Vater, was vererbst du?

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  • Väter brauchen als geistliche Führer der Familie eine enge Beziehung zu Gott. Bildquelle: AdobeStock © Jaren Wicklund

Vater, was vererbst du?

2020-12-01T20:10:27+01:0028. Mai 2020|

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Die Kapitel des Buches Richter erzählen offen, was damals geschah: Verschiedene Richter, verschiedene Schicksale. Es wird berichtet, wie jeder Richter des Volkes Gottes sein bestimmtes Erbe hinterließ – geistlich oder materiell. Im 12. Kapitel schließlich geht es um den Richter Elon, einen Sabuloniter. Er richtete die Israeliten zehn Jahre lang (vgl. Ri 12,11).

Aber es wird nichts erwähnt, was er in ihr Leben brachte und was er hinterließ. Er war anscheinend ein Mann, der nichts hinterließ, worüber es sich zu reden lohnt. Männer arbeiten ihr Leben lang sehr hart, sind bemüht, die Familie zu ernähren. Und das ist richtig. Aber was für ein Beispiel hinterlassen sie, dem ihre Kinder ihr Leben lang folgen können?

Ich predige in meiner Gemeinde immer wieder über das Thema „Heiligung der Väter“. Wenn wir Probleme bezüglich frommer Kleidung und frommen Verhaltens klären wollen, werfen wir uns sofort auf die Frauen. Aber ich glaube, dass wir geistliche Menschen eine große Lücke zugelassen haben, indem wir den Männern nicht gepredigt haben, was es bedeutet, ein geistlicher Führer zu sein.

Das Wort Gottes befiehlt uns Männern, die geistlichen Führer unseres Hauses zu sein. Der Grund, warum unser Land leidet, ist die fehlende geistliche Führung in den Familien.

Ich mache mal eine Behauptung: Wenn deine Frau mehr betet als du, bedeutet das, dass etwas mit deiner Beziehung zu Gott nicht stimmt. Wenn deine Frau mit Ehrfurcht anbetet und Gott mehr lobpreist als du, dann stimmt dein Wandel vor Gott nicht.

Das Wort Gottes befiehlt uns Männern, die geistlichen Führer unseres Hauses zu sein. Der Grund, warum unser Land leidet, ist die fehlende geistliche Führung in den Familien. Es gibt keine Väter, die sich auf ihre Knie stellen, die ihre Söhne belehren, dass die Hilfe nicht von Papa oder von sonst jemandem kommt, sondern nur von Gott und aus Gottes Wort.

Elon, du hast Israel zehn Jahre lang gerichtet. Aber was hast du hinterlassen? Was hast du in deinem Leben getan, damit deine Kinder groß werden und sagen können: Wir treten in die Spuren unseres Vaters?

In unserer Gemeinde erklären wir den Frauen oft, wie sie sich fromm verhalten und kleiden sollen, weil Brüder in Versuchung geraten und aufgrund ihrer Begierden in Sünde fallen können. Ja, ich glaube, dass es sich für uns Christen gehört, unseren Körper ganz mit Kleidung zu bedecken. Die Bibel lehrt dies.

Aber wir sprechen zu wenig über die Brüder selbst, warum sie Versuchungen in ihrem Herzen und ihren Gedanken zulassen. Diesbezüglich verschließen wir unsere Augen. Die weltliche Mode und provokante Kleidung wären niemals in die Gemeinde gelangt, wenn sie vorher nicht in die Häuser und in die Familien gelangt wären. Doch wenn die Schritte in der Familie unter dem Einfluss des Heiligen Geistes und Seiner Kraft wären, könnten sie nicht durch das Gemeindehaus marschieren.

Wir verlieren unsere Kinder, weil der Einfluss der Welt in unseren Häusern stärker ist als der Einfluss des Heiligen Geistes. Die Welt hat eine große Kraft in den Häusern, mehr als das Wort Gottes und der Heilige Geist. Hollywood und seine Filmproduktion haben einen viel größeren Einfluss auf das Leben unserer Kinder als das lebendige Wort Gottes.

Und das liegt nicht daran, dass die Bibel keine Kraft hat und das Weltliche stärker ist als der Heilige Geist – nein. Das heiße und lebendige Gebet, das Fasten und die Hoffnung auf den einzigen Gott haben wir vernachlässigt. Ich belehre und predige den Vätern und Brüdern in meiner Gemeinde viel mehr als den Schwestern.

Das Wort Gottes sagt, dass der Vater die Familie ist – das Haupt des ganzen Hauses (vgl. Eph 5,23). Im Herzen einer jeden Frau ist ein Verlangen und die Bereitschaft, einem Mann zu folgen, der gerecht und ehrlich ist und der sein ganzes Haus führt. Ich kann den Zustand der alleinerziehenden Mütter verstehen, die in der Sache mit niemandem rechnen können. Und Gott sei Dank für die Mütter, die zu den Gottesdiensten kommen, selbst wenn die Väter aufgehört haben, dies zu tun. Dank sei Gott für treue Mütter, die entschieden sind, ihre Kinder im Haus Gottes zu erziehen, was auch immer es kosten mag.

Möge der Herr ihnen dabei helfen. Und er wird solchen helfen. Vater, was hast du deinen Kindern hinterlassen? Ich habe ihnen Geld hinterlassen, das ich mit großer Mühe verdient habe. Ich habe sie aufgezogen, ernährt, ihnen Bildung ermöglicht, ihnen mit der Arbeit geholfen, ein Grundstück hinterlassen und eine Farm.

Doch was für ein geistliches Erbe hast du ihnen hinterlassen? Väter, was hinterlasst ihr? Ein Beispiel eurer Treue dem allmächtigen Gott gegenüber? Ein Beispiel, wie man nicht auf sich selbst baut, sondern allein auf den Herrn? Ein Beispiel des häuslichen Gebets, in dem Gottes Kraft zu spüren war und die Kinder zitterten?

Ein Bruder erzählte, wie sein Vater die Familie führte. Als sie in Armut lebten und kein Essen hatten, sagte er zu seiner Frau, sie solle den Tisch decken. Die hungrigen Kinder beobachteten, was passierte. Dann forderte er sie dazu auf, ihre Knie zu beugen und für das Essen zu beten. Alle beugten ihre Knie und dankten für das Essen, das sie gar nicht hatten. Es gab doch kein Essen!

Nach wenigen Minuten des Gebets und Weinens hörten alle, wie etwas von draußen gegen die Wand fiel. Sie gingen hinaus, um nachzuschauen. Ein unglaublich großer Vogel war gegen die Wand geflogen und auf die Erde gefallen. Sie säuberten, kochten und aßen ihn.

Ich sage euch, der Vater hätte ihnen Reichtum, Grundstück und andere Kostbarkeiten dieser Welt hinterlassen können. Doch er hinterließ geistliches Erbe. Was hinterlasst ihr Väter euren Kindern, das sie ihr ganzes Leben begleitet und sie sogar ihren Kindern weitergeben können?

In unserer Gemeinde haben wir einen Jungen. Er hat eine gute Mutter, eine Beterin und er ist ihr sehr nah. Eine wunderbare Beziehung zwischen den Eltern und den Kindern. Nach der Predigt für die Väter ging der Vater dieses Jungen zu ihm, schloss ihn in seine Arme, drückte ihn fest an sich, legte seine Hände auf seinen Kopf und fing an, für den Sohn zu beten. Der Sohn erzählte seiner Mutter nachher:

„Mama, versteh mich bitte richtig. Ich liebe es sehr, wenn du für mich betest. Ich liebe es, wenn ich nachts aufwache und höre, wie du für mich betest und weinst. Aber als Papa seine Hände auf mich legte und anfing für mich zu beten, ist etwas passiert. Es war etwas anderes!“ Wisst ihr, was es war? Gottes Wort fing an zu wirken. Unsere Frauen sind gezwungen, in der Kirche an vorderster Front zu stehen und die schwersten Lasten zu tragen. Kündigt man einen außergewöhnlichen Gottesdienst an, kann man sehen, wer als erstes seine Hand hebt und verspricht zu kommen. Ruft man ein Fasten für eine Not aus, kann man sehen, wer als erstes seine Hand hebt und einen Tag fastet. Es sollte anders sein.

Wisst ihr, wann sich die Erweckung und die Ausgießung des Geistes prüft? Wenn die Brüder und Väter sich zum Herrn ausstrecken, ihr Gesicht mit den Händen bedecken und weinend zum Herrn schreien: „Himmlischer Vater! Ich kann nicht ohne deine Hilfe!“ Mein Vater arbeitete als Schweißer. Wenn er nach Hause kam, roch seine Kleidung sehr nach Schweiß und Verbranntem und seine Hände waren schwarz.

Kinder brauchen einen Vater, der für sie da ist
und der sie zum himmlischen Vater hinführt. Bildquelle: AdobeStock © Kostia

Ich war erst vier Jahre alt, aber ich erinnere mich daran, als sei es gestern gewesen. Mein Vater öffnete die Tür, zog seine alte Schweißermütze aus und hing sie auf den Haken, kam ran und küsste eigentlich immer zuerst meine Mutter, wenn mein Bruder und ich uns nicht schon zuerst auf ihn geworfen hatten. Ich wusste, dass ich meinen Vater jetzt nicht bitten kann, mit uns zu spielen. Er würde jetzt zuallererst in sein Schlafzimmer gehen, seine Knie neben seinem Bett beugen und dort ungefähr eine Stunde so stehen. Ich schlich mich dort hinein, setzte mich gegenüber auf das Bett und schaute zu, wie er mit Gott redete.

Ich war immer schockiert, dass mein großer, starker Vater auf den Knien stand. Ich war erst vier Jahre alt, aber irgendwas sprach in meinem Herzen: „Schau, er betet und weint!“ Tränen tropften von seinem Kinn auf den Boden. Ich wollte sehen, wie er das Angesicht Gottes suchte. Dann fiel der Heilige Geist auf ihn und er begann ein Gebet zu sprechen, das ich nicht verstand. Ich war voller Ehrfurcht, Angst und Freude. Wir waren zu dritt in diesem Raum – der Herr, mein Vater und ich.

Dann erhob er seine Stimme, rief Gott Dank und Ehre aus und sang. Es war die Stimme eines Siegers. Ich habe die Stunden in diesem Raum nie vergessen. Ich erinnere mich genauestens an diese Gebete und an diese Kraft, die den ganzen Raum erfüllte.

Als ich 14 Jahre alt war, kam eine große Krise. Mein Leben war zerschlagen. Ich wusste, dass mir in dieser Welt niemand helfen konnte. Und die Erinnerungen an die Kindheit führten mich zur Bekehrung - auf die Knie! Ich habe in Erinnerungen den Weg in die Kirche gefunden, in die meine Eltern mich damals auf den Händen getragen hatten. Ich fand einen Weg zurück.

Dies ist die Kraft, die geistliche Führung hat. Dies ist die Kraft, die das Verhalten meines Vaters hat! Ich rede über meinen Vater erfüllt von der Kraft Gottes und mit dankbarem Herzen. Wir brauchen mehr als angenehme Gefühle und angenehme Menschen, die in den Gottesdiensten lächeln.

Wir brauchen die Erweckung der Brüder, Männer und Väter. Hebt reine Hände und gebt Ihm den vollen Dank. Sagt: „Herr, lehre und zeige, wie man bei sich im Haus ein Heiliger sein kann!“ Und wenn unsere schlafenden Männer aufwachen, dann wird bei uns eine Erweckung stattfinden.

Die Welt hat eine große Kraft in den Häusern, mehr als das Wort Gottes und der Heilige Geist. Und das liegt nicht daran, dass die Bibel keine Kraft hat und das Weltliche stärker ist als der Heilige Geist.

Kind, wenn du ohne Vater bist, heißt es nicht, dass du verworfen bist. Bittet den Herrn, dass er euch einen geistlichen Vater schickt, wie er Timotheus Paulus schickte. Ich bin Gott für euch Mütter dankbar. Ich bin dankbar für jedes Fasten und für jedes Gebet! Ich wende mich an euch Väter: Ihr müsst betende und fastende Führer in der Familie sein. Setzt alles wieder auf den Platz, wie es sein sollte. Erzählt mir nicht, dass eure Frauen euch nicht folgen wollen.

Habt ihr es probiert? Habt ihr versucht, ein Mann des Gebets und Fastens im Haus zu sein? Ein Mann, der nur nach dem Wort Gottes lebt? Ein Mann – erfüllt mit dem Heiligen Geist? Jede Frau würde so einem Mann folgen wollen. Dies ist das Wort Gottes. Führt Gottes Ordnung ein. Wacht auf, so werden auch unsere Gottesdienste aufwachen.

Die Kinder sind nicht mit Befehlen zu führen und zu lehren. „Du tust, was ich sage!“ - „Papa, aber warum?“ - „Weil ich das gesagt habe!“ Nein, das ist falsch.

Die Antwort muss lauten: „Weil Christus das Haupt unseres Hauses ist. Wir folgen dem Wort Gottes und das Wort Gottes sagt es so. Und deswegen können wir das nicht tun, auch wenn die ganze Welt das tut.“ Wichtig ist, dass ihr euch nicht schämt, gegenüber eurem Gewissen und euren Kindern dieses zu sagen. Wir erlauben Schmutz in unsere Häuser zu bringen und wundern uns dann, woher die Kinder das gelernt haben? Warum haben unsere Kinder keine Kraft?

Die Antwort lautet: Videos, Computerspiele, Kleidung, ... Wir verlieren unsere Kinder, weil wir ihnen viel erlauben. Wenn ihr euch ergebt, verliert ihr euren Platz in Gottes Ordnung. Wenn ihr aber aufrecht steht und dem Teufel widersteht, werdet ihr einen Platz in Gottes Ordnung erlangen. Josua stand auf und sagte: „Ich und mein Haus werden dem Herrn dienen“ (Jos 24,15). Es ist ein Erwachen, das in einem schluchzenden und dankbaren Herzen brennt.

Vor zwei Jahren fing der Herr an, sich an mich zu wenden: „Niemand predigt den Männern.“ Warum sehen unsere Kinder sauber und ordentlich aus, haben aber noch nie von der Kraft erfahren, die Jesus Christus von den Toten auferweckt hat. Der Vater hat sie gut erzogen, wenn sie ungehorsam waren. Aber den Kindern das Gebet beizubringen, zu dem sich der Himmel neigt, das gibt es nicht. Er hat ihnen nie beigebracht, wie der Heilige Geist durch uns betet. Ich will, dass meine Kinder sich fromm anziehen.

Aber ich will auch, dass sie wissen, dass ich ein Mann des starken Gebets bin. Ich will, dass sie wissen, dass es mehr ist, als sich fromm anzuziehen. Das ist die Erfahrung einer engen Verbindung mit Christus und einer engen Beziehung zu Gott. Vor einiger Zeit war ich in einer Gemeinde. Da waren ungefähr 250 Menschen in dem Saal. Alle Familienoberhäupter in einem Haus Gottes.

Als Gott begann, in dem Gottesdienst zu wirken, stieg der Heilige Geist auf die Gemeinde herab, die sich vorne versammelt hatte und Sein Wirken war sehr stark. Als erstes gingen die Männer nach vorne, ihnen folgten dann die Frauen, nicht umgekehrt. Ich fragte dann den Pastor: „Was ist das Geheimnis?“ Er antwortete: „Bruder, ich habe jahrelang nur über das Thema Familie gepredigt, dass Ehemänner mit ihren Frauen so umgehen sollen, wie Christus seine Gemeinde liebt.“

Vater, was hast du deinen Kindern hinterlassen?

Immer wieder fragte er die jungen Diener der Gemeinde: „Wann habt ihr das letzte Mal etwas Besonderes für eure Frauen getan? Ich meine keine teuren Geschenke, sondern etwas, was eure Frau sehr braucht. Wann habt ihr ihr ein liebevolles Wort gesagt oder habt alle Kinder für zwei Stunden mitgenommen, damit sie sich ausruhen und ausschlafen konnte?“ Er fuhr fort: „So predige ich ihnen. Das Wort Gottes sagt: Liebe deine Frau, wie Christus die Gemeinde liebt.

Ich bitte in meinen Gebeten, dass der Herr mir beibringt, wie ich ein guter Ehemann sein kann und mich für sie opfern kann. Wenn Probleme in der Gemeinde mit frommer Kleidung beginnen, habe ich es immer mit den Ehemännern zu tun, nicht mit den Frauen.“

Einmal geschah in dieser Gemeinde eine Tragödie: Mehrere Kinder einer Familie starben. Die Trauerfeier war voll von Presse, Reportern, Nachrichtenvertretern usw. Alle im Umfeld wussten, dass dies eine besondere Kirche war. Die Reporter erwarteten Weinen und etwas Herzzerreißendes – ihr wisst, wie sie nach Sensationen suchen. Aber nichts wurde in den Nachrichten gezeigt.

Der Pastor erzählte, dass an diesem Morgen eine der stärksten Versammlungen stattfand, an die er sich erinnern konnte. Der Heilige Geist war kraftvoll anwesend. In diesem Vater gibt es etwas, was nicht von dieser Welt ist – etwas Starkes, Zuverlässiges und Ewiges. Es ist in der Tat notwendig, sich auf etwas Starkes zu stützen, um solch eine Tragödie zu überstehen. Drei bis vier Monate später war ich wieder da. Ich fühlte mich nicht wohl, den Vater anzusehen, der seine Kinder verloren hatte.

Doch während des Gottesdienstes kam die Kraft auf die Gemeinde. Wisst ihr, wer der Erste war, der seine Hände zum Himmel hob, sich mit dem Heiligen Geist erfüllte und Gott verherrlichte und lobte? Ja, dieser Vater, die Mutter und die drei Kinder, die überlebt hatten. Die ganze Familie ist eins. Eine Familie, die auf dem Wort Gottes, auf der Kraft Gottes und auf die von Gott vorgeschriebene Weise aufgebaut ist. Eine Familie, die sich nur auf den einen Gott stützt. Natürlich war es für sie nicht einfach.

Auch in der Erziehung gilt:
„Was der Frühling nicht säte,
kann der Sommer nicht reifen,
der Herbst nicht ernten,
der Winter nicht genießen.“

Johann Gottfried von Herder (1744 - 1803)

In Amerika gibt es kein Kind, das ein Auto, ein vierrädriges Motorrad, ein Trampolin, einen Pool und andere Unterhaltungsmöglichkeiten ablehnen würde. Aber diese Kinder lehnten das alles ab, um Zeit mit ihrem Vater verbringen zu können. Oh, wenn die Herrlichkeit Gottes unsere schweren Augen öffnen und in unsere Häuser zurückkehren würde! Als ich angefangen hatte zu predigen, ging ich in ein Kinderheim mit schwer erziehbaren und psychisch kranken Kindern.

Ich fragte, ob sie mir erlaubten, mich mit den Kindern zu beschäftigen und ob wir uns zusammen in das Wort Gottes vertiefen dürften. In Alabama ist es gegen das Gesetz und so lautete die Antwort: „Nein.“ Und jetzt, zehn Jahre später, bin ich wieder vier Kilometer von diesem Ort entfernt und arbeite als Pastor in einer Kirche. Innerhalb von zehn Jahren haben die Behörden erkannt, dass sie diesen Kindern mit Antidepressiva nicht helfen können.

In Alabama muss heute in jedem dieser Zentren ein Prediger oder geistlicher Berater eingestellt werden. Ich ging wieder hin und diesmal antworteten sie mit „Ja“. Meine Aufgabe war es, mit diesen Kindern jeweils drei Stunden am Montag und Mittwoch zu verbringen. Eine Stunde sollten wir uns mit dem Wort Gottes auseinandersetzen und eine Stunde mit Ballspielen und einfach einen geistlichen Einfluss haben.

Jeder kleine Junge dort brauchte nur, dass sein Vater ihn fest umarmte und sagte: „Ich liebe dich! Du bist mir sehr wichtig.“ Dort war ein zehnjähriger Junge, von dem sich alle Erziehungskinderheime in Alabama abgesagt hatten. Und so war er an dem Ort, an dem ich arbeitete. Sie sagten, dies sei seine letzte Chance, da es nicht nur ein Kinderheim, sondern auch eine Psychiatrie sei. Niemand kam mit dem Charakter des Jungen zurecht.

Aber jeden Mittwochabend, als ich mit meiner kleinen Lektion anfing, kam dieses Kind, legte sich zu meinen Füßen, lag ruhig und hörte der Lektion zu. Ich begann, aus dem Wort Gottes zu lehren. Ein Arbeiter aus dem Heim kam auf mich zu und sagte: „Ich weiß nicht, was in dir ist, aber du bist irgendwie ein ungewöhnlicher Prediger.“ „Es geht hier nicht um mich“, antwortete ich, „es geht um die dritte Person des dreieinigen Gottes. Das ist der Heilige Geist, der in mir lebt.“ Sie sagten: „Du kontrollierst diese Kinder, wie es niemand sonst schafft.“

Daraufhin wiederholte ich: „Das bin nicht ich, sondern der Heilige Geist.“ In einer Lektion sprach ich darüber, wie man eine Eintrittskarte in den Himmel bekommt – durch das vergossene Blut Jesu Christi. Am Ende fragte ich laut, wer so eine Eintrittskarte in den Himmel haben möchte. An diesem Abend zeigte sich der Heilige Geist sehr stark in den Gaben des Heiligen Geistes. Danach umarmten mich die Jungen lange, verabschiedeten sich und begleiteten mich zum Auto.

Ein blonder Junge trat heran und Tränen flossen über seine Wangen. Er fragte mich, ob er auch so eine Eintrittskarte in den Himmel kriegen könne. „Natürlich, mein Freund!“, antwortete ich ihm, „ich will jetzt mit dir beten, aber wenn sie heute Abend das Licht in deiner Abteilung ausmachen, knie dich neben dein Bett und versuche selbst, mit Jesus zu sprechen.“ Daraufhin kam ein dunkelhäutiges Kind und fragte schluchzend, ob er auch ein Ticket bekommen könne.

Als ich nach acht Tagen wiederkam, traf ich den blonden Jungen im Esssaal. Er rief: „Mister Greg, es sind schon acht Tage, in denen ich mein Ticket wahre.“ Halleluja! Und der kleine dunkelhäutige Junge sprach: „Bruder Greg, ich hatte an einem Tag Schwierigkeiten, aber ich betete und behielt mein Ticket.“

Eines Abends, als der Unterricht vorbei war, kam der Unteroffizier der Wache zu mir und wollte mit mir unter vier Augen sprechen. Die Ermahnungen fingen an, bei ihm zu wirken und er sagte: „Ich habe diese Lektion heute Abend gehört und ich würde gerne mehr über die Erlösung wissen. Wie finde ich Christus in meinem Leben?“

Ich fing gerade an zu reden, als der Chef der Wächter sich näherte und sprach: „Ich weiß nicht, was heute in diesem Raum passiert ist, aber alle Wachen bitten Sie zurückzukehren. Sie weinen dort alle, sie wollen sich bekehren.“ Ich ging zurück, betrat den Raum und sie riefen unter Tränen: „Wir brauchen Errettung, wir brauchen Buße!“ Der Chef, der Diakon in seiner Gemeinde war, sprang fast auf vor Freude und sagte: „Ich habe sehr lange darauf gewartet!“

Die ganzen Wachen begannen zu schreien und baten Gott um Erlösung. Wisst ihr, was sie in dem Moment brauchten? Den Heiligen Geist im Menschen. Den Ehemann, dem sie sagen konnten: „Führe uns zu Gott!“ Elon, du bist gestorben. Was hast du zurückgelassen? Der Heilige Geist hat jetzt Seinen Teil vollendet und ich habe alles in meiner menschlichen Kraft getan. Jetzt liegt es in euren Händen. Was werdet ihr damit machen?

 

Zeugnis von Georg Atkens auf der zweiten Kongressversammlung der Kirche „Daroga Swjatasti“ am 22. Sep. 2002