Missionsfahrt nach Rumänien

/, Hilfswerk/Missionsfahrt nach Rumänien
  • Bildquelle: freestocks @ _IZZKKL0uBs-unsplash

Missionsfahrt nach Rumänien

2022-06-30T09:32:06+02:001. Juni 2022|

“Wir sind sicher, dass alles was geschah Gottes Werk ist. Unsere Freude ist immer noch so groß und wir können es kaum glauben, dass diese wunderschönen Momente hier wirklich bei uns in Văleni passiert sind. Wir haben es gar nicht verdient und werden es nie verdienen können.”

 

Gottes wunderbare Vorsehung

Noch bevor wir daran dachten, nach Rumänien zu fahren, begann Gott schon Seine Arbeit. Im Laufe des letzten Jahres wurde einem der Organisatoren durch ein prophetisches Wort mitgeteilt, dass er nach Speyer ziehen und diese Fahrt stattfinden würde. Und so geschah es auch. Kurz vor der Weihnachtszeit zog er von Landesberg viele Kilometer weiter nach Speyer, um eine Ausbildung anzufangen. Durch Gespräche mit Jugendlichen, die missionarisch in Rumänien aktiv werden wollten, reifte der Entschluss, einige Wochen später in dieses Land zu fahren.

 

Insgesamt legten wir innerhalb von sechs Tagen mit einer Gruppe von insgesamt 14 Personen ca. 5.000 km zurück. Wir besuchten fünf Gemeinden und führten sieben Gottesdienste durch. Darunter bleibt uns der spontane Jugendgottesdienst besonders in Erinnerung. Neben der geistlichen Arbeit dienten wir auch mit Spenden für Waisenhäuser und hilfsbedürftige Familien aus der Gemeinde.

 

Der Teich Bethesda

Gegen Abend brachen wir von Deutschland zu unserer Reise auf. Um die Mittagszeit kamen wir an unserer ersten Station in Arad an. Ein Kinderheim, das gerade fertig gestellt wird, diente uns als Übernachtungsmöglichkeit. Nach einer kurzen Pause besuchten wir am Nachmittag und frühen Abend zwei Waisenhäuser mit einem dort tätigen Evangelisten. Der Besuch in den Waisenhäusern rief in mir sofort die Erinnerung an den Teich Bethesda hervor. Hier waren Menschen, die hilflos, krank und auf Pflege angewiesen waren. Gebrechliche Menschen, die längst ihr Leben gelebt haben und denen die Einsamkeit ins Gesicht geschrieben stand. Der Anblick und die Begegnungen bewegten unsere Herzen besonders.

 

Wir beschlossen, den Menschen mit Musikstücken und Gesang zu dienen. Es war eine besondere Erfahrung zu erleben, wie geistliche Musik die Herzen von Menschen berühren und erbauen kann.

 

Vom Geist treiben lassen

Am nächsten Tag lernten wir eine weitere geistliche Lektion. Wir fuhren nach Petrosani, um dort einen Gottesdienst abzuhalten. Schnell merkten wir, dass es schwer war, einen Gottesdienst vorher vollständig durchzuplanen und ihn genauso umzusetzen. Es wurde nämlich kurz vor dem Gottesdienstbeginn beschlossen, wer predigte. Eingeübte Musikstücke und Lieder wurden dann vorgetragen, wenn es zu dem Thema der Predigt oder des Zeugnisses passend schien.

 

Für uns war diese Art von Gottesdienstdurchführung ungewohnt. Doch dadurch musste jeder von uns „allezeit bereit“ sein. Bereit sein zu predigen, ein Vorwort für ein Lied zu sprechen oder auch ein Zeugnis von Jesu großen Taten zu geben. Es war wunderbar zu sehen, wie der Heilige Geist selbst den Gottesdienst gestaltete; wie die Predigten ein und dasselbe Thema ansprachen und jeder Bestandteil im Gottesdienst in eine bestimmte Richtung zielte. Dieser Gottesdienst lehrte uns, uns in nächsten Tagen vom Geist treiben zu lassen. Dies wurde einer unserer Hauptgedanken und unser beständiges Gesprächsthema während unserer Missionsfahrt.

 

„Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte“ (Mt 18,20). Diese Bibelstelle erlebten wir am nächsten Tag auf besondere Art und Weise. Wir besuchten in der Umgebung der Stadt Petrosani hilfsbedürftige Familien. Es waren Personen, die noch um den Heiligen Geist rangen. Außerdem trafen wir Eltern, die für ihre ungläubigen Kinder beten ließen und eine Großfamilie, die besonders auf Gottes Fürsorge angewiesen war.

 

Oftmals stellten wir uns die Frage, welche Situationen uns erwarten würden, wenn wir durch die Haustür gingen. Welches Wort brauchten die Familien, welche Lieder wären passend? Und wieder wurde uns bewusst, wie sehr wir von der Leitung des Heiligen Geistes abhängig waren. Es war etwas Besonderes, gerade diese einfachen Gemeinschaften zu erleben. Teilweise kamen wir “unangemeldet” und doch waren sie sehr gesegnet.

 

Wir erfuhren nicht nur die Bestätigung von Gottes Wort, sondern sahen auch die Armut der Menschen in Rumänien. Der Heilige Geist bewegte uns dazu, einen Großteil der Spenden, diesen notleidenden Gemeindemitgliedern zu geben.

 

Gnade um Gnade

Es ist immer wieder Gnade, wenn der Herr einen Gottesdienst segnet. Und gerade an dem vierten und fünften Tag erlebten wir dies in besonderer Art und Weise. Wir fuhren nach unserem Aufenthalt in Petrosani nach Văleni. Dort blieben wir auch die längste Zeit bei unserer Gastfamilie.

 

Als wir am Abend ankamen, hielten wir einen Gottesdienst ab, der insgesamt 5 ½ Stunden dauerte. Für uns verging die Zeit wie im Fluge. Wir merkten, dass in diesem Moment Gottes Geist besonders wirkte. Viele Jugendliche taten Buße. Es war Gnade, dass uns der Herr gebrauchte und wir die Ströme des Segens erlebten und selbst erbaut wurden.

 

Bei den darauffolgenden Gesprächen mit den Jugendlichen vor Ort stellte sich schnell heraus, dass sie dasselbe Problem wie wir in Deutschland haben: Soziale Medien.

 

So beschlossen wir, am letzten Tag kurz vor der Abfahrt mit den Jugendlichen über dieses Problem zu sprechen. Ich stellte mir die Frage, ob das gut gehen würde, da nur eine Person unserer Gruppe rumänisch sprach. Wie sollte eine vernünftige und tiefe Unterhaltung möglich sein?

Der Anfang des Gespräches schien meine Zweifel zu bestätigen, doch wurde auch ich an diesem Abend eines Besseren belehrt. Es war interessant zu beobachten, wie das Gespräch sich Stück für Stück veränderte und sich zum Thema „Heiligung“ wandte. Zum Schluss sprachen einige Jugendliche ihre Probleme an und baten, dass man für sie betete. Es war einfach wunderbar zu erleben, wie Gott an den Herzen der Jugendlichen arbeitete und sie dazu bewegte, ihre Sünden zu bekennen.

 

Es ist ein Genuss, Gott zu dienen

Rückblickend lässt sich sagen, dass diese sechs Tage in Rumänien eine sehr intensive Zeit waren. Uns allen wurde mehr bewusst, was eigentlich geistliche Arbeit bedeutet und wie schwer diese praktisch ist. Doch bei den ganzen Anstrengungen, dem Schlafmangel und der vielen Arbeit stellten wir immer wieder fest: Es ist ein Genuss und ein Privileg, Gott zu dienen.

 

Philipp Diwold
Gemeinde Speyer

 

Weitere Infos zu dem Projekt und Möglichkeit zum Spenden:

https://cdh-stephanus.org/rumaenien/

 

1. Gottesdienst in einem Kinderheim in der Nähe von Arad

2. Unterstützung hilfsbedürftiger Familien in der Nähe von Petrosani

3. Gemeindebesuch in Arad

4. Unsere Gastfamilie in Valeni

5. Unser Missionbus voll im Einsatz

6. Parkanlage in Arad