr! Einige Menschen lebten in verlassen Häusern ohne Heizung. Zuerst besuchten Schwestern aus der Gemeinde die Hilfsbedürftigen und brachten ihnen Essen. Manche dieser Menschen wurden jedoch bettlägerig, sodass die Hilfe und Pflege unter solchen Bedingungen zunehmend schwieriger wurden.

Aus diesem Anlass eröffneten wir ein Pflegeheim. Der Bedarf stieg und so erweiterten wir die Aktivitäten in diesem Projekt. Im Moment leben 60 Menschen dauerhaft im Pflegeheim. Mittlerweile besteht es seit etwas mehr als zehn Jahren. Etwa 300 Menschen sind in dieser Zeit gestorben. Bei manchen Menschen hatte niemand gedacht, dass sie überleben würden. Einige von ihnen leben immer noch, loben und danken Gott für Trost, Wärme und Fürsorge.

Passende Hilfsmittel

2014 wurde ein Heim für Kinder mit Einschränkungen eröffnet. In Moldawien leben behinderte Kinder bis zu 18 Jahren in Waisenhäusern bzw. Internaten. Danach kehren sie wieder zu ihren Eltern zurück. Wenn sie keine Eltern haben oder die Eltern ihre Kinder nicht mehr aufnehmen wollen, werden sie in eine geschlossene psychiatrische Klinik gebracht. Dort werden geistig gesunde Kinder ihres Geistes beraubt und verbringen ihr ganzes Leben dort.

Eines Tages erhielten wir aus einem dieser Internate in der Nähe des Altenheims einen Anruf mit der Bitte, zwei Kinder im Alter von 18 Jahren aufzunehmen, damit sie nicht in eine psychiatrische Klinik gebracht werden. Die Kinder wurden mitgenommen, lebten ein Jahr lang mit den Alten in einem Pflegeheim, bis Gott ihnen ein Zuhause schenkte. Der ehemals verlassene Kindergarten wurde repariert und renoviert und 14 weitere Kinder aus anderen Orten wurden hier untergebracht.

Sie alle haben Gott in ihr Herz aufgenommen, nehmen aktiv an Gottesdiensten teil, verherrlichen und danken Gott. Im Moment wird der Bau eines neuen Gebäudes für solche Kinder abgeschlossen, da der Bedarf groß ist und es nicht genügend Plätze für sie gibt.

 

Wir haben drei Zentren für Drogenabhängige und Alkoholiker, in denen sich derzeit 84 Personen in der Rehabilitation befinden. Im Moment wird eines der Rehabilitationszentren in der Stadt Chisinau einer umfassenden Renovierung des Gebäudes unterzogen, und die Mission Stephanus beteiligt sich nicht nur finanziell, sondern sendet auch freiwillige Rehabilitanden aus Deutschland hin, die sowohl körperlich als auch geistig helfen.

Selbstversorgung - Arbeitstherapie

Im Mai 2021 hatten wir das Privileg, die Mission Stephanus unter der Leitung von Bruder Nikolaus Wall bei uns zu begrüßen. Die Brüder konnten in kurzer Zeit viele der Projekte besuchen. Unter ihnen bemerkten wir einige, die uns in Erinnerung bleiben werden. Es war ein großer Segen für uns, gemeinsam den Bau von Gemeinden in Meresheny und Karakuy besuchen zu dürfen.

In den letzten fünf Jahren führten wir einen großflächigen Bau von Gemeinden durch. Seit 2018 hat die Bruderschaft von Moldawien 120 neue Gemeinden eröffnet. Wir konnten auch den Bau des Zentrums für die Unterstützung sozial schwacher Bevölkerungsgruppen in Balti besuchen. Für eine erfolgreichere Arbeit wurde beschlossen, die Sozialarbeit in den Regionen der Republik Moldawien aufzuteilen. Wir sind sehr dankbar, dass die Mission auch hier aktiv hilft. Die Hilfe in dieser Region kommt in Form von Sachspenden und finanzieller Unterstützung.

Bei einem Besuch in der Gemeinde in Leova konnten die Brüder beobachten, wie sich das alte Gebäude dank der Hilfe der Mission in ein geistliches Zentrum für die Arbeit mit bedürftigen Kindern der Stadt verwandelt. Zudem war es schön, die Ergebnisse unserer gemeinsamen Arbeit im Kinderzentrum im Dorf Voznezeny zu sehen. Früher haben sich dort organisierte Gruppen von Freiwilligen aus Deutschland aktiv am Bau beteiligt. Derzeit finden dort 16 Waisenkinder Unterschlupf, elterliche Wärme und Fürsorge.

Beim Besuch des christlichen Zentrums „Sarepta“ hat es die Möglichkeit gegeben, die Arbeit des Pflegeheims, das sich um 60 alte Menschen kümmert, direkt mitzuerleben. Dieses Zentrum arbeitet auch mit behinderten Kindern. Außerdem besichtigten wir den fast abgeschlossenen Bau eines neuen Gebäudes für behinderte Kinder, in dem bis zu 50 Personen untergebracht werden können. Es war eine Freude zu sehen, wie die Brüder die Baumaterialien und andere Haushaltsgeräte bewunderten, die als humanitäre Hilfe geschickt worden waren.

Das Zentrum arbeitet täglich mit 120 Kindern aus einkommensschwachen Familien, die nach der Schule kommen und ein warmes Mittagessen und Unterricht erhalten. Im Zentrum „Sarepta“ gibt es auch eine Bäckerei, die täglich Hunderte von sozialschwachen Menschen im Dorf Sarata-Galbene und den umliegenden Dörfern kostenlos mit Brot versorgt.

Pro Tag backt die Bäckerei 1000 Brote für die Bedürfnisse von Projekten und armen Menschen aus dem Dorf Sarata-Galbene und den umliegenden Dörfern. Die Mission Stephanus unterstützt den Betrieb der Bäckerei enorm durch die Bereitstellung von Mehl. Es war sehr erfreulich, die Aufmerksamkeit der Brüder, die uns besuchten, auf die entstehenden Bedürfnisse und die wunderbaren Ergebnisse zu richten, die der Herr uns dank der Unterstützung der Mission und des Werkes des geweihten Volkes Gottes schenkt.

 

Wir sind dem Herrn, ebenso wie der Opferarbeit und der Unterstützung der Mission Stephanus sehr dankbar, die der Union der Pfingstkirchen Moldawiens seit 30 Jahren zur Verfügung steht! Wir hoffen, mit Gottes Hilfe den Dienst, den wir gemeinsam zur Ehre unseres Herrn Jesus Christus ausüben, weiter zu vervielfachen!

 

Ein Dankbrief aus Sarepta in Moldawien, übersetzt aus der russischen Sprache.

 

Weitere Infos zu dem Projekt und Möglichkeit zum Spenden:

https://cdh-stephanus.org/moldawien/