Eine Übersetzung des Artikels „Невидимые параллели из родословия Христа“ aus der Stephanus Ausgabe 4|2021 der Russischen Seite
Das Matthäusevangelium beginnt mit dem Geschlechtsregister Jesu Christi. Das ist kein Zufall, denn das Volk Israel liebte und schätze es sehr. Wenn man das Register liest, kann man viele interessante Fakten entdecken. Zum Beispiel, wie die Priesterfamilien bestimmt wurden.
Eine weitere interessante Tatsache, die aus dem Geschlechtsregister hervorgeht, ist, dass Jakob seinen Sohn Benjamin zur Zeit der Umsiedlung Israels nach Ägypten als klein betrachtet, obwohl dieser zu diesem Zeitpunkt schon 10 Kinder hatte. Es gibt auch noch andere Fakten, die hier jedoch nicht weiter betrachtet werden.
Es fällt beim Lesen des Geschlechtsregisters Jesu Christi etwas Wichtiges direkt ins Auge, nämlich dass Gott jeden mit Namen kennt. Auch wenn wir in der Bibel nicht über jeden Namen Informationen finden, ist doch jeder Name bei Gott bedeutend.
In dieser Hinsicht sehen wir eine unsichtbare Parallele: Uns, Seine Kinder, kennt Er auch mit Namen und auch wir sind für Ihn wertvoll.
Die Menschen aus dem Geschlechtsregister Jesu waren miteinander verbunden und der Heilige Geist wirkte in ihnen von Generation zu Generation. Diese erstaunliche Arbeit hat zu dem geführt, was die Bibel als „Fülle der Zeiten“ bezeichnet. Obgleich uns die Bedeutung dieser Bezeichnung nicht ersichtlich ist, sehen wir, dass die Ankunft Jesu Christi auf dieser Erde durch den Heiligen Geist vorbereitet worden ist. Gott nutze Apostel und Propheten, die den Willen Gottes tun wollten, angehalten durch das jahrhundertealte Werk des Heiligen Geistes.
Sie glaubten an den Messias und taten das Werk, auf das der Heilige Geist sie vorbereitet hatte. Lasst uns eine neue Parallele ziehen und feststellen, dass wir nicht wissen, aus wessen Gebeten in früheren Generationen unser Segen gewebt ist, aber wir müssen darin ein großes Werk der Gnade Gottes für jeden von uns sehen.
Das Geschlechtsregister Jesus ist wichtig, weil in Ihm die Erfüllung der Verheißungen über die Sendung des Messias sichtbar wird, die Gott Abraham, Isaak, Jakob und David gegeben hat. Wie der Apostel Paulus in Römer 1,3-4 sagt: „Der hervorgegangen ist aus dem Samen Davids nach dem Fleisch und erwiesen ist als Sohn Gottes in Kraft nach dem Geist der Heiligkeit durch die Auferstehung von den Toten, Jesus Christus, unseren Herrn.“
Das königliche Geschlechtsregister Jesu Christi im Matthäusevangelium beginnt mit Abraham und endet mit Josef. Es stellt Jesus als den Messias dar, der Abraham und Israel verheißen worden ist. Im Lukasevangelium beginnt das Geschlechtsregister mit Jesus und endet mit Adam. Das liegt daran, dass dieses Evangelium von Jesus als einen vollkommenen Menschen spricht, somit entschlüsselt es seinen fleischlichen Ursprung aus Adam.
Es wird darauf hingewiesen, dass es in diesem Geschlechtsregister einige Unterschiede in der Liste der Namen gibt. Diese Interpretation des Geschlechtsregisters wird durch das Gesetz des Levirates erklärt: Wenn ein Mann starb, dann nahm der Bruder des Verstorben die hinterbliebene Frau zu sich. Der Erstgeborene, der aus dieser neuen Ehe hervorging, trug den Namen des verstorbenen Mannes der Frau, obwohl er der Sohn des Bruders war.
So versprach Gott David, dass der Messias aus seinem königlichen Geschlechtsregister kommen und den königlichen Thron besetzten würde. Dies stellte sich als schwierig heraus. Einige Nachkommen Davids betrübten Gott sehr und Er beschloss, ihnen diesen Thron zu verwehren. Trotzdem können wir diese Namen in dem Geschlechtsregister sehen, was einige als Widerspruch auffassen. Das ist jedoch nicht der Fall!
Die Sünden der Menschen haben Gott daran gehindert, die Verheißung zu erfüllen, aber durch das Gesetz des Levirates hatte das Geschlechtsregister eine heilige Weiterführung bis zur Geburt Jesu. Es handelt sich hierbei nicht um ein Spiel – es ist eine erstaunliche Lektion in Gottes Gnade.
Eine weitere Parallele zur heutigen Zeit: Wir waren von Natur aus Söhne des Zorns, aber durch die Gnade sind wir Kinder Gottes. Nicht durch das Gesetz des Levirates, sondern aufgrund der Tatsache, dass Christus die Schale des Zornes für uns trank und uns im Tausch Seinen Segen gab.
Jesus Christus ist aus dem Samen Davids als Mensch im Fleisch geboren. Wäre Sein Vater ein Mensch, könnte Er nicht unser Erretter sein. Er wäre zusammen mit Adam der Sünde verpflichtet gewesen, ebenso wie Sein gesamtes Erbe. Aber der Heilige Geist kam auf Maria herab und brachte in ihr Inneres eine Persönlichkeit, die immer existiert hatte. Die unbefleckte Empfängnis unterscheidet sich von der Art und Weise, wie Menschen gezeugt werden. Wenn der Samen eines Ehemannes und einer Ehefrau im Mutterleib geboren wird, ist nach Gottes Definition ein Mensch entstanden. Bei Maria war dies nicht der Fall: Christus als Person und Sohn Gottes hatte immer existiert. Aber als der Heilige Geist auf Maria herabkam, nahm Gott, in Person des Sohnes den menschlichen Körper an. Dabei vermischte Er sich nicht mit dem menschlichen Körper, sondern Er nahm den menschlichen Körper in Sein göttliches Wesen auf. Wie geschrieben steht: „Darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden“ (Lk 1,35).
Im Mutterleib Marias erschien ein kleiner Mensch, der in Wirklichkeit die Verkörperung des ewig existierenden Sohnes Gottes war. Er akzeptierte die menschliche Linie Davids, war aber als Sohn Gottes sündenlos. Und deshalb kann Er unser Erretter sein.
Die unsichtbare Parallele: Das muss der Glaube akzeptieren.
Im Geschlechtsregister Christi gibt es drei weibliche Persönlichkeiten: Ruth, die Heidin, Bathseba, die ursprüngliche Ehefrau des Uria, und Maria, die Mutter Jesu. Gott schloss sie mit in Seine Linie ein, um zu betonen, dass Ihm nicht die menschliche Gerechtigkeit wichtig ist, sondern die Annahme der Gerechtigkeit Gottes. Er braucht keine „Reihe“ gerechter Werke.
Die Annahme Seiner Barmherzigkeit, unsere Demütigung vor Ihm, unser Vertrauen und unsere Unterordnung sowie die Hingabe, Ihn das tun zu lassen, was Er in uns vollbringen möchte, sind Dinge, die Gott von uns braucht. Das war es, was diese Frauen in ihrem Leben hatten. Aus Sündern wurden, durch die Macht der Barmherzigkeit Gottes, Heilige.
Die Parallele für uns: Im Himmel wird es keine Menschen geben, die sich auf ihre eigene Gerechtigkeit verlassen haben. Sondern da werden solche sein, die Gottes Gnade mit gebrochenen Herzen ergriffen haben, Christus nicht nur mit Worten, sondern mit ihrem ganzen Leben verehren, unabhängig davon, ob es ihnen leicht oder schwer fällt, ob sie daraus profitieren oder nicht. Da sind solche, die von dem Glück der Leiden Christi für uns bewegt sind, sowie Angst und Schmerz bei der Schmähung der Liebe Christi verspüren.
Der Herr ist also in der Tat ein Nachkomme Davids und alle Verheißungen wurden erfüllt. Das Gesetz des Levirates befreit Ihn von allen Einschränkungen, die dem Menschen durch den Sündenfall auferlegt wurden. Er ist sündenlos, aus dem Heiligen Geist geboren und verkörpert den Sohn Gottes. In der Tat kann ein Mensch unser Vertreter vor Gott sein. Als Sohn Davids ist Er der verheißene Messias. Und als sündenloser Mensch kann Er das wahre Lamm Gottes sein. Lobe den Herrn!
Richard Zimmermann
Gemeinde Bremen