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Unter dem diesjährigen Leitvers aus dem ersten Korintherbrief 15,58 fand erneut eine sehr segensreiche Missionskonferenz in Kanada statt.
„Darum, meine geliebten Brüder, seid fest, unerschütterlich, nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist im Herrn!“
Die Bibel sagt uns, dass ein Gedenkbuch vor Gott geschrieben und selbst ein Glas Wasser, das wir jemandem in Jesu Namen reichen, dort nicht übersehen wird.
Viele Kontinente – eine Gemeinde
Zum dritten Mal in Folge hat die kanadische Bruderschaft am 21.09.2024 unter dem Segen Gottes ihre Missionskonferenz in der Stadt Kelowna, Britisch-Kolumbien, abhalten können. Dazu hatten die Brüder eine große Kirche der Pfingstlervereinigung angemietet, die Platz für bis zu 1400 Gäste bietet.
Zur Konferenz waren Missionsbegeisterte aus ganz Kanada und auch aus dem Ausland wie Moldawien, Deutschland und auch aus den USA angereist. Insgesamt waren etwa 800 Gäste anwesend, die diesen Tag ganz gewiss in guter Erinnerung behalten werden.
Die Mission – Samaritan AID Ministries – (Hilfe des Samariters) wurde von ca. zwölf Gemeinden aus dem westlichen Teil Kanadas gegründet und wird auch noch von einigen russischsprechenden Gemeinden aus dieser Region (BC) unterstützt.
Eröffnet wurde die Konferenz vom leitenden Bischof dieser Region, Daniel Bullert, der alle Anwesenden eindringlich dazu aufrief, für die Sache der Mission zu beten und den Segen des Herrn darauf zu erbitten. Er erinnerte an den Auftrag Jesu, der Seinen Jüngern aufgetragen hat: „Und er sprach zu ihnen: Geht hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! Wer glaubt und getauft wird, der wird gerettet werden“ (Mk 16,15.16).
Bruder Nikolai Wall rief allen die Entstehungsgeschichte der Mission CDH Stephanus als nachahmenswertes Beispiel ins Gedächtnis. Er erinnerte an die Brüder, die damals mit nur wenigen Koffern nach Deutschland gekommen waren, dann aber gleich den Wunsch hatten und auch die Dringlichkeit darin sahen, ihre zurückgebliebenen Glaubensgeschwister in ihren schwierigen Verhältnissen zu unterstützen. Sie scheuten keine Ausgaben, weder Kräfte noch Zeit und brannten dafür, den Willen Gottes auch über die Grenzen hinaus zu erfüllen.
Ein Bruder aus Amerika sprach darüber, wie der Apostel Paulus es auch ausgesprochen hatte, dass wir Schuldner seien, anderen das Evangelium zu sagen. Er erzählte, wie er sich in Moldawien bekehrt hatte; als ehemaliger stolzer Polizist, der die Gläubigen immer verachtet hat. Doch Gottes Gnade hat auch ihn überwunden und aus ihm einen brennenden Evangelisten gemacht.
Bruder Michael Akulenko sprach darüber, wie wichtig die Führung durch den Heiligen Geist in der Arbeit der Mission ist und wie wir alle danach streben sollten, uns bei allen Entscheidungen und Aktionen von Ihm leiten zu lassen.
Wir wurden alle, wie Timotheus von Paulus, daran erinnert, eifrig und mit ganzer Hingabe Gott zu dienen, solange es Tag ist.
Bruder Waldemar Walter sprach dann auch über die Führung Gottes, die sie über Armenien nach Moldawien und auch nach Afrika geführt hat, um die Not in diesen Ländern zu sehen und auch die Entscheidung zu treffen, Teil an dem Glaubenswerk in diesen Ländern zu sein.
Bruder Viktor Kulak gab sein Zeugnis darüber ab, wie er mit seiner Familie erst nach Amerika auswanderte, dann aber von Gott geführt wurde, dieses komfortable Land wieder zu verlassen und nach Moldawien zurückzukehren. Gott hat ihm dort eine große Arbeit anvertraut und segnet diese Arbeit. Auch wir aus den wohlhabenden Ländern wie Deutschland, den USA und Kanada haben reichlich Möglichkeiten, dieses Werk zu unterstützen.

Auf der Konferenz mit Freunden
Früchte des Werkes
Verschiedene Sprecher aus unterschiedlichsten Ländern der Erde wie etwa Kuba und den Philippinen berichteten über Erlebnisse und Zeugnisse und führten so die Dringlichkeit dieser Arbeit vor Augen.
Ein Bruder las aus Psalm 27,10: „Wenn auch mein Vater und meine Mutter mich verlassen, so nimmt doch der HERR mich auf.“ Er erzählte von Kindern, die von ihren eigenen Eltern gefoltert und misshandelt wurden, jetzt aber in einem christlichen Heim die Liebe und Geborgenheit in Christus kennenlernen dürfen. Die Welt ohne Gott ist grausam und gnadenlos, doch wir sollen diejenigen sein, die das Licht Gottes in diese Welt bringen. Das ist Gottes Werk, das Er durch uns in dieser Welt verwirklicht sehen möchte.
Das musikalische Programm war von den örtlichen Gemeinden organisiert worden, die mit ihren Chören und Musikgruppen ein wunderbares Programm vorbereitet hatten. Von Alt bis Jung, Kinder und Jugendliche, bis hin zu älteren Sängern verherrlichten den HERRN mit Liedern und Musikvorträgen und gaben Seinem Namen alle Ehre.
Die kanadischen Brüder sprachen den Wunsch aus, eng mit der Mission Stephanus in Deutschland zusammenarbeiten zu wollen. Ein gemeinsames Projekt ist schon in Vorbereitung. Im nächsten Jahr soll der Bau eines Gemeindehauses in Uganda gemeinsam realisiert werden. Preis dem HERRN dafür!

Matthias Krüger, CDH Stephanus
Nachfolgend möchte ich einige persönliche Gedanken mit euch teilen:
Wie viel kann gemeinsam im Reich Gottes erreicht werden?
Ich musste an die Einweihung eines Missionszentrums in Belzi, Moldawien, denken, an der ich zwei Jahre zuvor teilnehmen durfte. Bei diesem Einweihungsgottesdienst war auch ein Kanadier anwesend, der eine kurze Botschaft hatte, die sich mir stark ins Gedächtnis einbrannte. Er las den Vers aus 1.Mose 11,6: „Und der HERR sprach: Siehe, sie sind ein Volk, und sie sprechen alle eine Sprache, und dies ist [erst] der Anfang ihres Tuns! Und jetzt wird sie nichts davor zurückhalten, das zu tun, was sie sich vorgenommen haben.“
Es geht hier um das Eingreifen Gottes beim Turmbau zu Babel. Als der Bruder den Vers las, dachte ich zunächst, was das wohl mit der Einweihung des Missionszentrums zu tun haben sollte. Doch seine Auslegung war sehr aussagekräftig. Er betonte sehr lebendig, dass Menschen nichts unmöglich ist, wenn sie mit vereinten Kräften – mit einem gemeinsamen Ziel und Sinn – anfangen, etwas aufzubauen. Im Fall des Turms zu Babel gefiel es Gott nicht, deshalb vermischte Gott ihre Sprachen, so gelang ihr Vorhaben nicht.
Dann zeigte er auf, wie segensreich es ist, wenn Christen im Willen Gottes gemeinsam an einem Werk bauen, und somit Unglaubliches vollbringen können.
Gerade das Missionszentrum in Belzi ist ein anschauliches Beispiel für diese Aussage. Die Halle für dieses Projekt hatte ein Bruder aus Deutschland gespendet. Sie wurde gemeinsam von Brüdern aus Moldawien und den Brüdern hier in Deutschland in Einzelteile zerlegt, auf mehrere LKW verladen und in Moldawien vor Ort wieder aufgebaut. Außerdem baute man ein großes Gästehaus an, damit Missionsfreunde aus aller Welt dort einkehren können.
Bei diesem Bau waren Helfer aus Moldawien, Rumänien, der Ukraine und aus Ländern wie der USA, Kanada und Deutschland beteiligt. Gemeinsam konnte in diesem armen Land ein wundervolles Gebäude erstellt werden, das dem Dienst an den Armen im Namen Jesu geweiht ist.
Dieses Projekt zeigt deutlich: wenn Christen über die Grenzen hinaus eines Sinnes und mit einer Sprache das Werk des HERRN anpacken, dann wird Unglaubliches machbar. Es gibt weltweit viele Beispiele dafür, welche segensreichen Projekte verwirklicht werden konnten. Oft standen nur sehr wenige Mittel zur Verfügung, aber in Einigkeit und mit der Hilfe Gottes konnten sie realisiert werden. Darum haben die Apostel die Christen immer wieder dazu aufgerufen, eines Sinnes zu sein, gleiche Liebe zu haben und Gutes zu tun, solange die Möglichkeit dazu besteht.
Das ist unsere heilige Berufung auch heute.

Unterwegs in der Natur, Matthias Krüger, Ernst Fischer, Florian Folz (v.l.n.r.)
Eine zweite wichtige Erkenntnis, die in mir aufgekommen war: Worüber freut sich der Himmel am meisten?
Auf der Fahrt durch die schöne Landschaft Kanadas gab es viele Erlebnisse, die mir sehr viel Freude bereiteten. Doch immer wieder drängte sich mir ein Gedanke auf: „Worüber freut sich eigentlich der Himmel, also Jesus, am meisten?“ Und da kam mir wiederholt ein Vers aus den Evangelien ins Gedächtnis: „Ich sage euch, so ist auch Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut“ (Lk 15,10).
Jesus zeigt uns in dem Kapitel in drei Gleichnissen, worüber der Himmel sich freut: nämlich, wenn ein verlorener Sünder zum Vater zurückkehrt! Worüber freuen wir uns am meisten? Wir müssen ehrlich zugeben, dass die meisten von uns dies nicht als die größte Freude angeben würden.
In Lukas 19,10 lesen wir von Jesus, was Er als Seine Mission auf dieser Erde ansah: „Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.“
Ist das unser Ziel? Ich bin überzeugt, dass dies das Hauptziel der Mission und eines jeden Christen sein sollte. Lasst uns gemeinsam dafür beten und unsere Kräfte bündeln, damit noch vielen geholfen werden kann und noch viele Verlorene selig werden, egal auf welchem Kontinent sie leben. Gott helfe uns bei diesem Bemühen!
Ernst Fischer
Gemeinde Molbergen

Gruppenfoto auf der Rückreise