Treue gegenüber Gott im Wandel der Zeit

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Treue gegenüber Gott im Wandel der Zeit

2024-11-21T15:34:07+01:0021. November 2024|

Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und auch in Ewigkeit!“ (Hebr 13,8).

Immer wieder hören und lesen wir, dass wir uns in einer Zeitenwende befinden. Tatsächlich erleben wir tiefgreifende Veränderungen in vielen Bereichen, sei es in der Gesetzgebung, im Familienbild oder in den moralischen Werten unserer Gesellschaft. Auch die Umstände in Daniels Leben um ihn herum änderten sich oft, doch er blieb seinem Gott stets treu. Lasst uns gemeinsam aus seinem Beispiel lernen und unsere eigene Beständigkeit und Treue in herausfordernden Zeiten stärken.

 

Wandelnde Umstände

Schon in jungen Jahren erlebte Daniel, wie rasch sich die Umstände um ihn herum ändern konnten. Er wurde in die babylonische Gefangenschaft verschleppt, fand sich in einem fremden Land mit einer unbekannten Sprache, einer anderen Kultur und einem ausgeprägten Götzenkult wieder. Man wählte ihn aus und bildete ihn drei Jahre lang für den Dienst am Hofe des Königs aus. Durch wechselnde Gesetze und Bestimmungen geriet sein Leben mehr als einmal in Gefahr. Während seines Lebens diente Daniel unter der Regierung von vier verschiedenen Königen.

 

Auch in der heutigen Zeit sehen wir viele Veränderungen. Deutschland war nach dem zweiten Weltkrieg ein stark christlich geprägtes Land. Viele Menschen besuchten die Gottesdienste der Landeskirchen, um das Seelenheil zu erlangen – leider hat sich das verändert. Viele große Gotteshäuser sind, bis auf wenige Gläubige, verlassen.

William Booth, ein britischer Prediger im Jahr 1829-1912, sagte: Ich bin der Überzeugung, dass die größten Gefahren, die dem kommenden Jahrhundert bevorstehen, folgende sind: eine Religion ohne den Heiligen Geist, eine Christenheit ohne Christus, eine Vergebung ohne Buße, eine Erlösung ohne Wiedergeburt, eine Politik ohne Gott und ein Himmel ohne Hölle.

Paulus schrieb in seinem Brief an Timotheus: „Das aber sollst du wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten eintreten werden“ (2.Tim 3,1). Paulus warnte davor, dass in späteren Zeiten etliche vom Glauben abfallen würden. In dieser Zeit, unter diesen sich ändernden Umständen, leben wir. Häufig offenbart der Heilige Geist, dass schwierige Zeiten der Prüfung und Läuterung auf Gottes Volk zukommen werden, und so schnell wie zu Daniels Lebenszeit können sich auch die Umstände um uns herum verändern.

 

Sehnsucht nach Reinheit

„Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und auch in Ewigkeit!“ (Hebr 13,8). Seine Gebote und Heiligkeit haben sich nicht verändert – mit diesem Wissen diente Daniel Gott. Er verstand, dass ihn Sünde von Gott trennen würde und deshalb war er bereit, mutig und entschlossen Gottes Gebote zu befolgen. Dafür schenkte Gott ihm Gnade und Barmherzigkeit. Schon zu Beginn seiner Zeit in Babylon nahm Daniel sich fest vor, sich nicht zu verunreinigen.

Im Jakobusbrief 1,17 lesen wir, dass bei Gott keine Veränderung ist, noch ein Schatten des Wandels. Unabhängig davon, in welche Richtung sich die Welt bewegt, dürfen wir uns ihr nicht anpassen. Unsere Aufgabe ist es, Gott mit dem Verständnis zu dienen, dass Er unveränderlich ist. Er bleibt Seinem Wort treu und wünscht, dass wir von Seinem Wort nicht abweichen. Das Bestreben, unser Herz vor Gott rein zu halten, sollte uns als Kinder Gottes zu jeder Zeit begleiten. Johannes schreibt: „Wir wissen, dass jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt; sondern wer aus Gott geboren ist, der bewahrt sich selbst, und der Böse tastet ihn nicht an“ (1.Joh 5,18). Habe Acht auf dich selbst! Nimm dir vor, dich nicht zu verunreinigen!

 

...Mit deinen Augen

Hiob schloss einen Bund mit seinen Augen (vgl. Hiob 31,1). „Das Auge ist die Leuchte des Leibes. Wenn nun dein Auge lauter ist, so ist auch dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster. So habe nun acht, dass das Licht in dir nicht Finsternis ist“ (Lk 11,34‑35). In der heutigen Zeit können wir durch die Möglichkeiten der Digitalisierung fast alle Reiche dieser Welt in einem Augenblick sehen. Die Gefahr, in Versuchungen zu fallen und die Augen zu beflecken, ist deshalb sehr groß. Männer Gottes, wie zum Beispiel David, verunreinigten sich und wurden durch die Sünde von Gott getrennt, weil sie in einem Moment nicht über ihre Augen wachten.

 

...Mit deiner Zunge

„Ich habe gesagt: Ich will auf meine Wege achten, dass ich nicht sündige mit meiner Zunge; Ich will meinen Mund im Zaum halten, solange der Gottlose vor mir ist“ (Ps 39,2). Sei eine Quelle, aus der nur süßes Wasser fließt, erbaue andere und sprich, was den Zuhörern Gnade bringt.

 

...Mit deinen Gedanken

„Sodass wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, und jeden Gedanken gefangen nehmen zum Gehorsam gegen Christus“ (2.Kor 10,5). Jeden Gedanken müssen wir gefangen nehmen und ihm nur dann Raum in uns geben, wenn er Christus wohlgefällig ist.

„Ich kann nicht verhindern, dass die bösen Gedanken wie Vögel über meinem Kopf fliegen, aber ich darf ihnen nicht erlauben, dort Nester zu bauen!“ (Zitat von Martin Luther). Philipper 4,8 gibt uns Anleitung, worüber wir nachdenken sollen.

 

...Mit deinen Gefühlen

Die Gefühle, die Christus bewegten, sollen auch uns bewegen (vgl. Phil 2,5 [russische Übersetzung]). In der Jugendzeit erwachen neue Gefühle in dir, du aber herrsche über sie. In 2.Samuel 13,1-22 können wir über Amnon lesen, der seinen Gefühlen freien Lauf gab und sich versündigte. Er liebte seine Schwester Tamar so sehr, dass es ihm zunächst unmöglich erschien, ihr auch nur das Geringste anzutun. Nachdem er sich jedoch an ihr versündigt hatte, wurde der Hass ihr gegenüber noch größer als die Liebe zuvor. Gottes Liebe ist immer rein, anständig und freut sich an der Wahrheit. Sie handelt nicht voreilig, sondern erträgt alles mit Geduld. In der Bibel können wir von Jakob lesen, wie er sieben Jahre lang auf Rahel wartete und seinem Onkel Laban diente, bis er sie zur Frau bekam. Nicht nur das Gefühl der Verliebtheit kann in uns entstehen, sondern auch andere Gefühle, die wir beherrschen müssen.

 

Gottesfürchtige Freunde

„So fliehe nun die jugendlichen Lüste, jage aber der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden nach zusammen mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen!“ (2.Tim 2,22). Daniel hatte keine Freunde aus dem babylonischen Volk, sondern Gleichgesinnte an seiner Seite. Freunde, die entschlossen und bereit waren, Gott völlig zu dienen und mit ihm im Gebet zu stehen.

 

Oft ist zu sehen, wie Menschen aufgrund von falschen Freunden vom Glauben abfallen und sich negativ verändern. „Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten“ (1.Kor 15,33). „Freunde dich nicht mit einem Zornmütigen an und geh nicht um mit einem Hitzkopf“ (Spr 22,24). Wir haben die freie Wahl, mit wem wir uns anfreunden. Jakobus schreibt in seinem Brief, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott ist (vgl. Jak 4,4). David hatte einen gottesfürchtigen Freund. Jonathan stärkte ihn in Gott und war bereit, sein Leben für ihn zu geben. Wir brauchen Freunde, die uns im Glauben stärken, gottesfürchtig sind und in Zeiten der Not bereit sind, für uns zu beten. „Treu gemeint sind die Schläge des Freundes, aber reichlich sind die Küsse des Hassers“ (Spr 27,6). Wir brauchen Menschen an unserer Seite, die uns mit Aufrichtigkeit und in Einfalt des Herzens aufgrund der Wahrheit ermahnen.

 

Ein Mann des Verlangens

„Und er fiel dreimal am Tag auf die Knie nieder und betete und dankte vor seinem Gott, ganz wie er es zuvor immer getan hatte“ (Dan 6,11). Daniels Freude lag nicht darin, ein hoher Minister am Hofe des Königs zu sein. Sein Durst und ganzes Verlangen waren täglich auf Gott ausgerichtet. Selbst im hohen Alter genügte ihm nicht, was er bereits mit Gott erlebt hatte. Er wandte sich weiterhin mit Demut an Gott, bekannte seine Sünden und suchte ihn beständig im Gebet, begleitet von Flehen und Fasten. „Ja, ihr werdet mich suchen und finden, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir verlangen werdet“ (Jer 29,13). „Ein eifersüchtiges Verlangen hat der Geist, der in uns wohnt“ (Jak 4,5).

Jeder, der mit dem Heiligen Geist getauft ist, hat es sicher schon erlebt, wie man von Ihm zum Gebet gedrängt wird. Im Nachhinein merken wir, dass die Gegenwart Gottes da war und unser Innerstes erbaut und gestärkt wurde. Der Heilige Geist ist eine Quelle der Gnade in uns. Jesus sagte: „Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke“ (Joh 7,37). Gott gibt den Geist nicht nach Maß, unsere Seele soll immer nach Gott und diesem lebendigen Wasser dürsten. Was wir in Gott erleben, ist wunderbar und herrlich; es gibt nichts Größeres, als in Gemeinschaft mit Ihm zu sein. Als Petrus, Johannes und Jakobus auf dem Berg der Verklärung waren und die Herrlichkeit Gottes erlebten, sagten sie: „Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind! So lass uns drei Hütten bauen, dir eine und Mose eine und Elia eine!“ (Mk 9,5).

Ein Mensch, der geschmeckt hat, wie  freundlich der Herr ist, versteht, dass es nichts Besseres als die Gemeinschaft mit Ihm gibt.

 

Er bleibt Seinem Wort treu und wünscht, dass wir von Seinem Wort nicht abweichen.

 

Erfüllt mit Verstand und Weisheit

„Wer Gott liebt, dem ist gegeben Erkenntnis von Gott“ (1.Kor 8,3 [russische Übersetzung]). Es ist deutlich zu sehen, dass in Daniel ein hoher Geist (Geist der Götter) wohnte. Wo menschliche Weisheit und auch okkulte Mächte an ihre Grenzen stießen, öffnete Gott Daniel, was tief und verborgen war. Man kann davon ausgehen, dass Daniel in seiner Kindheit unter seinem Volk vieles von Gott erfahren und gelernt hatte. Durch die Liebe zu Gott offenbarte der Herr sich ihm mehr und mehr, dadurch kannte er seinen Gott nicht nur vom Hörensagen, sondern er erlebte Ihn.

 

„Mein Volk geht zugrunde aus Mangel an Erkenntnis“ (Hos 4,6). Immer wieder ist zu sehen, dass Menschen Gott persönlich nicht erkennen und erleben. Sie sind zwar in der Gemeinde, haben ein großes Wissen über Gott, aber sind Ihm persönlich noch nie begegnet. Während eines Jugendgottesdienstes fragte ein Jugendleiter einen Jugendlichen, wann er sich bekehrt und sein Leben Jesus übergeben habe. Seine Antwort war, dass er ja schon von Kindheit an gläubig sei. Selbst wenn du von Kindheit an in der Gemeinde bist und vieles gelernt hast, ist es wichtig, Gott persönlich zu erleben. Der Prophet Samuel lebte schon als kleines Kind im Tempel Gottes. Doch es kam in seinem Leben der Moment, wo der Herr sich ihm persönlich offenbarte. Er lernte die Stimme Gottes kennen. „Wer meine Gebote festhält und sie befolgt, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren“ (Joh 14,21). Wenn wir den Herrn von ganzem Herzen lieben, mit ganzer Seele und mit aller Kraft, wird Er sich uns mehr und mehr offenbaren. Er wird uns durch Seinen Geist Verständnis und Weisheit in Situationen geben, in denen wir auf uns allein gestellt sind und keinen Ausweg sehen.

 

Dem Demütigen gibt Gott Gnade

Daniel standen viele schwierige Aufgaben bevor, doch sein Vertrauen und seine Kraft fand er allein in Gott. Er baute nicht auf sich selbst, vielmehr verstand er, dass er ohne den Herrn nichts tun konnte. Daniels Herz war darauf ausgerichtet, sich vor seinem Gott zu demütigen. Als Gott ihm die erbetene Antwort des Traumes vom König Nebukadnezar und die dazugehörige Auslegung offenbarte, gab er seinem Herrn die Ehre. „Dir dem Gott meiner Väter, sage ich Lob und Dank, dass du mir Weisheit und Kraft verliehen und mich jetzt wissen lassen hast, was wir von dir erbeten haben; denn die Sache des Königs hast du uns wissen lassen!“ (Dan 2,23).

 

Vor dem König machte er deutlich, dass er nicht im Stande war, den Traum samt der Deutung zu erzählen, sondern dass es einen Gott im Himmel gibt, der Geheimnisse offenbart; erst dann ließ er den König Nebukadnezar wissen, was am Ende der Tage geschehen sollte (vgl. Dan 2,24-28). Als der König Belsazar ihm eine Belohnung für die Deutung der Handschrift an der Wand versprach, antwortete Daniel: „Deine Gaben mögen dir verbleiben, und gib deine Geschenke einem anderen!“ (Dan 5,17). Er wirkte mit den Gaben, die Gott ihm gegeben hatte nicht zu seiner Ehre, sondern er verherrlichte den Namen Gottes. Dadurch konnte der Herr ihn noch mehr gebrauchen. Wenn wir Gnade von Gott bekommen wollen, müssen wir uns demütigen. Der Ehre geht die Demut voraus. Der Lohn der Demut ist Ehre und ein langes Leben (vgl. Spr 22,4). Wenn der Mensch sich auf seine Kraft und seinen Verstand verlässt, wird ein gewaltiger Einsturz erfolgen. Wenn er aber mit einem zerbrochenen Geist auf Gott vertraut, wird er von Ihm angesehen. Das Leben König Nebukadnezars macht klar, wie einfach Gott einen Menschen demütigen kann. Nebukadnezar musste diese Demütigung erleben und sagte: „Wer aber hochmütig wandelt, den kann er demütigen!“ (Dan 4,34).

Immer wieder versuchen Gedanken des Stolzes sich in unser Herz einzuschleichen, ähnlich wie es bei den Jüngern war. „Es schlich sich aber der Gedanke bei ihnen ein, wer wohl der Größte unter ihnen sei“ (Lk 9,46). Jesus sagte den Jüngern: „Wer der Geringste ist unter euch allen, der wird groß sein!“ (Lk 9,48). „Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wacht!“ (Mk 13,37).

 

Liebe zu seinem Volk

Obwohl das Volk Gottes von Gott abgewichen war, beschuldigte und verachtete Daniel es nicht, sondern er sah sich mitschuldig. Sein Gebet zu Gott war: „Wir haben gesündigt und haben Unrecht getan und gesetzlos gehandelt; wir haben uns aufgelehnt und sind von deinen Geboten und deinen Rechtsordnungen abgewichen“ (Dan 9,5). Mit Flehen und Fasten stellte er sich in den Riss für sein Volk. Sein Verlangen war, dass Gott Seinen Zorn und Grimm und das Gespött der Feinde von seiner heiligen Stadt Jerusalem abwendet (vgl. Dan 9,16). Die geweihte Stätte, der Platz des Tempels, wo das Volk Gottes für den heiligen Dienst zusammenkam, war für Daniel kein fremder oder unwichtiger Ort. Er betete zu Gott, er möge Sein Angesicht über ihr leuchten lassen (vgl. Dan 9,17). Sein großer Wunsch, die verwüstete Stadt Jerusalem wieder aufgebaut zu sehen, trug er tief in seinem Herzen.

 

Leider lässt sich heute beobachten, wie die eigenen Versammlungen verlassen und die Gemeinschaft der Heiligen nicht geschätzt und oftmals sogar verachtet wird. Zunehmend mehr lassen sich „Sonntagschristen“ in der Gemeinde finden. Wir leben in einer angenehmen Zeit. Gott schenkt uns die Möglichkeit, uns in den Gottesdiensten mit den Glaubensgeschwistern zu stärken. Die erste Gemeinde blieb beständig in der Lehre der Apostel, in der Gemeinschaft, im Brotbrechen und im Gebet. Gläubige waren beisammen und hatten alle Dinge gemeinsam; jeden Tag waren sie beständig und einmütig im Tempel (vgl. Apg 2,42-47). Es ist wichtig zu verstehen, dass die Gemeinde der Leib Christi ist. Wenn ich Jesus liebe, dann liebe ich die Gemeinde, weil sie Christi Leib ist. Wenn ich die Gemeinde verachte, verachte ich Jesus. Lasst uns die erste Liebe, die Gott uns gegeben hat, nicht verlassen, sondern einander schätzen und mit der Liebe Gottes lieben. „Wenn wir einander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen geworden“ (1.Joh 4,12).

 

Daniels Treue in der Löwengrube. Bildquelle: AdobeStock @ 810206349 fotoyou

 

Treue gegenüber Gott und Menschen

„Da suchten die Minister und Satrapen eine Anklage gegen Daniel zu finden im Hinblick auf die Regierungsgeschäfte; aber sie konnten keine Schuld oder irgendetwas Nachteiliges finden, weil er treu war und keine Nachlässigkeit noch irgendein Vergehen bei ihm gefunden werden konnte. Da sprachen jene Männer: Wir werden gegen diesen Daniel kein Anklagegrund finden, es sei denn im Gesetz seines Gottes!“ (Dan 6,5).

 

Die Treue gegenüber Gott und Menschen war in Daniels Herz. Egal, welche Aufgaben ihm anvertraut wurden, er tat alles, als sei es für den Herrn. Sein Gewissen hielt er gegenüber Gott und den Menschen rein. Ein Ja war bei ihm ein Ja – ein Nein ein Nein; er war unerschütterlich entschlossen, dem Herrn die Treue zu bewahren. Kein Gesetz des Königs konnte ihn dazu bringen, das Gesetz seines Gottes zu übertreten. Sogar sein Leben war er bereit dafür hinzugeben. Bis zu seinem Lebensende diente er dem Herrn in Treue. Gott selbst gibt ihm die Zusage: „Du aber geh hin, bis das Ende kommt! Du darfst nun ruhen und wirst einst auferstehen zu deinem Erbteil am Ende der Tage!“ (Dan 12,13).

 

„Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht“ (Lk 16,10). Leider sind manche Mitglieder der Gemeinde mit den ihnen anvertrauten Diensten oder Verantwortungsbereichen unzufrieden. Sie sehen sich selbst eher zu etwas Größerem, wie zum Beispiel zum Diener oder Leitenden, berufen. Manch einer sagt sich sogar von der einen und anderen Aufgabe ab, weil sie ihm zu gering erscheint. Jesus sucht nach Menschen, die bereit sind, mit dem zu dienen, was Er ihnen gibt. Jeder hat seine Talente bekommen und der Herr will, dass wir in diesem Wenigen treu sind. Jesus sprach von sich: „Ein Vorbild habe ich euch gegeben“ (vgl. Joh 13,15). Er diente den Jüngern nicht nur mit Worten und Wundern, sondern Er bereitete beispielsweise auch das Frühstück zu oder wusch den Jüngern die Füße. Wenn Gott unsere Treue im Geringen sehen wird, wird Er uns mehr und mehr von Seinem Werk anvertrauen. „Denn wer hat, dem wird gegeben werden, und er wird Überfluss haben; wer aber nicht hat, von dem wird auch das genommen werden, was er hat“ (Mt 13,12).

 

Gute Gewohnheiten

Schon in jungen Jahren machte es Daniel sich zur Gewohnheit, seinen Gott dreimal am Tag anzubeten. Auch das Fasten war ihm nicht fremd. Es gab sicherlich andere Möglichkeiten, sich der Situation entsprechend anzupassen, um so der drohenden Gefahr und der Konfrontation in der babylonischen Gefangenschaft aus dem Weg zu gehen. Doch was Daniel in jungen Jahren von seinen Vätern gelernt hatte, behielt er unerschütterlich bei.

 

Welche Gewohnheiten haben wir, wenn wir morgens den Tag beginnen? Greifen wir zuerst zu unserem Smartphone, um nach den neusten Nachrichten und Geschehnissen zu schauen oder gehen wir ins Gebet und schauen in Gottes Wort hinein? Unser Tagesablauf ist davon abhängig, wie wir ihn beginnen. Um geistlich am Leben zu bleiben, ist es wichtig, feste Gewohnheiten, die unseren inneren Menschen stärken und täglich erneuern, zu haben. Wie unser Körper Tag für Tag Nahrung und Pflege braucht, so benötigt dies auch unser innerer Mensch. „Gewöhne den Knaben an den Weg, den er gehen soll, so wird er nicht davon weichen, wenn er alt wird!“ (Spr 22,6).

 

Handlungen, die wir immer wieder tun, werden mit der Zeit zu Gewohnheiten. Anfangs ist es vielleicht etwas schwierig, geistliche Dinge in den Alltag einzubauen, wie zum Beispiel einmal in der Woche zu fasten oder eine bestimmte Anzahl an Kapiteln in der Bibel zu lesen. Doch mit der Zeit können wir nicht anders, als so zu handeln. Jesus war es gewohnt, zum Gebet in die Synagoge und auf den Ölberg zu gehen. Diese Gewohnheiten erneuerten und stärkten Ihn.

 

Gottesdienst ohne Unterlass

Als Daniel in der Löwengrube in einer schwierigen Lage war, kam der König Darius zu ihm und sprach: „Daniel, du Knecht des lebendigen Gottes, hat dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, dich von den Löwen retten können?“ (Dan 6,21).

Es war für Daniels Mitmenschen ganz klar ersichtlich, dass er Gott ohne Unterlass diente. Er legte seinen Dienst nicht zur Seite und nahm ihn später wieder auf. In allen Bereichen sah man ihn mit voller Hingabe dienen, sei es als hoher Minister in der Gesellschaft oder als einsamer Daniel in seinem Kämmerlein. Daniel betete im Kämmerlein, er verstellte sich nicht. Was er mit Gott auf den Knien erlebte, war nach außen zu sehen.

 

Leider dienen manche Menschen Gott nur zum Schein in der Öffentlichkeit vor den Mitmenschen, aber im Kämmerlein im Verborgenen sind viele schändliche Heimlichkeiten. Ähnlich war es bei den Schriftgelehrten; sie taten viele Dienste, um von den Menschen bemerkt und geehrt zu werden, jedoch war ihr Innerstes erfüllt mit aller Unreinheit (vgl. Mt 23). Wir können Gott mit sichtbaren Diensten dienen, wie etwa durch Predigten oder das Spielen im Orchester. Diese Taten sind gut und wohlgefällig vor Gott. Doch Jesus sprach auch über jene Dienste, die im Verborgenen geschehen: das Geben von Almosen, das Beten und das Fasten. Unser Gottesdienst soll ohne Unterlass sein! Paulus ermahnte die Gemeinde der Römer: „Dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst!“ (Röm 12,1).

 

Diene Gott von ganzem Herzen! Nur was wir im Verborgenen sind, wird auch in unserem öffentlichen Dienst ersichtlich.

Mit Jesus werden die Berufenen, Auserwählten und Treuen im Reich Gottes sein. Möge Gott uns helfen, im Wandel der Zeit Daniels Treue nachzuahmen, um getreu bis in den Tod zu sein.

Gottes Segen, liebe Jugend!

 

David Ganske, Gemeinde Seckach