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Die meisten von uns kennen sicherlich den Spruch: „Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau.“ Natürlich verstehen wir die Bedeutung dieses Spruches grundsätzlich anders als das, was diese Welt darunter versteht.
Im Gegensatz zu dieser Welt liegt die Stärke unserer Ehefrauen nicht in ihrer Emanzipation, ihrem Intellekt, ihrer Bildung oder ihren sonstigen herausragenden Fähigkeiten, sondern in ihrem Vertrauen auf Gott und Seine Stärke, ihrem unbändigen Glauben, ihrem Gebetsleben und ihrer Hingabe an das Wort Gottes. Kurz gesagt, in ihrer Gottesfurcht, wie geschrieben steht: „Jene verlassen sich auf Wagen und Rosse; wir aber denken an den Namen des HERRN, unseres Gottes“ (Ps 20,8).
Und doch, wenn wir ernstlich darüber nachdenken, können wir mit Dankbarkeit unserem Herrn gegenüber feststellen, mit welch wunderbaren und starken Ehefrauen er uns gesegnet hat. Besonders ein Diener Gottes kann nachvollziehen, welch unschätzbar großen Dienst unsere Ehefrauen erbringen.
Oftmals unbeachtet im Hintergrund, aber ohne Murren, tragen sie den Großteil der Last der Haushaltsführung und der Kindererziehung und machen damit den Dienst ihrer Ehemänner in der Gemeinde Gottes überhaupt erst möglich. Sie tragen sie auf Gebetshänden und halten in der Familie den Rücken frei. Deshalb ist mein Gebet heute, dass der Herr unsere Ehefrauen nach dem Reichtum Seiner Gnade segnen, stärken und erbauen soll, auf das sie weder verzagen noch mutlos werden, sondern wissen, dass ihre Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn und eine reiche Belohnung mit sich bringt (vgl. 1.Kor 15,58).
Ihre Rolle als Mutter
Doch neben der Rolle als Ehefrau und Gehilfin haben die Frauen auch oft die Rolle einer Mutter. In dieser Eigenschaft hat sie einen gewaltigen Einfluss auf die Persönlichkeit und das spätere Leben ihrer Kinder. Dieser Einfluss kann sich sowohl positiv als auch negativ auswirken. Auch die Heilige Schrift verschweigt uns diesen Einfluss nicht, worauf ich ein wenig später anhand einiger Beispiele näher eingehen werde.
Sowohl in der Bibel als auch in unserem christlichen Umfeld können wir beobachten, dass hinter großen und gesegneten Männern Gottes in der Regel nicht nur eine starke Ehefrau steht, sondern bereits in frühesten Kindestagen eine gottesfürchtige Mutter stand. Diese Mütter haben mit ihrem lebendigen Beispiel eine große Spur in den Herzen ihrer Kinder hinterlassen und somit maßgeblich ihren späteren Lebensweg geebnet.
In einem russischen Lied heißt es: „Mama, du hast mich zu Gott geleitet und in die Gemeinde Gottes geführt.“ Nicht umsonst wird die Mutter als erster Evangelist im Leben eines Kindes bezeichnet. Die erste Predigt, die wir über Jesus hörten, war die Predigt unserer Mutter. Das erste Gebet, welches wir vernommen haben, war das Gebet unserer Mutter. Unsere Mütter haben uns das Beten beigebracht und uns gelehrt, auf den Herrn zu vertrauen.
Das Wort Gottes weist uns darauf hin, dass wir ein Brief Christi sind, erkannt und gelesen von allen Menschen (vgl. 2.Kor 3,2-3). Der erste Brief bzw. das erste Buch, das ein Kind liest, noch bevor es überhaupt lesen lernt, ist das Verhalten seiner Mutter! Aus diesem Grund fühlt eine gottesfürchtige Mutter ihre tiefe Abhängigkeit von Gott und die Notwendigkeit eines intensiven Gebetslebens vor Ihm, damit Er ihr tägliche Weisheit und Kraft schenkt, um durch ihre Worte, ihr Verhalten und ihr Leben ihren Kindern ein positives Beispiel dessen zu sein, was man einen gottgefälligen Lebenswandel nennt.
Eine solche Mutter war auch Jochebed (die Mutter Moses), auf deren Beispiel ich nun etwas näher eingehen möchte.
Jochebed, eine furchtlose Mutter, widersetzte sich dem Gebot Pharaos (vgl. 2.Mo 2,1-10)
Die Eltern Moses waren Amram und Jochebed. Sie kamen beide aus dem Haus Levi und stammten damit aus dem späteren priesterlichen Geschlecht Levi. Als solche glaubten sie an den Gott Israels und fürchteten Ihn. Außer Mose hatte das Ehepaar noch zwei weitere Kinder – Aaron und Mirjam. Alle drei Kinder wurden zu bedeutenden Persönlichkeiten in der Geschichte Israels. Doch Gott sollte Mose in besonderem Maße gebrauchen. Eben ihn wählte Gott als Sein Werkzeug aus, um Sein Volk nach 400-jähriger Gefangenschaft in Ägypten zu befreien und in das verheißene Land zu führen.
Eine gottesfürchtige Mutter fühlt ihre tiefe Abhängigkeit von Gott und die Notwendigkeit eines intensiven Gebetslebens vor Ihm.
Doch zuvor stand Moses Geburt unter einem denkbar schlechten Vorzeichen. Pharao fürchtete sich nämlich vor dem Volk Israel, da sie sich unter dem Segen Gottes mehrten und überaus stark wurden. Und so gebot er, dass alle Söhne, die den Israeliten geboren wurden, in den Nil geworfen werden sollten. Jochebed jedoch, die daran glaubte, dass Kinder eine Gabe Gottes sind (vgl. Ps 127,3) und deshalb jegliches Leben von Gott erhaltenswert ist, widersetzte sich der Anordnung Pharaos und verbarg ihr Kind drei Monate lang (vgl. 2.Mo 2,2). „Als sie ihn aber nicht länger verbergen konnte, machte sie ein Kästlein von Rohr und verklebte es mit Erdharz und Pech und legte das Kind hinein und setzte das Kästlein in das Schilf am Ufer des Nils“ (2.Mo 2,3).
Die Bibel berichtet uns an dieser Stelle nicht, ob Jochebed wusste, welche besondere Rolle und Aufgabe Gott diesem kleinen Säugling zugedacht hatte, aber irgendetwas in ihr musste davon überzeugt gewesen sein. Denn in Hebräer heißt es: „Durch den Glauben wurde Mose, als er geboren war, drei Monate verborgen von seinen Eltern, weil sie sahen, dass er ein schönes Kind war; und sie fürchteten sich nicht vor des Königs Gebot“ (Hebr 11,23). Es sollte klar sein, dass es sich hier nicht lediglich um eine äußere Schönheit handelt, obwohl das Wort Gottes diesen Ausdruck benutzt, sondern vielmehr um einen Glauben daran, dass dies ein besonderes Kind vor dem Herrn war. MacDonald kommentiert diesbezüglich treffend: „Das muss bedeuten, dass sie eine Offenbarung erhalten hatten, dass dieses Kind eine wichtige Aufgabe hatte, denn Glaube muss auf einem geoffenbarten Wort Gottes beruhen“ (William MacDonald – Kommentar zum Alten Testament). Und dieser Glaube und diese Offenbarung gaben der Mutter Kraft, sich furchtlos dem Gebot des Königs zu widersetzen, bezüglich der Zukunft ihres Sohnes auf Gott zu vertrauen und Weisheit darüber zu erlangen, wie sie das Leben ihres Kindes retten konnte.
Die Tatsache, dass sie ihr Kind in ein mit Erdharz und Pech verklebtes Kästlein von Rohr hineinlegte und im Nil aussetzte, zeugt von ihrem tiefen Vertrauen auf Gott. Sie glaubte nämlich, dass dieses kleine Kästlein ihren Sohn mit Gottes Hilfe vor den Gefahren des Nils bewahren konnte, wie die Arche Noah und seiner Familie zur Rettung vor den Wassermassen diente. Sie wusste nicht genau, wie die Rettung geschehen würde, aber sie vertraute in dieser Frage ganz auf Gott und Seiner Führung und wurde belohnt.
Denn Gott leitete die Ereignisse so, dass Jochebed selbst in den Genuss der Erziehung ihres Sohnes kam. Und niemand Geringeres als die Tochter des Pharaos bat sie darum (vgl. 2.Mo 2,9) – die Tochter des Pharaos, der den Tod aller männlichen Kinder Israels angeordnet hatte. Welch wunderbare Vorsehung Gottes! „Und als das Kind groß war, brachte sie es der Tochter des Pharao, und es ward ihr Sohn, und sie nannte ihn Mose; denn sie sprach: Ich habe ihn aus dem Wasser gezogen“ (2.Mo 2,10).
Gewöhne den Knaben
Wie alt Mose war, als ihn seine Mutter der Tochter des Pharaos übergab, ist nicht bekannt. Aus dem Vers 9 lässt sich jedoch schließen, dass es nach seiner Entwöhnung gewesen sein muss. Da man im Altertum im Allgemeinen länger stillte, als es heute der Fall ist, geht man von einer ca. 3-4-jährigen Stillzeit aus. So musste Mose vermutlich in diesem Alter gewesen sein. Doch, bevor Moses Mutter ihn entwöhnt hatte, schaffte sie es, ihm etwas anzugewöhnen – etwas, das später in seinem Leben noch von großer Wichtigkeit werden sollte.
In Sprüche heißt es: „Gewöhne einen Knaben an seinen Weg, so lässt er auch nicht davon, wenn er alt wird“ (Spr 22,6). Der Kommentar der STAMPS-Studienbibel zu diesem Vers lautet wie folgt: „Das hier mit „erziehen (Luther: gewöhnen)“ übersetzte Wort heißt im Hebräischen wörtlich „zu weihen“. Christliche Erziehung hat demnach zum Ziel, unsere Kinder Gott und seinen Plänen zu weihen. Dazu gehört auch, ihnen zu helfen, mit den schlechten Einflüssen der Welt umzugehen und ihnen beizubringen zu sehen, wie vorteilhaft es ist, sich an die Maßstäbe Gottes zu halten. Das Stammwort „erziehen“ kann auch bedeuten, „jemandem etwas schmackhaft zu machen“ bzw. „jemandem zu helfen, einen Geschmack für etwas zu entwickeln“. Das heißt, Eltern sollten ihre Kinder positiven Erfahrungen mit Gott aussetzen, durch die sie ermutigt werden, Gottes Ziele für ihr Leben zu entdecken und wertzuschätzen.“
Die Bibel beantwortet uns zwar nicht die Frage nach dem Wie, aber aus dem weiteren Verlauf von Moses Leben sehen wir, dass es Jochebed ausgezeichnet gelungen war, ihn in dieser Weise Gott zu weihen. Noch bevor sie ihn der Tochter des Pharaos übergeben musste, gewöhnte sie ihm bereits eine innige Liebe zu Gott und Seinem Volk, ein tiefes Gottvertrauen und einen starken Glauben an, sodass er nicht davon lassen konnte, als er groß geworden war. Von ihm heißt es in Hebräer: „Durch den Glauben wollte Mose, als er groß geworden war, nicht mehr als Sohn der Tochter des Pharaos gelten, sondern wollte viel lieber mit dem Volk Gottes zusammen misshandelt werden, als eine Zeitlang den Genuss der Sünde zu haben, und hielt die Schmach Christi für größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens; denn er sah auf die Belohnung“ (Hebr 11,24-25).
Welch mächtiges Zeugnis des Wirkens der Gnade Gottes!
Ein unfassbarer Tausch
Doch wovon sagte sich Mose da eigentlich ab? Was bedeutete es, dass er nicht mehr Sohn der Tochter Pharaos heißen wollte? Als adoptierter Sohn der Tochter Pharaos war Mose Mitglied der königlichen Familie Ägyptens, dem mächtigsten und herrlichsten Reich der damaligen Zeit. Als solcher genoss er die bestmögliche Ausbildung, eine hohe Stellung in der Gesellschaft, Ruhm, Reichtum und Luxus – also all das, wonach die Menschen hier auf Erden streben. Vielleicht bestand sogar die Aussicht auf die Thronfolge. Mose hatte hervorragende Zukunftsaussichten. Ist es nicht das, was jede Mutter für ihr Kind möchte: eine gute Ausbildung, finanzielle Sicherheit, beruflichen Erfolg etc.? Kurzum, eine durch und durch abgesicherte Zukunft.
Doch nicht so Mose. Er verzichtete freiwillig auf all diese Vorrechte und Privilegien. Aber wofür und warum? Die Schrift sagt, dass er stattdessen „viel lieber mit dem Volk Gottes zusammen misshandelt werden [wollte], als eine Zeitlang den Genuss der Sünde zu haben, und hielt die Schmach Christi für größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens; denn er sah auf die Belohnung“ (Hebr 11,25-26). Welch eine Torheit für den natürlichen Menschen; und welche Weisheit Gottes! Liebe Mütter, woher hatte Mose diesen Glauben, diese Hoffnung und diese Zuversicht? Die Antwort liegt in seiner Kindheit. Es war seine Mutter, die ihm von dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs berichtet hatte. Sie hatte ihm erzählt, dass er Mitglied einer anderen königlichen Familie war, deren (himmlisches) Reich viel mächtiger und herrlicher ist, als es ein irdisches Reich je sein könnte. Und das nicht durch Adoption, sondern durch Geburtsrecht. Sie berichtete ihm von allen Verheißungen, die Gott Seinem Volk gegeben hatte und welch herrliche Zukunft alle Kinder Gottes (in der Ewigkeit) erwartet. Mit ihrer Gottesfurcht und ihrem Gottvertrauen schaffte sie es, ihm einen Geschmack auf den Himmel und die Köstlichkeit einer lebendigen und vertrauensvollen Beziehung zu Gott zu vermitteln. Dieser Eindruck war so stark, dass ihm die Identifikation mit den Leiden und Misshandlungen des Volkes Gottes kostbarer erschien als die zeitlichen Ausschweifungen und Schätze Ägyptens. Durch den Glauben konnte er erkennen, dass die größten Schätze und Reichtümer dieser Welt im Lichte der Ewigkeit keinerlei Wert haben und dazu „dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll“ (Röm 8,18).
Erziehung mit Ewigkeitsrelevanz
Die weitere Entwicklung Moses ist uns bestens bekannt. Nachdem ihn Gott 40 Jahre lang im Lande Midian Seiner eigenen Erziehung unterzogen hatte, gebrauchte Er ihn in ungeheurem Maße für Seine Herrlichkeit. Laut der Heiligen Schrift war Mose „ein sehr demütiger Mensch, mehr als alle Menschen auf Erden“ (4.Mo 12,3). Von ihm heißt es auch: „Und es stand hinfort kein Prophet in Israel auf wie Mose, den der HERR erkannt hätte von Angesicht zu Angesicht, mit all den Zeichen und Wundern, mit denen der HERR ihn gesandt hatte“ (5.Mo 34,10-11). Bis heute ist Mose im Judentum der größte und wichtigste Prophet. Ohne ihn gäbe es wahrscheinlich weder die Juden noch die Christen, geschweige denn den Staat Israel. Der Grundstein dieses großen Mannes Gottes wurde jedoch in seinem Elternhaus gelegt, allem voran durch den positiven Einfluss seiner gottesfürchtigen Mutter!
Wie bereits eingangs erwähnt, berichtet uns die Bibel auch über negative Einflussnahmen von Müttern auf ihre Kinder. Da ich jedoch primär auf das Gute bedacht sein möchte, werde ich lediglich kurz auf einige Beispiele der Schrift eingehen.
Gottlose Könige und ihre Mütter
Neben einer Reihe von guten und Gott wohlgefälligen Königen gab es immer wieder auch gottlose Könige im Volk Israel und Juda, die von dem Herrn abwichen und auch das Volk Gottes in schrecklichen Götzendienst führten. Damit erzürnten sie den Herrn und brachten Gottes Strafgericht über sich und das Volk. Doch welchen Zusammenhang haben die Mütter dieser Könige mit deren Wandel vor Gott?
Die Tatsache, dass in den allermeisten Nennungen der Könige Israels und Judas auch die Namen ihrer Mütter und deren Herkunft genannt wird, lässt darauf schließen, dass hier ein Zusammenhang zwischen dem Einfluss der Mütter und der Königsherrschaft ihrer Söhne erkannt werden soll.
Am Beispiel der Könige Ahasja können wir sehen, welch verheerenden Einfluss eine Mutter ausüben kann. Der erste Ahasja ist der Sohn der Isebel. Von ihr spricht Gott in der Offenbarung zu der Gemeinde in Thyatira folgendermaßen: „Aber ich habe gegen dich, dass du Isebel duldest, diese Frau, die sagt, sie sei eine Prophetin, und lehrt und verführt meine Knechte, Hurerei zu treiben und Götzenopfer zu essen“ (Off 2,20). Von ihrem Sohn heißt es entsprechend: „er tat, was dem HERRN missfiel, und wandelte in den Wegen seines Vaters und seiner Mutter […] und diente dem Baal und betete ihn an und erzürnte den HERRN, den Gott Israels, wie sein Vater tat“ (1.Kön 22,53-54). Zuvor hatte Isebel bereits auf ihren Ehemann Ahab einen schlechten Einfluss ausgeübt und ihn zum Götzendienst verführt. Und auch im Leben ihres Sohnes trat ihr schlechter Einfluss deutlich in Erscheinung.
Der erste Brief, den ein Kind liest, noch bevor es überhaupt lesen lernt, ist das Verhalten seiner Mutter!
Der zweite Ahasja war der Sohn der Atalja, die wiederum eine Tochter Isebels war. Auch sie übte zuvor einen schlechten Einfluss auf ihren Mann Joram aus (2.Kön 8,18), um im Anschluss auch ihren Sohn negativ zu beeinflussen. In 2. Chronik wird ihr negativer Einfluss auf ihren Sohn sogar ganz direkt hervorgehoben, indem es heißt: „Und auch er wandelte in den Wegen des Hauses Ahab; denn seine Mutter hielt ihn dazu an, gottlos zu sein“ (2.Chr 22,3). Welch schreckliches Urteil muss die Eltern erwarten, die ihren Kindern nicht lediglich ein schlechtes Beispiel sind, sondern sie direkt dazu ermuntern, gottlos zu sein! An diesem Beispiel sehen wir auch sehr deutlich, wie weitreichend sich eine schlechte Einflussnahme auswirken kann.
Das dritte und letzte Negativbeispiel ist der König Abija. Er war ein Sohn der Maacha, von dem es heißt, dass „er wandelte in allen Sünden seines Vaters, die dieser vor ihm getan hatte“ (1.Kön 15,3). Auf den ersten Blick ist nicht zu erkennen, inwiefern Maacha einen schlechten Einfluss auf ihren Sohn Abija ausgeübt haben könnte. An der Herrschaft seines Bruders Asa jedoch, der übrigens tat, was dem Herrn wohlgefiel, können wir sehen, dass auch sie eine Götzendienerin war. Asa setzte nämlich seine Mutter als Herrin ab, weil sie ein Gräuelbild der Aschera gemacht hatte (vgl. 1.Kön 15,13).
Schlussgedanken
Wie wir hoffentlich erkennen konnten, haben Eltern, und dabei insbesondere die Mütter, einen enormen Einfluss auf ihre Kinder. Möge Gott deshalb den Müttern helfen, durch ihren heiligen und gottesfürchtigen Lebenswandel einen bleibenden Eindruck in den Herzen ihrer Kinder zu hinterlassen und damit einen positiven Einfluss auf sie zu nehmen. Möge es ihnen gelingen, einen lebendigen Glauben in sie einzupflanzen, ihnen einen Vorgeschmack auf die Herrlichkeit des Himmels zu geben und sie zu lehren, ihren Fokus auf die Belohnung zu halten, sodass sie sich an den halten, den sie nicht sehen, als sähen sie Ihn. Schlussendlich möge Gott sie bewahren, durch einen unheiligen oder leichtfertigen Lebenswandel einen negativen Einfluss auf ihre Kinder auszuüben und ihnen damit, bezogen auf ihren eigenen Wandel vor Gott, nachhaltig zu schaden. Gott segne euch, liebe Mütter!
Andreas Kindler
Gemeinde Ramstein
Bibelzitate folgen, wenn nicht anders gekennzeichnet, der Übersetzung von Martin Luther (rev. 1984).