Gott hat das letzte Wort!

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  • Künstliche Beatmung von Liya auf der Intensivstation

Gott hat das letzte Wort!

2021-06-04T13:26:13+02:004. Juni 2021|

„Gottes Wege sind vollkommen, des HERRN Worte sind durchläutert. Er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen. Denn wer ist Gott, wenn nicht der HERR? Und wer ist ein Fels, wenn nicht unser Gott? Gott stärkt mich mit Kraft und weist mir den rechten Weg“ (2.Sam 22,31-33)

 

Das Wunder der Geburt unserer Tochter Liya

Die Schwangerschaft mit unserem ersten Kind Liya verlief dank der Gnade Gottes sehr gut! Jedoch geschah etwas Unvorhersehbares, sodass die Ärzte Liya beinahe keine Überlebenschance gaben. Unsere Glaubensgeschwister in über zwölf Ländern setzten sich intensiv im Gebet für Liya ein. Gott ließ dieses Erlebnis zu Seiner Ehre und zu unserer Freude zu.

 

Fragen und Ängste rund um die Geburt

Während der Schwangerschaft konnte ich mir oft die Zeit nehmen, um intensiv mit Gott Gemeinschaft zu haben. Ich hatte viele Fragen bezüglich der Geburt und Gott gab mir Antworten, stärkte mein Vertrauen auf Ihn und gab mir tiefen Frieden. In diesem Zusammenhang waren für mich zwei Aspekte besonders wichtig.

 

Geprägt durch mein Umfeld stellte sich mir schon am Anfang die Frage, warum die meisten Frauen heute nicht mehr selber entbinden können, und so viele Einleitungen oder Kaiserschnitte notwendig sind. Ist der Körper der Frau nicht mehr in der Lage, das zu tun, wozu Gott ihn erschaffen hat? Diese beiden Möglichkeiten kamen für mich nicht infrage und ich betete intensiv für Gottes Schutz und Führung. Gott schickte mir Antworten durch andere Frauen, die sich schon mit diesem Thema beschäftigt hatten und ließ mich gleichzeitig durch Sein Wort das Wunder Seiner Schöpfung neu entdecken und darüber staunen! Ich durfte erkennen, dass das Problem nicht im Körper der Frau liegt, sondern in unserer Gesellschaft.

Es ist faszinierend, wie Gott einen neuen Menschen im Körper der Frau heranwachsen lässt und wie dieser den Weg in die Welt findet. Die ganzen Prozesse sind so komplex und bis ins kleinste Detail aufeinander abgestimmt. Gott hat alles genau bedacht und die Frau mit der Fähigkeit erschaffen, gebären zu können! Dies gab mir ein stärkeres Vertrauen in meinen Schöpfer.

 

Der zweite Aspekt sind die Ängste, die mit der Schwangerschaft verbunden sind, wie beispielsweise die Angst um die Entwicklung des Kindes. Auch ich blieb davon nicht verschont. Doch Jesus gibt uns durch Sein Wort klare Anweisungen, wie wir mit der Angst umgehen können und spricht uns davon frei! Diese Freiheit durfte ich erleben. Gott bearbeitete mich durch eine Bibelstelle nach der anderen. Zusätzlich wurde für mich gebetet.

Ich muss hierzu erwähnen, dass Gott mir die ganze Zeit über besonders eine Bibelstelle aus dem Johannesevangelium ans Herz legte: „Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn“ (Joh 14,13).

 

Was für eine Zusage! Was wir in Jesu Namen bitten, will Er uns geben. Vorausgesetzt, wir bleiben in Ihm. Und das allein aus dem Grund, damit Sich der Vater verherrlicht! Das traf mich sehr und von nun an betete ich, dass der Vater sich durch die bevorstehende Geburt verherrlichte.

Familie Hergert

Festes Vertrauen auf die Verheißungen Gottes

Die Geburt rückte immer näher. Jedoch war unsere Tochter zum errechneten Geburtstermin immer noch nicht geboren. Seit ich den Termin überschritten hatte, wurde die Situation angespannter. Insbesondere machte die Ärztin Druck. Ständige Kontrollen, viele angebliche Risiken, die unbedingt berücksichtigt werden sollten, Einleitung bei Unterversorgung etc. Gerade in diesen letzten Tagen erlebte ich besonders Gottes Gegenwart und einen unbeschreiblichen Frieden. Ich war bis zum Schluss so ruhig, wie ich es sonst von mir nicht kannte.

 

Da ich ab dem zehnten Tag nach dem Termin eine Einleitung verweigerte, mussten wir nun jeden Tag ins Krankenhaus zur Kontrolle. Wir lernten fast alle Hebammen kennen und konnten unzählige Gespräche über den Glauben führen. Der Anlass dazu war meistens, dass die Hebammen darüber staunten, wie ruhig und gelassen wir die ganze Zeit waren.

Am vierzehnten Tag hatten wir zusätzlich ein Gespräch mit dem Oberarzt. Dieser teilte uns ganz offen mit, dass es keine weiteren Optionen gäbe, als das Kind am nächsten Tag per Kaiserschnitt zu holen. Mein Mann versuchte, mit dem Arzt zu reden, aber erfolglos. Ich sprach mich gegen den Kaiserschnitt aus und zeugte, wie Gott mich bisher geführt hatte und mich über den Zeitpunkt und die Geburt selbst mit tiefem Frieden erfüllte. Der Arzt erwiderte darauf, dass, wenn ich daran glaubte, er daran nicht rütteln möge. Somit war das Gespräch beendet, ohne dass es einen Kaiserschnitt geben sollte.

 

Ich muss dazu sagen, dass es medizinisch keinen Grund dafür gab, das Kind anders als auf natürlichem Weg auf die Welt zu bringen. Mir und dem Kind ging es sehr gut und die Ergebnisse der Untersuchungen waren bedenkenlos. Auch hatte ich entgegen der Ansicht der Ärzte durchgehend fachliche Unterstützung und Betreuung durch meine Hebamme.

In dieser Zeit ließen wir die Brüder für uns beten und baten auch unsere Familien und Freunde, dies zu tun. Ein Freund meines Mannes ließ ohne unser Wissen auch in seiner Gemeinde mit Gefäßen für uns beten. Es wurde vom Herrn folgendes Bild gezeigt: Es war ein Bett im Krankenhaus gezeigt und auf einmal kamen Sonnenstrahlen durch und erleuchteten es. Ich ahnte zu dem Zeitpunkt noch nicht, wie wichtig dieses Bild für mich noch werden würde.

 

Als Liya das Licht der Welt erblickte

Am achtzehnten Tag war es soweit. Früh am Abend setzten die Geburtswehen ein. Der Verlauf der Geburt war bis auf das Ende gut. Jedoch wurde es sehr unruhig, nachdem ein Hebammenwechsel stattgefunden hatte. Als die Presswehen einsetzten, durfte ich nach Anweisung der Hebamme über eine Stunde lang nicht pressen, sondern musste die Wehen unterdrücken, da der Muttermund noch nicht genug geöffnet war.

Diese Wehen zurückhalten zu müssen, war das Schlimmste. Aber auch diese Zeit ging vorbei und unsere Tochter Liya erblickte endlich das Licht der Welt. In diesem Moment stießen Sonnenstrahlen durch das Fenster, obwohl der Tag bisher trüb gewesen war. Nach einem kurzen Schnappen nach Luft atmete unsere Tochter nicht mehr. Mein Mann fragte die ganze Zeit, warum sie nicht atmete. Aber ich war so fasziniert von den Sonnenstrahlen, dass ich immer wieder zu ihm sagte: „Schatz, da sind Sonnenstrahlen!“ Ich wusste nur eines und es nahm mich voll ein: Die Sonnenstrahlen sind da und es würde alles gut werden.

 

Liya wurde sofort weggebracht und ärztlich versorgt. Nach langer Zeit sagten die Ärzte uns endlich, wie es um Liya stand. Sie gaben ihr keine Überlebungschance. Sollte sie es schaffen, müsste sie mit einer Herz-Lungen-Maschine leben. Nach langem Hin und Her wurde entschieden, Liya zur speziellen Behandlung in die Klinik nach Oldenburg zu verlegen.

Spätabends am selben Tag wurde auch ich dorthin verlegt und konnte um 1 Uhr nachts endlich meine Tochter zum ersten Mal sehen. Sie lag auf der Intensivstation und war ganz verkabelt. Der behandelnde Facharzt erklärte mir, dass Liyas Zustand sehr kritisch sei und wir uns auf eine sehr lange Behandlungsdauer einstellen müssten. Der Arzt würde auch nicht so bald mit einer Reduzierung der künstlichen Beatmung beginnen.

 

Das Wunder der Gebete

Das war Sonntagnacht nach Liyas Geburt. Das Einzige, das wir in dieser Lage tun konnten, war, uns an Gott zu wenden. Wir baten unsere Familien, Freunde und Gemeinden für Liya zu beten. Und das Gebet der Kinder Gottes bewirkte Wunder! Dies konnten wir sehr deutlich noch an diesem Sonntag erfahren. Der Zustand von Liya verbesserte sich so weit, dass die künstliche Beatmung schon abends am selben Tag reduziert wurde.

Am nächsten Tag wurde die Beatmung abgesetzt. Liya bekam nur noch eine Atemhilfe. Diese riss sie nachts herunter und atmete von dem Moment an selbstständig. Ihr ging es weiterhin so gut, dass wir nach über einer Woche mit einem gesunden Kind zu Hause waren! Da Liya anfangs so lange ohne Sauerstoff war, wurde sie im Krankenhaus einige Male auf bleibende Schäden im Gehirn untersucht. Anfangs gab es einige Auffälligkeiten. Vor der letzten Messung betete ich nochmal dafür und währenddessen erstrahlten starke Sonnenstrahlen und schienen direkt auf Liya in ihr Krankenbett. Ich war so gerührt, denn Gott erfüllte mich wieder mit tiefem Frieden und sagte mir, dass alles gut werden würde! Diesmal waren die Auffälligkeiten sehr gering.

 

Nach einigen Wochen mussten wir mit Liya zum Kinderneurologen, um eventuellen bleibenden Schäden entgegenzuwirken. Der Arzt war sehr erstaunt, ein gesundes Kind vor sich zu haben und meinte nur, dass er Kinder mit so einer Geburtsdiagnose gewöhnlich in einem schlimmeren Zustand antreffe. Auch die Messung der Hirnfunktion war ohne Befund. Preis dem Herrn dafür!

Im März dieses Jahres ist unsere Tochter zwei Jahre alt geworden. Sie ist kerngesund und entwickelt sich prächtig! Wir durften bisher unzählige Male von diesem Wunder zeugen. Gott verherrlichte sich durch ihre Geburt, denn Er hat das letzte Wort.

 

„Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn“ (Joh 14,13).

 

Tanja Hergert
Gemeinde Emden