Heute ist die letzte Zeit! – Was nun?

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  • Mitten in unsere Zeit spricht Gott: „Ich bin derjenige, der das Weltgeschehen in der Hand hält!“. Bildquelle: AdobeStock_88122190 @ christianchan

Heute ist die letzte Zeit! – Was nun?

2021-03-19T10:44:30+01:005. März 2021|

Könnte Christus buchstäblich morgen wiederkommen? Muss noch etwas geschehen, bevor er kommt? Worauf sollen wir uns in der letzten Zeit konzentrieren? Leben wir eigentlich schon in der letzten Zeit? Welche Gefahren lauern in ihr? Womit endet die letzte Zeit?

Diese und ähnliche Fragen beschäftigen viele Christen. Nicht zu Unrecht. In den letzten 25 Jahren konnten wir die enorme Entwicklung der digitalen Vernetzung, der Technik und der Wissenschaft förmlich miterleben. Die Errungenschaften des Menschen lassen ihn glauben, er könne mit der Fähigkeit, etwas zu „schaffen“, Gott immer ähnlicher zu werden. Durch die Digitalisierung erhofft man sich, viele Probleme lösen zu können.

 

Die Corona-Krise malt uns klar vor Augen, wie sich Abläufe und Dinge, die so fest und sicher schienen, so schnell verändern können. Kinder Gottes warten eben in dieser Zeit auf die Erfüllung desWortes Gottes. Wir müssen zugeben, dass es uns nicht kalt lässt, wenn wir über diese Dinge nachdenken. Gerade die rasend schnelle Entwicklung versetzt viele Gläubige in Sorge oder sogar in Angst um die Zukunft. Mitten in diese Zeit spricht Gott, dass Er derjenige ist, der das Weltgeschehen in der Hand hält: „Denn seine Augen [wachen] über den Wegen des Menschen, und all seine Schritte sieht er“ (Hiob 34,21). „Sowohl über einer [ganzen] Nation als auch zugleich über dem Einzelnen [wacht er]“ (Hiob 34,29).

Es ist die Zeit, die Häupter zu erheben!

Wenn man über die „letzte Zeit“ spricht, stellen sich viele Gläubige ein schreckliches Bild vor: Gläubige erwarten eine Kette von gewaltigen Ereignissen in der Natur, Kriege, flächendeckende Verfolgung um Christi Willen und nicht zuletzt das Erstarken einer großen Persönlichkeit, die sich Gott gleich stellen wird: „Der sich widersetzt und sich überhebt über alles, was Gott heißt oder Gegenstand der Verehrung [ist], sodass er sich in den Tempel Gottes setzt und sich ausweist, dass er Gott sei“ (2.Thess 2,4).

Um einen nüchternen Blick zu bekommen, wenden wir uns mit diesen Fragen dem Wort Gottes zu. „Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. So seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet“(1.Petr 4,7/LUT).

 

1. Wann begann die letzte Zeit?

„Er [Jesus] ist zwar im Voraus vor Grundlegung der Welt erkannt, aber am Ende der Zeiten offenbart worden [Hervorhebung durch den Autor] um euretwillen, die ihr durch ihn an Gott glaubt, der ihn aus den Toten auferweckt und ihm Herrlichkeit gegeben hat, so dass euer Glaube und eure Hoffnung auf Gott [gerichtet ist]“ (1.Petr 1,20-21). Die „letzte Zeit“ gehört zur Heilsgeschichte der Menschheit und ist somit wichtiger Bestandteil im Plan Gottes.

 

Jesus ist am Ende der Zeiten erschienen. Mit dem Kommen des Herrn Jesus auf diese Welt ist die letzte Zeit angebrochen und dauert bis heute an. Der Apostel Johannes schreibt am Ende des 1. Jahrhunderts folgende Worte: Kinder, es ist die letzte Stunde! (1.Joh 2,18/SLT). Das Wort Stunde (griech. ὥρα [hōra]) kann hier auch mit Zeit übersetzt werden. Dieser Ausruf des Johannes zeigt uns deutlich, dass wir in der letzten Zeit leben.

Heute, ca. 2000 Jahrespäter, leben wir noch immer in derselben Periode des Heilsplanes Gottes. Vor unseren Augen erfüllen sich Prophetien über das Volk Israel, die das Ende der letzten Zeit und somit die Wiederkunft des Herrn ankündigen. Hier stellt sich nun die Frage: Worauf sollen wir jetzt noch warten? Welche Prophetien stehen noch aus, bis Christus wiederkommt?

 

2. Wo stehen wir heute in der „letzten Zeit“?

„Denn ich will nicht, Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt ist, damit ihr nicht euch selbst für klug haltet: Verstockung ist Israel zum Teil widerfahren, bis die Vollzahl der Nationen hineingekommen sein wird (Röm 11,25).

 

„Und sie [die Bewohner Jerusalems] werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt werden unter alle Nationen; und Jerusalem wird zertreten werden von den Nationen, bis die Zeiten [griech. καιρός [Kairos], bestimmte Zeit] der Nationen erfüllt sein werden (Lk 21,24).

 

In Lukas Kapitel 21 wird das Ende der Zerstreuung mit dem Ende der Zeiten für die Nationen unmissverständlich in Verbindung gebracht. Gott wendet sich wieder Seinem Volk Israel zu. Das Versprechen Gottes aus Hesekiel und Jesaja hat sich erfüllt: Israel feierte vor Kurzem das 70-jährige Bestehen. Ein Volk, das 2536 Jahre (586 v.Chr. – 1948 n.Chr.) ohne Anspruch auf ein eigenes Territorium in der Zerstreuung lebte, gründete 1948 wieder einen eigenen Staat – Israel.

„Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch aus allen Ländern sammeln und euch in euer Land bringen“ (Hes 36,24). „Und ihr werdet in dem Land wohnen, das ich euren Vätern gegeben habe, und ihr werdet mir zum Volk, und ich, ich werde euch zum Gott sein“ (Hes 36,28). „Und er wird den Nationen ein Feldzeichen aufrichten und die Vertriebenen Israels zusammenbringen, und die Verstreuten Judas wird er sammeln von den vier Enden der Erde“ (Jes 11,12).

 

Unmittelbar nach der Zuwendung zu Seinem Volk Israel verspricht Jesus folgende Ereignisse: „Und es werden Zeichen sein an Sonne und Mond und Sternen und auf der Erde Angst der Nationen in Ratlosigkeit bei brausendem und wogendem Meer [griech. σάλος [‚salos], Aufruhr], während die Menschen verschmachten vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen, denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden“ (Lk 21,25-26).

 

Jesu prophetisches Wort über das Ende der letzten Zeit spricht über die Angst und Ratlosigkeit der Nationen. Außerdem spricht Jesus darüber, dass sich die Menschen über Dinge fürchten werden, die über den ganzen Erdkreis kommen werden. Insbesondere das Jahr 2020 mit den Ereignissen rund um das Coronavirus hat uns gezeigt, wie schnell und unerwartet Angst und Ratlosigkeit auf dem „ganzen Erdkreis“ entstehen kann.

Jesus prophezeit vor Seiner Ankunft gewaltige Zeichen am Himmel, welche die Menschen in große Angst und Schrecken versetzen werden. „Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit“ (Lk 21,27/LUT). Alle Augen werden Christus sehen. „Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht“ (Lk 21,28/LUT).

Liest man alle Ereignisse (siehe auch Matthäus 24 und 25), die Jesus aufzählt, können wir sicher sagen, dass es nicht erst anfängt zu geschehen, sondern eine Vielzahl der Prophetien Jesu sich bereits erfüllt haben. Die Antwort auf die Frage, in welcher Phase der letzten Zeit wir heute stehen, ist diese: Es ist die Zeit, die Häupter zu erheben!

 

3. Wird die Wiederkunft gepredigt, um Angst zu schüren?

Wenn man alle Prophetien von dem Ende der letzten Zeit zusammennimmt, muss man feststellen, dass noch einige Dinge geschehen müssen. Warum müssen wir dennoch über die Wiederkunft predigen? Die Antwort ist einfach. Jesus sprach darüber als kommende Tatsache. Die Apostel schreiben in ihren Briefen an die Gemeinden des ersten Jahrhunderts über die Tatsache der Wiederkunft Jesu so detailliert, als ob sie diese noch erleben würden.

Der Charakter der Christen war immer dieser: Sie lebten in Erwartung auf die Wiederkunft Christi. Jesus lehrt uns zu beten: „Dein Reich komme“ (Mt 6,10/SLT). Die letzten Worte der Bibel sind Worte, die über die Wiederkunft sprechen: „Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. Amen; komm, Herr Jesus!“ (Offb 22,20).

 

Wer Angst davor hat, die Erfüllung des Wortes Gottes zu erleben, dem sagt Gott: „Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat es mit Strafe zu tun. Wer sich aber fürchtet, ist nicht vollendet in der Liebe“ (1.Joh 4,18/SLT). Angesichts der Tatsache, dass das Ende immer näher rückt, gilt das Wort Gottes aus 2. Petrus 3,11-12 (SLT): „Da nun dies alles aufgelöst wird, wie sehr solltet ihr euch auszeichnen durch heiligen Wandel und Gottesfurcht, indem ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und ihm entgegeneilt.“

Angst ist bekanntlich ein schlechter Ratgeber, die Furcht des HERRN aber der Beginn der Weisheit. Unabhängig davon, ob unsere Generation das Ende der letzten Zeit erleben wird oder nicht, sind wir gut beraten zu schaffen, dass wir selig werden mit Furcht und Zittern (vgl. Phil 2,12).

Eins ist sicher: Christus kommt bald. Wer sich vor Seinem Kommen fürchtet, hat jetzt noch die Zeit, sich gebührend auf Seine Wiederkunft vorzubereiten. Trotz der fürchterlichen Bilder des Gerichts und der Zornschalen Gottes, die über den ganzen Erdkreis kommen, überwiegt die Freude auf die Erlösung und den Augenblick des Treffens mit unserem Herrn, „der uns geworden ist Weisheit von Gott und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung“ (1.Kor 1,30).

 

4. Der Trugschluss vieler Christen: „Der Herr verzögert Sein Kommen – ich habe noch Zeit.“

Die Wiederkunft Jesu hat nicht nur Auswirkungen auf die Lebenden, sondern in gleichem Maß auf die Toten in Christus.

„Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und bei [dem Schall] der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein“ (1.Thess 4,16-17).

 

Ob wir nun noch leben, wenn Er kommt oder vorher schon sterben, das Ende wird offenbaren, wie du gelebt hast. Das Verhältnis mit Christus in deinem Sterben ist maßgebend dafür, ob Er dich bei Seiner Wiederkunft zur Entrückung auferwecken wird oder nicht.

Kinder Gottes, Gemeinde Christi, lasst euch sagen: „Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten, sondern er ist langmütig euch gegenüber, da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen“ (2.Petr 3,9). Den Gedanken: „Der Herr verzieht, ich habe noch Zeit“, greift Jesus auf und spricht ein richtendes Urteil darüber aus: „So wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tag, an dem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht weiß, und wird ihn entzweischneiden und ihm sein Teil festsetzen bei den Heuchlern; da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein“ (Mt 24,50-51).

Alle Augen werden Christus sehen. Bildquelle: AdobeStock_345217960 © taka-scaled

 

5. Die echten Gefahren der letzten Zeit

Wie eingangs beschrieben, sehen viele Christen besorgt auf das Ende der Zeit. Wir alle kennen folgende Gedanken oder Fragen:

  • Ohne das Mahlzeichen werden wir weder kaufen noch verkaufen können und müssen uns selbst versorgen können.
  • In welchem Land bin ich sicherer, wenn das Ende kommt?
  • Wo werden wir diese Zeit am ehesten überleben?
  • usw.

 

Aus menschlicher Sicht kann man diese Gedanken nachvollziehen. Die Bedrohung der letzten Zeit findet jedoch zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht überall im äußeren statt, sondern vielmehr auf der geistlichen Ebene. Wer die Endzeitberichte der Bibel liest, wird feststellen, dass Christus und die Apostel andere Sorgen für die Endzeit hatten als die oben Aufgeführten. Was sind nun die „echten Gefahren“ der letzten Zeit?

 

Verführung

Nachdem die Jünger Jesus nach dem Zeitpunkt des Endes fragten, antwortete Er ihnen: „Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Seht zu, dass euch niemand verführt!“ (Mt 24,4). Natürlich werde ich keinem Glauben schenken, der aufsteht und sagt: „Ich bin Christus“ oder „Siehe, er ist in der Wüste.“ Wie sieht es aber aus, wenn jemand plötzlich einen anderen Christus predigt. Zu den Zeiten der ersten Apostel gab es bereits falsche Propheten, die Zeichen und Wunder taten. Apostel Johannes spricht: „Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, sind jetzt viele Widersacher Christi aufgetreten; daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist“ (1.Joh 2,18/LUT). Vielmehr heute.

Kenne ich den Christus der Bibel genau? Jemand sagte: „Die gefährlichste Lüge ist immer diejenige, die der Wahrheit am nächsten kommt“ (Autor unbekannt). Leider trifft das auch auf das Evangelium zu. Um der kommenden Gefahr der Verführung nicht zum Opfer zu fallen, müssen wir heute mehr als je zuvor den echten Christus genau kennen, um den falschen erkennen zu können.

 

Geistlicher Abfall

Die Bibel sagt einen großen Abfall vom Glauben durch die Befleckung des Gewissens voraus: „Indem du den Glauben bewahrst und ein gutes Gewissen, das einige von sich gestoßen und [so] im Hinblick auf den Glauben Schiffbruch erlitten haben“ (1.Tim 1,19). „Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten manche vom Glauben abfallen werden, indem sie auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen achten, durch die Heuchelei von Lügenrednern, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind“ (1.Tim 4,1-2).

 

Erkalten der Liebe

„Und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe der meisten erkalten“ (Mt 24,12). Dieses Wort Jesu wird in Erfüllung gehen. Deshalb müssen wir umso mehr darauf achten, dass dieses Wort nicht an uns in Erfüllung geht. Wodurch kann die Liebe erkalten? Gründe sind Lästerungen, Liebe zur Welt, ungerechte Behandlung, Neid, Streit uvm. „Aber ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast“ (Offb 2,4). Das Erkalten oder Verlassen der ersten Liebe wird in Offenbarung mit dem „Wegstoßen des Leuchters“ bestraft.

 

Trägheit

Eine Gefahr in unserer Zeit, geistlich träge zu werden, liegt eindeutig im Wohlstand. Jesus warnt: „Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht etwa beschwert werden durch Völlerei und Trunkenheit und Lebenssorgen und jener Tag plötzlich über euch hereinbricht wie ein Fallstrick!“ (Lk 21,34-35). Nur zu essen, zu trinken, guten Mutes zu sein und sich um das Wohl der Seinen zu kümmern, macht geistlich träge.

Christus beruft jede gerettete Seele auf Sein Arbeitsfeld, um Jünger zu machen. Wer keinen Eifer und Fleiß beweist, wird von Christus gerichtet und als „fauler Knecht“ bezeichnet. „Wir wünschen aber, dass jeder von euch denselben Eifer beweise, sodass ihr die Hoffnung mit voller Gewissheit festhaltet bis ans Ende, damit ihr ja nicht träge werdet, sondern Nachfolger derer, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen erben“ (Hebr 6,11-12/SLT).

 

6. Dein Fokus ist entscheidend!

Wer seinen Fokus auf die Ereignisse in der Welt richtet und sich überwiegend mit der Berichterstattung dieser Welt durch die Nachrichten und die modernen Medien beschäftigt, wird schnell feststellen, dass er in einen Strudel der Angst und Unsicherheit gerät. In einigen Fällen werden Gläubige, die ihren Fokus auf die Welt und die Medien lenken, zu regelrechten Verfechtern von den unterschiedlichsten Theorien und Meinungen, die sie manchmal sogar lautstark vertreten.

Leider sind die gleichen Menschen oft nicht willig oder in der Lage, für das Evangelium aufzustehen und dasselbe zu predigen. Paulus sagte über diese treffend: „Die immer auf neue Lehren aus sind und nie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können“ (2.Tim 3,7/LUT).

Wenn unser Fokus nicht auf das aktuelle Geschehen sein soll, worauf dann? Nur wer seinen Fokus auf das Wort Gottes lenkt und die Ereignisse der Welt durch das Wort Gottes bewertet, wird sichergehen und nie völlig überrascht sein. „Denn der Herr, HERR, tut nichts, es sei denn, dass er sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten, enthüllt hat“ (Am 3,7).

 

Wie wir bereits weiter oben festgestellt haben, warteten die wahren Kinder Gottes zu keiner Zeit auf Katastrophen oder besondere Ereignisse, sondern auf die Entrückung der Gemeinde. Alle, die zeit ihres Lebens auf Christus warteten, warteten nicht vergebens. Vielmehr trafen sie genau die richtige Entscheidung. Jetzt noch ruhen sie von ihren Werken und werden an dem großen Tag nach ihrer Auferstehung mit denen, die noch leben, entrückt werden.

 

Dieses Schreiben hat sicher nicht alle Fragen, die an das Thema gestellt werden, zufriedenstellend beantwortet. Sicher, die Frage nach dem Wie und Wann dies alles geschehen soll, wird häufig gestellt, wenn wir über die Endzeit reden. Am Ende wird aber nicht entscheidend sein, ob wir alle Abläufe der Endzeit theologisch in die richtige Reihenfolge gebracht haben, sondern ob wir gebührend auf die Wiederkunft Christi warteten.

Deshalb gilt der Ruf Jesu mitten in unsere Zeit: „Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, so sehet auf und erhebet eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht“ (Lk 21,28/LUT).

 

Gott befohlen, mit einer lebendigen Hoffnung auf ein Treffen in den Wolken!

Michael Akulenko
Gemeinde Speyer

 

Bibelzitate folgen, wenn nicht anders gekennzeichnet, der Elberfelder Übersetzung.

 

 


Der gordische Knoten

Wilhelm Busch erzählt: Wir kennen wohl alle die berühmte Geschichte von dem gordischen Knoten. Das war ein ganz komplizierter Knoten, der in einem Heiligtum des griechischen Gottes Zeus aufbewahrt wurde. Und so ging die Sage: „Wer diesen Knoten lösen kann, dem fällt die Weltherrschaft zu.“ Nun kam eines Tages Alexander der Große dorthin. Als er den Knoten sah, zog er sein Schwert und zerhieb einfach das komplizierte Ding.

 

Nun, der gordische Knoten war ein Kinderspiel gegen die immer verworrener werdenden Probleme dieser Welt. Ja, die Bibel sagt, dass sie sich immer noch mehr verwirren werden. Aber die Bibel verkündet uns noch etwas anderes: Es gibt einen, der diesen Knoten der Weltprobleme durchschneiden wird. Und dann wird ihm die Weltherrschaft zufallen. Jesus wird in Herrlichkeit wiederkommen. Und seine Wiederkunft wird alle unlösbaren Probleme der Welt mit einem Schlage lösen.

 

Darum können Christenleute gelassen durch die Not und die Verwirrung unserer Zeit gehen. Sie kennen ja den Einen, von dem sie singen: „All unsere Not zu End er bringt.“ Ja, je verworrener und undurchsichtiger die Zeitläufe werden, je ratloser die Menschen werden, je verzweifelter sie nach einer Hilfe ausschauen – desto getroster werden Kinder Gottes. Sie wissen: Wenn der Knoten ganz und gar verwirrt ist, dann kommt Jesus wieder. Sie denken an Jesu Wort: „Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, so erhebet eure Häupter, darum, dass sich eure Erlösung naht.“ Ich wüsste nicht, was getroster und gelassener machen könnte als der Blick auf die Wiederkunft Jesu.

 

Wilhelm Buch, 1897-1966, deutscher evangelischer Pfarrer in der Zeit des Nationalsozialismus

 

Aus CMV-Materialsammlung