Russische Seite: Wahre Freude

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Russische Seite: Wahre Freude

2022-06-08T05:42:25+02:001. Juni 2022|

„Freut euch in dem Herrn allezeit; abermals sage ich: Freut euch! Eure Sanftmut lasst alle Menschen erfahren! Der Herr ist nahe! Sorgt euch um nichts; sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden. Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus! Im Übrigen, ihr Brüder, alles, was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend, ist irgendeine Tugend oder etwas Lobenswertes ist, darauf seid bedacht! Was ihr auch gelernt und empfangen und gehört und an mir gesehen habt, das tut; und der Gott des Friedens wird mit euch sein“ (Phil 4,4-9).

 

Dies ist das Wort Gottes. Es ist das Wort des Glaubens. Es beginnt mit Worten, die auf den ersten Blick absurd erscheinen, doch sie enthalten einen guten Wunsch.

 

„Freut euch in dem Herrn allezeit; abermals sage ich: Freut euch!“ (Phil 4,4)

 

Es scheint völlig unmöglich, sich immer zu freuen. Ein Mensch zu sein, der sich nicht den Umständen beugt, ist nur dann möglich, wenn man fokussiert und anspruchsvoll ist. Doch ich sehe darin keinen absurden oder alltäglichen Wunsch. Vielmehr ist es etwas, wonach wir streben sollten.

 

Dieses Wort ist ein sehr starkes Wort. Es besteht darin, dass der Heilige Geist dort wirkt, wo Freude in Gott vorhanden ist und dass das Wirken des Heiligen Geistes nicht mit Bitterkeit vereinbar ist. Ob wir es nun verstehen wollen oder nicht, Bitterkeit ist ein Zeichen von Groll, Unversöhnlichkeit und gestörtem Frieden.

 

Der natürliche Mensch kann das nicht verstehen und dennoch kann er gläubig sein. Er sagt, er sei frei, aber er lässt Zorn, Kränkung und Gereiztheit zu. An einer Moskauer Universität wurde einmal die Frage diskutiert, warum Filme keine erotischen Szenen zeigen sollten, die lediglich dazu dienten, den Film ansprechender zu gestalten. Einer der Anwesenden erwiderte darauf empört, er sei frei darin, solche Szenen zu schauen, denn das ließe ihn im Inneren kalt. Daraufhin antwortete mein Freund und Bruder in Christus, wenn er wüsste, was 75-jährige Frauen beim Sündenbekenntnis beichten, würde er so etwas niemals sagen.

 

Die Folgen des Schauens unreiner Filmszenen können einen Menschen jahrelang verfolgen. Auch meine Erfahrung in der Seelsorge bestätigt dies. Der Mensch scheint frei zu sein, während er die Szenen sieht, doch das Gesehene kann er viele Jahre nicht vergessen. Das lässt sich mit der tiefen seelischen Erfahrung erklären, die er währenddessen durchmacht. Der geistliche Mensch unterscheidet sich sehr stark vom natürlichen Menschen. Seine Lebensgrundlage sind nicht seine Erfahrungen, sondern das Wort Gottes.

 

Ich möchte ein Beispiel anführen, an dem man den Unterschied zwischen geistlichen und natürlichen Menschen klar erkennen kann. Als ich nach Deutschland auswanderte, wurde eine Vision gezeigt: Es war eine Kirche auf einem Felsen zu sehen. Darüber befand sich eine Stange wie bei einer Straßenbahn. Sie war versehen mit Haken, an denen die Menschen versuchten, sich festzuhalten. Plötzlich griff eine Hand nach der Stange und hob diese hoch. Die Menschen hielten sich weiter an den Haken fest, manche sogar mit den Zähnen. Wer sich nicht festhalten konnte, fiel herunter. Das gesamte Konstrukt wurde von der Hand Gottes hochgehoben. Diejenigen, die sich nicht mehr halten konnten, fanden sich plötzlich in Gottes zweiter Hand wieder. Aber es gab auch einige, die sich nicht an den Haken festhielten und nicht in Gottes Hand fielen.

 

Die Vision macht das reale Leben der Gemeinde aus der Sicht Gottes deutlich. Die Kirche selbst mag schön gebaut sein und gut funktionieren, kann aber dennoch tot sein. Eine lebendige Gemeinde mag keine Ordnung haben, aber sie hat Liebe, Freude, Frieden und Gerechtigkeit im Heiligen Geist. In diesem Geist dient sie Christus. Das Leben der lebendigen Gemeinde ist der Triumph des evangelisierenden Geistes Jesu Christi.

Das bedeutet nicht, dass ich jeden auffordere, seinen eigenen Weg zu gehen. Es geht darum, dass die Worte des Apostels Paulus „Freut euch in dem Herrn allezeit; abermals sage ich: Freut euch!“ (Phil 4,4) nicht nur ein guter Wunsch sind, dass Gott uns gerettet hat und wir uns ja zusätzlich noch ein wenig darüber freuen könnten. Das ist etwas anderes. Um allezeit in dieser Freude bleiben zu können, müssen wir allezeit Jesus ergeben sein. Das geistliche Leben eines Menschen wird dadurch bestimmt, wie er das Wort Gottes auffasst. Es ist ein Aufruf, sein Herz für Christus zu öffnen, denn es ist ein großer Gewinn, fromm und genügsam zu sein (vgl. 1.Tim 6,6/ LUT), der in engem Zusammenhang mit folgenden Worten steht: „Und habe deine Lust am Herrn, so wird er dir geben, was dein Herz begehrt“ (Ps 37,4). Diese Freude ist eng mit der Tatsache verbunden, dass Jesus uns erlöst hat. Lasst es uns so verstehen: Wenn Er uns erlöst und gerettet hat, dann müssen wir für Ihn wirken.

 

Warum verschwindet diese Freude? Weil wir in unserem Leben auf eine andere Quelle stoßen, die uns keine wahre Freude bringt. Dann geht die wahre Freude dahin. Es ist kein Zufall, dass David betete, als er gesündigt hatte: „Gib mir wieder die Freude an deinem Heil, und stärke mich mit einem willigen Geist“ (Ps 51,14).

 

„Eure Sanftmut lasst alle Menschen erfahren! Der Herr ist nahe!“ (Phil 4,5)

 

Das sind nicht nur Worte, mit denen uns eine Last auferlegt werden soll. Das ist das Leben. Ich sprach einmal mit einem Mann über seine Probleme. Ich sagte ihm, er müsse sich demütigen. Darauf antwortete er, dass er das seit fünf Jahren tue und darauf warte, dass sein Problem gelöst werde, woraufhin ich mich genötigt sah zu sagen, dass die Demut für ihn bisher keine Nahrung, sondern eine rein äußerliche Handlung gewesen sei. Er hatte sich nicht einen einzigen Tag gedemütigt, sondern nur den Schein von Demut aufrechterhalten. Warum gab ich ihm eine solche Antwort? Weil Gottes Willen zu tun, unsere (geistliche) Nahrung sein soll, denn niemand von uns wartet darauf, dass Gott aufhört, uns mit Seiner Speise zu ernähren.

 

Einem fleischlichen Menschen fällt es schwer, Sanftmut zu erweisen, die für alle sichtbar wird. Aber wenn man es schafft, ein sanftmütiger Mensch zu werden, findet man darin Nahrung, Freude und Glückseligkeit. Beim Anblick eines nicht-sanftmütigen Menschen stellt man fest, dass er in diesem Leben gänzlich verloren ist. Er hat sich nicht unter Kontrolle. Er geht wütend und schreiend durch sein Leben und ihm scheint, er sei gerecht. Doch er ist ein zutiefst unglücklicher Mensch. Passiert es uns etwa nicht, dass wir nicht in die Hand Gottes „fallen“, Ihm nicht vertrauen können und unsere Ziele, die uns gut erscheinen und die wir nicht verwirklichen können, das Wort Gottes überwiegen?

 

„Sorgt euch um nichts“ (Phil 4,6)

 

Wie können wir uns um nichts sorgen? Sollen wir den ganzen Tag herumsitzen, nichts tun und die Arbeit, die Familie und die Gemeinde vernachlässigen? Nein! Es steht nicht geschrieben, wir bräuchten nichts mehr zu tun, sondern „sorgt euch um nichts; sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden“ (Phil 4,6).

 

Wenn wir wollen, dass die Ordnung in unserem Leben, in der Gemeinde und in der Familie nicht bloß durch leibliche Anstrengung erreicht wird, müssen wir all das Gott anvertrauen. Wir müssen uns dem anvertrauen, was der Herr tut. Wenn wir das nicht tun und meinen, wir könnten das Problem selbst lösen, treten wir die Liebe Gottes mit Füßen und sind für andere ein Hindernis in ihrer Freiheit. Betrachten wir einmal die heftigsten Taten Jesu. Als Er z.B. mit der Peitsche in den Tempel ging, lässt sich darin eine gewisse Freiheit erkennen. Er war fähig zu bestrafen, streng zu sein oder Bänke umzustoßen. Aber Er bedrängte nicht, sondern überließ anderen die Wahl, ob sie Ihm folgen oder in der Sünde bleiben wollten.

 

„Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus!“ (Phil 4,7)

 

Ich kann behaupten, dass ich von Herzen bescheiden bin, und doch wäre es nicht wahr. Wenn das alles, was ich gerade erwähnt habe, in meinem Herzen zu finden ist, dann wird der Friede Gottes mein Herz bewahren. Es gab eine Zeit in meinem Leben, in der der Heilige Geist, wann immer ich in den Gottesdienst kam, durch den Propheten zu mir sagte, dass ich den Frieden störte. Lange Zeit konnte ich das nicht nachvollziehen, denn alles war gut und ich zürnte niemandem. Womit störte ich den Frieden? Es gab etwas, das meinem Herzen fehlte. Irgendetwas machte ich falsch. Ich fühlte den Frieden nicht, weil er gestört war. Man muss in der Lage sein, den Frieden anzunehmen, den Jesus gibt und den die Welt nicht geben kann und ihn annehmen, wie es geschrieben steht: freudig, sanftmütig, alles Gott durch Gebet und Flehen mit Danksagung darbringend und Ihm alle Sorgen anvertrauend. Und der Friede Gottes wird in Jesus Christus bewahrt werden.

 

„Im Übrigen, ihr Brüder, alles, was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend, ist irgendeine Tugend oder etwas Lobenswertes ist, darauf seid bedacht! Was ihr auch gelernt und empfangen und gehört und an mir gesehen habt, das tut; und der Gott des Friedens wird mit euch sein“ (Phil 4,8).

 

Man beachte, dass hier beschrieben wird, was in uns vorgeht. „Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend, ist irgendeine Tugend oder etwas Lobenswertes ist, darauf seid bedacht“ (Phil 4,8). Wir meinen oft, das Richtige zu tun, berücksichtigen dabei aber nicht, dass wird währenddessen grausam in Bezug auf jemand anderen handeln können. In unserer „Gerechtigkeit“ bedenken wir nicht die Reaktion der anderen Person. Wir sollten nicht nur darauf achten, was wir tun, sondern auch darauf, wie wir es tun und was uns dazu antreibt.

 

„Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend, ist irgendeine Tugend oder etwas Lobenswertes ist, darauf seid bedacht“ (Phil 4,8). Das ist es, was in unseren Beziehungen wachsen soll. Baue ich solche Beziehungen?

Zuerst muss ich versuchen zu verstehen, ob mein eigenes Leben in diesem Geist aufgebaut ist, und ob ich danach strebe, dies immer vor Augen zu haben. Strebe ich danach, dass ich in meinem Leben immer als ein von Gott erbauter und lernender Mensch dastehe? Dann wird sich das auch in meinen Beziehungen zu anderen Menschen zeigen, dann wird auch der Gott des Friedens mit uns sein.

 

Es ist keine Frage des Jochs oder unserer Verpflichtungen. Es geht darum, eine Quelle für Gott zu öffnen und göttliche, statt menschliche Quellen in sich zu haben. Wenn Vater, Mutter oder Kind das Haus verlassen, ohne Bescheid zu geben, tun sie damit etwas Falsches? Nein! Doch hier geht es um die Frage, über die sie nicht nachgedacht haben, und zwar, ob eine solche Unabhängigkeit richtig ist.

 

Wenn ich in einer schwierigen Situation anfange, alle Worte des Zornes Gottes auf mich zu beziehen, dann weiß ich nicht einmal, wie ich es nennen soll. Ich würde es gerne „geistlicher Masochismus“ nennen. Versteht ihr, wovon ich spreche? Lasst es mich erklären. Jemand kommt und sagt, er sei gestorben. Na und? Was will er damit sagen, macht ihn das glücklich, genießt er das? Wie soll man diese Aussage verstehen? Soll das heißen, dass Christus dich in den Zustand der Verderbnis geführt hat und dadurch verherrlicht werden will? Oder will er damit sagen, dass er auf einem vergnüglichen Weg ist, der ins Verderben führt? Ich verstehe, dass wir uns oft in verschiedenen Zuständen und Situationen befinden. Aber wir dürfen unser Herz nicht vor Gott verschließen. Man darf nicht damit spielen.

 

Wenn Gott zeigt, dass du wirklich verloren gehst, wirst du eine andere Stimme hören. Es wird ein Schrei sein. Damit soll man nicht spielerisch umgehen. Das ist nicht rein, nicht lobenswert, nicht tugendhaft, nicht demütig. Es ist stolz vor Gott. Sprich: „Herr! Es ist so beschwerlich, so mühsam! Ich kann nicht weitergehen! Aber ich vertraue darauf, dass ich in Dir Hilfe finde.“ Sag das, wenn du fällst, aber sag nicht, dass du verloren bist. Verletz dich nicht selbst, um dich an diesem Schmerz zu erfreuen, denn das ist geistiger Masochismus.

 

Fassen wir zusammen, was wir gerade gelernt haben. Wir leben nicht nach dem, was wir fühlen, obwohl ich nicht gegen Gefühle bin. Ich habe jemanden sagen hören, dass wir einen kalten, gefühlslosen Glauben predigen. Das stimmt nicht, denn im Glauben finden wir viele Gefühle. Und wenn wir diese Gefühle und Erfahrungen erleben, können wir uns darüber freuen. Aber das ist nicht der Kern der Sache. In einem der Bücher über Erweckung heißt es: „Bevor ihr uns erzählt, was Gott in eurem Leben tut, zeigt uns, was der Heilige Geist in euren Herzen getan hat.“ Das ist das Wichtigste.

 

Es muss nicht immer so sein, dass wir ständig gutmütig sind und dass bei uns alles tadellos läuft. Aber wenn Jesus in unser Herz eingegangen ist, verlassen wir Ihn nicht mehr. In Ihm liegt unser Trost und unsere Hoffnung, wenn wir gefallen sind. In Ihm liegt die Kraft zur Wiederherstellung und unsere größte Freude.

 

Meine größte Freude an meinem Geburtstag ist es, nicht über mich, sondern über Christus zu sprechen. Dem Geburtstagskind will man an seinem besonderen Tag viele Glückwünsche mitgeben und das ist ganz natürlich. Doch ich möchte in dem Moment zur Seite treten und Platz für Jesus schaffen, denn in meiner Freude möchte ich zu Seinen Füßen sitzen, einfach nur dort sitzen. Ich will all die Loblieder beseitigen, die wir uns gegenseitig gewöhnlich überbringen und demjenigen die Ehre geben, der das Heil schenkt.

 

Ein Mann erzählte mir einmal von einem Gottesdienst, den er als äußerst schwierig empfand. Eine junge Frau oder ein junges Mädchen besuchte denselben Gottesdienst zum ersten Mal. Als sie herauskamen, sagte das Mädchen, wie schön der Gottesdienst gewesen sei. Und dieser Mann sah plötzlich eine gewisse Geistlichkeit in ihr. Er begann, darüber nachzudenken, warum es eine solche Diskrepanz zwischen ihren Wahrnehmungen gab. Er erkannte, dass er aufgehört hatte, dem Wort Gottes aufmerksam zuzuhören. Wenn ein Mensch aufhört, auf Gottes Wort als das Wort Gottes zu hören, entwickelt er ganz andere Interessen. Er beginnt, sich für die ästhetische Wahrnehmung des Wortes zu interessieren – ob es tief genug, schön genug, vielfältig genug ist. Und sehr bald beraubt er sich selbst der Nahrung, die das Wort gibt.

 

Vieles von dem, was die Menschen als Segen suchen, ist bereits in ihrem Leben vorhanden, und zwar in weitaus größerem Umfang, als ihnen bewusst ist. Es ist nicht die Abwesenheit von Mühsal, Kampf und Prüfung. Es ist die Fähigkeit, gottesfürchtig und genügsam zu sein (vgl. 1.Tim 6,6/ LUT), vom Herrn getröstet zu werden, in unseren Gedanken das zu suchen, „was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend, ist irgendeine Tugend oder etwas Lobenswertes ist“ (Phil 4,8). Das ist es, was Gott uns lehrt.

 

 

Freude ist nicht einfach etwas, das man finden kann. In der Freude liegt unser Schicksal. Und wisst ihr, warum? Erinnert euch daran, was Josua beim Abschied zum Volk Israel sagte: „Ihr könnt dem Herrn nicht dienen; denn Er ist ein heiliger Gott, ein eifersüchtiger Gott, der eure Übertretungen und Sünden nicht dulden wird“ (Jos 24,19). Doch uns hat Jesus unsere Übertretungen und Sünden vergeben und unser Los ist die Freude über die Vergebung. Wie kann ich also zulassen, dass diese Freude von der Traurigkeit darüber, dass in meinem Leben etwas nicht klappt, überschattet wird?

 

Mein Mann versteht mich nicht, meine Frau versteht mich nicht, meine Eltern verstehen mich nicht. Ist es wert, das Leben und die Freude über die Erlösung, die Gott mir geschenkt hat, zunichtezumachen? Lohnt sich mein harter, aber vorübergehender Kampf, nicht mehr darüber nachzudenken, was rein und was liebenswert ist? Und das ist nicht nur ein guter Wunsch. Ich will damit sagen, dass wir sündigen, wenn wir diese Freude nicht haben. Wir sündigen, wenn wir jemanden kritisieren, wenn wir hinter dem Rücken eines anderen schlecht über ihn reden. Das ist eine geistliche Niederlage. Es gibt nur eine Gelegenheit für einen Christen, in eine Konfliktsituation zu geraten und zu streiten - wenn die Wahrheit des Evangeliums auf dem Spiel steht. Das ist der Zeitpunkt, an dem wir nicht nachgeben dürfen.

 

In allen anderen Fällen können wir uns freuen, weil Er Seinen Geliebten Schlaf schenkt. Ich fordere euch nicht auf, zwölf Stunden am Stück zu schlafen. Ich denke, ihr versteht das. Aber vergeblich steht ihr früh auf und geht spät zu Bett, wenn ihr dem Geist der Gnade und der Versöhnung nicht mehr Raum in euren Herzen gebt. Wir sollten aufhören, Menschen zu sein, die einen bischöflichen Plan für die Struktur der Kirche im Kopf haben. Lasst uns lernen, dem zu vertrauen, was der Herr uns sagt.

 

Richard Zimmermann
Gemeinde Bremen

 

 

Zitate:

(1) Der Heilige Geist wirkt dort, wo Freude über Gott herrscht, und das Wirken des Heiligen Geistes ist unvereinbar mit Bitterkeit.

(2) Um in dieser Freude zu bleiben, ist es notwendig, Christus stets treu ergeben zu sein. Der geistliche Frieden eines Menschen wird davon bestimmt, wie er das Wort Gottes wahrnimmt.

(3) Freude ist nicht nur etwas, das man finden kann, sondern unser Los in der Freude: Jesus hat uns unsere Schuld und Sünde vergeben und unser Los ist die Freude über diese Vergebung.