Im Dienst der Geheimdruckerei „Christianin“
Jakob Görzen | Samenkorn | 352 Seiten | 9,80€
„Was würde ich tun, wenn ich unter solchen Umständen leben würde? Könnte ich ebenso viel Entschlossenheit, Mut und Gottvertrauen aufbringen, wenn die gesellschaftspolitische Situation es plötzlich erfordern würde? Oder würde ich mich wegducken, hätte zu viele Bedenken, zu viele Zweifel, zu viel Furcht?“ Solche und ähnliche Gedanken gingen mir durch den Kopf, als ich damit begann, dieses Buch zu lesen. Und diese Gedanken wirken nach, denn die Lebensgeschichte des Jakob Görzen bringt einen unbedingt zum Nachdenken.
In einer Zeit, in der das Land und das gesamte gesellschaftliche Leben zutiefst atheistisch geprägt und der Staatsapparat bis zum Äußersten entschlossen ist, den christlichen Glauben zu bekämpfen, trifft ein junger Christ eine Entscheidung. Er will Gott und seinen Glaubensgeschwistern im Land dienen. Deshalb baut er mit Gleichgesinnten ein Untergrundnetzwerk für den Druck und die Verbreitung von Bibeln und geistlicher Literatur auf. Dafür muss er dem Herrn alles, was er besitzt, bedingungslos zur Verfügung stellen: Sein Auto, sein Haus, seine Kräfte, seine Zeit, seine Sicherheit, seine Familie, sein Leben.
Wer sich auf die Lektüre dieser besonderen Autobiografie einlässt, wird vieles lernen. Über die Vergangenheit, die Zeit unserer Eltern und Großeltern. Wie sie lebten, wie sie Gott dienten und was es damals bedeutete, bedingungslos zum Glauben zu stehen. Und über die Gegenwart und einen selbst. Denn der starke Kontrast von damals zu heute weist überdeutlich auf die vielen unglaublichen Möglichkeiten und Chancen hin,
die wir heute haben.
Konstantin Vetter, Gemeinde Bremen-Mahndorf