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„Und nach diesem will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen;
eure Ältesten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, auch will ich zur selben Zeit über Knechte
und Mägde meinen Geist ausgießen“ (Joel 3,1-2).
Gottes Verheißung hat eine Voraussetzung!
Bereits durch den Propheten Joel kündigt der Herr Seinem Volk an: „Und nach diesem [oder danach] will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch.“ Am Ende Seines Dienstes bereitete Jesus Seine Jünger auf diese Zeit danach vor. Sie hatten sich an die Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus gewöhnt. Von morgens bis abends waren sie mit dem Herrn zusammen. In Johannes 14 spricht Jesus mit Seinen Jüngern über sein Weggehen und Wiederkommen. Er verspricht ihnen, nach Seinem Weggehen für sie zu sorgen und sie nicht als Waisen zurückzulassen (vgl. Joh 14, 18).
Doch diese Verheißung ist mit einer Voraussetzung verknüpft: „Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote! Und ich will“, sagt Jesus, „den Vater bitten, und Er wird euch einen anderen Beistand geben, dass Er bei euch bleibt in Ewigkeit“ (vgl. Joh 14,15-16). Damit ist der Tröster, der Heilige Geist, gemeint, der nur kommen konnte, weil Jesus ging (vgl. Joh 16,7). Jesus bereitete die Jünger auf den Tag vor, an dem Er gen Himmel fahren würde. In Apostelgeschichte 1 versammelt Er sie zu einem letzten Gespräch. Er trägt ihnen auf, was sie tun sollen: „Weichet nicht von Jerusalem! Wartet auf die Verheißung des Vaters!“ (vgl. Apg 1,4).
Heute sind wir diejenigen, die den Tröster brauchen. Die Verheißung Jesu gilt auch heute. Die Voraussetzungen aber auch! Jesus lieben, Seine Gebote halten, dort zu sein, wo Jesus uns sehen will, stets beieinander, einmütig mit Beten und Flehen wartend auf den Tag, an dem wir die Taufe mit dem Heiligen Geist erleben.
Es war damals sichtbar und es muss auch heute sichtbar sein!
Von den Umstehenden gab es verschiedene Reaktionen auf das, was mit den Jüngern am Pfingsttag geschah. Die Leute waren bestürzt, entsetzt, verwundert und manche – so wie auch heute – spottend (vgl. Apg 2,13). Das Wichtigste ist aber nicht, wie die Zuschauer reagierten, sondern wie der reagiert, der die Gegenwart Gottes erlebt! Sie wurden voll des Heiligen Geistes! Sie „fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist es ihnen auszusprechen gab“ (Apg 2,4). Petrus steht auf und verkündigt voller Freude die Erfüllung der Verheißung aus Joel 3 (vgl. Apg 2,14-36). „Und wir sind Zeugen all dessen“, sagt Petrus im Hause des Kornelius (vgl. Apg 10, 39). Preis dem Herrn! Heute noch sind wir Zeugen, dass der Vater im Himmel immer noch, wie in der Apostelgeschichte, Seine Kinder mit dem Heiligen Geist tauft.
Heute wird über den Heiligen Geist viel diskutiert und debattiert. Wir leben in einer Zeit, in der die Bequemlichkeit einen hohen Stellenwert hat. Wir wollen alles so schnell und so leicht wie möglich haben. Warten, beten, flehen – muss das heute immer noch sein, um geistgetauft zu werden? Muss ich eine Zungensprache bekommen, wenn ich geistgetauft bin? Ja! Warum? Weil die Pfingstler das sagen? Nein! Weil die Bibel das sagt!
Paulus besucht die Gemeinde in Ephesus und stellt ihnen eine Frage: „Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet?“ (Apg 19,2). Sie wussten gar nicht, um was es ging. Wenn man den Heiligen Geist automatisch bei der Bekehrung empfangen würde, wäre die Frage des Apostel Paulus sinnlos.
Ein guter Tröster kann deinen Zustand der Traurigkeit in Freude verwandeln.
Wie bekommt man den Heiligen Geist?
„So schlecht ihr auch seid“, sagte Jesus, „wisst ihr doch, was gute Gaben für eure Kinder sind, und gebt sie ihnen auch. Wie viel eher wird dann der Vater aus dem Himmel denen den Heiligen Geist geben, die Ihn bitten“ (vgl. Lk 11,13). Es ist ein Verlangen nach dem Heiligen Geist im Herzen wichtig! Petrus predigte das Wort Gottes im Hause des Kornelius und Gott taufte die Zuhörer während der Predigt mit dem Heiligen Geist: Sie bekamen die Zungensprache (vgl. Apg 10,44-47). Auch Paulus betete und legte die Hände auf die gläubigen Geschwister in Ephesus: Sie wurden geistgetauft und bekamen die Zungensprache (vgl. Apg 19,6).
Der Herr handelt auch heute nach Seinem Wort. Er gibt denen den Heiligen Geist, die Ihn bitten! Wir sollten dafür unser Leben überprüfen und in Ordnung bringen, Jesus lieben und Seine Gebote halten. Außerdem kann man die Gebetsstunden besuchen, in welchen intensiv um die Taufe in dem Heiligen Geist gebetet wird.
Warum ist es so wichtig, geistgetauft zu sein?
„Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde!“ (Apg 1,8).
Gott befähigt uns durch den Heiligen Geist, Seine Zeugen zu sein.
Jesus betet zu Seinem Vater und sagt: „Gleichwie du mich in die Welt gesandt hast, so sende auch ich sie in die Welt“ (Joh 17,18). Es wäre kein Problem, wenn die Welt auf uns als Zeugen mit Freude warten würde. Sie tut es aber nicht. Jesus sagt: „Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hasst sie; denn sie sind nicht von der Welt, gleichwie auch ich nicht von der Welt bin“ (Joh 17,14).
Das hat sich bis heute nicht geändert. Wenn die Last, die wir zu tragen haben, für uns zu schwer ist, gibt es für Gott zwei Möglichkeiten, dass wir nicht daran zerbrechen. Er kann uns die Last leichter machen oder Er gibt uns mehr Kraft. In Apostelgeschichte 4 sehen wir dafür ein wunderbares Beispiel. Sie, der Hohe Rat der damaligen Führung in Israel, sehen die Freudigkeit des Petrus und Johannes und wundern sich, denn sie waren sich sicher, dass es ungelehrte Leute und Laien waren, kannten sie auch wohl, da sie mit Jesu gewesen waren.
Die Gemeinde wurde verfolgt und bedroht! Umso erstaunlicher ist, worum die Apostel beten: „Und jetzt, Herr, sieh ihre Drohungen an und verleihe deinen Knechten, dein Wort mit aller Freimütigkeit zu reden, indem du deine Hand ausstreckst zur Heilung, und dass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus! Und als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren, und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimütigkeit“ (Apg 4,29).
Gott befähigt uns, durch die Gaben des Heiligen Geistes einen Dienst auszuführen.
In jedem Christen zeigen sich die Gaben des Geistes zum allgemeinen Nutzen (vgl. 1.Kor 12,7), sagt Paulus und spricht von Weisheit, Erkenntnis, Glauben, von der Gabe, gesund zu machen, Wunder zu wirken, weiszusagen, Geister zu unterscheiden und Sprachen auszulegen. Aber Paulus betont: „Dies alles aber wirkt ein und derselbe Geist, der jedem persönlich zuteilt, wie er will“ (1.Kor 12,11).
Der Heilige Geist als persönlicher Tröster
Der Heilige Geist hat für uns persönlich eine noch größere Bedeutung! Vier Mal erwähnt Johannes die Worte Jesu, dass der Heilige Geist für euch ein Tröster ist! Der Heilige Geist lehrt uns, erinnert uns an Gottes Wort und leitet uns in alle Wahrheit! (vgl. Joh 14-16).
Judas spricht von einer innerlichen Erbauung durch den Heiligen Geist (vgl. Judas 1,20). Es ist etwas, das wir beständig brauchen! Es war auch eine Erfahrung, die Paulus machte, als er zu den Römern schrieb: „Ebenso kommt aber auch der Geist unseren Schwachheiten zu Hilfe. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich‘s gebührt; aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern“ (Röm 8,26). Ein guter Tröster ist der, der deinen Zustand der Traurigkeit in Freude verwandeln kann.
Paulus spricht von Frieden und Freude in dem Heiligen Geist! Er spricht von einer besonderen Gemeinschaft mit Gott durch Gebet und Singen von Psalmen. Manche Christen wollen das Gebet im Geist in der Gemeinde unterbinden und berufen sich auf 1.Korinther 14,28: „Ist aber kein Ausleger da, so schweige er in der Gemeinde.“ Aber selbst in diesem Vers sagt Paulus nicht, dass man nur zu Hause im Geist beten soll. Paulus sagt hier, das Gebet ist zwischen dir und Gott. Er ermahnt die Gemeinde zu Korinth und sagt: „Bemüht euch um die prophetische Rede und wehrt nicht der Zungenrede“ (1.Kor 14,39/ LUT).
In jedem Christen zeigen sich die Gaben des Geistes zum allgemeinen Nutzen.
Wir werden verändert durch den Heiligen Geist
Der Heilige Geist verändert uns! Es ist eine Veränderung, die in unserem Leben sichtbar sein muss! Jesus sagt: „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen“ (Mt 7,16). Paulus spricht davon in Galater 5,22: „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.“ Wenn diese Frucht in uns nicht sichtbar ist, ist der Heilige Geist in uns betrübt! Deshalb ruft Paulus die Gemeinde zu Ephesus auf und sagt: „Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt worden seid für den Tag der Erlösung“ (Eph 4,30).
Gott möge uns als eine geistgetaufte Gemeinde helfen, an dem festzuhalten, was wir bekommen und erlebt haben!
Ovidiu Tiran
Gemeinde Pforzheim