Leben nach dem Plan Gottes

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  • „Ehe ich dich im Mutterleib bildete, habe ich dich ersehen.“ (Jer 1,5). Bildquelle: AdobeStock_62702135 © SciePro

Leben nach dem Plan Gottes

2021-09-08T18:58:36+02:002. September 2021|

Für uns, die wir von der heutigen Zeit und Gesellschaft geprägt werden, ist es völlig normal, alle Entscheidungen für unser Leben und über unser Leben selbst zu treffen. „Wie sollte das auch anders sein? Schließlich kann ich tun und lassen, was ich will. Ich kann auch denken, wie ich will. Ich lasse mir doch nichts vorschreiben und erst gar nicht jemand Anderen über mein Leben bestimmen!“

 

– So oder ähnlich empört denken viele Menschen. Aber stimmt diese Annahme überhaupt? War es deine eigene Entscheidung, dass du lebst? Wer hat den Plan über dein Leben aufgestellt? Und wie sieht dieser Plan aus? Ich lade dich ein, über diese Fragen – ja, über dein Leben und auch das Ziel deines Lebens – im Licht des Wortes Gottes nachzudenken.

 

Wer hat dein Leben gewollt? Bei dieser Frage musst du sicherlich einsehen, dass es nicht deine Entscheidung war, geboren zu werden. Ganz sicher war es auch nicht deine Festlegung, welches Geschlecht, welches Aussehen und von welcher Abstammung du bist. Ein Lied von Jürgen Werth erinnert uns sehr treffend an genau diese Tatsache.

 

Vergiss es nie: Dass du lebst,
war keine eigene Idee,
und dass du atmest,
kein Entschluss von dir.
Vergiss es nie:
Dass du lebst,
war eines Anderen Idee,
und dass du atmest,
Sein Geschenk an dich.

 

David erkannte den Ursprung allen Lebens und formulierte es in einem Psalm so: „Denn du hast meine Nieren gebildet; du hast mich gewoben im Schoß meiner Mutter. Ich danke dir dafür, dass ich erstaunlich und wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke, und meine Seele erkennt das wohl! Mein Gebein war nicht verhüllt vor dir, als ich im Verborgenen gemacht wurde, kunstvoll gewirkt tief unten auf Erden. Deine Augen sahen mich schon als ungeformten Keim, und in dein Buch waren geschrieben alle Tage, die noch werden sollten, als noch keiner von ihnen war. Und wie kostbar sind mir deine Gedanken, o Gott! Wie ist ihre Summe so gewaltig!“ (Ps 139,13-17).

Ja, das ist eine herrliche und wichtige Erkenntnis. Gott hatte eine vollkommen klare und einzigartige Vorstellung von dir, als du noch ein ungeformter Keim warst. In Seiner gewaltigen Schöpferkraft hat Er dich kunstvoll geformt. Dein Aussehen, dein Geschlecht und auch deine Abstammung sind kein Zufall. Darüber hat Gott, dein Schöpfer, entschieden.

Er hat auch die Tage deines Lebens festgesetzt. Ja, auch dein Schicksal ist in Gottes Hand. Der weise Salomo macht darauf aufmerksam: „Das Herz des Menschen denkt sich seinen Weg aus, aber der HERR lenkt seine Schritte“ (Spr 16,9). Es ist völlig normal und gehört zum menschlichen Sein, Pläne zu machen und seinen Werdegang zu gestalten. Jedoch solltest du dabei bedenken: Handle niemals unabhängig von Gott, deinem Schöpfer. Vertraue jeden Tag deines Lebens und alle Entscheidungen in deinem Leben Gott an und erkenne: Gottes Plan für dein Leben ist vollkommen.

In Sprüche lesen wir: „Die Pläne des Herzens sind Sache des Menschen, aber die rechte Antwort der Zunge kommt von dem HERRN“ (Spr 16,1). Hier spricht der weise Salomo davon, dass Gott das letzte Wort hat. Und in Vers 4 beschreibt er, dass Gott „alles […] zu seinem bestimmten Zweck gemacht [hat].“ Weiter schreibt Salomo in den Versen 6-7: „Durch Gnade und Wahrheit wird Schuld gesühnt, und durch die Furcht des HERRN weicht man vom Bösen. Wenn die Wege eines Menschen dem HERRN wohlgefallen, so lässt er selbst seine Feinde mit ihm im Frieden leben.“ Wenn du also deinen Willen und deine Pläne unter den Willen Gottes stellst – also von Gott abhängig lebst – wirst du vor dem Bösen bewahrt und dein Leben wird dem HERRN wohlgefallen.

Darüber gab auch Apostel Paulus in der antiken Stadt Athen in Griechenland Zeugnis vor dem höchsten Rat, dem Areopag, indem er sprach: „Der Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde ist, wohnt nicht in Tempeln, die von Händen gemacht sind; er lässt sich auch nicht von Menschenhänden bedienen, als ob er etwas benötigen würde, da er doch selbst allen Leben und Odem und alles gibt. Und er hat aus einem Blut jedes Volk der Menschheit gemacht, dass sie auf dem ganzen Erdboden wohnen sollen, und hat im Voraus verordnete Zeiten und die Grenzen ihres Wohnens bestimmt“ (Apg 17,24-26).

Paulus unterstreicht in seiner Rede an die Ratsmitglieder, dass Gott nicht von Menschen abhängig ist. Gott hat es nicht nötig, von Menschen bedient zu werden. Der Mensch jedoch ist auf Gott angewiesen und ohne Gott aufgeschmissen. Denn Gott selbst ist es, der alles Leben gibt. Gott hat in Seiner Allmacht aus einem einzigen Menschen, nämlich Adam, alle Völker der Erde entstehen lassen. Und Paulus zeigt den Athenern auch das Ziel für jedes Volk der Menschheit: „Damit sie den Herrn suchen sollten“ (Apg 17,27). Jeder Mensch, der nach Gott fragt, kann Gott wahrnehmen. Gott lässt Sich finden, denn Er ist nicht fern.

Wer an Jesus Christus glaubt,
wird gerecht gemacht und gerecht gesprochen
ohne eigenen Verdienst, allein aufgrund des stellvertretenden
Sühnopfers des Sohnes Gottes.

Es liegt also nicht an Gott, sondern an dem Menschen selbst, ob er Gott als seinen Schöpfer anerkennen und sich unter Gottes Willen beugen will. So war es auch unter den Ratsmitgliedern von Athen. Dort gab es einige, die über die Paulusrede spotteten, andere wiederum waren durchaus bereit, den Apostel ein weiteres Mal anzuhören. Und auch gab es dort einige Männer, die gläubig wurden und sich Paulus anschlossen.

An die Christen in Rom schrieb Paulus in seinem Brief die gleichen Gedanken nieder: „Denn sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, so dass sie keine Entschuldigung haben“ (Röm 1,20). Gott ist schon seit Erschaffung der Welt an Seinen gewaltigen Werken erkennbar.

Gott hat Sich nicht eingehüllt und versteckt; nein, Er ist sichtbar. Gott zeigt Sich herrlich in der Natur, in jedem Lebewesen; sei es ein Blatt, eine Blüte, ein Tier oder ein Insekt. Auch in dem Rauschen des Wassers, in jedem Sonnenstrahl und jedem Windstoß ist Gottes Allmacht erkennbar. Der Mensch muss darin Gottes Wesen und Händewerk jedoch erkennen wollen.

 

In dem folgenden, allseits bekannten Lied wird dieser Gedanke deutlich auf den Punkt gebracht:

Du großer Gott,
wenn ich die Welt betrachte,
die Du geschaffen
durch Dein Allmachtswort.
Wenn ich auf alle jene Wesen achte,
die Du regierst
und nährest fort und fort.
Dann jauchzt mein Herz Dir,
großer Herrscher, zu:
Wie groß bist Du! Wie groß bist Du!
Blick ich empor
zu jenen lichten Welten
und seh der Sterne
unzählbare Schar,
wie Sonn und Mond
im lichten Äther zelten,
gleich goldnen Schiffen
hehr und wunderbar,
Dann jauchzt mein Herz Dir,
großer Herrscher, zu:
Wie groß bist Du! Wie groß bist Du!

 

Denken wir einmal an das Volk Israel. Gott hatte Seinen Plan mit ihnen. Sie sollten aus der Knechtschaft Ägyptens befreit werden. Dafür hatte Gott auch einen Weg für Sein Volk vorgesehen. Doch das Volk Israel widersetzte sich immer wieder den Wegen Gottes und wollte eigene Wege gehen.

Wir lesen davon zusammenfassend in Psalm 95,6-11: „Kommt, lasst uns anbeten und uns beugen, lasst uns niederfallen vor dem HERRN, unserem Schöpfer! Denn er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die Schafe seiner Hand. »Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht, wie bei der Herausforderung, am Tag der Versuchung in der Wüste, wo mich eure Väter versuchten; sie prüften mich — und sahen doch mein Werk! Vierzig Jahre empfand ich Ekel vor diesem Geschlecht; und ich sprach: Sie sind ein Volk, das in seinem Herzen in die Irre geht, und sie haben meine Wege nicht erkannt, so dass ich schwor in meinem Zorn: Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen!«“

Das Volk Israel ist uns als warnendes Beispiel gegeben. Ihre Uneinsichtigkeit und ihr verstocktes Herz lösten Gottes Zorn aus. Sie sahen Gottes Werke. Tag für Tag sahen sie Gottes Gegenwart in der Wolkensäule und in der Feuersäule. Und dennoch widersetzten sie sich den Wegen Gottes, indem sie gegen Gott murrten und eigensinnig handelten. Apostel Paulus warnte die Gläubigen in Ephesus: „Darum seid nicht unverständig [=uneinsichtig], sondern seid verständig, was der Wille des Herrn ist!“ (Eph 5,17). Genau diese Warnung gilt auch in unserer Zeit.

 

Damit stellt sich die Frage: Was ist denn Gottes Wille oder Plan für dein Leben? Der Prophet Micha hat es auf den Punkt gebracht: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott“ (Mi 6,8/ LU).

Diese drei Aufgaben sind entscheidend, um in Gottes Plan zu bleiben.

 

1. Gottes Wort halten

Die Bibel, Gottes Wort, ist der Wegweiser für unser Leben. Darin offenbart Gott Seinen Plan der Errettung in Seinem Sohn Jesus Christus. Gottes Wort zeigt uns, dass jeder Mensch vor Gott schuldig ist. „Denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten“ (Röm 3,23). Der sündige Mensch verfehlt die Herrlichkeit, die ihm Gott als Sein Geschöpf und Ebenbild gab (vgl. 1.Mo 1,26), indem er gegen Gottes Anordnungen aufbegehrt. Die Konsequenz der Sünde ist Trennung von Gott.

Handle niemals unabhängig von Gott, deinem Schöpfer.

Gottes Wort zeigt uns aber auch den Weg aus dieser Notsituation heraus: „So dass sie ohne Verdienst gerechtfertigt werden durch seine Gnade aufgrund der Erlösung, die in Christus Jesus ist“ (Röm 3,24). Wer an Jesus Christus glaubt, wird gerecht gemacht und gerecht gesprochen ohne eigenen Verdienst, allein aufgrund des stellvertretenden Sühnopfers des Sohnes Gottes. »Gnade« ist ein unverdientes, freiwilliges, aus Liebe erwiesenes Handeln Gottes. »Erlösung« bezeichnet den Loskauf eines sündigen Menschen von seiner Schuld und Strafe durch das stellvertretend hingegebene Leben und Blut Jesu Christi.

 

Diese biblische Wahrheit wollen viele Menschen leider nicht anerkennen. Sie sehen sich nicht als Sünder und somit auch nicht als abhängig von Gottes Plan der Errettung und letztendlich von Gott.

 

2. Liebe üben

Die zweite Aufgabe, die der Prophet Micha nennt, ist „Liebe üben“. Um Liebe üben zu können, ist es wichtig, von der Liebe Gottes erfasst und durchdrungen zu sein. Apostel Johannes schreibt: „Und wir haben die Liebe erkannt und geglaubt, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm“ (1.Joh 4,16). Zuerst ist es nötig, die Liebe Gottes in Seinem Sohn Jesus Christus zu erkennen und anzunehmen. Erst danach ist es möglich, diese Liebe im Glaubensleben in die Tat umzusetzen.

Erst wenn du Gottes unermessliche Liebe und den Wert deiner Rechtfertigung durch den Opfertod Jesu Christi am Kreuz Golgathas erlebt hast – dies bedeutet, das Ausmaß der eigenen Schuld zu erkennen und die Vergebung in Jesus Christus anzunehmen – wirst du fähig sein, auf Christus blickend von Seiner Liebe zu lernen und diese Liebe anderen Menschen gegenüber zu erweisen. Liebe im göttlichen Sinn bedeutet Dienst und Hingabe: „Gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele“ (Mt 20,28).

Diesem Beispiel ist auch Apostel Paulus gefolgt und hat voller Hingabe anderen Menschen gedient. Geben ist seliger als Nehmen. Das ist der Wille Gottes für dein Leben.

 

3. Demütig sein vor Gott / einsichtig zu gehen mit Gott (vgl. ELB)

Weiter gibt der Prophet Micha die Anweisung, demütig vor Gott zu sein. Das, was hier im ersten Moment wie eine Selbstverständlichkeit klingt, ist im Kern tatsächlich keine einfache Übung. Demut bedeutet nämlich vollkommene Ergebenheit und Beugung unter den Willen Gottes.

Apostel Petrus liefert uns in seinem ersten Brief sehr wichtige Gedanken dazu: „Ebenso ihr Jüngeren, ordnet euch den Ältesten unter; ihr alle sollt euch gegenseitig unterordnen und mit Demut bekleiden! Denn Gott widersteht den Hochmütigen; den Demütigen aber gibt er Gnade. So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit! Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. Seid nüchtern und wacht! Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge“ (1.Petr 5,5-8).

Petrus schreibt davon, dass alle mit Demut bekleidet sein sollen, weil nur ein demütiger Mensch Gnade von Gott empfangen kann. Das Kleid der Demut stellt eine Schutzhülle für uns dar. Wenn diese Schutzhülle fehlt, dann ist es ein Leichtes für den Widersacher, den Menschen als Beute zu nehmen. Die Voraussetzung, um nicht verschlungen zu werden, ist das „darunter Bleiben“ unter Gottes Hand. Das bedeutet, Gottes Führung auch dann anzunehmen, wenn menschlich gesehen ein anderer Weg der richtige Weg zu sein scheint.

Es kommt immer wieder vor, dass Menschen versuchen, in Gottes Wege einzugreifen, weil sie meinen, es besser zu wissen. Das zeugt jedoch lediglich von Unglauben und mangelndem Vertrauen Gott gegenüber. Wenn du Sorge hast, dass etwas aus dem Ruder läuft, wofür ein anderer Verantwortung trägt (z.B. in deiner Gemeinde), dann rebelliere nicht dagegen, sondern bringe deine Sorge im Gebet vor Gott und vertraue darauf, dass Er für dich sorgt. Der Teufel will dich in deiner Auflehnung verschlingen. Dem widerstehe, indem du fest stehst im Glauben und Vertrauen an Gott.

Gott hatte mit dem Volk Israel einen Plan und führte sie in das verheißene Land. Bildquelle: AdobeStock_184808315 © Goodpics-scaled

Die drei vom Propheten Micha genannten Aufgaben fordern dazu auf, alle Ereignisse und jedes Geschehen in unserem Leben aus der Perspektive Gottes zu betrachten und uns vollkommen dem Willen Gottes auszuliefern. Wohl wissend, dass Er die tiefsten Abgründe der Erde und auch die höchsten Gipfel der Berge in Seiner Hand hält (vgl. Ps 95,4). Es passiert nichts rein zufällig in unserem Leben. Gott ist es, der unser Leben lenkt.

In Anbetracht dieser Tatsache dürfen wir Gottes Wort durch Paulus an die Römer vertrauen: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. Denn die er zuvor ersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Ebenbild seines Sohnes gleichgestaltet zu werden, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen, die er aber berufen hat, die hat er auch gerechtfertigt, die er aber gerechtfertigt hat, die hat er auch verherrlicht“ (Röm 8,28-30).

Und wieder lesen wir hier von einer Voraussetzung. Es geht um Menschen, die Gott lieben. Diesen Menschen dienen alle Dinge zum Besten, weil sie in Übereinstimmung mit Gottes Plan leben. Sie sind dazu berufen, zu Gott zu gehören und in das Bild Seines Sohnes umgestaltet zu werden. Dieser Prozess der Umgestaltung bedeutet allerdings auszuharren und Glaubenstreue in Verfolgungen und Bedrängnissen zu bewahren (vgl. 2.Thess 1,4-6).

Menschen, die sich selbst als Sünder erkannt und schuldig gesprochen haben, erfahren Gottes Liebe darin, dass sie durch Jesus Christus gerecht gesprochen werden und durch das Leiden für Christus Anteil an Seiner Herrlichkeit bekommen. „Wenn wir aber Kinder sind, so sind wir auch Erben, nämlich Erben Gottes und Miterben des Christus; wenn wir wirklich mit ihm leiden, damit wir auch mit ihm verherrlicht werden“ (Röm 8,17).

Apostel Paulus geht in seinem Brief an die Philipper so weit, dass er sagt: Es ist Gnade, nicht nur an Christus zu glauben, sondern auch um seinetwillen zu leiden (vgl. Phil 1,29). Paulus, der große persönliche Errungenschaften vorweisen konnte und eine hohe, geachtete Stellung in der Gesellschaft erreicht hatte, erachtete diesen Gewinn für Schaden und Dreck, nachdem er ihn Christus gegenüber gestellt hatte.

All diese persönlichen Vorteile waren wertlos geworden und Paulus hatte nur ein Ziel. Er wollte Christus gleichgestaltet werden: „damit ich Christus gewinne und in ihm erfunden werde - indem ich nicht meine eigene Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz kommt, sondern die durch den Glauben an Christus, die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens-, um ihn und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden zu erkennen, indem ich seinem Tod gleich werde“ (Phil 3,9-10/ ELB).

Jeder Mensch, der nach Gott fragt, kann Gott wahrnehmen.

Menschen, die sich (wie Paulus bis zu seiner Umkehr) auf persönliche Vorteile, wie z.B. Bildung, Herkunft, Erfahrung oder Verstand verlassen, lehnen – wenn auch unbewusst – Gottes Autorität und Gottes Plan für ihr Leben ab. Sie wollen weder Gott als den Schöpfer, noch Seine Wege erkennen. Eine bewusste oder unbewusste Ablehnung der Autorität und Vorsehung Gottes führt jedoch in eine ständige Auseinandersetzung mit den fatalen Folgen der eigensinnigen, falschen Entscheidungen. Menschen kämpfen mit den Folgen und versuchen, die Welt oder andere Menschen irgendwie zu verbessern.

Aber sie scheitern, weil sie nicht erkennen wollen, dass Auflehnung gegen Gott (Sünde) der Grund allen Übels ist. In Römer lesen wir: „Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut, und erkennst nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet? Aber aufgrund deiner Verstocktheit und deines unbußfertigen Herzens häufst du dir selbst Zorn auf für den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes, der jedem vergelten wird nach seinen Werken: denen nämlich, die mit Ausdauer im Wirken des Guten Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit erstreben, ewiges Leben; denen aber, die selbstsüchtig und der Wahrheit ungehorsam sind, dagegen der Ungerechtigkeit gehorchen, Grimm und Zorn!“ (Röm 2,4-8).

Deshalb erkenne Gottes Güte und tue Buße. Verpasse es nicht, dein Leben nach Gottes Willen auf Christus auszurichten, damit du ewiges Leben hast und nicht den Grimm und Zorn Gottes fürchten musst.

Es ist Gnade, nicht nur an Christus zu glauben, sondern auch um seinetwillen zu leiden.

In Tagen der Drangsal beschrieb David den Ausweg aus der Not so: „Jene rühmen sich der Wagen und diese der Rosse; wir aber des Namens des HERRN, unseres Gottes. Sie sind niedergesunken und gefallen; wir aber stehen fest und halten uns aufrecht“ (Ps 20,8-9). Wer sich auf seine menschlichen Vorzüge verlässt, wird scheitern. Wer von Christus abhängig lebt, wird von Christus erhalten werden!

 

Anatoli Kramm
Gemeinde Lappenstuhl