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Eine Krise spaltet: Oft eine Gesellschaft, manchmal Freunde und nicht selten sogar Familien. Das sehen wir im Markusevangelium, wo Jesus sagt, dass „die Kinder [ihre Eltern] töten helfen [werden]“ (Mk 13,12). Wir dürfen nicht denken, diese Zeit sei weit von uns entfernt. In den USA ist gerade ein Fall publik geworden, in dem ein 18-jähriger Teenager seinen Vater beim FBI meldete. Das FBI sah sich veranlasst, den Vater zu verhaften. Dies geschah vereinfacht dargestellt deshalb, weil der Sohn eine vermeintliche Bedrohung im Vater durch seine abweichende politische Ansicht sah. Beispiele der Spaltung gibt es in Deutschland ebenso genügend. Heute betreffen sie die Einstellung zu Glauben, Politik, Moral, Bildung oder andere Lebensbereiche. Bedingt durch die Corona-Maßnahmen ist darüber hinaus zu erwarten, dass die Einkommensschere in der Gesellschaft weiter auseinander geht.
Neben der Spaltung erleben wir gerade eine Polarisierung in der Gesellschaft und manchmal auch in unseren Gemeinden. Ob gesetzliche Vorgaben, Gemeinschaft unter Glaubensgeschwistern oder leicht im Internet verfügbare, oft schädliche Lehren: alles kann uns vereinen oder trennen. Schon bei Fragen, ob man jemanden besuchen darf oder nicht, kann es zu verschiedenen Auffassungen kommen. Dabei geht oft die Fähigkeit zu einer ausgewogenen und differenzierten Diskussion verloren.
Damit uns das Auseinanderschreiten nicht widerfährt, müssen wir uns gemeinsam um den Zusammenhalt und die Einigkeit bemühen. Denn das Wirken Gottes ist das Versöhnen und das Zusammenführen. Seine Absicht sollte so auch durch Johannes den Täufer ausgeführt werden, um „die Herzen der Väter zu den Kindern [umzuwenden]“ (Lk 1,17). Im oft zitierten Psalm 127 Vers 5 geht es sowohl um einen Vergleich der Söhne mit Pfeilen im Köcher als auch um das gemeinsame Auftreten von Vätern und Söhnen gegenüber ihren Feinden. Eines der Anzeichen der Urgemeinde war große Einigkeit. Das können wir unter anderem in Apostelgeschichte Kapitel 2 Vers 1 und Kapitel 4 Vers 32 nachlesen.
Vermutlich haben viele von uns schon gemerkt, dass Einigkeit während einer Krise alles andere als selbstverständlich ist. Dafür gibt es genügend Gründe. In der Familie kann jeder Vater und jede Mutter feststellen: eigene Kinder sind sehr unterschiedlich. Alter, Geschlecht, Vorlieben und die individuellen Charaktereigenschaften machen jedes Kind einmalig. Wir erinnern uns, dass die Einzigartigkeit jedes Einzelnen ein Ausdruck der Schöpferkraft Gottes ist. Er ist der Vater der Mannigfaltigkeit. Die Individualität andererseits stellt in der Krise jede Familie auf die Probe.
Wir erzählen in diesem Text über die Erfahrungen, die wir als Familie gemacht haben. Diese Erfahrungen erheben weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf Richtigkeit. Es geht eher um die Weitergabe unserer Beobachtungen und Erlebnisse in den letzten 11 Monaten. Natürlich wollen wir uns dabei auf das lebendige Wort Gottes stützen.
Was haben wir konkret beobachtet und gemacht?
1. Wichtigkeit des biblischen Fundaments
Für uns Christen ist die Bibel unsere Richtschnur, unser Kompass und unser Fundament. Wie wirkt sich diese Tatsache auf unsere Einstellung zu den Veränderungen, Einschränkungen und Herausforderungen aus, die uns gerade treffen? Eine Krise ist immer etwas Neues. Sie stellt uns vor neue Fragen, die es vorher in der Form noch nicht gegeben hat. Es ist deswegen schwer, weil unser Verstand in einer Krise keine fertigen Lösungen abrufen kann. Fest im Wort gegründet zu sein, ist die beste Vorbereitung. Unsere Liebe zur Wahrheit ermöglicht es uns, in der Krise ruhig zu bleiben.
In der Bibel lesen wir über Vorbilder, die mit vielen Veränderungen fertig wurden. Im Alten Testament sind es vor allem Josef, Mose, Daniel und David. In ihrem Glaubensleben mussten sie ständig Neues erleben und besaßen starkes Vertrauen auf Gott. Sie sind Beispiele dafür, wie das feste Fundament im Herzen die maximale Flexibilität im Umgang mit Veränderungen erlaubt. Im Hebräerbrief 11 Vers 26 wird der Schlüssel zur Flexibilität Moses’ genannt: „Er sah auf die Belohnung“.
Wenn unser Fokus nach oben ausgerichtet ist, macht uns ein Abbiegen hier unten nach rechts oder links nichts aus. Wenn ein Mensch, eine Organisation oder ein Land unsere Orientierung ist und sie ihre Richtung hin und her ändern, kann es ganz schön stressig werden. Im Neuen Testament können wir bei Paulus dieselbe Einstellung beobachten. Er listet in 2.Korinther 11,23-29 seine Umstände auf. Auch Paulus besaß ein starkes Vertrauen im Herzen und gründliche Kenntnis des Wortes. Weil er sich über sein Ziel sehr gut im Klaren war, konnte er mit einer großen Flexibilität auf die äußeren Umstände reagieren.
Wenn die biblische Orientierung fehlt, werden wir in der Krise nach anderer Orientierung suchen, von anderen Meinungen geleitet und die Positionen je nach äußeren Umstellungen immer wieder anpassen. Manch einer hat sich aufgrund eines bestimmten Einflusses festgelegt und wurde danach enttäuscht, weil die Meinung nicht auf dem Wort basierte. Diese Anpassung konnte man in der Corona-Zeit beobachten.
Außerdem beobachteten wir eine gewisse Ratlosigkeit. Es herrscht Unsicherheit. Wird es wieder gut? Was kommt auf uns zu? Was wird aus uns und den Kindern? Bei der Einstellung zu Maßnahmen und bezüglich verschiedener Offenbarungen sah man ebenso das mangelnde Richtgefühl. Es ist davon auszugehen, dass uns noch weitere Überraschungen treffen werden. Einen festen Kern im Wort zu haben, ist die beste Vorbereitung für die Veränderungen und Prüfungen. Darum ist es sehr wichtig, in der eigenen Liebe zur Wahrheit zu wachsen und beständig auf die Lehre Acht zu haben (vgl. 1.Tim 4,16). Gottes Wort versetzt uns in die Lage, den Veränderungen mit Frieden zu begegnen und uns nicht zu fürchten, sondern den Frieden in der Familie weiterzugeben.
2. Familie als Gemeinde
Jesus hat die kleinste Gemeindegröße festgelegt: „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte“ (Mt 18,20). Wir haben alle gesehen, wie schnell in einem Land wie Deutschland die Kirchen geschlossen werden können und auch wie man die Kontakte drastisch einschränkt. Was aber zu jeder Zeit möglich war, ist die Gemeinde in der eigenen Familie zu leben. Gewiss ist es sehr schön, mit einer großen Menge an Geschwistern zusammen Gott zu preisen und Gottesdienste zu feiern.
In der Apostelgeschichte war die Gemeinde in Jerusalem mehrere Tausende Mitglieder groß. Doch hat Jesus die Voraussetzung für Seine Teilnahme am Gottesdienst bei 2 bis 3 Personen festgelegt. Damit ist der Gottesdienst in der Familie aus biblischer Sicht gut möglich. Wir haben als Familie zusammen alle Gottesdienste, außer das Abendmahl, gehalten. Wichtig ist, dass die Männer und Väter gelernt haben, sich ihrem Haupt zu unterordnen. Jesus als Haupt bedeutet sowohl die Selbständigkeit als auch die Unterordnung. Unsere Familien brauchen starke, im Wort verwurzelte Väter, die in der Krise in der Lage sind, eine Familie als Gemeinde zu führen.
Auch heute bietet uns noch jeder Tag neue Übungsmöglichkeiten. Gott gibt uns immer die Möglichkeit, neu anzufangen, um das Richtige zu tun, solange wir noch leben.
3. Gemeinsame Zeit
In der Apostelgeschichte geht es um die Urgemeinde. Die Gläubigen „blieben [beständig] in der Gemeinschaft und im Brotbrechen“ (Apg 2,42). Jesus verbrachte viel Zeit mit Seinen Jüngern. Paulus sagte den Ephesern, dass er „drei Jahre lang Tag und Nacht nicht aufgehört [hat], jeden Einzelnen unter Tränen zu ermahnen“ (Apg 20,31). Das bedeutet, dass Paulus viel Zeit mit den Ephesern verbrachte. Wenn schon aktuell aus bekannten Gründen die Gemeinschaft mit Geschwistern nur eingeschränkt möglich ist, können wir alle umso mehr die Gemeinschaft in der Familie pflegen. Die Zeit zum Gespräch mit Haushaltsangehörigen lässt sich einplanen.
Beim ersten Lockdown im Frühling 2020 habe ich im Home Office gearbeitet und wir trugen die gemeinsame Frühstückszeit im Arbeitskalender ein. Wir alle trafen uns täglich, um uns auszutauschen und Zeit gemeinsam zu verbringen. Es ist klar, dass nicht jeder Familienvater im Home Office arbeitet. Wir fanden es gut, uns die Zeit für den Austausch, Gesang und eventuell für gemeinsames Musizieren einzuplanen. So lässt sich eine gemeinsame Einstellung zu neuen Umständen entwickeln.
Wenn wir diese gemeinsame Zeit nicht einplanen, werden uns Nachrichten, eigene Sorgen, Beschäftigung mit sich selbst und dem Haushalt leicht davon abhalten. Dabei kommt es darauf an, dass sich alle Familienmitglieder Zeit für die Gemeinschaft nehmen. Für uns ist klar, dass wir Eltern die Vorbildfunktion haben.
4. Differenzierter und offener Austausch zu allen Themen
Jesus klärte Seine Jünger wiederholt im Vorfeld auf, und zwar zu wichtigen Themen wie Sein Leiden und Seinen Tod. Vor allem schwierige Themen brauchen einen Austausch, ernsthafte gemeinsame oder individuelle Gespräche. Meine Frau und ich gehen regelmäßig spazieren. Die 5-6 km lange Strecke ist für uns eine gute Gelegenheit, uns abzustimmen. Zu Hause sprechen wir überwiegend mit einer Stimme über den Glauben, Politik, Gesellschaft und Jugendthemen. Es darf zu Hause keine Abkapselung aufgrund einer abweichenden Meinung entstehen. Dafür ist es auch für die Eltern erforderlich, sich der Diskussion zu stellen, Argumente dafür genauso ernst zu nehmen wie die Argumente dagegen.
Gerade im Gespräch mit Seinen Jüngern nach Seiner Auferstehung in Lukas 24 zeigt Jesus viel Geduld und geht auf alle Fragen der Jünger ein. Er erklärt zum wiederholten Mal, dass der Messias leiden und auferstehen musste. Jesus lässt Thomas Seine Rippen berühren und isst vor den Augen der Jünger. Er ist unser Vorbild in Geduld, Nachsicht, Verständnis und in allen anderen Charaktereigenschaften. Manchmal ist es mühsam und vielleicht sogar anstrengend, immer über dieselben Themen zu sprechen. Doch irgendwann kommt es zu Einigkeit und Einsicht.
5. Beschäftigung der Kinder ernst nehmen
Kinder, vor allem die kleinen, haben einen deutlich höheren Energiepegel. Das wissen alle Eltern. Wir glauben, dass Eltern ihre Kinder sinnvoll und intensiv beschäftigen sollen. Dazu gehören Schule, Nebenjobs, Dienst in der Gemeinde, Arbeit im Haushalt, Gemeinschaft mit anderen Gläubigen. Die Eltern tragen die Verantwortung dafür, dass die Kinder gut beschäftigt sind. Unsere Jungs haben Nebenjobs und räumen abwechselnd Gemeinschaftsräume im Haus auf. Die Mädchen sind mehr im Haushalt eingebunden. Alle älteren Kinder spielen Musikinstrumente, besuchen unseren Teeniechor (sofern zulässig) und andere Gemeindeveranstaltungen. Die Eltern sollen hier für drei Bereiche verantwortlich sein.
Erstens müssen sie die Kinder motivieren und aufklären. Sie brauchen die Führung der Eltern. Gemeinsam besprechen wir die Wichtigkeit der Arbeit und die Folgen der Langeweile. Die Bibel, vor allem das Buch Sprüche, gibt eine gute Basis für die biblische Arbeitseinstellung.
Zweitens sehen wir unsere Verantwortung darin, Beschäftigungsmöglichkeiten für die Kinder zu schaffen. Im Lockdown haben unsere Jungs vorübergehend Vollzeit gearbeitet. Der erste Schritt, nach einer Beschäftigung bei den benachbarten Betrieben zu fragen, wurde zunächst zu Hause besprochen. Ebay-Kleinanzeigen sind die Quellen, die wir nutzen können, um sinnvolle Beschäftigung zu finden. Darüber hinaus geben die Kinder auch gerne die Nebenjobs an ihre jüngeren Geschwister weiter, sobald sie etwas Größeres gefunden haben. Ebenso bietet sich je nach Wohnsituation ausreichend Beschäftigung um und im Haus. Als wir vor einigen Jahren unser Haus bezogen, hat einer der Söhne – er war damals erst 15 Jahre alt – zum ersten Mal ernste Aufgaben beim Innenausbau übernommen.
Drittens ist es manchmal wichtig, einfach zu prüfen, ob die gestellte Aufgabe erledigt, ob Englischvokabeln gelernt oder das Zimmer aufgeräumt wurde. Dadurch erfahren Kinder auch, dass sie ernst genommen werden.
6. Sortieren und Priorisieren
Uns hat die Corona-Zeit gelehrt, klarer darüber zu werden, was uns wichtig ist. Konkret sind das die Bereiche Gemeinschaft, Evangelisation und gemeinsames Beten. An sich waren diese Tätigkeiten schon die ganze Zeit wichtig. Gerade in dieser Zeit, wenn vieles eingeschränkt wird, haben viele von uns die Möglichkeit zu entschleunigen, nachzudenken und sich auf das Wichtige zu besinnen. So war es bei uns. Als einer der vielen Familien in unserer Gemeinde konnten wir im Jahr 2020 trotz aller Einschränkungen legal und genehmigt Straßenevangelisation und Open Air Gottesdienste mitmachen.
Wenn uns eine bestimmte Sache trotz Corona wichtig wird, suchen wir umso fleißiger nach Gelegenheiten, das Richtige umzusetzen. Wenn wir dann feststellen, dass Gott uns trotz der Verordnungen die Türe öffnet, schafft es Mut und Motivation, mehr zu arbeiten. Priorisieren heißt auch, bestimmte Werke, Lasten und Beschäftigungen abzulegen. Zum Beispiel weniger Nachrichten zu lesen. Wir maßen uns nicht an, über die Priorisierung der anderen zu urteilen. Uns hat 2020 geholfen, über unsere Prioritäten eine bessere Vorstellung zu entwickeln. Natürlich zeigt uns die Bibel sehr klar, was uns wichtig sein soll.
7. Gemeinsames Werk
Wir als Familie sind im Dienst in unserer Gemeinde aktiv. Jede Familie arbeitet unterschiedlich in der eigenen Gemeinde. Dabei ist es weniger wichtig, an welchem Dienst wir uns beteiligen, sondern, dass wir uns aktiv einbringen. Es gibt reichlich Möglichkeiten, gemeinsam zu Hause, in der Gemeinde oder mit befreundeten Familien ein Projekt anzugehen. Musik, Gesang, soziale Arbeit, gemeinsames Wandern sind Beispiele dafür.
Wir kennen Familien, die öfters sportlich und freizeitlich aktiv sind. Arbeit an gemeinsamen Projekten erfordert einerseits Geduld und Ausdauer, trägt andererseits aber viel zum Familienzusammenhalt bei.
8. Kompensieren
Unter Kompensieren verstehen wir, Ausgleich zu schaffen. Es ist nicht so, dass uns alles „Spaß machen“ soll. Wir sollen nicht die Knechte des Spaßes werden. Nach einem ereignisreichen und oft anstrengenden Tag mit der Maske im Unterricht und im Zug benötigen die Kinder einen Ausgleich. Die Corona-Zeit lässt Spannung wachsen. Wenn diese Spannung nicht ausgeglichen wird, wird man leichter reizbar. Im Sommer war es den Kindern zum Beispiel erlaubt, mehr als sonst Eiscreme zu essen.
Auch Spazierengehen oder Fahrrad fahren, einen kleinen Ausflug machen oder etwas Neues kochen, ein selbstausgedachtes Bastelprojekt mit eigener Zeichnung und besonderen Werkzeugen ausführen, können einen Ausgleich schaffen. Bücher lesen gehört genauso dazu und viel mehr. Das Miteinander in der Familie soll dadurch gestärkt werden, dass ein Ausgleich zu dem sehr eingeschränkten Alltagsleben geschaffen wird, ohne dabei vom geistlichen Streben abzuweichen (oder gar fleischlich zu werden). Das brauchen Kinder und Erwachsene.
9. Die Sorgen der anderen kennen und verstehen
Jesus sagte im Lukasevangelium: „Habt aber Acht auf euch selbst, dass eure Herzen nicht beschwert werden durch […] Sorgen des Lebens, und jener Tag unversehens über euch kommt!“ (Lk 21,34). Das heißt, dass die Sorgen des Lebens uns beschweren können und zwar dermaßen, dass uns das Kommen des Menschensohns überrascht. In einer Krisenzeit keine Sorgen zu haben, erfordert einen lebendigen Glauben und ein offenes und verständiges Ohr. In der jetzigen Zeit gibt es nicht wenig Sorgen. Jesus weiß das. Deswegen sagte Er, dass jeder Tag genug eigene Sorgen hat.
Beim Umgang mit Sorgen in der Familie braucht man eine offene Atmosphäre, in der Sorgen angesprochen und gehört werden. Den Kindern wird beigebracht, die Sorgen anzusprechen, die Sorgen der anderen zu hören und dann zu lernen, diese Sorgen auf Jesus zu legen. Denn Er sorgt für uns. Wir fragen die Kinder nach ihren Sorgen und sie erzählen uns davon. Die Kinder brauchen jemanden, der auf Jesus zeigt und sie aufklärt. Einer der Gedanken, den wir in Bezug auf Umgang mit Krisen oder Unterdrückung im Neuen Testament lesen, ist der, dass Jesus bald kommt. Der Trost der Bibel besteht darin, dass Gott die Gläubigen rettet und die Bösen eines Tages bestraft. Bis dahin wollen wir wirken, damit möglichst viele noch Buße tun. Das ist auch unsere Botschaft an die Kinder – bald kommt Jesus. Bald ist es zu Ende.
10. Zeit für gemeinsames Gebet nehmen
Eigentlich ist das eine Selbstverständlichkeit. Hier geht es eher um die Koordination und um die Sicherstellung, dass wirklich alle Kinder dabei sind. Es kann sehr schnell passieren, dass jeder einen Termin hat und es „ergibt sich nicht“, noch gemeinsam zu beten. Es ist wichtig, dass man füreinander betet und gemeinsam die Anliegen vor Gott bringt. Bei uns ist es eine jahrelange Tradition, abends gemeinsam zu beten.
Vor ein paar Jahren hatten wir einen ungläubigen Austauschschüler aus Frankreich bei uns. Er kam nach Deutschland, um seine Sprachkenntnisse zu verbessern. Fast jeden Abend war er bei unseren Gebeten dabei. Es hat ihn bewegt, die Bibel zu lesen. Wir hoffen, dass er zur Erkenntnis der Wahrheit kommen wird. Damit meinen wir, dass ein gemeinsames Gebet für uns selbst wichtig ist. Zudem kann es andere Menschen im Sinne Jesu beeinflussen.
Zusammenfassung
Können wir uns von der gegenwärtigen Situation komplett abkapseln? Sicher nicht. Wir können aber auf jeden Fall mit Gottes Hilfe unseren Fokus auf Jesus halten. Wir können auch auf die Vorbilder des Neuen und des Alten Testamentes schauen und füreinander da sein und einen Ort des Friedens und der Zuversicht in unseren Häusern schaffen. Wir sind keine perfekte Familie. Wir machen Fehler, haben Schwächen und wollen „zum Maß der vollen Größe des Christus [gelangen]“ (Eph 4,13). Wir hoffen, dass du, lieber Leser, es in deiner Familie besser schaffst als wir und im Glauben wächst. Wir kennen nicht alle Antworten, wissen aber, dass Gott uns in Seinem Wort die Antworten reichlich liefert. Wenn das eine oder das andere in diesem Artikel für dich hilfreich war, dann hat sich der Schreibaufwand gelohnt.
Beim Verfassen des Beitrags war es unser Ziel als Familie, auf die Herausforderungen der heutigen Zeit einzugehen. Damit das funktioniert, soll der Beitrag aus unserer Sicht praxisnah und konkret sein. Gleichzeitig wollen wir es vermeiden, uns in den Vordergrund zu stellen. Es sollen nicht wir, sondern die Inhalte im Fokus sein. Deswegen entschieden wir uns, anonym zu bleiben. Wir hoffen auf Verständnis dafür.
Reichlichen Segen Gottes wünscht
eine Familie aus Rheinhessen