Gott wirkt, wo man Ihn wirken lässt – Eine Missionsreise nach Sri Lanka

/, Hilfswerk/Gott wirkt, wo man Ihn wirken lässt – Eine Missionsreise nach Sri Lanka

Gott wirkt, wo man Ihn wirken lässt – Eine Missionsreise nach Sri Lanka

2024-11-21T14:44:44+01:0021. November 2024|

Auch dieses Jahr brach eine Reisegruppe zu einer Missionsreise nach Sri Lanka auf. Die Gruppe bestand aus 16 Jugendlichen aus verschiedenen Gemeinden der Bruderschaft. Es war eine bunte Mischung aus Menschen, die sich anfangs kaum kannten, was sich aber in den nächsten Tagen änderte. Die Leitung der Reise übernahmen Michael Akulenko und Reinhold Wall, Misanth, der uns als Übersetzer begleitete, seine Eltern, Pastor Dharma und Rebekka. 

 

Am 20. Juni dieses Jahres begann unsere Reise mit einer langen Flugstrecke zur Destination Colombo, der Hauptstadt von Sri Lanka. Freundlich wurden wir von unseren einheimischen Freunden in Empfang genommen und aßen zunächst zu Mittag. Anschließend fuhren wir direkt in unser Hotel, welches wir für die nächsten Tage bezogen. Vor Ort sammelten wir all unsere Spendensachen zusammen, sortierten diese und bereiteten kleine Geschenkbeutel für die Mädchen im Heim vor. In den Beuteln befanden sich unter anderem handgemachte Lesezeichen, Duschseife, Shampoo, Handcreme, Lippenpflegestifte, Haargummis, Spangen, Haarreifen, Stifte, Zahnbürsten und Zahnpasta und Süßigkeiten. Die Jugend aus Ramstein hatte große Vorarbeit geleistet, indem sie die Jutebeutel in stundenlanger Handarbeit liebevoll mit ermutigenden Sprüchen bestickt hatte. Außerdem erstellte die Jugend selbst Malbücher in der tamilischen Sprache.

 

Gruppenfoto mit den Mädchen aus dem Mädchenheim in Batticaloa

 

Täglich gab uns unser Übersetzer Misanth einen Vers über die Nächstenliebe mit. Der Vers für unseren ersten Tag war aus Galater 6,2: „Einer trage der anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ Mit diesen Worten startete unsere Reise durch Sri Lanka, bei welcher das Mädchenheim Bethel Arudpani unser erster Einsatzort war. Die jungen Mädchen, die in diesem Heim leben, haben schon viel Missbrauch und Leid in ihren jungen Jahren erfahren. Das Gericht überweist die Mädchen aus schwierigen Familien in dieses Heim, um den Kindern Schutz, Bildung und Betreuung zu bieten. Das Mädchenheim ist für 30 Mädchen eingerichtet. Momentan leben 26 Mädchen darin.

Nach einer kurzen Busfahrt erreichten wir das Mädchenheim, wo wir traditionell mit Musik und Tanz empfangen wurden. Wir spielten mit den Kindern in Stationen, die wir vorbereitet hatten und lernten sie im Laufe des Tages immer mehr kennen.

Ein Mädchen namens Sumitra erzählte uns Folgendes aus ihrem Leben:

„Ich bin Sumitra und 17 Jahre alt. Viele Probleme und Schwierigkeiten in meiner Familie haben mich hierher geführt. Ich habe vorher nie von so einem Heim gehört und bin Gott dankbar, dass Er mich hierhergeführt hat. Ich wurde hinduistisch erzogen und kannte den Herrn Jesus Christus nicht, doch es war Sein Wille, dass ich hierherkommen sollte. Trotz meiner hinduistischen Prägung hatte Gott einen anderen Plan für mich. Ich hatte dadurch viele Probleme, doch Er hat mich so reich gesegnet, dass ich heute hier sein darf und Ihn kennenlernen durfte. Ich habe in meiner Kindheit viel durchlebt und konnte nicht erahnen, dass der Herr mich so reich segnen würde. Wenn ich heute beschreiben soll, wie ich das überlebt habe, muss ich immer wieder auf Jesus verweisen, der es möglich gemacht hat und mein Gebet ist es, dass Er auch meiner Mutter hilft, egal in welcher Lage sie ist, dass sie auch den Herrn findet und dass Er auch sie rettet. Auch wenn es in meiner Familie viele Probleme gibt – ich möchte nicht näher darauf eingehen – bete ich jeden Tag für meine Familie. Meine Familie weiß nicht, dass ich mich zu Jesus Christus bekehrt habe, aber ich bitte den Herrn Jesus Christus, dass Er meine Familie errettet und dass sie auch die Liebe von dem Herrn erfährt.“

 

Auch das Mädchen Kaduja berichtete aus ihrem Leben:

„Ich heiße Kaduja und bin 15 Jahre alt. Ich habe keinen Vater. Dadurch, dass wir durch Armut nicht die Möglichkeit haben, dass ich in die Schule gehen kann und ich viele Probleme erleiden musste, bin ich heute hier. Aufgewachsen bin ich bei meiner Oma, doch aktuell ist es so, dass meine Oma nicht mehr die Kraft und Gesundheit hat, sich um mich zu kümmern. Vorher war ich in einem anderen Heim, welches aber geschlossen wurde. Früher war ich Hinduistin und habe den Herrn Jesus Christus nie gekannt, bis ich hierherkam und man mir von Gott erzählte. Ich hatte vorher nie von einem so wunderbaren Gott gehört und habe Ihn sofort als meinen Vater anerkannt. Das macht mich einerseits sogar tief traurig, dass ich Ihn erst so spät erkannt habe und so viel Zeit mit Ihm verpasst habe. Wenn ich Ihn früher erkannt hätte, würden meine Eltern Ihn bestimmt auch noch kennenlernen, denn mein Vater ist leider schon verstorben. Vielleicht wäre mein Vater dann gar nicht gestorben, weil Gott ihn durch unsere Gebete hätte heilen könnte. Ich bete jeden Tag dafür, dass Er meine Familie beschützt und meine Familie durch mich reich segnet. Ich bete sogar jeden Tag speziell für euch. Jetzt habe ich euch gesehen und werde auch in Zukunft so reichlich für euch beten, denn eure Hilfe ist für uns ein riesiger Segen und ich bin mir sicher, dass meine Gebete erhört werden. Ich glaube auch, dass meine Oma durch meine Gebete bald errettet wird, da bin ich mir zu 100% sicher. Ich möchte mich noch einmal reichlich bei euch bedanken für das, was ihr für uns Mädchen tut und hoffe, dass ihr uns im Gebet weiter haltet und uns weiter unterstützt. Möge Gott euch segnen.“

 

Auch den folgenden Tag verbrachten wir mit den Mädchen an einem Strand in der Nähe, wo wir verschiedene Spiele vorbereitet hatten. Durch die Gespräche mit der Heimleitung erfuhren wir, dass die monatlichen Kosten für das Heim der Inflation geschuldet drastisch gestiegen waren, was aber durch Spenden ausgeglichen werden konnte. Als wir später wieder im Heim waren, besichtigten wir die Kirche auf dem Gelände und wurden zu einem Abschiedsgottesdienst eingeladen. Die Mädchen sangen ein Lied, das uns sehr bekannt war. Wir stiegen in deutscher Sprache mit ein: „Dies ist der Tag, den der Herr gemacht. Lasset uns freuen und ihm dankbar sein.“ Trotz verschiedener Sprachen verband uns doch der gleiche Gedanke: Gott die Ehre und den Lob zu geben.

 

Verteilung der Hilfsgüter und Lebenmittel in der Gemeinde an hilfsbedürfte Menschen

 

Nach einer erholsamen Nacht fuhren wir mit dem Bus vier Stunden weiter, um eine Gemeinde in Vavuniya zu besuchen, die sehr viele Anfeindungen durch dort lebende Hindus hat. Durch Gottes Gnade leben aber mittlerweile auch sehr viele bekehrte Christen im Dorf. Wir durften in dem Gottesdienst mit Liedern dienen und nach dem Zuruf von Bruder Michael traten viele Seelen aus den Reihen, taten Buße und ließen für sich beten. Wir erlebten, wie eine hindustische Frau Buße tat und von ihren Dämonen befreit wurde. Nach dem Gottesdienst verteilten wir Lebensmittelpakete und kleine Aufmerksamkeiten für die Kinder, wie Luftballons und Süßigkeiten. Die Schwiegermutter des Pastors hatte mit viel Liebe ein Mittagessen vorbereitet, welches wir mit anderen aus der Gemeinde einnehmen duften.

Am nächsten Tag besuchten wir eine andere Gemeinde in Kandy und verteilten auch dort Hilfsgüter. Unseren nächsten Halt machten wir in Hatton, wo wir leider keine Lebensmittelpakete verteilen konnten, aber eine entsprechende Geldspende an 50 Pastoren und Witwen übergeben durften, die sich aus der Region in Hatton getroffen hatten. Schuld daran war der Regen, weswegen sich der Transport in den Bergen verzögert hatte. Auch hier konnten wir mit Liedern dienen und im Gebet unterstützen, wodurch Menschen von ihren Dämonen befreit wurden. Durch den Regen war es uns leider auch nicht möglich, die Menschen in ihren Häusern zu besuchen. Die Armut der Menschen, die in den Bergen wohnen, ist sehr hoch, denn sie arbeiten meistens bei der Teeernte, die sehr schlecht bezahlt wird und kaum zum Überleben reicht.

 

Auf dem Weg zu unserem nächsten Hotel trafen wir einige Menschen, die Teeblätter pflückten. Einstimmig beschlossen wir in der Gruppe, den Menschen eine kleine Spende zu geben. Wir durften kurz mit den Menschen reden, beten und Süßigkeiten verteilen.

 

Spende an arme Teebauern, ihr Monatslohn beträgt gerade mal 25€

 

Unseren letzten Tag in Sri Lanka verbrachten wir in der Hauptstadt Colombo, bevor wir nach ingesamt acht Tagen unsere Heimreise antraten.

 

Gott hat uns auf dieser Reise sehr gesegnet und bewahrt. Jeden Tag sahen wir Seine Hand und Führung. Wir sind Gott dankbar für alle Gebete, die zum Himmel aufgestiegen sind. Lasst uns weiter im Gebet an das Land, die Gemeinden und das Mädchenheim denken.

 

CDH-Stephanus Speyer

Gina-Maria Peters

 

 

Weitere Infos zu dem Projekt und Möglichkeit zum Spenden:

https://cdh-stephanus.org/sri-lanka/