Nur ein treuer Knecht empfängt Lohn!

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  • „Sei getreu bis in den Tod, so werde ich dir die Krone des Lebens geben!“ (Offb. 2,10). Bildquelle © AdobeStock_215380449

Nur ein treuer Knecht empfängt Lohn!

2020-11-24T22:14:00+01:0011. September 2020|

„Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den sein Herr über seine Dienerschaft gesetzt hat, damit er ihnen die Speise gibt zur rechten Zeit? Glückselig ist jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, bei solchem Tun finden wird. Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen. Wenn aber jener böse Knecht in seinem Herzen spricht: Mein Herr säumt zu kommen!, und anfängt, die Mitknechte zu schlagen und mit den Schlemmern zu essen und zu trinken, so wird der Herr jenes Knechtes an einem Tag kommen, da er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, und wird ihn entzweihauen und ihm seinen Teil mit den Heuchlern geben. Da wird das Heulen und Zähneknirschen sein“ (Mt 24,45-51).

In den Gesprächen über die Endzeit und Seine Wiederkunft erzählte Jesus dieses Gleichnis über einen treuen und einen bösen Knecht. Die Treue ist eine sehr wichtige Tugend, die Gott in uns sehen möchte und die Er von Seinen Knechten fordern wird. Nur ein treuer Knecht ist auch ein kluger Knecht. Der Herr wird nur einen treuen Knecht loben und ehren. Unser Herr Jesus vertraut uns Aufgaben an. Er will, dass wir sie treu und zuverlässig ausführen, bis Er wiederkommt, um Seine Gemeinde abzuholen. Darum ist das ein sehr wichtiger Aspekt in unserem Dienst, den wir niemals aus den Augen verlieren dürfen.

Im Laufe der Jahre können wir in einen gewissen „Trott“ geraten und sind dann nur noch zur nötigsten Pflichterfüllung bereit. Doch Jesus möchte, dass wir Ihm dienen und in der ersten Liebe brennend unseren Auftrag ausführen. Im Buch der Offenbarung lesen wir, wie Jesus zu der Gemeinde in Ephesus spricht: „Aber ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast. Bedenke nun, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Sonst komme ich rasch über dich und werde deinen Leuchter von seiner Stelle wegstoßen, wenn du nicht Buße tust! Aber dieses hast du, dass du die Werke der Nikolaiten hasst, die auch ich hasse“ (Off 2,4-6).

Die Gemeinde in Ephesus führte ihren Dienst mit allem Fleiß aus und tat das Werk des Herrn mit allen Kräften. Jedoch taten sie dies nicht aus Liebe. Er sprach zu ihnen: „Bedenke nun, wovon du gefallen bist“ (Offb 2,5). Du hast die erste Liebe verlassen! In Jesu Augen hat alles, was nicht aus Liebe geschieht, keinen Wert. Daher ist es wichtig, dass wir immer wieder überprüfen, ob unser Dienst aus reiner Pflichterfüllung oder aus Liebe geschieht.

Wenn wir die richtige Herzenseinstellung haben, werden wir großen Lohn empfangen und unser Herr wird Sich sehr darüber freuen. „Er wird ihn über alle seine Güter setzen“ (Mt 24,47). Genauso schilderte es Jesus auch in dem Gleichnis im nächsten Kapitel, wo es um die Vergabe von Zentnern geht. Die Knechte sollten damit wirtschaften, bis der Herr wiederkäme. Auch dort lesen wir als Ergebnis der Treue für die fleißigen und die treuen Knechte: „Da sagte sein Herr zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht! Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über vieles setzen; geh ein zur Freude deines Herrn!“ (Mt 25,21).

Der Dienst des Herrn bringt immer auch eine große Verantwortung mit sich.

Ich denke, jeder wünscht sich, dieses Zeugnis vom Herrn zu hören. Wir werden dieses Zeugnis erhalten, wenn wir Ihm bis zum Ende treu und aus Liebe dienen. Andererseits zeigt uns das Wort Gottes aber auch sehr deutlich, dass wir, wenn wir unseren Dienst nicht richtig ausführen, ein hartes Urteil von Ihm empfangen werden. Der Dienst des Herrn bringt immer auch eine sehr große Verantwortung mit sich und wir dürfen diese Angelegenheit niemals auf die leichte Schulter nehmen. In beiden Gleichnissen spricht Jesus das Urteil an, welches diejenigen treffen wird, die leichtfertig oder sogar böswillig mit dem Dienst umgehen. Ein Knecht, der seine Mitknechte misshandelt, ausnutzt und nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, der wird eine böse Überraschung erleben, wenn sein Herr wiederkommt.

In Matthäus Kapitel 24 Vers 51 lesen wir: „und wird ihn entzweihauen und ihm seinen Teil mit den Heuchlern geben. Da wird das Heulen und Zähneknirschen sein.“ Das ist ein schreckliches Urteil und keiner von uns möchte so ein Ende erleben. Auch in dem Gleichnis von den anvertrauten Zentnern lesen wir eine ähnliche Beschreibung über den Knecht, der den Willen seines Herrn ganz bewusst nicht ausführte: „Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird das Heulen und Zähneknirschen sein“ (Mt 23,30). Das zeigt uns wieder sehr deutlich, dass eine große Verantwortung in der Arbeit liegt, die uns der Herr anvertraut hat.

Eine sehr große Belohnung und ein großes Lob warten auf diejenigen, die dem Herrn treu dienen. Diejenigen, die leichtsinnig und untreu mit der Aufgabe umgehen, empfangen ein strenges Urteil. Wir gehen der Endzeit mit riesengroßen Schritten entgegen und sehen mit offenen Augen, wie sich alles der Wiederkunft Jesu nähert. Gerade in der Zeit der Corona-Krise sehen wir sehr deutlich, das weltweite Veränderungen die Menschen in Atem halten. Alle Zeichen weisen auf die baldige Wiederkunft Jesu hin und wir müssen bereit sein, wenn unser Herr und Heiland Seine Gemeinde abholen wird. „Darum seid auch ihr bereit! Denn der Sohn des Menschen kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht meint“ (Mt 24,44).

Leider müssen wir immer wieder feststellen, dass im Laufe der Zeit der Eifer für den Dienst und auch die erste Liebe in uns Menschen erkalten und nur noch die Pflichterfüllung unser Tun und Handeln bestimmt. Wir sehen dies oft im Leben von Eheleuten. Voller Begeisterung und verliebt bis über beide Ohren beginnen sie ihre Ehe und sind der Meinung, es werde ein Leben lang so weitergehen.

Doch in so manch einer Ehe ist nach einigen Jahren – leider sogar manchmal schon nach Monaten im Ehestand nichts mehr von dieser ersten Liebe sichtbar. Zank, Streit und großes Unverständnis prägen so manch ein liebloses Eheleben, welches doch so vielversprechend begann. Was ist die Ursache? Die erste Liebe ist verschwunden. Alles im Leben ist nur noch Pflichterfüllung. Das Leben ist dann oft geschmacklos, lieblos und manchmal sogar schrecklich. Das ist nicht Gottes Wille, sondern ein Leben in Sünde.

 

Oft hört man über einen Neubekehrten, er sei noch so eifrig für den Herrn. In diesem kurzen Satz klingt schon die Feststellung mit, dass der Eifer mit der Zeit ganz selbstverständlich nachlassen würde. Das ist eine schreckliche Tatsache und entspricht leider viel zu oft der Wirklichkeit. Oft sind Menschen schon viele Jahrzehnte gläubig und erwähnen immer wieder, wie lange sie schon im Glauben sind. Von der ersten Liebe zu Jesus und dem echten, reinen Eifer für ihren Herrn ist jedoch keine Spur mehr vorhanden.

In diesem Zusammenhang hat Jesus einmal folgende Feststellung machen müssen: „So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein“ (Mt 20,16). Wir verstehen die logische Folgerung, dass nicht der Anfang, sondern das Ende gekrönt wird. Wie viele haben nicht bis zum Ende durchgehalten? Wie viele haben in ihrer Treue nachgelassen und sind abgewichen von dem Weg, den der Herr Jesus vorgelebt hat? „Sei getreu bis in den Tod, so werde ich dir die Krone des Lebens geben!“ (Offb 2,10). Dieses Versprechen gab Jesus der Gemeinde in Smyrna. An diesen Wahrheiten der Heiligen Schrift hat sich bis heute nichts geändert. Der Wille Gottes verändert sich nicht. Es sind ernste Worte.

Die Zeit, in der wir leben, ist ebenfalls sehr ernst. Wir werden in dieser Zeit der Freiheit und des Überflusses in unserem Glauben und unserer Treue zu Gott geprüft und müssen in all unserem Tun und Denken die Treue und die Liebe zu unserem Herrn Jesus beweisen. Lasst uns für unseren Dienst und auch füreinander beten, dass wir als treue Diener erfunden werden, wenn der Herr wiederkommt. Es sollte für uns ein freudiges Ereignis sein, auf welches wir schon ungeduldig warten und nicht eines, vor dem wir uns fürchten.

So wünschte es sich auch der Apostel Paulus: „Denn ich werde von beidem bedrängt: Mich verlangt danach, aufzubrechen und bei Christus zu sein, was auch viel besser wäre“ (Phil 1,23).

Er legte am Ende seines Lebens folgendes Zeugnis ab: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt. Von nun an liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag zuerkennen wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb gewonnen haben“ (2.Tim 4,7-8).

Das wünsche ich allen, die Jesus Christus nachfolgen. Gott segne euch.

 

Ernst Fischer
Gemeinde Cloppenburg