Reisebericht Uganda

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  • Bau der Überdachung (dining room) für die Schule auf dem Stephanus Gelände

Reisebericht Uganda

2022-09-03T14:20:41+02:0030. August 2022|

Am 06.05.2022 starteten wir mit einer Gruppe Jugendlicher aus Cloppenburg und Speyer zu einer beeindruckenden Missionsreise nach Uganda. Das Ziel unserer Reise war es, die Menschen sowohl mit handwerklicher als auch mit humanitärer Hilfe und geistlicher Speise unterstützen.

 

Voller Vorfreude kamen wir am 07. Mai 2022 früh morgens in Uganda an. Nach einer langen Autofahrt auf den holprigen, hügeligen und staubigen Straßen erreichten wir schließlich gegen Nachmittag das Missionsgebäude. Wir waren nun auf der anderen Seite der Welt, in einem fremden Land mit einer ganz anderen Kultur und einem anderen Klima. Trotz der großen Unterschiede fühlten wir uns schnell wohl. Das lag nicht zuletzt daran, dass uns die Glaubensgeschwister herzlich aufnahmen.

 

Unser starkes und motiviertes Team

 

Am nächsten Tag, einem Sonntag, besuchten wir den Gottesdienst. Es war äußerst spannend und gleichzeitig so gesegnet zu sehen, wie unsere afrikanischen Glaubensgeschwister unseren himmlischen Vater loben. So, wie sie sind und mit dem, was sie haben, loben sie den Herrn von ganzem Herzen. Auch wir hatten die Möglichkeit, den Brüdern und Schwestern mit einigen Liedern und Predigten zu dienen. Nach dem Gottesdienst spielten wir viel mit den Kindern, denen dies große Freude bereitete und für die wir wegen unserer hellen Haut etwas Besonderes waren.

Da es in Uganda nicht viele Krankenhäuser gibt und die Kosten für eine Behandlung oder einen Krankenhausaufenthalt viel zu teuer sind, werden viele Verletzungen nicht behandelt. Ein Dorfbewohner war von einer Gruppe von Räubern brutal angegriffen worden, sodass er eine tiefe Wunde in seinem Gesicht hatte. Die unbehandelte Wunde war bereits sehr stark vereitert und konnte nicht heilen. In dieser Situation halfen wir mit unseren Fähigkeiten, wo wir konnten. Wir behandelten diesen Dorfbewohner und alle Kinder, die Verletzungen oder Wunden hatten.

 

Verteilung der gespendeten Schultaschen an die Kinder in der Schule

 

Die erste Woche startete arbeitsintensiv. Die Brüder aus unserer Gruppe bauten für die Schule vor Ort neue Schreibtische. Außerdem errichteten wir eine Überdachung neben dem Schulgebäude, damit die Lehrer der Schule einen vor Regen und praller Sonne geschützten Platz haben, um das Essen für die Kinder vorzubereiten. Dieser Platz soll auch als Essensplatz in den Pausen genutzt werden. Die Arbeit war nicht leicht, da die Unterkunft aus Eisen und Stahl gefertigt werden musste, aber unsere Brüder setzten sich mit ganzer Kraft ein. Wir Schwestern kümmerten uns in der Zeit um die Kinder. Nach Absprache mit den Lehrern gingen wir während der Schulzeit von Klasse zu Klasse und spielten mit den Kindern Farbspiele. In den Pausen sangen und spielten wir auf dem Schulhof mit ihnen.

 

An einem freien Tag besuchten wir mit Pastor Joseph mehrere Schulen und auch ein christliches College. Uns wurde bewusst, dass nicht nur wir den Afrikanern dienen konnten, sondern auch sie uns mit geistlicher Speise segneten. Es war für uns einfach ein Wunder zu sehen, in welchen Verhältnissen die Menschen dort leben. Obwohl ihr Lebensstandard weit unter dem unseren ist, sind die Menschen glücklich und loben und preisen unseren himmlischen Vater voller Lebenskraft und Lebensfreude.

 

Einige Schwestern unserer Gruppe hatten sich darauf vorbereitet, mit den Lehrern der Schule einen Erste-Hilfe-Kurs durchzuführen. So erklärten sie ihnen die wichtigsten Richtlinien bei einem Verbandswechsel, führten ihnen die stabile Seitenlage vor und unterwiesen sie in der Anwendung unterschiedlicher Salben. In der Zwischenzeit besuchten wir mit einigen Brüdern aus unserer Gruppe den Bürgermeister des Dorfes. Die Frau des Bürgermeisters hat eine Nierenkrankheit und wird ohne ihre Medikamente nicht lange überleben. Diese Medikamente konnten wir trotz einiger Schwierigkeiten am Flughafen, aus denen wir allein durch Gottes Gnade befreit wurden, aus Deutschland mitbringen. Als unsere Brüder mit der Arbeit an der Schule fertig waren, bauten sie bei Batende, einem unserer Mitarbeiter in Uganda, an seinem Haus die Fenster ein. Das Haus wird Stück für Stück weitergebaut, wenn wieder etwas Geld zur Verfügung steht.

 

Zum Ende der Woche fuhren wir mit sogenannten „Bodabodas“ (Motorrädern) in den Busch, wo die Menschen in ärmlichsten Verhältnissen leben. Die Kinder und Babys haben meist keine Kleidung und leben jeden Tag im Schmutz vor sich hin. Den Vätern und Müttern dieser Kinder verteilten wir Spendenkleidung. Es erfüllte unsere Herzen mit Freude, wenn wir sahen, wie sehr sich die Kinder über ein einfaches T-Shirt freuten, selbst wenn es etwas zu groß war. Auch Bonbons verteilten wir ihnen.

 

Als der Großteil der Arbeit erledigt war, ging es für uns in den Nationalpark. Dort hatten wir die Möglichkeit, die verschiedensten wilden Tiere zu sehen und Gottes wunderbare Schöpfung zu genießen. Am letzten Sonntag durften wir mit den Schwestern aus unserer Gruppe in der Gemeinde einen Kindergottesdienst durchführen. Voller Energie und Freude brachten wir den Kindern die Geschichte von Naaman aus der Bibel näher und sangen mit ihnen.

 

Brüder bauen Fenster beim Haus des Mitarbeiters Batende ein

 

Viel zu schnell brach der letzte Tag unserer wundervollen Reise an. Durch Gottes Gnade konnten unsere Brüder mit einer großzügigen Spende aus Deutschland 90 Schultaschen für die Schüler kaufen. Viele der Kinder kamen bisher mit Mülltüten als Tragetaschen zur Schule. So hatten wir die Möglichkeit, jedem Kind, das keine Schultasche besaß, eine neue Tasche zu schenken. Es war für uns ein großes Wunder, dass die 90 Schultaschen genau ausreichten, weil wir den Bedarf vorher nicht kannten. Das erfüllte unsere Herzen erneut mit Freude und Liebe. „Und er antwortete und sprach zu ihnen: Wer zwei Hemden hat, gebe dem, der keines hat; und wer Speise hat, der mache es ebenso!“ (Lk 3,11).

 

Nach einer unbeschreiblich schönen, eindrucksvollen und von wertvollen Erlebnissen und Ereignissen geprägten Reise machten wir uns am 16.05.2022 auf den Heimweg. Es war nach diesen Tagen nicht einfach, das Dorf, die Kultur, das Klima und all das, was uns am Anfang etwas ungewöhnlich vorgekommen war, zu verlassen. Und doch fuhren wir mit einem zufriedenen und glücklichen Herzen nach Hause. Rückblickend können wir sagen, dass Gott uns reichlich gesegnet hat. Ihm allein gebührt für alles die Ehre und das Lob.

 

Celina Stoll

Gemeinde Cloppenburg

 

Weitere Infos zu dem Projekt und Möglichkeit zum Spenden:

https://cdh-stephanus.org/uganda/