Russische Seite: Die Gabe des Lehrens

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Russische Seite: Die Gabe des Lehrens

2023-10-02T13:17:17+02:0030. September 2023|

Das Lehren ist eine Gabe und ein Dienst – es ist die Fähigkeit, das Wissen zu vermitteln und andere zur Erkenntnis der Wahrheit und Offenbarung Gottes zu führen. Der Hauptzweck dieser Gabe ist die Erforschung und Bekräftigung der in der Schrift verkündeten Wahrheit: Es ist die Fähigkeit, das zu teilen, was offenbart wurde.

 

Lehrer der Kirche

Der Dienst des Lehrers richtet sich nicht an die ganze Welt, sondern nur an diejenigen, die im Leib Christi sind. Wer über die Gabe des Lehrens verfügt, zeigt den Weg und baut die Gemeinde (den Leib Christi) auf dem Fundament, das von jemand anderem gelegt wurde. Im Dienst eines Lehrers ist das Vergleichen von Wissen, Auslegung und Offenbarungen, die sich in der Gemeinde angesammelt haben, sehr wichtig.

Die Aufgabe des Lehrers ist es nicht zu pflanzen, sondern zu gießen. Ein Lehrer ist nicht immer ein Evangelist und ein Evangelist nicht zwingend ein Lehrer. Der Evangelist arbeitet mit Ungläubigen, legt das Fundament und spricht über den Herrn, hilft ihnen, zum Glauben zu finden und sich Jesus Christus zuzuwenden. Im Gegensatz dazu muss der Lehrer nicht nur die biblischen Wahrheiten lehren, sondern von den Anfängen der Lehre weitergehen (vgl. Hebr 6,1), um „zur Vollkommenheit“ zu gelangen. Das heißt, der Lehrer soll das wachsen lassen, was der Evangelist bereits gesät hat. Gleichzeitig muss er selbst eine Person sein, die ununterbrochen lernt.

Versuchen wir, das Wesen dieser Gabe am Beispiel von Apollos zu verdeutlichen, über den Apostel Paulus sagte: „Ich habe gepflanzt, Apollos hat es begossen, Gott aber hat das Gedeihen gegeben. So ist also weder der etwas, welcher pflanzt, noch der, welcher begießt, sondern Gott, der das Gedeihen gibt“ (1.Kor 3,6). Apollos war kein Pastor oder Evangelist, er war in der Lehre tätig und in diesem Dienst wurde er von seinen Brüdern geehrt.

 

„Aber ein Jude mit Namen Apollos, aus Alexandria gebürtig, kam nach Ephesus, ein beredter Mann, der mächtig war in den Schriften. Dieser war unterwiesen im Weg des Herrn und feurig im Geist; er redete und lehrte genau über das, was den Herrn betrifft, kannte aber nur die Taufe des Johannes. Und er fing an, öffentlich in der Synagoge aufzutreten. Als nun Aquila und Priscilla ihn hörten, nahmen sie ihn zu sich und legten ihm den Weg Gottes noch genauer aus. Als er aber nach Achaja hinübergehen wollte, ermunterten ihn die Brüder und schrieben an die Jünger, dass sie ihn aufnehmen sollten. Und als er dort ankam, war er eine große Hilfe für die, welche durch die Gnade gläubig geworden waren. Denn er widerlegte die Juden öffentlich mit großer Kraft, indem er durch die Schriften bewies, dass Jesus der Christus ist“ (Apg 18,24-28).

Hier wird eine detaillierte Beschreibung gegeben, weniger über die Person, sondern vielmehr über den Dienst. Apollos half als Lehrer denen, die erst seit kurzem glaubten, und unterwies jene, die der Unterweisung bedurften. Und Apollos tat es so gut, dass die Brüder ihn baten, seine Arbeit fortzusetzen. Als er nach Achaja ging, verfassten sie Empfehlungsschreiben, in denen sie ihn als eine Person beschrieben, die in der Lage war zu unterrichten.

Der Lehrer ist berufen zu fördern, zu erziehen, zu unterweisen und zu helfen. Die Grundlage dafür muss die Liebe sein. Während seiner Unterweisung betonte Apostel Paulus, dass er die Wahrheit auslege, die er selbst kenne und die man sehen könne. Aber viel öfter sagte er: „Ich liebe euch, ich möchte euch helfen und euch beistehen.“ Das bedeutet, „die zu unterstützen, die durch Gnade glauben“. Darin hat der Lehrer keinen Einfluss. Egal ob er ein Lehrer für diejenigen ist, die gerade zum Glauben gefunden haben oder für Kinder: Wenn er in die Bibelschule oder Kinderstunde eintritt, worin besteht seine Macht? In der Autorität, die ihm Gott verleiht. Für wen und wofür erhält der Mensch Autorität? Versuchen wir es herauszuarbeiten.

 

Der Lehrer ist berufen zu fördern, zu erziehen, zu unterweisen und zu helfen. Die Grundlage dafür muss die Liebe sein.

 

  1. Der Lehrer ist von Gott eingesetzt

Das Fundament unseres Glaubens ist die Heilige Schrift. Und es gibt Menschen, denen es gegeben ist, die Heilige Schrift auszulegen. Diese Menschen sind von Gott eingesetzt. Manchmal scheint es, dass jeder, der gebildet ist und der Kirche beigetreten ist, Lehrer sein kann. Und obwohl der Lehrer in jedem Fall gebildet sein sollte – zumindest lesen und schreiben können sollte – kann nicht jeder gebildete Mensch Lehrer sein.

In Epheser 4 Vers 11 lesen wir, dass Gott „etliche als Apostel gegeben [hat], etliche als Propheten, etliche als Evangelisten, etliche als Hirten und Lehrer“. Gott selbst hat Lehrer eingesetzt. Das ist wichtig zu verstehen. Oft wird dem Lehrer gesagt: „Hier ist ein Prophet – ja, er spricht eine Offenbarung – das ist ein Geschenk, aber was du sagst, ist menschlich. Es ist entstanden aus menschlichen Gedanken.“ Ich möchte daran erinnern, dass geschrieben steht: „Weissagung verachtet nicht", und doch sind wir Christen des evangelischen Glaubens, aber keine Christen des prophetischen Glaubens.

Leider wird der Lehrer im Vergleich zu anderen, die sich mit der Lösung wichtiger Angelegenheiten befassen, oft vernachlässigt. Dies gilt insbesondere für Lehrer und Erzieher, die mit Kindern arbeiten, obwohl allgemein bekannt ist, dass in der Kindheit Erlerntes ein Leben lang prägt. Erziehung beginnt am ersten Lebenstag, wenn das Kind mal in den Arm genommen wird, wenn es die Beziehung zwischen den Eltern sieht oder wenn ein bestimmter Geist und eine bestimmte Haltung in Gemeinschaften geschaffen wird, in der die Kirche als Säule und Festung der Wahrheit in Erinnerung bleibt. Und wenn die Kirche nicht danach lebt, dann muss sie auf andere Weise beweisen, dass sie die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.

Einer der hochrangigen Diener Südrusslands ging einmal in eine kleine Kirche und war überrascht, wie ruhig und still es war. Niemand machte Lärm, alle hörten zu. Schließlich stellte er fest, dass keine Kinder anwesend waren. Er erfuhr, dass es sehr wohl Kinder gab, aber weil Gäste kommen sollten, wurden die Kinder zu Hause gelassen und die Kinderstunde wurde abgesagt. Dies war ein großer Fehler. Denn es wurde zuerst die Kinderstunde abgesagt. Und dann begannen sie, Geld für Rehabilitationszentren zu sammeln. Und plötzlich stellt sich heraus, dass Menschen in diesem Rehabilitationszentrum gläubige Verwandte hatten. Es scheint, dass dieser Person viel Leid hätte erspart werden können, wenn sie in der Kindheit bereits die richtige Lehre erhalten hätte.

Wenn wir in die Rehabilitationszentren kommen, haben wir keine Macht. Wir versuchen nicht, diejenigen zu ersetzen, die die Zentren leiten. Wir lehren nur. Es vergeht einige Zeit, und plötzlich zeigt sich, dass diese Lehre spürbare Ergebnisse bringt: Der Mensch verspürt den Strom der Gnade Gottes, erfährt die Nähe Gottes, und erhält den Sieg. Und das alles geschieht, weil die Lehre Christi große Macht hat, und der Dienst der Lehre einer der wichtigsten ist. Dafür sollten wir beten.

 

  1. Die Aufgabe des Lehrers besteht nicht nur im Pflanzen, sondern auch im Gießen

In meinem Leben gab es vor vielen Jahren Menschen, die nicht verstehen konnten, warum es Bibelschulen und Lehrer in der Gemeinde gibt, weil das Predigen doch ausreiche. Dabei geht es nicht um den Dienst eines Lehrers in einer speziellen Schule, wie z.B. einer Bibelschule, sondern um den Dienst eines Lehrers in der Gemeinde, wenn der Lehrer mit Menschen arbeitet, die glauben.

Jeder weiß, dass man für die Ernte den Boden vorbereiten und eine Pflanze pflanzen und gießen muss. Aber es ist besser, wenn ein Landwirt an diesem Prozess beteiligt ist, der weiß, wann und wie man gießen, düngen und sprühen muss und was die Pflanze sonst noch braucht, damit sie gut gedeihen kann. Es gibt Menschen, die große Evangelisten sind, aber mehr nicht. Und ein guter Lehrer kann ziemlich schüchtern sein, wenn er evangelisiert. Seine Arbeit ist es, mit Menschen, die zum Glauben gefunden haben, zu arbeiten. Das heißt, seine Arbeit baut auf dem Fundament auf, welches der Evangelist bereits gelegt hat.

 

Das Wissen eines Lehrers basiert fast immer auf einem Fundament, das jemand vor ihm gelegt hat. Er ist nicht derjenige, der es erschließt, er ist auch nicht der Erfinder. Er ist vielmehr jemand, der großen Respekt vor dem hat, der etwas gelernt oder getan hat.

 

  1. Der Lehrer muss in der Heiligen Schrift „bewandert“ sein und „im Geist brennen“

Der Lehrer muss sich an der Heiligen Schrift orientieren, denn sie allein bezeugt das Leben Jesu und auf ihr allein gründet der Glaube. Er sollte kompetent sein – das bedeutet, dass er gelehrt ist, nach der Schrift zu sprechen. Von Apollos heißt es nämlich, er sei „ein beredter Mann und mächtig in den Schriften“ gewesen. Er war also kompetent. Apollos konnte nicht nur lesen und in seinen eigenen Worten nacherzählen, was er las. Er führte das gesagte durch. Und der Heilige Geist sagt dazu Folgendes: „Dieser war unterwiesen im Weg des Herrn und feurig im Geist“ (Apg 18,25). Erstens: Er war unterwiesen, er hatte die richtige Grundlage. Zweitens: Er brannte im Geist.

Was bedeutet es, im Geist zu brennen? Es bedeutet, einen Durst zu haben zu lehren. Jesus stand vor Pilatus und sprach: „Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe“ (Joh 18,37). Pilatus fragte: „Was ist Wahrheit?“ Der gefesselte, geschlagene, erschöpfte, von allen Menschen verratene Mensch spricht von der Wahrheit. Vor Pilatus stand ein wahrhaftiger Lehrer, der gekommen war, um die Wahrheit zu bezeugen. Er brannte im Geist und war bereit, sogar bis ans Ende der Erde zu gehen, um nur einem Menschen zu helfen. Zu Fuß ging Er durch das ganze Land Israel, vom Norden bis zum Süden. In gleicher Weise müssen die Kinder Gottes, die Lehrer sind, im Geist brennen.

 

  1. Der Lehrer muss gebildet sein

Der Lehrer muss die Fakten und Bedeutungen der Wörter genau auslegen können, „richtig über den Herrn“ sprechen und lehren. Das Wort "richtig" drückt sich in der Bibel wie folgt aus: „Seine [Apollos] Lehre unterscheidet sich in der Genauigkeit und Sorgfalt.“

Das Wissen eines Lehrers basiert fast immer auf einem Fundament, das jemand vor ihm gelegt hat. Er ist nicht derjenige, der es erschließt, er ist auch nicht der Erfinder. Er ist vielmehr jemand, der großen Respekt vor dem hat, der etwas gelernt oder getan hat.

„Die Erkenntnis bläht auf, die Liebe aber erbaut“ (1.Kor 8,1). Eine große Bildung führt nicht selten zu Arroganz, daher ist es erforderlich, dass der Lehrer selbst ein Schüler bleibt. Und ein echter Lehrer wird sein ganzes Leben lang lernen. Ein guter Lehrer behält sein ganzes Leben lang die Fähigkeit, die Welt mit Staunen zu betrachten. Einen guten Lehrer erkennt man immer daran, wie viel er bereit ist zu lernen. Der Lehrer sollte sich immer seines unvollkommenen Wissens bewusst sein. Daher sollte er nicht nur eine Liebe zum Lesen, sondern auch zum Lernen haben und danach streben, die Bedeutung des Geschriebenen zu verstehen. Apollos war ein wissender und wortgewandter Mann, aber als er Menschen traf, die ihm „den Weg des Herrn besser erklären konnten als er“, lernte er selbst von ihnen.

Ein Lehrer, der nicht gerne liest und deshalb nur darüber liest, worüber er bereits ausreichend Wissen hat, kann nicht als gut bezeichnet werden. Der Lehrer muss eine Liebe zum Lernen haben. Leider gibt es Menschen, die etwas lesen, ohne sich mit der Bedeutung des Gelesenen zu befassen. Und dabei passiert es, dass der Text so umformuliert wird, dass die Wahrheit verschoben wird. Ein Lehrer sollte in der Lage sein, mit Bedacht zu lesen und anderen die Liebe zum Lesen und Studieren der Bibel zu vermitteln.

Ein Lehrer sollte eine Person sein, die die Bibel nicht nur zitiert, sondern die Wahrheit selbst durch sein Herz weitergibt und ihren Wert versteht. Dieser Lernprozess hängt bis zu einem gewissen Grad auch vom Beitrag anderer ab, sodass ein echter Lehrer einen anderen Lehrer immer schätzen wird. Die Feinheiten der Schrift sollten für ihn selbst und später für seine Jünger eine Freude sein.

Es ist wichtig, die Liebe zum Lesen und Lernen nicht nur für sich selbst zu empfinden, sondern diese Liebe auch anderen so zu vermitteln, dass sie in den Feinheiten der Schrift ihre Freude finden. Die Gabe des Lehrens ist die Fähigkeit, das Interesse für die Heilige Schrift auch in anderen zu wecken. Aber das kann nicht ohne das Wirken des Heiligen Geistes erreicht werden.

Der Lehrer muss so sprechen, dass das Publikum ihn versteht. Der Lehrer sollte eine klare Vorstellung davon haben, zu welcher Art von Publikum er spricht und welche Worte er für welche Zuhörerschaft wählen muss.

 

Einen Lehrer, der nicht gerne liest und daher nur darüber liest, worüber er bereits ausreichend Wissen hat, kann nicht als gut bezeichnet werden. Der Lehrer muss eine Liebe zum Lernen

 

  1. Der Lehrer muss Geduld haben

Lehrer sein bedeutet, großen Mut und große Geduld zu haben. Ich werde mich für immer an meine erste Lektion erinnern. Sie war ganz am Anfang meines Dienstes. Mehrere Leute kamen auf mich zu und sagten mir, dass ich gut gesprochen hätte. Sie hätten das Wichtigste verstanden und Segen erhalten. Sie machten ein Beispiel aus der Predigt und ich musste feststellen, dass es überhaupt nicht dem entsprach, was ich gesagt hatte. Es war nur ihre Meinung, die nichts mit dem zu tun hatte, was ich gesagt hatte.

Ich erinnerte mich an einen großen englischen Prediger, der einmal sagte, dass er nicht weniger als fünf Mal über dasselbe Thema gepredigt habe. Und selbst nach dem fünften Mal stieß er auf ein völlig falsches Verständnis. Aber ein wahrer Lehrer hat das Verlangen, dass der Schüler die Botschaft richtig versteht. Nichts klappt sofort beim ersten Mal, und der Lehrer sollte nicht aufgeben, nachdem er seine Schüler einmal belehrt hat, und sie es nicht verstanden haben oder sich nicht mehr daran erinnern. Geduld ist eine der stärksten Eigenschaften eines Lehrers.

Ein deutscher Denker bemerkte, dass die Besonderheit des Lehrens darin besteht, dass ein Mensch inmitten von Chaos, Gewalt und anderen Hässlichkeiten einen festen Glauben und eine Hoffnung auf die Ordnung bewahren muss, die Gott für alle vorbereitet hat.

 

  1. Um die Wahrheit zu lehren, braucht der Lehrer notwendigerweise Mut

Nur ein tapferer Mensch ist in der Lage, die Wahrheit zu verteidigen, weil er von Gott dazu bestimmt ist. Man kann nicht jeden für diese Aufgabe nehmen. Einmal tat eine Gemeinde jedoch genau das. Man suchte junge Männer aus, die nicht einmal als Vorbilder galten. Ihnen trug man auf, die Lehrer zu unterstützen und dann sollten sie selbst zu Lehrern werden. Hier passt das Sprichwort: „Nicht alle sind zum Lehren bestimmt“. Lehren – das ist eine sehr seltene und wertvolle Eigenschaft, die leider auch in den Gemeinden nur selten zu finden ist.

Wenn ein Prophet spricht, dann kommen alle, um zu hören, was der Herr sagen wird. Wenn ein Mann spricht, der die Gabe hat zu lehren – es gibt also tatsächlich etwas zu hören, das sich lohnt – dann kommt nur ein Bruchteil der Menschen. Denn es scheint ja nicht so wichtig zu sein. Tatsächlich sind Lehrer jedoch ein Schatz. Es sind diejenigen, die im Allgemeinen mit ihrer Arbeit die Kirchen gründen.

 

Ein Lehrer sollte eine Person sein, die die Bibel nicht nur zitiert, sondern die Wahrheit selbst durch sein Herz weitergibt und ihren Wert versteht.

 

Wie kann man prüfen, ob man die Gabe des Lehrens hat

Es kommt vor, dass Menschen nach den ersten Fehlversuchen aufgeben. Man lehrt ein Thema ein oder zwei Mal, und die Menschen verstehen es nicht oder sie missverstehen es. Es scheint, als sei es unmöglich, diesen Leuten etwas beizubringen. Aber ein Mensch mit der Gabe des Lehrens hat eine gute Eigenschaft: Er brennt im Geist, er will keinen Posten in der Kirche einnehmen, sondern er möchte den Menschen helfen.

Der deutsche Theologe und Pastor Dietrich Bonhoeffer drückte es sehr deutlich aus, dass der wahre Dienst in der Gemeinde darin besteht, dass Gott einen Menschen nimmt, ihn an Seinen Streitwagen kettet und ihn führt, und der Mensch kann nichts dagegen tun. Er tut das, was der Herr ihm befohlen hat. Apostel Paulus sagte: „Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise etliche rette“ (1.Kor 9,22).

Wenn der Lehrer Unwissenheit bei einem Menschen sieht, der schlecht erzogen ist, tut sein Herz weh. Er kann nicht gleichgültig bleiben. Die innere Berufung zum Unterrichten reagiert in ihm. „Ich will die Abtrünnigen deine Wege lehren, dass sich die Sünder zu dir bekehren“ (Ps 51,15). Worüber redet der Psalmist , als er selbst Buße tut? Was er bei der Buße gelernt hat, möchte er an andere weitergeben. Der Wunsch, andere zu unterrichten, folgt nicht immer aus dem erfolgreichen Leben des Lehrers selbst. Die schwierigen Lebensumstände wecken den gleichen Wunsch, anderen etwas beizubringen, wie zu jeder anderen Zeit.

 

Leonid Odessky, Tel Aviv