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Viele junge Christen haben den Wunsch, einmal auf Missionsreise zu gehen, um Menschen in fernen Regionen Gottes Liebe zu verkünden. Aber muss es zwangsläufig eine weite Reise nach Afrika oder Indien sein oder kann Mission nicht auch viel leichter zu realisieren sein? Eine Jugendgruppe aus Speyer beschloss, ihre alljährliche Jugendfahrt nicht nur für sich, sondern auch für andere zu nutzen.
Unsere diesjährige Jugendfahrt sollte gleichzeitig auch ein Missionseinsatz sein. Das war unser Ziel. Am 07. Mai war es dann endlich soweit. Voller Vorfreude fand sich unsere aus 15 Mitgliedern bestehende Gruppe am Flughafen ein. Die Reise nach Bulgarien konnte beginnen.Nach der Ankunft in Bulgariens Hauptstadt „Sofia“ durften wir für zwei ganze Tage diese wunderschöne, geschichtsträchtige Metropole erleben.
Wir verbrachten viel Zeit mit gemeinsamen Andachten an unterschiedlichen Orten der Stadt, konnten uns aber ebenso an offener Gemeinschaft und einer ausgedehnten Stadtbesichtigung erfreuen. An unserem letzten Tag in Sofia hatten wir die Gelegenheit, in der örtlichen Gemeinde einen Gottesdienst durchzuführen und auf diese Weise zum Segen zu sein. Nach dem Gottesdienst verbrachten wir noch Zeit mit dem Missionars-Ehepaar Bruder Peter und Schwester Luba und lernten die beiden näher kennen.
Unser nächstes Ziel war die kleine Stadt „Krivodol“, etwa zwei Autostunden nördlich von Sofia. Dies sollte der Ausgangspunkt für unsere weiteren Unternehmungen werden. In der Umgebung der benachbarten Stadt „Wraza“ gibt es etliche Natursehenswürdigkeiten zu bestaunen. Eines davon sind die zahlreichen Höhlen in der Region. Diese besichtigten wir bei einem Tagesausflug und hatten dabei eine schöne Zeit mit der Gruppe. Als wir wieder in Krivodol eintrafen, wurde uns eine wunderbare Gelegenheit zur Mission geschenkt. Kinder aus der Umgebung liefen voller Erwartung auf uns zu, um mit uns zu spielen.
Mit Gottes Hilfe gelang es uns, aus dieser Situation eine Kinderstunde zu gestalten. Der Höhepunkt war die Geschichte von „Daniel in der Löwengrube“, die wir den Kindern anhand eines Rollenspiels näherbringen konnten. Als wir die Kinder am Ende des Gottesdienstes fragten, ob sie ein persönliches Zeugnis aus ihrem Leben erzählen wollten, sprang ein Junge auf, berichtete von einem Erlebnis mit seinem Freund und verherrlichte Gott auf diese Weise. Preis dem HERRN dafür. Ein Mädchen erzählte auch noch über ihre Gebetsgewohnheit und bezeugte Gottes Wirken in ihrem Leben. Nach dem Gottesdienst ließen wir den Abend am Lagerfeuer ausklingen.
Am nächsten Tag erwartete uns ein Missionseinsatz praktischer Art. Es ging in den kleinen Ort „Belo Pole“, wo wir bei der Sanierung eines Wohnhauses helfen sollten. Neben Arbeiten am Dach musste auch die Zwischendecke in den Räumen von altem Lehm zwischen den Sparren befreit werden. Eine echte Knochenarbeit, die uns insgesamt jedoch große Freude bereitete. Dabei ist mir eine Situation besonders in Erinnerung geblieben. Ein Bruder stand gerade auf dem alten Lehmboden, der noch entfernt werden sollte.
Doch plötzlich, wie aus dem nichts, gab der Boden unter seinen Füßen nach und er stürzte abwärts in den darunterliegenden Raum. Wir waren Gott sehr dankbar, dass nichts Schlimmes passiert war. Zurück in Krivodol durften wir mit der Gruppe noch eine Gebetsstunde abhalten und den Tag auf diese besondere Weise abschließen.
Der nächste Tag versprach wieder ein besonderes Erlebnis. Wir machten uns auf, um ein Naturphänomen mit dem schönen Namen „Gods Bridge“ (Brücke Gottes) zu erkunden – eine riesige, natürlich entstandene Felsformation. Die Wanderung führte durch eine Art Höhlensystem unterhalb der Felsen.
Hier fühlten wir uns an die biblischen Geschichten von David erinnert, wie er in zahlreichen Situationen Zuflucht in Höhlen suchen musste. Auch die darauffolgenden Tage waren voller Gemeinschaft, sei es beim Spiel, bei Unternehmungen oder beim Bummeln durch die Stadt. Aber nicht nur das. Wir durften auch große Segnungen bei den Gottesdiensten erleben und sogar bei einer Heilung durch Gebet teilhaftig sein.
Für viele von uns war diese Reise die erste Missionsfahrt, aber sie hat bei allen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die gewonnenen Eindrücke von den Lebensumständen der Menschen in Bulgarien sind uns zu Herzen gegangen. So sind wir Gott dankbarer geworden für all die guten Dinge, die für uns hier so selbstverständlich sind. Gott sei dafür alle Ehre! Die Fahrt hat unsere Gruppe zusammengeschweißt und wir freuen uns schon auf den nächsten Jugend-Missionseinsatz.
Elias Kromm
Gemeinde Speyer