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Wir leben in unruhigen Zeiten. Da hilft es uns, die Helden Gottes in Seinem Wort zu betrachten. Wenn du wissen willst, wie Joseph trotz ungünstiger Umstände Gott treu blieb und nach schweren Jahren zu einem einflussreichen Mann aufstieg, dann bleib unbedingt dran und lies diesen Artikel bis zum Ende.
Aufgewachsen als Lieblingssohn
Joseph ist einer der zwölf Söhne Jakobs. Der älteste Sohn von Rahel, der Lieblingsfrau Jakobs. Und dieser älteste Sohn wird vom Vater besonders geliebt und bevorzugt. Jakob ließ seine Söhne deutlich spüren, dass Joseph sein Lieblingssohn war. Er beschenkte ihn mit besonderen Kleidungsstücken, wie zum Beispiel einem bunten Rock, mit dem er besonders auffiel. Joseph genoss diese Aufmerksamkeit seines Vaters, doch seine Brüder hassten ihn dafür.
Joseph liebte Gott und pflegte eine Beziehung zum Herrn. Das tat er nicht nebenbei, sondern nahm sich Zeit für Gott. Gott sprach zu Joseph durch Träume und offenbarte ihm, was in Zukunft geschehen würde. In Josephs Träumen verbeugten sich seine Brüder und auch sein Vater Jakob vor ihm. Diese Träume erzählte Joseph seiner Familie, deshalb wurde er von seinen Brüdern auch Träumer genannt. Jakob war mit dem Traum Josephs nicht einverstanden und konnte sich nicht vorstellen, dass er wahr werden würde.
Leider blieb die Bevorzugung Josephs nicht ohne negative Folgen. Der wachsende Hass gegen Joseph brachte seine Brüder dazu, ihn an ismaelitische Kaufleute zu verkaufen, um ihn los zu werden. Die Ismaeliten brachten Joseph nach Ägypten und verkauften ihn weiter an Potiphar. Für die Familie Josephs war er nicht mehr da, doch die Bibel sagt uns in 1.Mose 39,2‑6:
„Und der HERR war mit Joseph, und er war ein Mann, dem alles gelang; und so durfte er im Haus seines ägyptischen Herrn bleiben. Und als sein Gebieter sah, dass der HERR mit ihm war und dass der HERR in seiner Hand alles gelingen ließ, was er unternahm, da fand Joseph Gnade in seinen Augen und durfte ihn bedienen; und er setzte ihn zum Aufseher über sein Haus und gab alles, was er hatte, in seine Hand. Und von der Zeit an, da er ihn über sein Haus und über alle seine Güter gesetzt hatte, segnete der HERR das Haus des Ägypters um Josephs willen, und der Segen des HERRN war auf allem, was er hatte, im Haus und auf dem Feld. Da überließ er alles, was er hatte, der Hand Josephs und kümmerte sich um gar nichts mehr als um das Brot, das er aß. Joseph aber war von schöner Gestalt und gutem Aussehen.“
Unsere Kultur prägt uns zwar auch, aber unsere wichtigste Prägung sollte das Wort Gottes sein und unsere Beziehung zum Herrn.
Im Hause des Potiphar
Joseph kommt als Sklave nach Ägypten und wird wie ein Mensch zweiter Klasse behandelt. Man stellte die Sklaven damals auf ein Podium und verkaufte sie vor allen Leuten wie ein Pferd, einen Esel, eine Kuh oder ein Schaf. Jeder, der Joseph kaufen wollte, betrachtete ihn vorher und pürfte, ob er auch stark und gesund genug sei, um hart zu arbeiten. Die Sklaven wurden damals wie heute ein Auto getestet. Beim Auto testet man die Fahrdynamik unter Einwirkung von Kräften wie Kurvenfahrten, Beschleunigungs- und Bremsvorgängen.
Die Sklaven sollten Geld einbringen, deshalb war es wichtig zu wissen, wie belastbar sie waren. Für Joseph war es eine harte Prüfung, da er zu Hause wie ein Prinz gelebt hatte. Es war demütigend und erniedrigend für ihn. Joseph musste das alles aushalten.
Wie belastbar sind wir heute? Sind wir unzufrieden und mürrisch, wenn wir ungerecht behandelt werden? Joseph musste das alles über sich ergehen lassen. Als Joseph zu Potiphar nach Hause gebracht wird, lesen wir in 1.Mose 39,2: „Und der HERR war mit Joseph, und er war ein Mann, dem alles gelang; und so durfte er im Haus seines ägyptischen Herrn bleiben.“ In dieser Zeit als Sklave wird er nicht böse und ist nicht unzufrieden oder mürrisch. Er bleibt mit dem Herrn und der Herr mit ihm.
Wie hättest du dich verhalten, wenn man dich aus deinem gewohnten Umfeld rausgerissen und verkauft hätte? Hättest du auch alles so geduldig ertragen wie Joseph und Gott einfach vertraut? Joseph hätte sich ja auch wehren und ihnen drohen können, doch er schwieg. Warum schwieg Joseph? Weil der Herr mit ihm war. Er konnte alles aus Seiner Hand annehmen. „Und […] sein Gebieter sah, dass der HERR mit ihm war und dass der HERR in seiner Hand alles gelingen ließ, was er unternahm“ (1.Mo 39,3).
Joseph gehörte zuvor, als er bei seiner Familie war, zu der gehobenen Gesellschaft. Das ist eine Personengruppe mit dem größten materiellen Reichtum und dem höchsten sozialen Status innerhalb einer Gesellschaft. Vorher hatte Joseph Bedienstete, die für ihn alle Reinigungsarbeiten erledigten und nun musste er selbst Reinigungsarbeiten verrichten. Potiphar brachte Joseph in sein Haus und beauftragte ihn, sein Haus zu reinigen und Ordnung zu schaffen.
Er war ein junger Mann von ungefähr 17-18 Jahren. Joseph fiel positiv auf, weil er seine Arbeit gewissenhaft ausführte. Doch nicht nur die Qualität seiner Arbeit war zufriedenstellend, sondern auch seine Arbeitsweise ließ alle staunen. Joseph war fröhlich und zufrieden bei seiner Arbeit und verbreitete gute Laune, da er niemals meckerte oder sich beschwerte.
Daraufhin wird Joseph von Potiphar befördert und bekommt die Verantwortung über die ganze Arbeitskolonne. Diese Beförderung bleibt nicht ohne Folgen, denn die Atmosphäre im Hause des Potiphar verändert sich drastisch. Mit Joseph als Verantwortlichen gelingt die Arbeit viel besser, es wird nicht mehr geschimpft, sondern miteinander gelacht. Fröhlichkeit herrscht bei der Arbeit. Potiphar merkt, dass alles, was er Joseph anvertraut, noch mehr gesegnet wird und so setzt er ihn als Aufseher über alles, was er hat. „Und von der Zeit an, da er ihn über sein Haus und über alle seine Güter gesetzt hatte, segnete der HERR das Haus des Ägypters um Josephs willen, und der Segen des HERRN war auf allem, was er hatte, im Haus und auf dem Feld“ (1.Mo 39,5).
Wie sehen uns unsere Arbeitskollegen und unsere Nachbarn? Sehen sie, dass wir Kinder Gottes sind und das Gott mit uns ist? Der Herr war mit Joseph, das hat Potiphar gesehen. Potiphar ist nicht aufgefallen, dass Joseph ein Hebräer war. Nicht seine Herkunft und Kultur fielen auf, sondern seine Beziehung zum Herrn. Jeder von uns hat seine Nationalität und seine Kultur. Einige sind Einheimische, andere Aussiedler oder Spätaussiedler, Heimkehrer oder Flüchtlinge.
Aber unsere Kultur und unsere Herkunft ist nicht entscheidend, sondern unsere Identität als Kind Gottes ist wichtig. Unsere Kultur prägt uns zwar auch, aber unsere wichtigste Prägung sollte das Wort Gottes sein und unsere Beziehung zum Herrn. Jede Kultur hat ihre eigene Mentalität. Mentalität ist zum Beispiel eine Denkweise oder eine Arbeitsweise einer Bevölkerungsgruppe. In der Bibel würden wir anstelle des Wortes Mentalität das Wort Gesinnung finden.
Unser Verhalten soll von der Gesinnung Jesu bestimmt werden und nicht von unserer Mentalität in unserem Bekanntenkreis. Wenn alle um mich herum unzufrieden sind und über das Wetter oder die Regierung schimpfen, wie verhalte ich mich dann? Schimpfe ich mit, weil es ja alle tun oder falle ich auf, weil ich zufrieden bin und alles dankbar aus Gottes Hand annehme? In den Psalmen lesen wir: „Und Er rief eine Hungersnot herbei über das Land und zerschlug jede Stütze an Brot. Er sandte einen Mann vor ihnen her; Joseph wurde als Knecht verkauft“ (Ps 105, 16-17).
Gott hat einen Plan und führt seinen Plan auch aus. Manchmal sind Gottes Pläne für uns unverständlich, weil Er besondere Wege wählt wie bei Joseph. Gottes Plan war, Joseph nach Ägypten zu bringen und ihn dort als Sklaven verkaufen zu lassen. Jakob hätte ihn sicherlich nicht nach Ägypten gelassen, da Joseph sein Lieblingssohn war. Aber Gott kennt keine Sackgassen, Er sorgte für den Transport nach Ägypten.
Es erscheint uns sehr ungewöhnlich und unkontrolliert und wir meinen, Gott habe die Kontrolle verloren und der Feind regiere die Welt. Aber es ist Gottes Plan, Er behält immer die Kontrolle und führt alles zu unserem Besten. In Klagelieder 3,37 steht: „Wer hat je etwas gesagt und es ist geschehen, ohne dass der Herr es befahl?“ Zu allem, was in dieser Welt geschieht, muss der Herr sein Ja geben.
Es erscheint uns sehr ungewöhnlich und unkontrolliert und wir meinen, Gott habe die Kontrolle verloren und der Feind regiere die Welt. Aber es ist Gottes Plan, Er behält immer die Kontrolle und führt alles zu unserem Besten.
Unschuldig im Gefängnis
Apostel Paulus war ein weiser, kluger und gebildeter Mann. Obwohl er ein erfolgreicher Evangelist war, kam Paulus für zwei Jahre in Cäsarea und weitere zwei Jahre in Rom ins Gefängnis. Man ist versucht zu fragen, warum Gott zulässt, dass Paulus untätig im Gefängnis sitzt. Aber wäre Paulus nicht im Gefängnis gewesen, hätten wir keine 14 Briefe von ihm. Paulus schrieb seine Briefe im Gefängnis.
Vier Briefe schrieb er an Pastoren: Titus, Philemon und zwei an Timotheus. Die Briefe beinhalten eine Anleitung, wie man eine Gemeinde leitet und aufbaut. Sie enthalten ebenfalls Anweisungen für Pastoren, wie sie predigen und in Beziehungen leben sollen.
Die anderen zehn Briefe von Paulus gehen auf folgende Thematiken ein: Gemeindebau, Führung einer Gemeinde, Anweisungen für das Leben im Alltag. Diese vier Jahre, in denen Paulus im Gefängnis war, war keine verlorene Zeit. Gott gebrauchte Paulus, um uns Seinen Willen in Schriftform mitzuteilen. Gott verfolgte ein Ziel, als Er Paulus ins Gefängnis kommen ließ, genauso wie bei Joseph. Joseph kam als Sklave nach Ägypten. Den Grund dafür kannte er nicht. Es hätte sicherlich auch andere mögliche Wege gegeben. Doch Gott entschied sich für diesen Weg.
Im Hause des Potiphar war Joseph schnell beliebt, weil er seine Arbeiten präzise und ordentlich ausführte. Obwohl Joseph sein Bestes gab und alle zufrieden mit seiner Arbeit waren, ließ Gott es zu, dass er ins Gefängnis kam. Erst Sklave sein und dann auch noch Gefängnis. Im Gefängnis lernte Joseph zwei Beamte des Königs kennen, die ebenfalls wie er ins Gefängnis geworfen wurden. Joseph wird vom Gefängnisaufseher die Verantwortung für alle Gefangenen übertragen. Das bedeutet, dass Joseph sich um alle Aufgaben des Aufsehers kümmerte.
Eines Nachts träumten der Mundschenk und der Bäcker jeweils einen Traum, der sie beunruhigte. Sie erzählten Joseph von ihren Träumen. Und er deutete ihre Träume mit Gottes Hilfe, und beide Träume wurden wahr. Der Traum des Bäckers bedeutete, dass er nach drei Tagen gehängt würde. Der Traum des Mundschenks bedeutete, dass er nach drei Tagen aus dem Gefängnis entlassen und wieder als Mundschenk beim Pharao eingesetzt würde.
Nachdem Joseph den Traum des Mundschenks gedeutet hatte, sagte er zu ihm: „Solltest du dann etwa an mich denken, wenn es dir gut geht, so erweise mir Barmherzigkeit und erwähne mich bei dem Pharao, und bringe mich aus diesem Haus heraus! Denn ich bin aus dem Land der Hebräer geraubt worden und habe auch hier gar nichts getan, weswegen man mich einsperren müsste!“ (1.Mo 40,14-15).
Joseph versuchte, durch Beziehungen aus dem Gefängnis befreit zu werden. Doch Gott hatte einen anderen Plan mit Joseph und benötigte keine Beziehungen, um Seinen Plan auszuführen. Manchmal wollen wir unsere Beziehungen spielen lassen, weil wir ungeduldig werden und uns alles zu lange dauert.
Die Träume des Pharaos
Nach zwei vollen Jahren hatte der Pharao einen Traum. In diesem Traum stand er am Ufer des Nils und sah: Aus dem Nil stiegen sieben schöne, wohlgenährte Kühe und weideten in dem Gras, das am Ufer wuchs. Danach sah er sieben andere Kühe aus dem Nil steigen, hässlich und mager, die stellten sich neben die fetten Kühe. Und die mageren Kühe fielen über die fetten Kühe her und fraßen sie auf. Der Pharao wurde wach und schlief noch einmal ein. Wieder hatte er einen Traum und sah: Auf einem einzigen Halm wuchsen sieben dicke, volle Ähren. Nach ihnen wuchsen sieben andere Ähren, die blieben kümmerlich und waren vom Ostwind ausgedörrt. Und die kümmerlichen Ähren verschlangen die sieben dicken, vollen Ähren. Da erwachte der Pharao und merkte, dass es ein Traum gewesen war.
Am Morgen war er sehr beunruhigt und ließ alle Gelehrten und Wahrsager Ägyptens rufen. Er erzählte ihnen, was er geträumt hatte, aber keiner von ihnen konnte ihm sagen, was es bedeuten sollte. Da erinnerte sich der Oberste der Mundschenke an Joseph und erzählte ihm, wie Joseph damals im Gefängnis seinen Traum und den Traum des Obersten der Bäcker gedeutet hatte. Beide Träume waren in Erfüllung gegangen. Er wurde wieder in sein Amt als Oberster der Mundschenke eingesetzt und der Oberste der Bäcker wurde gehängt.
Gott wollte Joseph zeigen, dass Beziehungen für Ihn keine Rolle spielen. Gottes Plan für Joseph waren zwei weitere Jahre im Gefängnis. Und dieser Plan Gottes erfüllte sich auch. Gottes Wille ist, dass wir Ihm treu nachfolgen. Dann verheißt Er, mit uns zu sein. Gottes Zeitplan ist gut.
Wir wissen nicht, wo Joseph wäre, wäre er sofort freigelassen worden. Aber jetzt hatte der Pharao einen Traum und niemand konnte ihn deuten. „Da sandte der Pharao hin und ließ Joseph rufen. Und sie entließen ihn schnell aus dem Loch. Er aber ließ sich scheren und wechselte seine Kleider und ging zum Pharao hinein“ (1.Mo 41,14). Der Pharao sagte zu Joseph, dass man ihm mitgeteilt habe, er könne jeden Traum auf der Stelle deuten.
Doch Joseph erwiderte: „Nicht ich! Die Antwort kommt von Gott. Er wird verkündigen, was dem Pharao zum Wohl dient!“ „Da sprach Joseph zum Pharao: Was der Pharao geträumt hat, bedeutet dasselbe: Gott hat den Pharao wissen lassen, was er tun will“ (1.Mo 41,25). Der Pharao hatte seinen Blick auf Joseph gerichtet und erwartete eine Antwort von ihm. Joseph aber lenkte alle Aufmerksamkeit auf Gott und richtete den Blick zum Himmel. Er erhob sich nicht selbst, sondern lobte den Namen Gottes. Ein Mensch, der wie Joseph mit Gott lebt und Gott in seinem Herzen hat, der will jedem anderen zeigen: Gott ist derjenige, der mein und dein Leben in Seiner Hand hält. Gott ist der Anfang und das Ende jeder Geschichte.
Joseph fixiert den Blick des Pharaos auf den einzig wahren Gott. Der Pharao beginnt durch Joseph zu verstehen und zu begreifen, wer Gott ist. Immer wieder lenkt Joseph alle Aufmerksamkeit auf Gott: „Dass aber der Pharao den Traum zweimal hatte, das bedeutet, dass die Sache bei Gott fest beschlossen ist und dass Gott es rasch ausführen wird“ (1.Mo 41,32). Joseph lässt den Pharao aber mit der Nachricht nicht allein, sondern gibt ihm einen Ratschlag: „Und der Pharao sprach zu seinen Knechten: Können wir einen Mann finden wie diesen, in dem der Geist Gottes ist? Und der Pharao sprach zu Joseph: Nachdem Gott dir dies alles mitgeteilt hat, ist keiner so verständig und weise wie du“ (1.Mo 41, 38-39).
Es fällt an dieser Stelle auf, dass Joseph mit keiner Silbe erwähnt, dass er aus dem Gefängnis frei kommen möchte. Joseph ist hilfsbereit und gibt sogar gute Ratschläge, ohne sich selbst in den Vordergrund zu stellen. Er sucht das Beste für den Pharao und das Land Ägypten, obwohl er nicht besonders gut behandelt wurde. Wie hätten wir uns verhalten, wenn wir in einer ähnlichen Situation wären? Denken wir zuerst an uns selbst oder suchen wir das Beste für die anderen?
Gottes Wille ist, dass wir Ihm treu nachfolgen. Dann verheißt Er, mit uns zu sein. Gottes Zeitplan ist gut. Wir wissen nicht, wo Joseph wäre, wäre er sofort freigelassen worden.
Erhöhung zum Regenten über Ägypten
„Und der Pharao sprach zu seinen Knechten: Können wir einen Mann finden wie diesen, in dem der Geist Gottes ist?“ (1.Mo 41,38). Das war das Geheimnis von Joseph. In ihm war der Geist Gottes. Können das unsere Mitmenschen auch von uns sagen? Wenn Jesus Christus in uns lebt, dann ist Er unser Schmuck und das ist sichtbar für andere. Wir denken vielleicht, dass es niemand sehen kann. Aber an unserem Verhalten und an unserem Reden kann man erkennen, ob Jesus in uns lebt. „Und der Pharao sprach zu Joseph: Nachdem Gott dir dies alles mitgeteilt hat, ist keiner so verständig und weise wie du“ (1.Mo 41,39).
Wenn Gott in uns ist, sind wir klüger und weiser als alle hochangesehenen Gelehrten. Jetzt, als Joseph in einer hohen Position mit viel Verantwortung steht, kann man Gottes Plan verstehen. Joseph musste zuerst Sklave sein und eine Zeit lang im Gefängnis verbringen, damit er eine andere Sichtweise über diese Menschen bekommt. Er sah die ganzen Sklaven, alle Arbeiter, die da waren. Und Joseph wusste, was sie denken und wie sie sich fühlen. Er war ja selbst Sklave gewesen. Der Pharao war ein gelehrter Mann, er kannte die Psychologie des Menschen und war weise in vielen Dingen.
Aber was ein Sklave dachte, konnte er nicht wissen. Gott führte Joseph diesen Weg, damit er verständnisvoll mit der unteren Gesellschaftsschicht umgehen konnte. Und Joseph verstand diese Leute. Als er auf dem Thron des Pharaos saß, wusste er, wer die Verbrecher waren. Für seinen verantwortungsvollen Dienst war diese erlebte Erfahrung sehr hilfreich. Gott segnete Joseph in seinem Dienst und er war sehr erfolgreich und vermehrte den Besitz des Pharaos.
Die Menschen verkauften in den Zeiten des Hungers ihren ganzen Besitz und kauften dafür Getreide und andere Lebensmittel. Gott hat den Lebensweg von Joseph bestimmt und Joseph ging diesen Weg und erfüllte damit Gottes Plan. In dieser schweren Zeit lebte Joseph in Beziehung mit Gott und vertraute Ihm. Joseph blieb Gott treu, obwohl er Seine Wege nicht verstand.
Als die Hungersnot auch in Kanaan ausbrach, schickte Jakob seine Söhne nach Ägypten, damit sie Getreide kauften. Josephs Brüder hatten ihm eins auswischen wollen und verstanden nicht, dass Joseph von Gott nach Ägypten geschickt wurde, damit sie und ihre Kinder nicht verhungerten. Im 42. Kapitel des ersten Buches Mose lesen wir von der Begegnung Josephs mit seinen Brüdern. Sie fürchteten sich davor, dass Joseph sich an ihnen rächen könnte. Doch Joseph fürchtete Gott und verstand, dass es Gottes Plan war und nicht der Plan seiner Brüder. Gott gebrauchte seine Brüder bloß, um ihn nach Ägypten zu bringen.
„Als nun Josephs Brüder sahen, dass ihr Vater gestorben war, sprachen sie: Joseph könnte gegen uns feindselig werden und uns all die Bosheit vergelten, die wir an ihm verübt haben! Darum ließen sie Joseph sagen: Dein Vater befahl vor seinem Tod und sprach: So sollt ihr zu Joseph sagen: Bitte, vergib doch deinen Brüdern die Schuld und ihre Sünde, dass sie so Böses an dir getan haben! So vergib nun den Knechten des Gottes deines Vaters ihre Schuld! Da weinte Joseph, als sie ihm das sagen ließen. Dann gingen seine Brüder selbst hin und fielen vor ihm nieder und sprachen: Siehe, wir sind deine Knechte! Aber Joseph sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Bin ich denn an Gottes Stelle? Ihr gedachtet mir zwar Böses zu tun; aber Gott gedachte es gut zu machen, um es so hinauszuführen, wie es jetzt zutage liegt, um ein zahlreiches Volk am Leben zu erhalten. So fürchtet euch nun nicht; ich will euch und eure Kinder versorgen! Und er tröstete sie und redete freundlich mit ihnen“ (1.Mo 50,15-21).
Joseph ist für uns heute ein Vorbild. Er war Gott immer treu und hat Ihm vertraut. Er war in allen Tagen seines Lebens mit Gott in Verbindung, in guten wie in schlechten Tagen. Auch für uns ist es wichtig, in Beziehung zu unserem Herrn zu leben und treu an Ihm festzuhalten bis an unser Lebensende. Denn nicht der Anfang wird gekrönt, sondern das Ende. Wir leben in unsicheren und schwierigen Zeiten. Jesus kommt bald wieder, um Seine Braut heimzuholen.
Doch nur diejenigen, die in Beziehung mit Ihm und nicht in der Sünde leben, werden entrückt. Und deswegen ist es wichtig, dass wir wie Joseph mit dem Herrn leben und bis zu unserem Lebensende treu bleiben.
Unsere Beziehung zu Gott trägt uns durch, wenn wir durch schwere Zeiten gehen müssen. Dies können wir klar an Josephs Leben sehen. Joseph lernte bereits im Elternhaus, Gott zu lieben und Ihm gehorsam zu sein. Er lernte schon in jungen Jahren, Gott zu vertrauen und Ihm treu zu bleiben. Josephs Vertrauen in Gott aber wurde geprüft, als er überraschenderweise zum Sklaven und in ein fremdes Land gebracht wurde. Doch auch in seiner Arbeit als Sklave im Hause Potiphars blieb Joseph Gott treu, indem er sein Bestes gab und auch andere dazu motivierte.
Gott hat mit allen Umständen, die er zulässt, ein Ziel. Joseph kam ins Gefängnis, weil er Gott treu blieb und vor der Versuchung floh. Joseph erkannte Gottes Willen zunächst nicht, aber dennoch blieb er Ihm jederzeit treu. Erst durch die Träume des Pharaos erkannte Joseph, wie Gott alles zum Besten veränderte. Durch sein Durchhaltevermögen und seine Treue verherrlichte Joseph Gott und brachte Ihm besondere Ehre. Lasst uns genauso wie Joseph unseren Gott verherrlichen, indem wir Ihm treu bleiben und Ihm vertrauen.
Viktor Folz
Gemeinde Cloppenburg
Joseph ist für uns heute ein Vorbild. Er war Gott immer treu
und hat Ihm vertraut. Er war in allen Tagen seines Lebens mit Gott
in Verbindung,in guten wie in schlechten Tagen.
Auch für uns ist es wichtig, in Beziehung zu unserem Herrn zu leben und
treu an Ihm festzuhalten bis an unser Lebensende.
Denn nicht der Anfang wird gekrönt, sondern das Ende.