Wie kann ich Überwinder werden?

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  • Um Überwinder zu werden, ist eine zielgerichtete und bedachte Vor- gehensweise wichtig. Auf ein Ziel muss man strategisch hinarbeiten. Bildquelle: AdobeStock_291229186 @ Blue-Planet-Studio

Wie kann ich Überwinder werden?

2022-03-02T14:27:13+01:002. März 2022|

Uns Christen ist in der Regel durchaus bewusst, was Gott von uns möchte. Und doch scheitern wir oft daran dieses Wissen auch praktisch umzusetzen. So manche Probleme in unserem geistlichen Leben müssen wir wirklich strategisch und bedacht angehen. Im Folgenden wollen wir einige Punkte betrachten, die uns dabei helfen können, Überwinder zu werden.

 

Überwinden aus Liebe zu Jesus

Viele Christen kämpfen viele Jahre oder gar Jahrzehnte mit den gleichen „Lieblingssünden“ – schlechten Angewohnheiten, welche sie nicht ablegen können. Sie schaffen es nicht, sich gute Gewohnheiten anzueignen. Die Bibel ruft uns dazu auf, Überwinder zu sein. Das impliziert, dass der Mensch die Initiative ergreifen muss, um durch Aufwendung von Kraft und durch Verzicht geistliche Hürden zu nehmen. Wenn wir auf dieser sündigen Erde unseren Weg unsträflich gehen möchten, gilt es manche Herausforderungen zu überwinden. Zudem sind wir an einen vergänglichen Leib gebunden, den wir immer wieder bezwingen müssen. In Johannes 14 Vers 15 sagt Jesus selbst: „Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote!

Unser Umgang mit den Geboten Gottes ist ein wichtiger Indikator dafür, wie es um unsere Liebe zu unserem Retter, Jesus Christus, tatsächlich steht. Das gleiche gilt auch für unseren Umgang mit Sünde, Vergnügen und unserer Freizeitgestaltung. Wenn wir also behaupten, Jesus zu lieben, aber Seine Gebote nicht treu befolgen, so belügen wir uns selbst. Das kann mit einer Ehe verglichen werden, in welcher ein Partner dem anderen zwar sagt, dass er ihn liebt, aber im praktischen Verhalten bestätigt es sich nicht.

Wir lieben einander, wenn wir die Belange des anderen als wichtig erachten, unabhängig von ihrem Inhalt. Liebe zeichnet sich also nicht nur durch eine emotionale Bindung oder eine Abhängigkeit aus, sondern sie muss vor allem durch praktisches Handeln unter Beweis gestellt werden. Wir lieben Jesus, wenn wir Seine Gebote halten und sie in unserem Leben einen maßgebenden Stellenwert besitzen. Unser ganzes Leben sollte danach ausgerichtet sein, den Willen des Herrn zu tun.

 

Je größer der Glaube, umso stärker der Überwinder

Die Größe unseres Glaubens spielt bei der Überwindung eine entscheidende Rolle. Und gerade hier verstehen wir oft nicht, was eigentlich genau gemeint ist, wenn wir im ersten Johannesbrief lesen: „Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat“ (1.Joh 5,4).

Als praktisches Beispiel können wir eine Situation aus dem Leben des David Wilkerson betrachten, die er in seinem Buch „Das Kreuz und die Messerhelden“ beschreibt. Wilkerson verbrachte demnach eine Zeit lang jeden Abend mindestens zwei Stunden mit Fernsehen. Es war eine bequeme Beschäftigung, die keiner Anstrengung bedurfte.

Doch eines Tages dachte er darüber nach, was wohl geschehen würde, wenn er diese Zeit stattdessen im Gebet zubringen würde. Gott führte ihn dahin, dieses Vorhaben wirklich umzusetzen, formte ihn und gebrauchte ihn auf wunderbare Weise in Seinem Reich. Wenn man nun untersucht, was Wilkerson dazu bewegt hat, eine fleischliche Gewohnheit durch eine geistliche zu ersetzen, so kommen wir auf seinen Glauben zurück. Das Maß unseres Glaubens hat einen gewaltigen Einfluss auf unser Verhalten.

Wenn wir an Gottes Wirken, Seine Kraft und Seine Verheißungen in unserem persönlichen Leben wirklich glauben, ohne zu zweifeln, so kann Gott auch ganz anders in uns wirken. Häufig limitieren wir Gottes Wirken an uns durch einen schwachen Glauben. Als Jesus in Seiner Heimatstadt Nazareth in der Synagoge lehrte, zweifelten die Einwohner an Ihm. Das Ergebnis war, dass Jesus dort aufgrund ihres Unglaubens nicht viele Wunder tat. Wir müssen glauben, dass Jesus die Macht hat, unser Leben vollkommen umzukrempeln. Jesus kann dich heute befreien von hartnäckigen Sünden, schlechten Angewohnheiten, Charakterschwächen und vielem mehr, vorausgesetzt dein Glaube erlaubt es.

 

Die Macht der Gewohnheit

Im Epheserbrief werden wir Christen dazu aufgefordert, den alten Menschen abzulegen, um in Christus eine neue Schöpfung zu werden. Insbesondere dann, wenn das schlechte Verhalten sich in uns schon als Gewohnheit manifestiert hat, ist das Ablegen keine einfache Angelegenheit und es bedarf oft größerer Anstrengung und Ausdauer, diese Gewohnheiten zu brechen. Umso besser ist es, wenn wir es schaffen, gute Gewohnheiten in unseren Alltag einzuführen. So kann es auch uns, wie David Wilkerson gelingen, schlechte Gewohnheiten durch gute zu ersetzen.

Dabei lohnt es sich wirklich, sein Leben unter die Lupe zu nehmen und sich Ziele zu setzen, die man erreichen will. Zum Beispiel das Ziel, eine Gebetszeit zu einer festgelegten Zeit am Tag zu etablieren. Als Daniel in Babylon am Hofe des Königs Darius diente, hatte er die Gewohnheit, drei Mal am Tag allein in seinem Zimmer zu Gott zu beten. Und selbst, als die Bedrängnis kam und es ihm eigentlich verboten wurde zu beten, lies er nicht ab von seiner Gewohnheit.

Für die Eingewöhnung einer solchen guten Gewohnheit bieten sich Hilfsmittel an, wie zum Beispiel das Stellen eines Weckers oder das Anfertigen einer Liste von Gebetsanliegen. Anfangs fällt es uns oft noch schwer, längere Zeit allein im Gebet zu stehen, aber man gewöhnt sich und erfährt großen Segen durch die Überwindung. Auch sind wir aufgefordert, Jesus in unserem Charakter immer ähnlicher zu werden. Dabei zeigt uns Gott immer wieder über verschiedenste Wege wie Predigten oder Lieder, wo wir noch an uns arbeiten müssen.

 

Ein Beispiel der Überwindung: Einer Schwester fiel auf, dass in ihrem christlichen Umfeld leider viel über andere Menschen geredet und gelästert wurde. Sie stellte auch fest, dass sie sich an diesen Gesprächen häufig beteiligte. Da nahm sie sich vor, in Gesellschaft nicht mehr über andere Menschen zu sprechen. Immer wenn sie Gemeinschaft mit einer Gruppe hatte und dort begonnen wurde zu lästern, wies sie darauf hin, dass sie nicht über andere Menschen reden möchte. Das beeinflusste auch ihr Umfeld positiv und vielen wurde überhaupt erst bewusst, was sie in diesem Moment taten.

 

Aller Anfang ist schwer

Es gibt eine einfache biblische Gesetzmäßigkeit, auf die wir uns verlassen dürfen. In Jakobus steht geschrieben: „So unterwerft euch nun Gott! Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch; naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch“ (Jak 4,7-8). Oft stehen Christen vor einem Problem in ihrem geistlichen Leben und zweifeln daran, ob sie die Angelegenheit jemals in den Griff bekommen werden.

Aber jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt und Gott versichert uns, dass Er uns schon bei unserem ersten Schritt entgegenkommen wird. Genauso flieht der Versucher, wenn wir beginnen, ihm zu widerstehen. Allerdings beginnt in beiden Fällen die Veränderung durch uns. Auch wenn Gott uns im überaus großen Maße beisteht, so kann keine Veränderung in uns stattfinden, wenn wir es nicht wollen. Uns kann nur geholfen werden, wenn wir uns unserer Lage bewusst sind und wenn wir die Hilfe annehmen.

Im Vordergrund steht dabei die Aufforderung Gottes, dass wir uns unter Seine gnädige Hand demütigen sollen. Unsere sündige Natur hindert uns daran, aus eigener Kraft dem Teufel zu widerstehen. Erst, wenn wir begriffen haben, dass wir im Kampf in völliger Abhängigkeit zu Gott stehen und ohne Ihn nicht siegen können, rüstet Gott uns aus, den Kampf siegreich zu bestreiten.

 

Es gibt viele Methoden, die uns dabei helfen können, Überwinder zu werden. Aber jede Methode und jede Anstrengung hat nur dann Erfolg, wenn Jesus im Zentrum unserer Bemühungen steht. Uns muss bewusst sein, dass der Sieg über Hölle, Tod und Teufel bereits errungen ist. In 1. Korinther Kapitel 15 Vers 57 lesen wir: „Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!“ Im Kampf gegen Sünde und schlechte Gewohnheiten hilft es, wenn wir uns sagen, dass Jesus bereits gesiegt hat. Er hat uns von der Knechtschaft der Sünde befreit und wir müssen nicht mehr sündigen, sondern wir können mit Seinem Sieg vorangehen. Viele Menschen sind unterbewusst der Meinung, dass das Himmelreich keine eigene Anstrengung kosten darf. Und auch in christliche Kreise schleicht sich dieses Denken ein. Aber insbesondere bei der Überwindung der Welt ist deine Initiative gefragt. Du musst glauben, dass Jesus dir den Sieg geben kann und will. Du musst mit ganzem Herzen, mit deinem Verstand und mit all deiner Kraft bestrebt sein, das himmlische Ziel zu erreichen.

 

Simon Döring
Gemeinde Ilsede