Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde. - 1. Mose 1,1

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  • Bis zum 40. Lebensjahr 20-mal durch die Bibel - aber der allererste Vers packte ihn besonders. Bildquelle: Pixabay-StockSnap_2604321

Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde. - 1. Mose 1,1

2021-03-19T10:47:51+01:005. März 2021|

Als im Jahr 2015 die ersten Flüchtlinge aus Syrien nach Europa kamen, um Schutz vor dem Krieg zu suchen, packte mich wieder einmal die Angst. Welche Folgen würde dieses Ereignis für mich und meine Familie haben? Sollte ich auswandern oder wegziehen? Sollte ich vielleicht einen großen Lebensmittelvorrat anlegen? Viele Fragen kamen in mir auf. Auch unsere schöne Stadt Speyer erklärte sich bereit, 300 Flüchtlinge aufzunehmen. Als Aufnahmelager diente eine alte Kaserne der Bundeswehr, ca. 300m Luftlinie von meinem Zuhause entfernt.

 

Zur gleichen Zeit startete ich mein neues Bibelprojekt. Mein Ziel war, die Bibel bis zu meinem 40. Lebensjahr zwanzig Mal zu lesen. Das hatte ich auf einer Missionsreise einem Bischof versprechen müssen. Es blieben mir noch 7 Jahre, um die Bibel sechzehn Mal zu lesen. Hierfür absolvierte ich einen Schnelllesekurs und freute mich darauf, die neu erworbenen Techniken beim Bibellesen anzuwenden. Ich schlug die Bibel auf und las den ersten Vers: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde“ (1.Mo 1,1).

 

Dieser Vers traf mich wie der Blitz und ich konnte erst einmal nicht weiterlesen. Die Gegenwart Gottes umgab mich und mir kamen die Tränen. Ich las den Vers erneut: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde“ (1.Mo 1,1). Meine Sorgen und Ängste waren in der Gegenwart Gottes im Nu verflogen. Für die nächsten 20 Minuten blieb die Welt für mich stehen. Ich fühlte mich Gott so nah und in Seiner Gegenwart geborgen.

 

Meine Erkenntnisse

Gleich im ersten Vers der Bibel stellt sich Gott dem Bibelleser vor. Doch tut Er das anders, als wir es gewohnt sind. Nämlich indem Er auf Seine Werke und auf das, was Er erschaffen hat, verweist. Er redet durch das Schöpfungsbild zu uns und sagt uns im übertragenen Sinne: „Schaut und erkennt, wozu Ich in der Lage bin. Erkennt doch, welch außergewöhnliche Fähigkeiten Ich besitze. Als es nichts gab, erschuf Ich den Himmel und die Erde. Merkt doch und erkennt an der Schöpfung Meine Klugheit und Einsicht, Meine Macht und Stärke. Und noch eins, Ich existierte bereits vor der Schöpfung. Ich bin der Allmächtige und alleinige Herrscher über die Erde. Für mich ist nichts unmöglich!

 

Gott schuf die Erde für alle Zeiten

Unser blauer Planet mit dem gesamten Ökosystem wurde so perfekt geschaffen, dass es seit seiner Erschaffung keiner weiteren Korrekturen bedurfte. Gott musste nicht im Jahr 70 n. der Schöpfung den Abstand zur Sonne verringern, weil Adam ständig fror oder gar ein Meer entfernen, damit die Menschen mehr Land zum Bewirtschaften haben. Nein, die Erde war perfekt für alle Zeiten – bis heute.

Immer öfter höre ich auch aus christlichen Kreisen, dass die Erde überbevölkert sei. Es sind einfach zu viele Menschen auf unserem Planeten, argumentieren auch die Medien. Ist es wirklich so? Wenn das stimmt, dann hat Gott ja einen Fehler gemacht! Er hätte die Erde lieber 1000km im Durchmesser breiter machen sollen, um einen achten Kontinent als Lebensraum für die Menschen zu haben! Nein, dem stimme ich nicht zu! Die Erde ist perfekt für alle Zeiten. Ich lade dich hier zu einem Rechenexperiment ein.

Wenn die gesamte Menschheit von ca. 8 Mrd. Menschen nach Deutschland mit einer Gesamtfläche von 357.386km² umsiedeln müsste, dann hätte jeder von uns eine Grundfläche von 44m². Das entspricht heutzutage einem geräumigen Wohnzimmer. Bei einer fünfköpfigen Familie entspräche das einer Nutzungsfläche von 220m². Das entspricht einem größeren Haus. Nicht schlecht – oder?! Dann aber wären ganze Kontinente leer und würden darauf warten, besiedelt zu werden. Nordamerika, Südamerika, Afrika, Asien, Australien und Europa.

Nein, die Erde ist groß genug für uns alle und fruchtbar genug, um alle Menschen seit bereits mehr als 6000 Jahren zu ernähren. Einfach perfekt für alle Zeiten – danke für dieses Wunderwerk, mein Schöpfer!

 

Diese beiden Erkenntnisse gaben mir Frieden und Ruhe in mein Herz. Auch heute fahre ich regelmäßig am Flüchtlingsheim vorbei. Doch anstatt in Angst und Schrecken zu verfallen, segne ich die Menschen und wünsche ihnen Glück, Gesundheit und Frieden in unserem Land – denn ich weiß, dass Gott genug für uns alle bereitet hat. Ende 2018 schloss ich mein Bibelprojekt ab. Keiner der weiteren 31.170 Bibelverse hat mich so tief ergriffen und mein Denken nachhaltig so verändert wie der Allererste.

 

Sergej Kussmaul
Gemeinde Speyer