Jesus kommt wieder!

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Jesus kommt wieder!

2020-11-24T22:07:47+01:0012. September 2020|

Diese wunderbare Verheißung lesen wir vielfach in der Bibel. Gott sandte Seinen eingeborenen Sohn auf diese Erde, um die Menschheit in Jesus Christus mit Gott, dem Schöpfer, zu versöhnen. Doch die Reihe der für uns Christen sehr besonderen Ereignisse – Jesu Geburt, Jesu Opfertod auf Golgatha, Jesu siegreiche Auferstehung, Jesu Himmelfahrt und die Ausgießung des Heiligen Geistes – ist noch nicht vollständig. Ein herrliches und für alle Menschen sichtbares Ereignis steht noch aus: Jesu Wiederkunft!

„Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben; und es werden sich seinetwegen an die Brust schlagen alle Geschlechter der Erde! Ja, Amen“ (Offb 1,7).

 

Ein Ereignis von größter Bedeutung. Warum eigentlich?

Nachdem Jesus in der Wolke zum Himmel aufgefahren war, empfingen die Apostel eine Verheißung: „Und als sie unverwandt zum Himmel blickten, während er dahinfuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißer Kleidung bei ihnen, die sprachen: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr hier und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in derselben Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt in den Himmel auffahren sehen!“ (Apg 1,10-11).

Ob die Menschheit es wahrhaben will oder nicht, spielt hierbei keine Rolle. Diese Verheißung hat Gott durch Seine Engel verkündet. Daran kann niemand etwas ändern.

In Matthäus lesen wir: „Wenn aber der Sohn des Menschen in seiner Herrlichkeit kommen wird und alle heiligen Engel mit ihm, dann wird er auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzen, und vor ihm werden alle Heidenvölker versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet, und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zu seiner Linken“ (Mt 25,31-33).

Unser Leben ist wie ein Examen von lebenslanger Dauer. Und am Ende kommt die Auswertung.

Bei Jesu Wiederkunft wird unser ewiges Schicksal bestimmt werden. Es wird zwei Möglichkeiten geben: „Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, und erbt das Reich“ (Mt 25,34) oder „geht hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist!“ (Mt 25,41). Unser Leben ist wie ein Examen von lebenslanger Dauer. Und am Ende kommt die Auswertung.

 

Überraschung mit einschneidenden Folgen

Sicherlich hätten wir gerne gewusst, wann das Kommen unseres Herrn Jesus sein wird. Ebenso erging es auch den Jüngern Jesu. Auch sie wollten gerne wissen, wann es geschehen wird. Jesu Antwort dazu können wir im Kapitel 24 des Evangeliums nach Matthäus lesen. In Vers 36 steht: „Um jenen Tag aber und die Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, sondern allein mein Vater.

Immer wieder versuchen Menschen, den genauen Zeitpunkt der Wiederkunft zu benennen. Und viele sind damit bereits erfolglos gescheitert und werden auch weiterhin an diesem Versuch scheitern, weil sie der Bibel nicht glauben. Niemand weiß den Tag und die Stunde! Es wird überraschend sein.

Die Bibel vergleicht das unerwartete Kommen des Herrn Jesus mit dem unerwarteten Kommen eines Diebes. Ein Dieb kündigt den Zeitpunkt seines Einbruchs nicht an. Umgekehrt, er kommt zu einer völlig ungelegenen Zeit, wenn ihn niemand erwartet.

 

Einfach unpassend!

In Matthäus lesen wir: „Wie es aber in den Tagen Noahs war, so wird es auch bei der Wiederkunft des Menschensohnes sein. Denn wie sie in den Tagen vor der Sintflut aßen und tranken, heirateten und verheirateten bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging, und nichts merkten, bis die Sintflut kam und sie alle dahinraffte, so wird auch die Wiederkunft des Menschensohnes sein. Dann werden zwei auf dem Feld sein; der eine wird genommen, und der andere wird zurückgelassen. Zwei werden auf der Mühle mahlen; die eine wird genommen, und die andere wird zurückgelassen“ (Mt 24,37-41).

Jesu Wiederkunft wird nicht darauf Rücksicht nehmen, womit wir gerade beschäftigt sind.

Jesu Wiederkunft wird nicht darauf Rücksicht nehmen, womit wir gerade beschäftigt sind. Ob jemand seine Hochzeit plant oder gerade heiratet, ob jemand sein Haus baut oder mit dem Umzug beschäftigt ist, ob jemand eine Klausur schreibt oder sich gerade von irgendwelchen anstrengenden Tagen erholt; keiner dieser wichtigen Momente des Lebens wird Jesu Kommen aufhalten können. Gottes Plan hat Vorrang!

 

Bereitschaftsdienst

Deshalb spricht Jesus: „Darum seid auch ihr bereit! Denn der Sohn des Menschen kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht meint“ (Mt 24,44).

Selbstverständlich sind Pläne für uns alle wichtig: Schule, Beruf, Familie. Alle diese Momente wollen zur rechten Zeit geplant sein. Doch bei alledem ist es grundlegend wichtig, dass Jesus Christus immer Mittelpunkt unseres Lebens bleibt. Jedes Vorhaben muss in Einklang mit dem Willen unseres Erretters gebracht werden. Warum? – Weil unser Herr treue und kluge Knechte braucht. „Glückselig ist jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, bei solchem Tun finden wird“ (Mt 24,46).

In dem genannten Beispiel hatte der Knecht die Aufgabe, Speise zur richtigen Zeit zu geben. Nicht mehr und nicht weniger. Er hatte nicht die Aufgabe, Erziehungsmaßnahmen zu ergreifen und seine Mitknechte zu schlagen. Auch war es nicht seine Aufgabe, mit Trunkenbolden zu schwelgen und zu prassen. So lange der Knecht bei seinen Aufgaben bleibt, wird er als klug und treu bezeichnet. Sobald er aber tut, was er nicht tun soll, wird er als böser Knecht genannt.

Es ist von entscheidender Bedeutung, womit sich jeder einzelne Christ beschäftigt. Sind es Dinge, die die Bibel sehr deutlich und klar an jeden Christen als Anweisung adressiert? Oder sind es Aufgaben, die einem bestimmten Mitarbeiter in der jeweiligen Kirchengemeinde von der Gemeindeleitung übertragen bzw. anvertraut wurden? Beides gilt es, mit äußerster Sorgfalt und Treue zu erledigen. So, als würde man im nächsten Moment Rechenschaft darüber geben müssen.

Schlecht ist es, wenn jemand seinen eigenen Pflichten nicht nachkommt und stattdessen den Aufgaben eines Anderen nachgeht.

Davon hat auch Paulus im zweiten Brief an Timotheus geschrieben: „Richte deinen Dienst völlig aus“ (2.Tim 4,5). Hierbei möchte ich die Betonung auf „deinen Dienst“ setzen. Treu und klug ist derjenige, welcher seine ihm anvertrauten Aufgaben zuverlässig und gewissenhaft verrichtet und in der Erwartung seines Herrn lebt.

 

Vorsicht, Täuschungsmanöver! - Was sagt die Bibel?

Ein Täuschungsmanöver (oder auch Ablenkungsmanöver) ist eine Handlung, die dazu dient, einen Gegner abzulenken oder zu verwirren.

Trotz dieses deutlichen biblischen Aufrufs zum Bereitschaftsdienst gelingt es dem Feind der Menschenseelen immer wieder, Menschen von Jesu Wiederkunft abzulenken. Deshalb möchte ich im Folgenden auf einige mögliche Ablenkungen oder Täuschungen eingehen.

Jesus warnt: „Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen“ (Mt 24,24).

Wenn der wahre Christus kommt, so wird es für jedermann sichtbar sein.

Wenn der wahre Christus kommt, so wird es für jedermann sichtbar sein. Es wird für die ganze Welt offensichtlich sein. Man wird Christus nicht zu suchen brauchen. Die Bibel sagt: „Denn wie der Blitz vom Osten ausfährt und bis zum Westen scheint, so wird auch die Wiederkunft des Menschensohnes sein. […] Und dann werden sich alle Geschlechter der Erde an die Brust schlagen, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit“ (Mt 24,27.30). Darüber können wir gewiss sein, niemand wird Jesus verpassen!

Jede prophetische Rede muss mit der biblischen Lehre Jesu Christi im Einklang stehen. Und genau daran wird jede Prophetie gemessen. Paulus schreibt im Brief an die Galater: „Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium verkündigen würden als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht!“ (Gal 1,8).

Auch Petrus unterstreicht die Bibel als Grundlage sehr deutlich: „Und so halten wir nun fest an dem völlig gewissen prophetischen Wort, und ihr tut gut daran, darauf zu achten als auf ein Licht, das an einem dunklen Ort scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen“ (2.Petr 1,19).

Auch große Zeichen und Wunder sind nicht entscheidend für die Zugehörigkeit zu Christus. Darüber lesen wir in Matthäus: „Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut. Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Wundertaten vollbracht? Und dann werde ich ihnen bezeugen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, ihr Gesetzlosen!“ (Mt 7,21-23).

Hier zeigt Jesus sehr deutlich, dass es entscheidend ist, in dem Willen des himmlischen Vaters zu leben. Es reicht nicht, Gott als Herrn zu nennen, ausschlaggebend ist es, Gott zu fürchten. Das bedeutet, in Abhängigkeit von Gott zu leben und „unter Gott“ zu bleiben. Dann wird Gott uns auch kennen.

 

Verfall der Frömmigkeit

Neben den genannten Täuschungsmanövern gebraucht der Feind auch andere Dinge, um Menschen von der Einfalt gegenüber Christus abzulenken. Daran erinnert uns Apostel Paulus: „Denn die Menschen werden sich selbst lieben, geldgierig sein, prahlerisch, überheblich, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, gewalttätig, dem Guten feind, Verräter, leichtsinnig, aufgeblasen; sie lieben das Vergnügen mehr als Gott; dabei haben sie den äußeren Schein von Gottesfurcht, deren Kraft aber verleugnen sie“ (2.Tim 3,2-5).

Wenn wir an Jesu Gleichnis vom reichen Kornbauer aus Lukas 12 denken, so sehen wir, dass die Sorglosigkeit des reichen Mannes wegen seines Wohlstands zum Verhängnis für ihn wurde. Der Bauer hatte sicherlich hart für den reichen Ernteertrag gearbeitet. Er war auch bereit, das Investitionsrisiko in Kauf zu nehmen und scheute nicht vor einem neuen Scheunenbau. „Eine gute Kapitalanlage“, dachte er sich. Danach wollte der Kornbauer sich zurücklehnen: „Und will zu meiner Seele sagen: Seele, du hast einen großen Vorrat auf viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und sei guten Mutes!“ (Lk 12,19). Aber er hatte Gott bei seinem Vorhaben ganz vergessen.

Ähnlich erging es dem reichen Jüngling. Dieser Mensch führte ein vorbildliches Leben. Er war mit Gottes Geboten vertraut und befolgte sie. Sein gutes Zeugnis lesen wir in Markus 10 ab Vers 17. Dennoch gab es etwas, das ihm zum Verhängnis wurde: Sein Reichtum. Jesus sprach zu ihm: „Eines fehlt dir!“ (Mk 20,21). Ihm fehlte der Schatz im Himmel. Der Jüngling klammerte sich an seine Güter. Auch wenn er seinen Reichtum gewissenhaft erwirtschaftet hatte, so fehlte es ihm an Bereitschaft, die Armen daran teilhaben zu lassen.

Auch Paulus warnt uns vor dem Trachten nach irdischen Werten. An die Philipper schrieb er: „Denn viele wandeln, wie ich euch oft gesagt habe und jetzt auch weinend sage, als Feinde des Kreuzes des Christus; ihr Ende ist das Verderben, ihr Gott ist der Bauch, sie rühmen sich ihrer Schande, sie sind irdisch gesinnt“ (Phil 3,18-19). Paulus tadelt Christen, die ihren Begierden nachjagen und an der irdischen Welt orientiert sind.

Bei solchen Menschen dreht sich alles um das Hier und Jetzt, um den Menschen selbst, also um das eigene ICH und die Befriedigung der eigenen egozentrischen Wünsche. Dazu gehören Reichtum, Körper, Anerkennung und Macht. Es sind Menschen, die sich zwar Christen nennen, dabei aber ihre eigenen Begierden zu ihrem Gott erklärt haben und nur sich selbst dienen. Solche Menschen sind dem Kreuz Christi feindlich geworden. Es fehlt ihnen an Selbstlosigkeit, Opfer und Hingabe. Es fehlt an Bereitschaft, anderen Menschen zu dienen und dabei selbst zu verzichten.

Im Brief an die Römer lesen wir: „Denn obgleich sie Gott erkannten, haben sie ihn doch nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt, sondern sind in ihren Gedanken in nichtigen Wahn verfallen, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert“ (Röm 1,21-22). In den Versen vorher heißt es, dass Gott seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen wird. Obwohl Gott sich in seiner Allmacht und Erhabenheit zu erkennen gibt, ist die Menschheit nicht bereit, Gott zu ehren und mit Dank anzuerkennen. Die Folge davon ist in den nachfolgenden Versen von Römer 1 nachzulesen. Solche Menschen werden von ihrer Unmoral und ihrem gottlosen Treiben beherrscht.

 

Weckruf des Paulus und des Petrus

Ich bin hier nur auf einige Momente eingegangen, die wir deutlich in der aktuellen Zeit sehen können. Egoismus (Selbstliebe), Streben nach Reichtum, Stolz und Überheblichkeit, Lästerei, Ungehorsam, Undankbarkeit, Rache und Gewalt setzen sich durch. Und mitten in diese Zeit klingt das Wort von Apostel Paulus an die Epheser wie ein Posaunenschall: „Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten! Seht nun darauf, wie ihr mit Sorgfalt wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise; und kauft die Zeit aus, denn die Tage sind böse“ (Eph 5,14-16).

Ja, vielleicht wird mancher Leser jetzt denken, diese biblischen Warnungen hören wir schon seit eh und je, aber Christus ist immer noch nicht gekommen. Genau davon schreibt Apostel Petrus: „Dabei sollt ihr vor allem das erkennen, dass am Ende der Tage Spötter kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln und sagen: Wo ist die Verheißung seiner Wiederkunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so, wie es von Anfang der Schöpfung an gewesen ist! […] Der Herr zögert nicht die Verheißung hinaus, wie etliche es für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, dass jemand verlorengehe, sondern dass jedermann Raum zur Buße habe“ (2.Petr 3,3.4.9).

Es ist nicht zu übersehen, dass unser Herr Jesus Christus schon bald wiederkommen wird. Er wird kommen, um Seine Gemeinde zu holen. Und danach wird Er auch kommen, um den Weltkreis zu richten. Deshalb will ich an dieser Stelle noch einmal an den Bereitschaftsdienst unserem Erretter gegenüber erinnern.

Lasst uns die für uns bestimmte Zeit zu Gottes Ehre und Verkündigung Seines Friedensevangeliums nutzen.

Lasst uns die für uns bestimmte Zeit, unsere Energie, unsere Mittel und alles, was uns darüber hinaus von Gott gegeben ist, zu Gottes Ehre und Verkündigung Seines Friedensevangeliums nutzen, damit wir als treue und kluge Knechte unseres Herrn erfunden werden.

 

Blicke auf, Jesus kommt!

Die Wiederkunft Jesu Christi wird für Menschen, die Ihn nicht erwarten, ein schreckliches Ereignis sein. Das hat Jesus selbst vor Seiner Kreuzigung vorausgesagt: „Dann wird man anfangen, zu den Bergen zu sagen: Fallt über uns! und zu den Hügeln: Bedeckt uns!“ (Lk 23,30). Doch es wird ihnen nichts nützen. Gottes Zorn und Gericht wird sie heimsuchen.

Uns aber, die wir Christus geglaubt und treu nachgefolgt sind, hat Jesus ein herrliches Wort des Trostes zugesichert. „Wenn aber dies anfängt zu geschehen, so richtet euch auf und erhebt eure Häupter, weil eure Erlösung naht“ (Lk 21,28). Halleluja!

Wir haben eine Vielzahl an Glaubensvorbildern in der Bibel. Wir haben unsere Glaubensväter, die uns vorangegangen sind. Auch in unserer Zeit haben wir Menschen, von deren Glaubensleben wir lernen dürfen. Und sie alle haben etwas gemeinsam: Christus ist im Zentrum ihres Lebens! Das ist der Schlüssel zur ewigen Freude, von dem Jesus im Johannesevangelium spricht: „Bleibt in mir, und ich bleibe in euch!“ (Joh 15,4).

Es lohnt sich, Gott zu lieben!

Es lohnt sich, ein für Gott hingegebenes Leben zu führen. Es lohnt sich, in diesem Leben zu verzichten. Es lohnt sich, anderen Menschen zu dienen. Es lohnt sich, Gott zu lieben!

Dann werden wir in der Zuversicht des Apostel Paulus Christi Wiederkunft erwarten.

Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt. Von nun an liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag zuerkennen wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb gewonnen haben“ (2.Tim 4,7-8).

 

Anatoli Kramm
Gemeinde Lappenstuhl

 


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Ein Trauerspiel: Gläubige streiten sich über Christi Wiederkehr

Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme des Erzengels und bei (dem Schall) der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel (1. Thessalonicher 4,16).

Der gläubige Christ sollte in der freudigen Erwartung der Wiederkunft Christi leben; und weil das ein so wichtiger Bestandteil der Wahrheit ist, hat der Teufel zu aller Zeit dagegen gestritten und die Sache lächerlich zu machen versucht. Tatsächlich ist einer seiner größten Erfolge, dass er es fertig brachte, die Leute darüber diskutieren zu lassen und sich über Einzelheiten des zweiten Kommens des Herrn zu streiten – anstatt nach Ihm auszuschauen und auf Ihn zu warten.

Stell dir vor, ein Mann ist drei Jahre lang fern von seiner Familie im Ausland gewesen. Plötzlich kommt ein Anruf von ihm: »Ich habe hier alles erledigt und komme heute nach Hause. «

Nach wenigen Stunden erreicht er mit seinem Gepäck die Haustür. Aber im Haus streiten sich die Familienmitglieder heftig, ob er am Nachmittag oder am Abend kommt und welches Transportmittel er benutzen wird. Und auf diese Weise blickt niemand nach seiner Ankunft aus.

Vielleicht sagst du: »Das ist nur ein Gleichnis. «

Aber wie sieht es in den verschiedenen christlichen Gruppierungen aus?

Sie streiten sich und sehen sich gegenseitig böse an. Sie debattieren darüber, ob und wie Er kommt. Das ist das Werk des Teufels: Christen streiten sich über die Einzelheiten des Kommens des Herrn und vergessen darüber das, was einzig wichtig ist!

 

Sehnen wir uns wirklich nach der Wiederkunft unseres Herrn?

Denn der Sohn des Menschen wird kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln… (Matthäus 16,27).

Das freudige und persönliche Element in dem, was wir die »glückselige Hoffnung« nennen, die Wiederkunft Christi auf diese Erde, scheint in unseren Tagen völlig verschwunden zu sein.

Wenn unserer Adventserwartung die innige Sehnsucht abhanden gekommen ist, muss es dafür Gründe geben, und ich meine sie zu kennen.

Der eine liegt schlicht darin, dass die landläufige fundamentalistische Theologie den Wert des Kreuzes mehr betonte als die Schönheit dessen, der daran hing und starb. Dadurch wurde die Beziehung des erretteten Menschen zu Christus mehr vertragsmäßig als persönlich. Das »Werk« Christi wurde dermaßen überbetont, dass es die Person Christi in den Schatten stellte; was Er für mich tat, scheint dann wichtiger, als was Er für mich ist!

Die Erlösung wird wie ein Vertragsabschluss angesehen, den ich »akzeptieren« muss. So fehlt der ganzen Angelegenheit der gefühlsbezogene Inhalt.

Wir müssen Jemand sehr lieben, wenn wir wachend und sehnsuchtsvoll sein Kommen erwarten wollen. Das mag die Kraftlosigkeit der Adventshoffnung selbst in denen erklären, die noch daran glauben.

Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass Leidenszeiten für die Kirche immer Zeiten waren, in denen sie aufwärts schaute. Verfolgungen haben stets Gottes Volk ernüchtert und es ermutigt, nach der Wiederkunft ihres Herrn auszuschauen und sich danach zu sehnen. Gott will uns auf jeden Fall von der Erde losmachen – auf dem einfachen Weg, wenn`s geht; auf dem dornigen, wenn`s sein muss!

 

Treue und Heiligkeit gehören zur Wiederkehr Christi

Wir wissen, dass wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist  (1. Johannes 3,2).

Die Bibel hält nichts von moderner Neugier, die mit der Schrift spielt und nur bei einer einfältigen und leichtgläubigen Hörerschaft Eindruck erwecken möchte!

Mir fällt nicht eine einzige Stelle im Neuen Testament ein, die von der Offenbarung, der Erscheinung und dem Kommen Christi in Herrlichkeit spricht und nicht direkt mit moralischem Verhalten, mit Treue und wahrer Heiligkeit unsererseits verbunden ist.

Die Wiederkunft des Herrn Jesus auf der Erde ist kein Ereignis für Neugier und Spekulation – und wenn wir nur das tun, so sündigen wir! Der sich in Spekulationen ergehende prophetische Lehrer, der nur der Neugier seiner Zuhörer frönen möchte, ohne sie auf die moralischen Aspekte aufmerksam zu machen, sündigt schon beim Sprechen!

Über die Wiederkehr Christi ist schon genug Törichtes von einfach neugierigen Leuten in Umlauf gebracht worden, was zur Folge hatte, dass viele Gläubige der Angelegenheit keinerlei Beachtung mehr schenken. Doch Petrus ermahnt uns, »die Erscheinung Christi« zu erwarten.

Paulus sagt, die Krone der Gerechtigkeit sei denen bereitgelegt, die Seine Erscheinung lieben. Johannes spricht von seiner Hoffnung, Jesus zu sehen und sagt unverblümt: »Jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich selbst, wie er rein ist. «

Bist du bereit für die Erscheinung Jesu Christi? Oder gehörst du zu denen, die nur neugierig auf Sein Kommen sind?

 

A.W. Tozer (1897-1963)
Aus „Verändert in Sein Bild“, CLV