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Nachdem die Flutkatastrophe über Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hereingebrochen war, war sich die Mission Stephanus sehr schnell einig, alle verfügbaren Mittel einzusetzen, um zu helfen. Doch neben all der praktischen Hilfe bei den Räumungs- und Aufräumarbeiten ist auch eine ganz andere, fast nebensächliche Aufgabe elementar und unumgänglich geworden: die Versorgung mit Essen und Trinken. Und das sowohl für die zahlreichen Helfer von außerhalb als auch für die Bewohner des Katastrophengebiets selbst.
Aufgrund der massiven Zerstörung durch die Flut ist ein Großteil der Häuser und Wohnungen noch bis heute nicht nutzbar. Von der stark in Mitleidenschaft gezogenen Infrastruktur, war natürlich auch die Stromversorgung betroffen, die in den meisten der betroffenen Orte vollständig zum Erliegen kam. Das bedeutet natürlich auch, dass die Zubereitung von warmen Mahlzeiten für all die vielen Menschen vor Ort nicht mehr richtig möglich war.
Aus diesem Grund musste schnellstmöglich eine Essensversorgung organisiert und eingerichtet werden. Auf dem Gelände einer ehemaligen Grundschule wurde in kürzester Zeit ein großes Zelt mit Sitzgelegenheiten und einer Ausgabe von Gebrauchs- und Verbrauchsgütern aller Art aufgebaut. Seitdem gibt es dort täglich Kosmetik- und Hygieneartikel, Wechselkleidung, Schuhwerk, Getränke, Snacks und warmes Essen für alle Betroffenen und Beteiligten.
Viele Menschen suchen die Versorgungsstation auf. Ob Polizeibeamte, Soldaten der Bundeswehr, freiwillige Helfer aus verschiedenen Ländern oder eben betroffene Anwohner – jeder ist herzlich willkommen. Und schon bald kamen die Stephanus-Mitarbeiter mit den verschiedensten Menschen ins Gespräch und konnten neben der praktischen Hilfe, ganz nebenbei auch von Gott erzählen und zeugen.
Aus ganz Deutschland kamen und kommen auch heute noch Hilfstrupps zusammen, die über die Mission Stephanus organisiert und in die betroffenen Gebiete koordiniert werden. Auch um die Versorgung dieser freiwilligen Helfer wird sich gekümmert. Alle Mitarbeiter treffen sich morgens in der Gemeinde Ulmen, um zu beten und den Tag zu besprechen. Bevor sich alle in die Autos setzen, um zum Nürburgring zu fahren, von wo aus der Reisebus zu den Einsatzorten startet, werden Lunch-Pakete verteilt, um diejenigen zu versorgen, die eventuell noch kein Frühstück hatten oder sich auf dem Weg einfach nochmal stärken wollen. Abends gibt es in der Gemeinde Ulmen noch ein gemeinsames Abendessen, welches tagsüber von Freiwilligen aus Ulmen vorbereitet wird.
Zu Beginn fanden sich knapp 70 Helfer zum Abendessen ein. Innerhalb von ein paar Tagen wuchs die kleine Gruppe aber auf etwa 400 Personen an. Dementsprechend musste auch mehr vorbereitet und gekocht werden. Mit vielen fleißigen Händen, der Hilfe von zwei weiteren Gemeinden war dies jedoch gut zu bewältigen. Die Arbeit in der Küche, ob nun im Gemeindehaus oder vor Ort im Katastrophengebiet, wird vollständig von freiwilligen Helfern gestemmt.
Viele Menschen, die im Umkreis der Flutregion leben, beteiligen sich daran und bringen so die Arbeiten voran. Es werden jedoch immer noch Helfer für unterschiedlichste Aufgaben gesucht, wie beispielsweise die Essensausgabe vor Ort. Da insbesondere die Anwohner weiterhin abhängig von dieser Unterstützung sind, wollen wir die Arbeit gerne weiterführen. Das Wort Gottes sagt uns: „Wenn jemand deine Unterstützung braucht und du ihm helfen kannst, dann weigere dich nicht“ (Spr 3,27/ HFA).
Auch wenn diese Arbeit unscheinbar erscheinen mag, so dient sie doch vielen Menschen zum Segen. Lasst uns aufmerksam sein, wo noch helfende Hände gebraucht werden, und jede Möglichkeit nutzen, um in dieser schwierigen Zeit für Menschen da zu sein und ihnen die Botschaft von Jesus weiterzugeben.
Jana Soldatov
CDH-Stephanus